Nicht nur 32 Punkte, wie in der Rheinischen Post berichtet, umfasst die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Kreisausschusses, sondern noch drei mehr, die allerdings im nicht-öffentlichen Teil abgehandelt werden. Einer dieser Tagesordnungspunkte hat die relativ unverfängliche Bezeichnung „Anerkennung förderlicher Zeiten als ruhegehaltsfähige Dienstzeit“, und er betrifft die Landrätin selbst.
Silke Gorißen hatte schon im vergangenen Jahr ganz formal den Antrag gestellt, dass ihr Jura-Studium in Bonn sowie die daran anschließende Tätigkeit als Rechtsanwältin als ruhegehaltsfähige Zeiten anerkannt werden. Das ist in den entsprechenden Gesetzen ausdrücklich so vorgesehen, und auch die Schnelligkeit, mit der die 49-jährige Juristin die Regelung ihrer Pension in Angriff nimmt, hat nichts mit Gier zu tun, sondern ist schlichtweg die Folge der Tatsache, dass das Gesetz vorschreibt, diese Regelungen binnen drei Monaten in Angriff zu nehmen.
Da es sich um eine Personalangelegenheit handelt, ist diese – obwohl die Gesetzesvorschriften öffentlich einsehbar sind – im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung abzuhandeln. Vier Jahre können Gorißen zusätzlich anerkannt werden, jedes dieser Jahre bringt der Landrätin ein Plus von 1,91333 Prozent der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge auf die Pension. Die Landrätin, nach dem Tarif B7 monatlich mit 10.508,92 Euro entlohnt, kann sich also – vereinfacht gerechnet – in der Zeit ihres Ruhestandes die Pension mit diesem Schritt um 8000 Euro pro Jahr erhöhen. (In einer früheren Version stand hier fälschlicherweise B5 und der entsprechende Betrag.)
Interessant ist, dass das Gesetz auf diese Weise Juristen besser stellt als beispielsweise einen Bäckermeister oder Landwirt, der im Zuge eines politischen Engagements irgendwann auch einmal Landrat werden könnte. Anrechnungsfähig sind nämlich nur Zeiten einer für das Wahlamt förderlichen Ausbildung (in dem Fall Studium) oder Tätigkeit (in dem Fall Rechtsanwalt).
Das Pfund an Lebenserfahrung und Kenntnis der Zusammenhänge, das anders qualifizierte Kandidaten in die Waagschale werfen könnten (und ohne das sie wohl kaum so weit gekommen wären), wird hingegen ignoriert. Womöglich sind es Regelungen wie diese, die ihren Beitrag dazu leisten, dass der Eindruck entstehen kann, dass die Politik sich immer weiter vom Alltagsleben der Menschen entfernt.
@Chewgum Die Frage ist natürlich hypothetisch, aber: Ja!
Für’s pauschalisierende Bashing hätte ich auch noch was: Sozialkompetenz ist keine Stärke von Ingenieuren.
HKLS- und Elektroingenieure können schon in jungen Jahren viel Geld fordern, das sie in NRW-Ballungräumen auch kriegen, wenn sie ihren Job beherrschen. Sie schicken schon mit Ende 20 Bewerbungen über Headhunter und Arbeitgeber müssen dann bei Einstellung erstmal 15.000 bis 20.000 Euro hinblättern. Dann sitzen sie in Vorstellungsgesprächen, fordern 70.000 Jahresgehalt plus Dienstwagen und können nicht mal sagen, wie Feedback im Berufsalltag im besten Fall aussehen soll.
Nee, nicht erfunden. Ich bin dabei gewesen.
@85 Ich habe mir die Frage, ob es in Ordnung ist, dass die Landrätin die gesetzliche Regelung in Anspruch nimmt, auch nicht gestellt.
Es ist in Ordnung, dass rd über den Vorgang berichtet. Ganz glücklich finde ich den Beitrag trotzdem nicht. Ich frage mich, ob rd über eine SPD-Landrätin denselben Artikel geschrieben hätte. Oder über einen Landrat Driessen.
@72. Chewgum RD hat am Beispiel der derzeit amtierenden Landrätin über die Regelung zur Anerkennung von Studien- und Berufsjahren für das Ruhegehalt in diesem Amt berichtet. Was soll daran nicht in Ordnung sein? Wenn ich mir jetzt vorstelle, RD hätte über Herrn Spreen exakt den gleichen Text geschrieben, hätte das niemand anstößig oder gar männerfeindlich gefunden. Es wäre selbstverständlich jede Menge gemeckert worden, was soll`s? Ich habe mir die Frage ob das vielleicht nicht in Ordnung sein könnte, dass die Landrätin die gesetzliche Regelung in Anspruch nimmt, gar nicht gestellt. Die Landrätin oder der Landrat haben das Recht dazu und es ist definitiv nicht unverschämt, privilegiert schon aber meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung.
Bashing to go: Erst Beamte (unkündbar, teuer, ineffektiv und realitätsfern) dann Juristen (privilegiert) und jetzt Ingenieure (überfordert!), welche Gruppe ist als nächstes dran? Wie wär`s mit Hundehaltern? Also Hundehalter gehen ja gar nicht als Landrat und deren Pensionsansprüche erst… 😱 🤪 Herrlich!!! 😂
@82
>“Ist aber zum Glück ja nur Ihre.“
Das wissen Sie doch gar nicht. Sind Sie hier der politische Platzanweiser?
>“dass sehr viele Ingenieure/innen damit überfordert wären“
Sie halten Juristen für schlauer als Ingenieure?
Ihre Meinung sei Ihnen gegönnt. Ist aber zum Glück ja nur Ihre.
😀
>“Ob Sie es mit Ihrer Art dann auch werden sei dahingestellt – dass ich das nicht glaube, steht mir in einer Demokratie ja auch zu.“
Dass ich es dann trotzdem würde, steht mir ja dann ebenfalls zu. Jedenfall in einer Demokratie. Zum Glück.
🙂
>“es gibt eben Leute, die fühlen sich besser wenn sie über „die da oben“ meckern.“
Auch für Sie noch mal der Hinweis (mache brauchen eben mehrere Anläufe): Autor des Artikel über die Merckerei an der Landrätin i.B. und an denen da oben i.A. ist rd, nicht ich.
