Wo wird man nachts in Kleve zusammengeschlagen?

Was bisher geschah: Vor zwei Wochen erschien in der Rheinischen Post ein Artikel, der sich mit der Angst vieler Klever beschäftigte, nachts durch die Innenstadt zu gehen, weil es dort immer häufiger zu Angriffen auf Passanten kommt. Die Polizei erkannte zwar keine „signifikante“ Zunahme von Delikten aus der Kategorie Körperverletzung auf Straßen und öffentlichen Plätzen, allerdings fanden längst nicht alle Vorfälle dieser Art den Weg in die Öffentlichkeit. Um genau zu sein: Von zehn Überfällen, die sich in den ersten neun Wochen des Jahres ereignet haben, landeten gerade mal drei (30 Prozent) im offiziellen Polizeibericht (Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?). Obwohl jede Straftat statistisch aus jedem Winkel ausgeleuchtet wird und bei der Polizei die Auswertung mittels Rechnern erfolgt, sah man sich wegen der damit verbundenen Arbeitsbelastung (die meiner unmaßgeblichen Meinung nach im Wesentlichen aus dem Aufruf eines Scrolldown-Menüs „Ergebnisse filtern nach…“ bestehen dürfte) nicht in der Lage, die noch nicht veröffentlichten Straftaten herauszusuchen. Interessanterweise veröffentlichte die Polizei nun in den beiden darauffolgenden Wochen (10. bis 23. März) bereits drei Attacken…

Wie geht es weiter?

Ganz einfach: Wir werden selbst aktiv! Wofür haben wir denn unsere kleine beliebte Internet-Plattform hier, wenn nicht, um dorthin zu gehen, wo’s weh tut? Also wendet sich kleveblog einfach mal an seine zahlreichen Leser, was auch die Ressourcen der Polizeipressestelle schont. Also, liebe Leser: Wer Zeuge oder Opfer eines solchen Überfalls geworden ist, oder wer von einem solchen gehört hat, nutze bitte das Kommentar-Formular und schildere knapp das Geschehnis (was, wann, wo?). Alle Angaben werden vertraulich behandelt, erst einmal gesammelt – und unter der oben genannten Fragestellung ausgewertet.

Wichtiger Hinweis: Die ganze Aktion dient keinesfalls dem Zweck, hier unbegründete Angst vor dem nächtlichen Ausgehen in Kleve zu schüren. Sie dient schon gar nicht dem Zweck, bestimmte Bevölkerungsgruppen an den Pranger zu stellen. Aber womöglich ist es ja für einen Kneipengänger eine hilfreiche Handreichung, wo besser ein Taxi gerufen wird und welche Straßen ein wie auch immer geartetes Risiko bergen. Bei Verkehrsunfällen mit Todesopfern werden mit Unterstützung der Polizei ja auch weiße Kreuze aufgestellt.

Deine Meinung zählt:

15 Kommentare

  1. 15

    @kleverbub Es stellte sich heraus, dass es eine gewisse Häufung um einen ehemaligen Absturzladen an der Briener Str. sowie an der Oberstadt gab. Dann noch ein bisschen Innenstadt. Aber für eine grafische Aufbereitung insgesamt ein bisschen zu mager.

     
  2. 14

    @ralf.daute // Mai 19, 2009 at 11:52 Was noch fehlt, ist die grafische Zuordnung.

    Hallo, Herr Daute!

    wann ist mit dem Erscheinen der Auswertung zu rechnen?

     
  3. 10

    @Suleimann: Es wird ja auch – wie angekündigt - nicht alles veröffentlicht, einige Meldungen sammle ich erst einmal, um sie, gegebenenfalls auch nach weiterer Recherche, in eine Gesamtschau einfließen zu lassen. Irgendwelches Stammtischgerede („alles wird immer schlimmer“) möchte ich ebenso vermeiden wie die klassische Falle der – im Fachjargon so genannte FOAF-tales („friend of a friend“-Geschichten wie z. B. „Spinne in der Yucca-Palme“). Das heißt, was hier bis jetzt zu lesen ist, sind die allgemeineren Kommentare zum Thema.

     
  4. 9

    Ich find es schade das hier nur dinge kommen die man von anderen gehört hat….jeder kennt jemanden dem was schlimmes passiert ist oder kennt jemanden der von einem anderen gehört hat, das der jemanden kennt das dem schwager seines neffen was passiert ist… aber so richtig schlüssig wird das hier alles nicht 🙁

    Den ansatz dieses artikels finde ich sehr gut, nur leider wird das ganze wohl wie an nem stammtisch enden.

     
  5. 8

    Aufgrund zahlreicher Gespräche mit jugendlichen Besuchern des Nachttheaters ist mir berichtet worden, dass der dort tätige Sicherheitsdienst eine Brutalität an den Tag (resp. Nacht) legt, der jegliche Verhältnismäßigkeit vermissen lässt. Selbst bei kleinsten verbalen Scharmützeln sollen dort schon Jugendliche krankenhausreif geprügelt worden sein – und das sei keine Ausnahme.
    Vielleicht können auch andere Leser dazu Stellung nehmen, diese Darstellungen bestätigen oder dementieren… Mir jedenfalls ist unabhängig voneinander schon oft davon berichtet worden. Und auch das wäre somit ein Ort, an dem man nachts zusammengeschlagen wird, wobei ich sagen muss, dass ich es selbst nie gesehen habe, da ich dort nicht verkehre.

     
  6. 7

    ich frage mich immer was machen die leute so spät noch auf den straßen? auch vor 30 jahren ging man nicht nach einbruch der dunkelheit durch bestimmte gegenden, da sich dort nur noch gesindel rumtrieb…..

