Wir sehen das Eingangsschild des Technologie-Zentrums Kleve. 27 verschiedene Schilder, alle Achtung. Hui, da ist was los, da wird geforscht, gefrickelt und entwickelt, dass es nur so zischt und dampft. „Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran.“ Und so hätte ich eigentlich mit der schönen Illusion den Heimweg antreten können, dass doch nicht alles so schlimm ist, wie ich immer schreibe. Dann ging ich am Freitag, ca. 18 Uhr, in Richtung Eingang. Hasen hoppelten über die Pflastersteine. Menschen Fehlanzeige. Auch ein Forscher macht mal Feierabend. Sicher, da gibt es dieses Klischee von den verrückten Wissenschaftlern, die Tag und Nacht über den größten Problemen der Menschheit brüten und plötzlich mit dem Commodore C64 aus der Garage kommen. Aber vielleicht kann man ja auch die Welt retten und am Wochenende erst mal lecker grillen.
Leider beging ich dann auf dem Rückzug den Fehler, zu lesen, wer da alles an innovativen Schaltkreisen, revolutionären Internetanwendungen, bahnbrechenden Nanomolekülen tüftelt in den hinter üppig wucherndem Grün versteckten Eternitpavillons.
Erste Enttäuschung: Sechs der 27 Schilder gehören Einrichtungen wie der IHK, der „Grenzüberschreitenden Existenzgründungsberatung“ oder dem „Kompetenznetzwerk NL/NRW“ oder nicht zu identifizierenden Institutionen wie „Alpha Omega“. Der Rest könnte immerhin technologisch tätig sein – aber ist es Zukunftstechnologie? Um es kurz zu machen, hier meine Top 5 der Technologie-Zentrum Kleve gehörenden Firmen und Einrichtungen:
- Funkmietwagen Monika Bosmann
- Maria Kramer Business Cards (ein Visitenkartenhersteller??)
- Plaza Foods GmbH
- Dienstleistungs-Pool Ida Lehmann
- Sachverständigenbüro Josef Gietemann
Und hier die 5 Neuvorstellungen für das Jahr 2008:
- Eisenwaren van Beusekom
- Pommes Peters
- Dienstleistungs-Pool Club Madam
- Fahrradverleih und Minigolf J. Cronauer
- Königlich-Preußische Kunstbutter-Gesellschaft van den Bergh
[…] So gesehen, steht das Technologiezentrum Kleve (TZK), die idyllische Heimat von innovativen Visitenkartenherstellern und vermutlich bald auch Nanolottoannahmestellen und Softwareimbissbuden ( mehr hier), seit kurzem fast nackt da. Aber die Unsicherheit bleibt, ob dies der richtige Weg ist… […]