@Lohengräm:
Ihre Meinung sei Ihnen gegönnt. Ist aber zum Glück ja nur Ihre. Ich für meinen Teil haben hohen Respekt vor dem Amt und der Arbeit als Landrat/Landrätin und generell Politiker/in und glaube, dass sehr viele Ingenieure/innen damit überfordert wären. Ganz allgemein gesprochen.
Wir leben ja zum Glück in einer Demokratie. Es ist ihnen daher ja auch freigestellt, sich um diese Ämter zu bewerben und auf zusätzliche Verdienste zu verzichten oder diese zu spenden. Ob Sie es mit Ihrer Art dann auch werden sei dahingestellt – dass ich das nicht glaube, steht mir in einer Demokratie ja auch zu. es gibt eben Leute, die fühlen sich besser wenn sie über „die da oben“ meckern.
@80
>“14-15 Stunden knietief im Öl†verallgemeinern ist das ok?
Das habe ich nicht verallgemeinert. Ich habe es in Relation zu -ebenfalls nicht verallgemeinerten- angeblichen Arbeitsbelatsung eines/r Landrat/rätin gestellt.
>“Passt irgendwie zu Ihrem bisherigen Argumentationsstil…“
Nein, Sie lesen entweder meine Posts nicht richtig oder vestehen Sie nicht – oder wollen beides nicht.
@Lohengräm:
Wenn ich die 35 Stunden Woche verallgemeinere ist das „unlauter“. Wenn Sie die überbordenden Ãœberstunden und „14-15 Stunden knietief im Öl“ verallgemeinern ist das ok?
Passt irgendwie zu Ihrem bisherigen Argumentationsstil…
@76 Seebär Vielleicht, weil ein „Danke“ zu einem Post als Zustimmung gesehen wurde, die wiederum jemand Anderes nicht teilt.
@Seebär
Nett von ihnen, dass sie sich für mein Geschwafel bedanken. 😀
@76. Seebär Vielleicht wurde ja eine Wertung (in einer bestimmten Art und Weise) von Ihnen erwartet und deshalb die 👎 Egal, irgendjemand findet immer ein Haar in der Suppe 😬
@68. Seebär
Daumenrunter sind mir im Prinzip egal. Ich frage mich nur wie ich eine oder zwei Personen dazu provoziere, indem ich mich einfach nur für eine Information bzw. Erklärung bedankt habe, ganz neutral ohne irgendeine Wertung.🤔 die Reaktionen (Daumen runter) sind mir nicht wirklich wichtig aber ich finde sie doch etwas skurril 🙂
@69
>“35 Stunden-Woche, „Verbot†von Ãœberstunden, Tarifvertrag mit ERA 14, 9 to 5-job, Zulagen bei Auslandsaufenthalt, Sterbegeld (!), Vergünstigungen bei einigen Versicherungen… So geht es eigentlich allen meiner befreundeten Absolventen. “
Dan arbeiten Ihre Freunde alle mit Ihnen in der gleichen -selten gewordenen – Firma. Flächentarifvertragsgebundene Unternehmen, insbesondere die mit ihren Konditionen, sind schon lange nicht mehr die Regel, sondern die Ausnahme. In Kleve jedenfalls SEHR unwahrscheinlich. Eigentlich extrem unwahrscheinlich.
Und Firmen mit diesen Konditionen (eigentlich nur Siemens oder z.T. noch die Autoindustrie) können sich diese Konditionen für ihre Stammbelegschaft nur noch leisten, weil sie es mit Leiharbeitern kompensieren, bei Siemens schon seit Jahrzehnten, im Ãœbrigen auch mit „eigenen“ Zeitarbeitsfirmen. (evosoft)
Das wird ÃœBERALL gemacht wo es möglich ist, z.B. auch bei den Busfahrern im ÖPNV. Die „Neuen“ werden längst in eigene Tochtergesellschaften ausgegliedert, die nicht an dei Tarifkonditionen der Stammbelegschaft herankommen.
Und selbst mit Ihren Konditionen düften Sie unter Anrechnung aller weiteren Aspekte (kein Kammersystem = DRV-pflichtig, Kündbarkeit, Stundensatz) unter dem durchschnittlichen Einkommen eines Anwalts oder Arztes liegen, wenn ich Sie jetzt mal einkommensmässig zum Durchschnitt der Ingenieure Ihres Unternehmens rechnen darf.
Aber nochmal: 35 h/Woche sind schon lange nicht mehr Standard, sondern die Ausnahme. Es ist unlauter, das hier als üblich deklarieren zu wollen.
Wär mal interessant zu erfahren, welchen Unterschied es in der aktuellen Situation für Corona-Patienten im Krankenhaus macht, ob sie gesetzlich oder privat versichert sind.
Mein Vater hatte bei einer Krebserkrankung vor Jahren jedenfalls erhebliche Vorteile durch PKV und Beihilfe. Verschiedene Krankenhäuser, verschiedene Behandlungsmethoden, Chefarztbehandlung, Einzelzimmer.
@69
> „Ich finde auch die Unterscheidung von „Klassen†unangebracht. Die gibt es in Deutschland einfach nicht. “
https://rdw.hgvcdn.de/resources/FILENAME/9783644111813.jpg
@Lohengräm Ganz glücklich ist der Artikel von rd tatsächlich nicht.
@69., Witzlos
Es geht und ging weder mir noch dieser im Link zitierten Studie um Reichen-Bashing. Im Gegenteil, wenn man liest was im Rahmen der Reihe (mehrere Artikel) über die Vermögensverteilung als Maßnahmen empfohlen wird, wird man feststellen, dass der Status Quo für die Reichen erhalten bleiben soll. Es ging mir vor allem darum deutlich zu machen, dass es eben NICHT eine Neiddebatte ist und um das klarzustellen, habe ich betont, dass ich den privilegierteren aber nicht wirklich sehr reichen Menschen ihre Privilegien nicht neide. Ich habe übrigens um das ganz deutlich zu formulieren auch nichts dagegen, dass Menschen große Vermögen in Unternehmen haben im Gegenteil, diese Betriebsvermögen müssen unbedingt steuerfrei sein. Vermögen, die ausschließlich der Vermögensvermehrung dienen wie z.B. durch Vermögensverwalter und Family Offices bewirtschaftete Vermögen, die in Fonds etc. angelegt werden, also von Unternehmen mit ihren Arbeitsplätzen entkoppelt sind, sollten anders bewertet und besteuert werden. Große Vermögensverwalter wie Black R… haben die Realwirtschaft und Banken stark durchsetzt und spielen nach meinem Dafürhalten eine unrühmliche Rolle in unserer Wirtschaft zu Lasten vor allen der mittelständischen und kleinen Betriebe, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind und denen wir auch den Wohlstand zu verdanken haben. Vermögensverwalter wie Black R… dienen nicht der Wirtschaft, sondern ausschließlich der Vermögensvermehrung und das ohne mit der Wimper zu zucken auch zu Lasten der Realwirtschaft. Die Kuh, die gemolken wird, wird natürlich im eigenen Interesse nicht geschlachtet.