     
  7. 6

    Super Idee, dieser Beitrag! Die Polizei in Kleve ist wohl leider bzgl. der Körperverletzungs-Thematik noch nicht ausreichend sensibilisiert. Die geht davon aus, das der anständige Kleinstädter nach 22 Uhr im Bett zu liegen hat. Wenn der Bürger dann mal zum Opfer wird, ist er „selbst schuld“, weil er ja bestimmt auch alkoholisiert war, die falsche Lokalität besucht hat und -wie gesagt- nicht „Wetten daß“ zu Hause geguckt hat. Außerdem ist bei jugendlichen Alkohol- und Gewaltexessen mehr die Politik gefordert. Es sei denn, es werden parkende Autos beschädigt, das ist natürlich schlimmer, als Menschen zusammenzuschlagen. Habe letztens gelesen, das es in den USA einige Provinz- Bundesstaaten gibt, wo eine vergewaltigte Frau unter Alkoholeinfluß keine Strafanzeige gegen den Täter stellen kann. Schlimm!

     
  8. 5

    neben meinem eigenen Erlebnis auf der Großen Strasse, was ich an anderer Stelle ja bereits geschildert habe, kenne ich neben der aktuellen Sache um halb 7 noch 2 weitere Fälle, die sich auf der Stechbahn ereignet haben.

    Darüber hinaus weiß ich von einem Fall, in dem man jemanden gezielt bis zur Haustüre verfolgt hat, der aus einer Kneipe kam und relativ wehrlos war, weil paar Bierchen zu viel. Viele, die eigentlich nur wenige hundert Meter zurücklegen müssten, fahren inzwischen alle mit dem Taxi nach Hause.
    Unbeeindruckt dessen sehe ich viele ältere Klever Bürger noch zu später Stunde ihre (kleinen) Hunde in der Innenstadt ausführen.

     
  9. 4

    Bin auch erschüttetrt über die montaglichen Berichte von Ãœberfällen in der Innenstadt und Umgebung. Bin selber auch häufig zu nächtlicher Uhrzeit unterwegs und mach mir so meine Gedanken. Hab einmal die Flutstrasse anrufen müssen, weil ich zufälliger Zeuge einer (schmeichelhaft) “ Auseinandersetzung“ wurde. Hab mich unlängst mit Spray bewaffnet und hoffe, dass ich mich damit im Ernstfalle zur Wehr setzen kann. Schlimm, dass man sich über sowas überhaupt Gedanken machen muss.

     
  10. 3

    Wir beuten in unserem Betrieb regelmäßig Schüler mit Dumpinglöhnen aus und einer der versklavten, der Matz (Name geändert), sagte mir zu dem Artikel: „Der soll die Frage mal anders herum stellen. Wo in Kleve wird man nachts nicht zusammengeschlagen ?“

    Er selbst muss schon mal den „letzten“ Bus nehmen, was aber nicht an den Arbeitszeiten in unserem Betrieb liegt, und gesellt sich am Bahnhof immer zu den Taxis, bis der Anschluss kommt.

    Als potentielle Gefahrenzonen konnte ich im Gespräch, das wir von der Pause abgezogen haben, die schon in Verdacht geratenen Zonen Moritz Park, Hoffmanallee, Bahnhof und XOX ausmachen. Daraus resultiert folgende Karte: http://www.bilderhoster.net/img.php?id=mj81t7wj.jpg

    Die Zonen mit garantiert erhöhter Kloppe-Garantie sind rötlich gekennzeichnet. Berichte aus erster Hand von Betroffenen werden hier ggf. folgend. Matz kennt da das eine oder andere Opfer.

    P.s.: Sollte in den nächsten 48 Stunden kein entsprechender Kommentar eintrudeln, dann kannst Du den Job bei uns vergessen, Matz! Also, tu Dir selbst einen Gefallen und versau Dir nicht den guten Eindruck, den Du bisher bei uns hinterlassen hast.

     
  11. 2

    In der „guten alten Zeit“ war es ja noch anders: ( So in den 80ern)

    Man fuhr bettschwer mit seiner Fiets im Morgengrauen von Detlef (Whisky) durch die menschenleere Fußgängerzone nach Hause und, bevor der endgültige Schlaf einsetzte, wurde mit einem Megaphon “ ABSTEIGEN!“ rechtzeitig geweckt bevor man den nächsten Pfahl rammte…Die Polizei! Diskussion und der unbedingte Wille seinen Rausch bald möglichst auszuschlafen einerseits – brutale Ordnung, voreilendes Handeln statt Nachsicht andererseits…
    Das Resultat: Ein Knöllchen wofür man bei Detlef noch ’ne Runde hätte geben können, Fiets kaputt und blaue Flecken..

    Wie die Zeiten sich offenbar ändern!

     
  12. 1

    Ich bin froh, das dieses Thema noch einmal von Ihnen veröffentlicht wird! Betroffen bin ich zwar nicht, doch weiß ich „aus gut unterrichteter Quelle“, das die Bereiche vom XoX-Gelände (Disko) bis zur Fußgängerzone, das EOC-Center, der Bereich Schweitzerhaus (Disko) über die Rolandstrasse bis zur Triftstrasse und die Gegend abends am Moritzpark als besonders gefährlich einzustufen sind. Dies ist mir von Polizisten erzählt worden. Diese werden natürlich über solche Dinge nicht öffentlich berichten. Aber ich hoffe, das der eine andere Polizist seine Erfahrungen und sein Wissen im Kleveblog veröffentlicht!! (…) Und wenn ich lese, das die Schläger nach der Vernehmung wieder auf freiem Fuß entlassen wurden, weil sie ja einen festen Wohnsitz im Raum Kleve haben, wird mir übel.