Die wunderbaren weißen Nebel entstammen zwar dem Abendlied von Matthias Claudius, aber morgens um halb zehn passt’s eigentlich auch. Und vielleicht gibt es für diese Szene, die Gereon Roemer festgehalten hat, ja auch schon bald ein eigenes Gedicht – meines Erachtens müsste unser geschätzter Hauslyriker Wolfgang Look, dessen elegante Verse schon manch zauberhafte Aufnahme umrankten wie ein elysischer Lorbeerkranz, beim Anblick dieses Bildes sofort zum Federkiel greifen und dessen Spitze sachte in güldene Tinte tunken.
… und da kommt es auch angeflattert:
Geheimnisvolle Burg
Die Bäume sind bedeckt, die Herzen träumen matt,
Die Herzen fürchten sich und Kleve ruht,
Oh Nebel, dein Gewand bedeckt die alte Stadt,
Dass ihre Lebensflamme nur noch spärlich loht!
Das Land steht still und schweiget leis,
Und weisser Nebel hüllt die die alte Burg
In Rätsel, die uns wundersam und weis
Erzählen, wie des irdisch Streben Trug
Vergeht vor Anbeginn der Ewigkeit…
Als Lohrbeerkranz vom ew`ger Himmelsordnung Siege
Thront dennoch unser Schwanenturme stolz und weit:
Kein Wind und Wetter, Krieg und kein` Intrige
Hat ihn zerstört, und so verborgen in ihm klingt,
Auch heute trotz der grauen Nebelhüllen,
Die Stimme eines rosa Schwans, der singt,
Der singt aus fernen Parnass himmlisch Hallen.
Berlin, den 25.10.2020
Mmuuuh, ich warte schon ganz gespannt, welche neuen Schwanenturmzeiten die Zeitumstellung am Wochenende mit sich bringen wird, mmuuuh am besten 11:11 Uhr im Westen, 8:11 Uhr im Norden, 5:11 Uhr im Osten und 2:11 Uhr im Süden. Mmuuuh, dann können am 11.11 vermmuuuhtlich alle im Dreistundenrhythmus vom Narrenbrunnen am Kleinen Markt zum Großen Markt, dann weiter zum Karnevalszeltplatz an der Wiesenstraße und von dort zum Stadthallenvorplatz ziehen, mmuuuh vermmuuuhtlich in einer immer wieder 11:11 Uhr-Endlosschleife, mmuuuhtätärä.
Soso, für Burggeister ist wohl kein Platz mehr, was? Aber schön sind sie, die Gedichte. Was gnädig übergangen wird, sind die Einstürze des Schanenturms, aber ansonsten ist sie schon ziemlich unkaputtbar die Schwanenburg es sei denn jemand macht sich am Hang zu schaffen.
@Vollmilch Auch dies ein sehr schönes Gedicht!
Montagmorgen auf die Schwanenburg zur Arbeit
Die Gesichter der Leute wie Mett
Während alle vorwärts gehen
lese ich rückwärts
Der Knall kommt
alle zurück in den Startblock
Diese nebulöse Welt
was ist mit mir passiert
ich war mal Teil von das Allem
Lebe und Liebe
mit Herz
und Verstand
Das habe ich in mein Holz gebrannt
3/4 ðŸ‘🽠Mal Poesie im Zeichen der Burg das hat sicher mal mehr Stil + Qualität wie die „Lichtverschmutzung“ des Klever Sternenhimmels.ðŸ˜
Matthias C. alias Messerjocke 🙂
Dachte, was der Look kann, kann ich auch und hab mir während der Fahrt zum Büro etwas mit Nebel ausgedacht:
Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so holt
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs bauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
laß uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein.
Wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod;
und wenn du uns genommen,
laß uns in Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott.
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und laß uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbar auch.
Geheimnisvolle Burg
Die Bäume sind bedeckt, die Herzen träumen matt,
Die Herzen fürchten sich und Kleve ruht,
Oh Nebel, dein Gewand bedeckt die alte Stadt,
Dass ihre Lebensflamme nur noch spärlich loht!
Das Land steht still und schweiget leis,
Und weisser Nebel hüllt die die alte Burg
In Rätsel, die uns wundersam und weis
Erzählen, wie des irdisch Streben Trug
Vergeht vor Anbeginn der Ewigkeit…
Als Lohrbeerkranz vom ew`ger Himmelsordnung Siege
Thront dennoch unser Schwanenturme stolz und weit:
Kein Wind und Wetter, Krieg und kein` Intrige
Hat ihn zerstört, und so verborgen in ihm klingt,
Auch heute trotz der grauen Nebelhüllen,
Die Stimme eines rosa Schwans, der singt,
Der singt aus fernen Parnass himmlisch Hallen.
Berlin, den 25.10.2020
http://bilder.4ever.eu/bauwerke/historisch/neuschwanstein-im-nebel-126012
Die Schwanenburg ist natürlich schöner!
Neuschwanenstein am Niederrhein. Hätte mich fast am Trockenfutter verschluckt als ich das Foto gesehen habe 😺 Super Foto! Besten Dank an den Fotografen!