Ich stimme Ihnen zu, dass große Teile der Bevölkerung vor allem verglichen mit den Zuständen und Lebensbedingungen in anderen Ländern an sich schon privilegiert sind.
Die Anerkennungsmöglichkeit von Vordienstzeiten bei einem Beamten auf Zeit wurde eingeführt, um die versorgungsrechtlichen Nachteile zu mildern, die die Einführung der linear gestreckten Ruhegehaltsskala gerade für die Gruppe der Beamten auf Zeit mit sich brachte.
Dass die Landrätin Juristin ist, ist dem Wahlamt zuträglich, bspw. spart es den Kreisdirektor. Insofern können Vordienstzeiten angerechnet werden, wie etwa ein Studium. Das ist aber eine Ermessensentscheidung des Dienstherrn.
Wäre der Landrat Bäckermeister oder Landwirt müsste er nachweisen, welche Vorteile diese Vordienstzeiten für das Landratsamt hat. „Lebenserfahrung“ oder „Kenntnis irgendwelcher Zusammenhänge“ wie im Artikel beschrieben, können das jedenfalls nicht sein, da sie schwer messbar sind und überdies zusätzlich auch für Juristen gelten würden.
@Lohengräm:
Ich kann den Grundgedanken der Kritik durchaus nachvollziehen, aber das driftet doch sehr in Neid ab. Zumindest wirkt es von außen so.
Ich finde auch die Unterscheidung von „Klassen“ unangebracht. Die gibt es in Deutschland einfach nicht. Von „Schichten“ kann man durchaus sprechen, dazwischen gibt es auch große Barrieren, die man noch beseitigen muss (etwas woran die Politik seit Jahren immer wieder scheitert).
Dennoch hinkt ihr vergleich, wenn Sie die „bevorzugten“ Anwälte, Ärzte etc. beschreiben und demgegenüber die scheinbar armen, ausgebeuteten Ingenieure. Ich bin auch Ingenieur und kann Ihnen da gerne mal ein Gegenbild zu Ihrem anbieten: 35 Stunden-Woche, „Verbot“ von Ãœberstunden, Tarifvertrag mit ERA 14, 9 to 5-job, Zulagen bei Auslandsaufenthalt, Sterbegeld (!), Vergünstigungen bei einigen Versicherungen… So geht es eigentlich allen meiner befreundeten Absolventen. Das Zeitarbeitsfirmen sche**e sind, bestreite ich nicht, für die allermeisten Ingenieure ist so eine Zeitarbeitsfirma aber einfach ein Einstieg in die dann durchaus sehr privilegierte Berufswelt.
Was übrigens dem ganzen total entgegen spricht: Keine Flexibilität! Das merke ich bei vielen, die sich über ihr zu geringes Einkommen beschweren: Die Leute beschweren sich, sind aber andererseits auch zu keinem Kompromiss bereit. Wenn man als Ingenieur in Kleve keine geeignete Anstellung findet, sollte man sich halt überlegen, ob man wegzieht (habe ich auch erstmal gemacht) oder eben bereit sein, weite Strecken zu pendeln. Häufig möchten die, die sich so laut beschweren einfach den perfekten Job in 10 Minuten Entfernung. Man vergleicht sich auch gerne mit Ingenieuren bei BMW, die auch sehr gut verdienen. Die leben und arbeiten aber eben in München. Das wird dann gern „übersehen“.
@Justin:
Bei diesen Studien zur Ungleichheit bin ich immer vorsichtig. Auch dort, wenn ich lese: Es wird das Vermögen abzüglich aller Schulden gerechnet. Da müsste man dann doch auch die Zukunft mit abbilden oder?
Ich habe zB ein Haus hier gekauft. Dafür habe ich nen riesenhaufen Schulden aufgenommen. In der Statistik zum Vermögen lande ich also ganz weit unten. Dabei bin ich doch total privilegiert: Ich zahle nämlich keine Miete, sondern „nur“ meinen Kredit bei der Bank ab.
Jetzt der Vergleich zu einem Freund in Köln: Der hat ca 50.000€ auf der Bank liegen, würde gern eine Wohnung o.ä. kaufen, aber die Immobilienpreise und Verfügbarkeit gibt das nicht her. Also lebt er weiter in seiner überteuerten Mietwohnung. Wenn sich da bis zum Ende seines Berufslebens nichts dran ändert, wird der absolut überwiegende Teil seiner Rente in die Miete fließen. Ich aber werde nur Unterhaltskosten für mein Haus im Grünen haben. Da hilft ihm auch das Bargeld auf dem Konto nix.
Studien, wie die verlinkte, vermitteln aber den Eindruck, dass mein Freund viel zu viel hat und ja stärker besteuert werden muss….
Das fand ich auch vor einiger Zeit, als die globale Studie von Oxfam dazukam sehr interessant: Dort wurde ich statistisch nämlich mit niedriger eingruppiert, als ein „Besitzloser“ mit einem verfügbaren Einkommen von 5-10$/Tag. Warum? Ich habe Schulden und die Bevölkerung im „globalen Süden“ hat nix. Würden diese Studien Errungenschaften wie das soziale Netz hier in Deutschland usw. miteinbeziehen, würde halt ein für uns sehr unschönes Bild herauskommen: Dann würde man merken, dass in Deutschland eigentlich jeder zu den reichsten 2-4% dieser Welt gehört. Dann wäre ein „Reichenbashing“, wie im Anschluss an solche Studien gern betrieben wird, nämlich gar nicht mehr so einfach, weil man sich selber dann dazu zählen müsste!
@66. rd
Danke für die Information.
@67. Marc Tenhaef
Danke für die ausführliche Erklärung.
@ Seebär
Es ging mir um die Neiddebatte, halte ich immer noch für unangebracht. Gönne der Dame alles, hoffe sie bleibt gesund, Vll leistet sie ja auch tolle Arbeit. Fand den Bericht in der RP ca 1 Woche vor der Wahl halt total daneben, in der sie die Hetze (Facebook) beklagt, der sie schon seit längerem ausgesetzt war. Sollten direkt nach der Wahl rechtliche Schritte folgen. Glaube ich einfach nicht dran, sorry (Wahlkampf halt). Anzeige erstatten, Presse rauslassen, und auf Bestrafung dieser Typen hoffen, wäre es für mich gewesen. „Respekt verloren“ war dann Vll auch Blödsinn von mir.
Arbeite in der Pflege, meine Frau auch, war und ist immer sehr schwierig, dies mit Kind zu organisieren. Deshalb habe ich z. B. den allerhöchsten Respekt vor vielen alleinerziehenden Krankenschwestern.
@Seebär Es ging um die (unterstellte) Instrumentalisierung frauenfeindlicher Äußerungen.
@18. Marc Tenhaef
„Den Respekt allerdings hat diese Dame allein schon durch den Wahlkampf bei mir verloren…..“
Was genau meinen Sie? Ich kann mich nicht erinnern, dass etwas vorgefallen ist, aber kann auch sein, dass ich das schon wieder vergessen habe.🤔
Wenn Sie das nicht überzeugt, Ihr Problem, nicht meins.
Der Mensch glaubt was er glauben will. 🙂
Und kritische Kommentare auch zur Person SG gibt es hier (auch) von anderen.
Wie gesagt: Wenden Sie sich an den Autor des Artikels.
@61 Lohengräm Nicht überzeugend, auch wegen des Tonfalls. Außerdem negieren Sie, dass es durchaus andere kritische Kommentare gab.
@26. Olaf
Man sollte sich über jeden geschenkten Kugelschreiber freuen und ihn schätzen! Er ist aus dem Alltagsleben nicht weg zu denken.
„Wer den Cent nicht ehrt, ist den Euro nicht wert.“ 😉
@60
Sie interpretieren in meine Posts hier Ihre eigene Sichtweise hinein. Ich habe mich nicht auf Silke Gorissen fokussiert, -sie scheinen hier auch der Einzige zus ein der das so empfindet- im Gegenteil habe ich als erster auf die Allgemeinheit des Themas hingewiesen.
Beschweren Sie sich bei Ralf Daute dass er Silke Gorissien hier vorführt, nicht bei mir.
Sie scheinen mir hingegen etwas hypersensibel. Man wird zum Anlass des Themans sicher noch ein paar -auch ironische oder polemische- Fragen stellen oder Vermutungen anstellen dürfen ohne dass hier einige hysterisch sofort die Frauenfeindlichkeitsabrissbirne schwenken.
Nochmal: rd hat die Landrätin thematisiert, nicht ich.
Vielleicht beruhigt es Sie in diesem Zusammenhang, dass ich ansonsten ausschliesslich von den Vogelschützern gesprochen habe, die mir auf den Sack gehen, nicht von Vogelschützerinnen.
Allerdings werde ich Ihnen zuliebe in Zukunft genderkorrekt von „Pseudochrist*innen“ spechen.
🙂
@55 Lohengräm Nehmen wir es jetzt mal, wie Sie sagen. Ihr Empörungspotenzial erschien mir in den letzten Tagen auch überdurchschnittlich hoch und lief bei diesem Thema immer fokussierter auf Silke Gorißen, ihren Bildungshintergrund, auf die These, dass sie es „nicht allzu schwer“ gehabt hat etc. zu. Es kam so rüber, als würden sie ihr fast vorwerfen, dass sie nicht in der Fabrik am Band stand, bevor sie Landrätin wurde. Und diese Kritik gibt’s bei Männern tatsächlich eher seltener.
Bleibt die Frage, warum Sie das Thema nicht etwas weniger personenbezogen, sondern nur sachbezogen angegangen sind. Letztlich kann es nur um die gesetzliche Regelung gehen, nicht um Personen.
@57., Justin Korrektur
„Einkommen, das durch unselbstständige Arbeit verdient wird, wird mit Abstand am stärksten besteuert.“
Statt „besteuert“ muss es „belastet“ heißen, da es dabei nicht nur um Steuern, sondern auch um die Sozialabgaben geht.
@59., Lohengräm
Sorry, hatte es falsch in Erinnerung und habe es noch mal nachgelesen. Sie haben es in Ihren ersten Kommentaren tatsächlich allgemein formuliert: Landrat/rätin
Das Thema Frau bzw. Frau Gorrisen kam erst später dazu.
Was ich aber immer noch nicht verstehe, ist Ihre Aversion gegen den Vogelschutz. Sie haben Ihre Abneigung ausführlich beschrieben, aber so ganz logisch ist das irgendwie nicht. Aber egal, wie gesagt jeder kann sich aufregen über was er will. Ich bin einfach nur neugierig.
@Lohengräm
Im 47. Kommtar habe ich mir erlaubt das ein oder andere überspitzt zu formulieren, wenn Sie das als platt und falsch verstanden interpretieren wollen, tun Sie das. Ich hatte mit dieser nach meinen Dafürhalten gemäßigten Provokation herausfinden wollen, was wirklich hinter Ihrer enormen Empörung und Aufregung, die sich auch schon in rd`s Beitrag zum Vogelschutz gezeigt hat, verbirgt. Ich hatte klar geschrieben, dass ich entschieden etwas gegen soziale Ungerechtigkeit vor allem, wenn sie Kinder betrifft, habe. Ebenso wie Ihnen gefallen mir die Extrawürste für manche Berufsgruppen nicht. Es ist aber überhaupt nicht logisch erklärbar warum Sie dermaßen heftig sowohl auf den Vogelschutz als auch auf eine Landrätin, die das tut was ihr Vorgänger (ebenfalls Jurist) mit Sicherheit auch gemacht hat, reagieren. Sicher, Sie haben im Nachhinein versichert, dass es Ihnen nicht um Frau Gorissen geht und erst recht nicht darum, dass es eine Frau ist, die den Antrag gestellt hat und dass Sie definitiv nichts gegen Juristen haben, sondern es Ihnen einfach nur stinkt, dass mache Berufsgruppen Privilegien haben. Alles schön und gut, alles richtig. Nur warum dieser Aufstand? Wie Chewgum schon geschrieben hatte, ist es nichts neues, dass es Ungerechtigkeit gibt. Wissen Sie, was mich wirklich aufregt? Mich regen nicht die Juristen und Ärzte mit ihren Privilegien auf, was mich wirklich wütend macht, ist die Tatsache, dass dieser Staat sich vor allem von abhängig Beschäftigten finanzieren lässt und das sind die selben Leute, die die Rentenkasse und die Krankenversicherung in der Solidargemeinschaft finanzieren. Einkommen, das durch unselbstständige Arbeit verdient wird, wird mit Abstand am stärksten besteuert. Hauptsächlich diese beiden Tatsachen sorgen dafür, dass die abhängig Beschäftigten der Unter- und Mittelschicht am japsen sind oder keine großen Sprünge machen können. Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Was wirklich unglaublich ist:
1% der Erwachsenen in Deutschland besitzt 35% des Gesamtvermögens.
9% der Erwachsenen in Deutschland besitzen 32% des Gesamtvermögens.
90% der Erwachsenen in Deutschland besitzen 33% des Gesamtvermögens.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-07/vermoegensverteilung-deutschland-diw-studie-ungleichheit
Wer ein Family Office für sich arbeiten lassen kann und das sind die oberen 10%, die 67% des Gesamtvermögens besitzen, gewinnt immer egal ob Krise, Umwälzung, Katastrophen oder sonst etwas und dazu braucht derjenige selbst keine großen Fähigkeiten zu haben. So ein Family Office lohnt sich aber erst ab einem Vermögen von ungefähr 250 Mio. Euro, eine kleine aber feine Randbedingung. Verglichen damit sind mir ehrlich gesagt Juristen und Ärzte mit ihren Privilegien ziemlich egal. Was mich zur Weißglut bringt, sind Kinder, die hungrig in der Schule sitzen, in einem der reichsten Länder der Erde.
Jeder kann sich natürlich aufregen über was er oder sie möchte, ich fand es einfach nur nicht ganz logisch und wollte es genau wissen, aber ist ja auch egal. Pseudofrauenaffin, geiles Wort! Naja nichts für ungut.
@53
Naja, wenn ich Ihnen das erklären muss kommen Sie wohl doch nicht aus der Beamtenklasse…. 🙂
Also erstens gibt es zusätzlich zum Kindergeld Familienzulage, ggfs. bei Einsätzen ausserhalb des Wohnortes Trennungsgeld, auch wenn man von Kleve aus für Tageseinsätze nach Wesel beordert wird => es steht einfach schon mal mehr Geld zur Verfügung.
Die Bevorzugung von Privatpatienten beim Artzt habe ich auch als Kind klar mitbekommen, weniger Wartezeit, viel bessere Leistungen, freiere Artzwahl (Privatpraxen) etc. etc. . Dass man als Beamter dafür viel weniger zahlt weil ja (damals) 70% von der Beihilfe kamen, habe ich erst im Jugendalter registriert. 🙂
Zum besipiel zahlt die Beihilfe eine (kosmetische) Kieferregulierung/Zahnspange auch im Erwachsenenalter. Versuchen Sie das mal in der GKV zu bekommen. Pustekuchen, wenns nicht medizinisch ganz dringend notwendig ist.
Heutzutage ist das alles noch krasser, z.B. gibt es für die Beamten weiterhin Sterbegeld (das ist 2004 für alle anderen weggefallen- SPD-Schröder sei Dank), die Pensionen sind höher und werden nicht als Durchschnitt eingezahlter Beiträge, sondern als Prozentsatz vom letzten (=höchsten) Einkommen berechnet.
Desweiteren steigen die Bezüge bei Beamten (wie auch im ÖD) schon allein aufgrund des Alters, ohne dass man sonst etwas dazutun muss. Das hat auch keine Entsprechung in der freien Wirtschaft. Ein weiteres Plus ist die Unkündbarkeit, gibt es in der freien Wirtschaft auch nicht.
Nochmal: Das soll kein Beamtenbashing sein.
@52
>“Deshalb wäre eine Diskussion unabhängig von der Person Silke Gorißen hier besser. “
Das seh ich ganz genauso, aber für Ihre Kritik bin ich der falsche Ansprechpartner. Da müssen Sie sich beim Autor des Artikels beschweren.
Meine Posts haben deutlich gemacht, dass ich wenn, dann eine allgemeine Regelung kritisiere, indem auch frühzeitig auf den Sachverhalt bei anderen Amtsträgern bzw. anderen Kandidaten für das Amt unabhängig vom Geschlecht hingewiesen habe.
Eine Frauensache haben Sie daraus gemacht, indem Sie mir das -mal eben so und fälschlicherweise- unterstellt haben. Das war nicht in Ordnung.
Mein Gott,
das ist mein letzter Kommentar hier in diesem Männerblog
@49 Lohengräm „Ãœbrigens komme ich selber nicht aus der Arbeiter- sondern Beamtenklasse. Ich habe live mitbekommen, wie einem schon als Beamtenkind gegenüber meinen Freunden aus der Arbeiterklasse der Arsch gepudert wird.“
Da haben wir was gemeinsam. Aber können Sie mal kurz erklären, welche Vorteile Sie schon als Kind dadurch hatten, dass ihre Elten oder einer von ihnen Beamter war?
@48-50 Lohengräm „Und wer es wagt bei Frauen in der Politik die Möglichkeit fragwürdiger Praktiken zu recherchieren, dann nehmen die bösen Frauenfeinde die armen Opfer ins Visier.“
Das ist der Knackpunkt. Es geht hier nicht um eine frauenspezifische Regelung, sondern um eine allgemeine, die nun gerade Silke Gorißen betrifft, aber nicht, weil sie eine Frau ist, sondern wiel sie das Landratsamt inne hat. Deshalb wäre eine Diskussion unabhängig von der Person Silke Gorißen hier besser.
Denn natürlich ist die allgemeine Regel bezüglich Unterschieden bei Berufsgruppen (nicht Geschlechtern) grundsätzlich ungerecht.
Ganz allgemein zur Vergütung von politischen Ämtern glaube ich, dass der Aufwand, den viele Ämter mit sich bringen, von Außenstehenden unterschätzt wird. Wenn jemand es nur wegen der berühmten Lachsbrötchen macht, wird er oder sie es nicht durchhalten. Denn so gut schmeckt das 38. Lachs- (oder Mett-)Brötchen dann einfach nicht mehr.
Lassen Sie uns berechtigte Kritik am System aber ruhig diskutieren. Da gibt es einiges.
@Lohengräm, #50:
„Hat sie es verdient?“
Wenn sich die Frage auf das Amt der Landrätin und das damit verbundene Gehalt bezieht,lautet die Antwort: Ja.
@45
>“Tenor Ihres Posts: Sie hat es nicht verdient. “
Nein, das stimmt nicht. Das habe ich nicht behauptet, auch im Tenor nicht. Das interpretieren Sie rein.
Gegenfrage an Sie: Hat sie es verdient ?
>“Frau Gorißen kann nicht persönlich dafür verantwortlich gemacht werden, dass Juristen von der gesetzlichen Regelung bevorzugt werden.“
Das ist richtig. Ich war hier auch der erste, der auf diesen Umstand hingewisesn hat. (Driessen, Winkmann, Northing).
Ob die Nutzung jedes sich bieteneden Privilegs mit chrstlichen Werten korreliert, darf aber zumindest gefragt werden.
>“ Es gibt reichlich Männer auch hier bei uns in der Kommunalpolitik, die ebenso gute Startbedingungen wie die beiden von Ihnen genannten Frauen hatten, und die deswegen nie kritisiert wurden.“
100% ACK. Da haben Sie Recht.
>“ finde ich es befremdlich, dass Sie mit dem Finger auf Frau Gorißen und jetzt auch auf Frau Northing zeigen.“
Hallo???
Vorsicht mit solchen Aussagen!
RD hat den Artikel geschrieben, nicht ich. Im Gegensatz – es scheint Ihnen nachhaltig entgangen zu sein- habe ich als erster drauf hingewiesen, dass es nicht fair ist, auf die Landrätin zu zeigen.
Einfach mal dien Blog richtig lesen, bitte!!
>“Sie haben es explizit nicht so geschrieben, aber es ist anhand Ihrer Kommentare zwar subtil aber dennoch eindeutig so.“
Nein, das ist eindeutig nicht so, dass haben Sie meine Kommentare nicht richtig gelesen oder nicht verstanden.
Ãœbrigens komme ich selber nicht aus der Arbeiter- sondern Beamtenklasse. Ich habe live mitbekommen, wie einem schon als Beamtenkind gegenüber meinen Freunden aus der Arbeiterklasse der Arsch gepudert wird.
Dass mir Juristen supekt sind, ist eine platte Interpretation af die meine saubere Darlegung derr Fakten, dass Juristen -and zwar alle- nicht am freien Markt teilhaben, sondern sich durch eine Gebührenordnung schützen (Mindestlohn) und sich auch an den Kosten der Gesellschaft weniger (obacht für Sie: ich sage nicht: Gar nicht!) beteiligen. (Kammersystem), wie z.B. Ärtze und Architekten auch nicht.
Ich sage nicht, dass ich iInen diese Priviliegien nicht gönne. Im Ãœbrigen habe ich ja auch den Beamtenstatus teilweise verteidigt.
Lesen Sie bitte meine Posts sorgfältig.
@47
„Es ist schon bezeichnend, dass gerade die Frauen hier ins Visier genommen werden.“
Das ist kompletter pseudofrauenaffiner Bullshit.
Wenn Frauen in Ämter kommen und es gut machen, dann heisst es, das hat nichts damit zu tun, das zufällig eine Frau dort in der Politik ist, sondern es heisst, die besonnenen Frauen machen gernell bessere in der Politik als die impulsiven Männer.
Und wer es wagt bei Frauen in der Politik die Möglichkeit fragwürdiger Praktiken zu recherchieren, dann nehmen die bösen Frauenfeinde die armen Opfer ins Visier.
Was für ein ausgekochter Schwachsinn!
Ist Peter Driessen, den ich genannt habe, etwa auch eine Frau?
Frau Northing war nun mal Bürgermeisterin in Kleve, und wenn Sie das bei Herrn Gebing hinterfragen möchten, ist es ja wohl nur recht und billig, das auch bei seiner Vorgängerin zu hinterfragen.
Dieser sinnfreie Pseudofeminismus geht mir genauso auf den Sack geht wie die Vogelschützer ….
Sicher war auch Alice Schwarzer nur ein armes Opfer dieses männerverseuchten Steuersystems…
P.S.: Für die katsrophale und visionslose Politik von FRAU Merkel, heisse Eisen gar nicht erst anzupacken und einfach liegenzulassen wie z.B. die Rentenproblematik, die uns in spätestens 15 Jahren böse auf die Füsse fallen wird, werden wir noch alle bitter bezahlen müssen. Also alle Nichtprivilegierten. Rechtsanwäte, Ärtze und Beamte natürlich nicht.
@43., Lohengräm
„Und ich finde es auch ok, dass rd an ihrem Beispiel das Selbstversorgungssystem in solcherlei Kreisen illustriert, auch wenn es formaljuristisch korrekt sein sollte.
Schliesslich zwingt das nicht zur Ausnutzung dieser Privilegien, aber wie schon 26/Olaf schrieb: `Jeder nimmt was er bekommen kann. `“
Ich sehe da einen deutlichen Unterschied zwischen dem Antrag der Landrätin, der M.E. nicht nur formaljuristisch in Ordnung ist, sondern auch legitim ist und der Ausnutzung von Gesetzeslücken zum eigenen Vorteil (ein Beispiel hatte kürzlich die Kreis-FDP geliefert). Frau Gorißen kann nicht persönlich dafür verantwortlich gemacht werden, dass Juristen von der gesetzlichen Regelung bevorzugt werden. Was die vermuteten oder tatsächlichen besseren Startbedingungen von Frau Gorißen anbelangt, finde ich, dass ihr das nicht zum Vorwurf gemacht werden kann. So sehr mir auch soziale Ungerechtigkeit und vor allem die fehlende Chancengleichheit für Kinder zu wider ist, finde ich es befremdlich, dass Sie mit dem Finger auf Frau Gorißen und jetzt auch auf Frau Northing zeigen. Es gibt reichlich Männer auch hier bei uns in der Kommunalpolitik, die ebenso gute Startbedingungen wie die beiden von Ihnen genannten Frauen hatten, und die deswegen nie kritisiert wurden.
Um es mal provokant zu formulieren:
Beamte,
Angestellte im öffentlichen Dienst,
aus der (oberen) Mittelschicht stammend,
Akademiker insbesondere Juristen (Ingenieure ausgenommen)
und Frauen in gehoben Positionen
sind Ihnen suspekt.
So schwer es Arbeitnehmer, die in der Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt sind, auch haben, machen Sie es sich teilweise doch ein bisschen zu einfach. Insbesondere Ihre allergische Reaktion auf Frauen in politischen Ämtern finde ich befremdlich, Sie haben es explizit nicht so geschrieben, aber es ist anhand Ihrer Kommentare zwar subtil aber dennoch eindeutig so.
@chewgum, #39:
Genau so war es gemeint. Danke!
Geht mir nur um die Kommentare.
Ich finde es übrigens auch bemerkenswert, dass dies ausgerechnet bei Silke Gorissen aufkommt.
Und auch spannend, dass gleich auf Frau Northing gezeigt wird. (Die ja eh Beamtin ist, von daher spielt das keine Rolle.).
Aber: Was ist denn mit Herrn Gebing in Kleve? Oder anderen Bürgermeistern im Kleverland?
Es ist schon bezeichnend, dass gerade die Frauen hier ins Visier genommen werden.
@43 Lohengräm „Und man darf auch vermuten, dass sie es in ihrer bisherigen Vita nicht allzu schwer hatte.“
Woraus schließen Sie das bzw. was sind die angelegten Kriterien?
„auch gerade sie besonders privilegiert ist, insbesondere“ – ja, das meinte ich. Googeln Sie mal ‚überzufällig‘.
Tenor Ihres Posts: Sie hat es nicht verdient. Frage: Hätten Sie es mehr verdient?
Fakt ist: Man muss es nicht „schwer“ gehabt haben, um die gesetzliche Pensionsregelung geltend machen zu können. Sie macht das, was jeder hier machen würde.
Ich stimme aber nicht zu bei der allgemeinen Aussage (nicht von Ihnen) „jeder nimmt, was er kriegen kann“. Kostenlose Kugelschreiber taugen doch meistens nicht 😉
@41 Benno Das Arbeitsschutzgesetz in Frage zu stellen, ist gefährlich. Da finden sich ganz schnell Arbeitgeberverbände, die das gerne aufgreifen und ihre Lobbyisten losschicken.
Leute im Büro = haben keine Ahnung vom wirklichen Leben? Lebenserfahrung hängt von vielen Faktoren ab.
@39
>“Dass sich der allgemeine Frust mancher Kommentatoren hier nun ausgerechnet an der ersten Landrätin des Kreises entfacht, ist wohl überzufällig.“
Das stimmt, die Landrätin gerät da eher zufällig ins Kreuzfeuer, und es wäre auch unfair, sie stellvertretend für alle ans Kreuz zu nageln. (Wie gesagt: Hätte es Peter Driessen nicht auch getan? Und wie war es eigentlich bei Sonja Northing?)
Dennoch dürfen wir festhalten, dass auch gerade sie besonders privilegiert ist, insbesondere, wie rd ausführte, auch gegenüber anderen Berufsgruppen im gleichen Amt. Und man darf auch vermuten, dass sie es in ihrer bisherigen Vita nicht allzu schwer hatte.
Und ich finde es auch ok, dass rd an ihrem Beispiel das Selbstversorgungssystem in solcherlei Kreisen illustriert, auch wenn es formaljuristisch korrekt sein sollte.
Schliesslich zwingt das nicht zur Ausnutzung dieser Privilegien, aber wie schon 26/Olaf schrieb: ‚Jeder nimmt was er bekommen kann. ‚
Ausser Jesus Christus vielleicht, – der Erfinder der christlichen Werte, die die Partei der Landrätin doch immer so gerne fabuliert…. 🙂
@41
>“Betriebsrat nach Hause geschickt wurde“
Da gehts ja schon los : Nennen Sie mir ein Leiharbeitsunternehmen, das einen Betriebsrat hat.
Und selbst wenn sie eine Ausnahme fänden: Bei 95% der AÃœ-Unternehmen gibts keinen. Ein Grund: Weil sich die einzelnen MA untereinander gar nicht kennen. Die werden ja an ganz verschiedene Kunden verliehen.
Solche Probleme kennt man in der ÖD-geordneten Welt z.B. in der Kreisverwaltung nicht.
@ 36 Lohengräm: ich hatte es einmal erlebt, dass ich vom Betriebsrat nach Hause geschickt wurde, weil ich über 10 Stunden bearbeitet hatte. Mein damaliger Chef schaute ziemlich bedröppelt.
Aber sind wir ehrlich: in manchen Berufen ist es anders nicht möglich, diese Stundenschieberei. Wenn zum Beispiel ein Polizist mitten in einem unvorhergesehen Einsatz ist, wird er auch nicht nach 10 Stunden Dienstzeit seine Uniform ausziehen. Da sehe ich dann wieder, dass die Gesetze von Leuten gemacht wurden, die im Büro sitzen, aber , bleiben wir beim dem Polizeibeispiel, nie mal für 3 Monate bei der Polizei tätig waren.
Benno
â˜ðŸ½ ..meine Meinung wo das politisches Versagen der meisten Politiker/innen heute zu suchen ist ? Kreißsaal ,Hörsaal, Plenarsaal ,ZERO, 0 Lebenserfahrung immer gut versorgt und gepampert.Elend kennt mann nur aus den Medien. Mann hat 0 Kontakt wo das für sie nutzlose UNTEN ist, Karriere ,geile Kohle „soziales Ansehen“ hat absolute Priorität. 🤔😎
@32 rd Hab es eher so verstanden, dass Olaf sich auf die Ausführungen anderer hier bezieht.
Dass sich der allgemeine Frust mancher Kommentatoren hier nun ausgerechnet an der ersten Landrätin des Kreises entfacht, ist wohl überzufällig.
Allgemein: Dass es Ungerechtigkeiten im System gibt, ist nichts Neues.
@33., Lohengräm
Volle Zustimmung (die Vogelschützer ausgenommen). In Großbritannien ist es ja noch schlimmer, da sind die meisten Spitzenpolitiker Eleven von einigen wenigen teuren Privatschulen und Eliteuniversitäten. Das ist ein ganz wesentliches Problem Großbritanniens. Spätestens seit der Wiedervereinigung und Globalisierung ist Deutschland auf dem gleichen Weg die Machtrefugien in Politik und Wirtschaft nach „unten“ hin noch stärker als zuvor abzuschotten. Das gelingt auch ganz besonders gut, wenn die Schulen personell ausgehungert werden und dadurch der „Heimvorteil“ der Kinder wächst, deren Eltern einen hohen Bildungsgrad haben. Diese Fehlsteuerung ist gesellschaftlich akzeptiert, es regt sich keine Partei über die teilweise extrem ungleichen Startbedingungen für Kinder auf. Außer der Partei „Die Linke“ vielleicht noch, aber aus dem bürgerlichen Lager kommt gar nichts, was ausgesprochen kurzsichtig ist.
off topic: @Lohengräm Stören Sie die Leute, die sich in Umweltschutzverbänden wie z.B. NABU oder BUND engagieren, weil diese Leute meistens aus dem bürgerlichen Lager kommen und eher selten aus der Unterschicht? Mag sein, dass man sich diese Art von Engagement in gewisser Hinsicht auch leisten können muss.
@26
🙂
https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/819lMGQ3DyL._AC_SL1500_.jpg
@29
>Aber sind deswegen die Stunden verloren gegangen?
Ja, das passiert leider.
Und wie gesagt, eine egwisse Anzahl Ãœberstunden gilt oft bereits sowieso als abgegolten.
Abgesehen davon ist das Schieben schon rechtswidrig. Aber wo kein Kläger da kein Richter. Und es ist eben kein Einzelfall, sondern übliche Praxis.
Aber was von aussen schwer bis gar nicht nachzuweisen ist, da muss sich dann auch kein Politiker Gedanken drum machen. Dann tut man die, die sowas sagen einfach als diffamierende Spinner ab. 🙂
@31
Da läuft einer ziemlich ahnungslos durch die Welt….
>gegebenenfalls NEIN sagen (Facharbeitermangel lässt grüßen)
Sie scheinen die Realität nicht zu kennen. Es GIBT KEINEN Facharbeitermangel, jedenfalls keinen solchen mit dem sich höhere Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen durchdrücken lassen….der freie Arbeitsmarkt in der EU lässt grüssen.
Nicht mal bei den Pflegekräften bekommt man in der Coronakrise höhere Löhne durchgedrückt!
Wissen Sie was passiert, wenn Sie „Nein“ sagen? Dann sagt der AG: „Ok, dann nicht.Ciao!“
Und dann gehen Sie zum nächsten potentiellen AG und der legt Ihnen die gleichen Vertragsbedingungen vor.
Die Privatisierung war falsch. Wenn sie richtig wäre, hätte sie für den Bildungsbereich ganz genauso gelten müssen, auch wenn der Länder- statt Bundessache ist. Im Ãœbrigen machen es die neuen Bundesländer vor dass es im Bildungsbereich ohne Beamtenstatus geht, sogar besser. Die bekommen G12 hin.
Wieso untersllen Sie mir, ich würde verschiedene Unternehemn bevorzugen? Blödsinn. Der Beamtenstatus würde selbstverständlich für alle Paketboten und Lokführer gelten.
Selbst da könnte man noch freien Wettbewerb schaffen – wenn man ihn den unbedingt will, – indem man einen staatlichen Pool an verbeamteten Brief/Paketboten und Lokführern bildet aus denen sich die freien Unternehmen für ihre Leistungserbringung verpflichtend bedienen müssen. So läuft es ja übirgens im Prinzip mit den Beamten des Bundeseisenbahnvermögens.
Die Privatisierung hat uns im Eisenbahnbereich nichts gebracht. Weder niedrigere Fahrpreise noch bessere Angebote.
Und im Gesundheitsbereich Wettbewerb auf der Grundlage von zwangsweise eingetriebenen Beiträgen schaffen zu wollen ist der grösste Blödsinn des Jahrhunderts.
Das dient ausschliesslich dazu möglichst viel Geld von denen abzuzocken und gegeneinander auszuspielen, die sich nicht wehren können. (Gesetzliche Beitragszahler auf der einen Seite, MA der unteren Gehaltsstufen im Krankenhaus/Praxis auf der anderen Seite)
@29
>und AL kann auch mal nach 5 Stunden sagen†ich bin dann mal wegâ€
Yepp. (*)
Kann die Landrätin auch.
(*) Habe ich in der Praxis aber nie erlebt.
P.S.: Wäre in der Tat mal interessant zu eruieren ob man die Landrätin Freitags nach 12.30h noch antrifft… 🙂
@26
>Soll ich es deshalb denen nicht gönnen, die es gemacht haben?
Kannst Du mir mal erklären mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Hartz4-Kind aus der Südstadt in die Möglichkeit kommt, Medizin zu studieren, selbst wenn es wollte – gegenüber einem EFH-Kind aus Materborn oder Reichswalde ?
Diese Mär von „jeder kann, wenn er nur will“ geht mir genauso auf den Sack wie die Vogelschützer.
🙂
Insbesondere wäre auch mal die Gerechtihkeitsproblematik zu debattieren bzgl. Einzelkind-Geschwisterkind. Denn die Einzelkinder finden wir auch eher in den reicheren Haushalten.
Wie gesagt – Empfehlung:
https://www.rowohlt.de/buch/karl-lauterbach-der-zweiklassenstaat-9783644111813
@Olaf Wie dem Artikel zu entnehmen ist, geht es auch nicht darum, Empörung über den Sachverhalt zu schüren, sondern die Sinnhaftigkeit der Regelung an sich zu diskutieren.
@21: In der freien Wirtschaft hat man in der Vorstandsetage durchaus einen Fahrer und was das Ãœberstundenkonto von unteren Eingruppierungen betrifft sind auch die in der Regel bei der Vertragsunterzeichnung dabei. Die Regelung eine gewisse Stundenzahl mit dem Grundgehalt als abgegolten anzusehen muss man sich bei der Höhe des Grundgehalts ansehen und gegebenenfalls NEIN sagen (Facharbeitermangel lässt grüßen) Bei der Zeitarbeit ist es aber auch so, das der Arbeitgeber das Risiko trägt den Mitarbeiter keinem Kunden zur Verfügung zustellen und ihn trotzdem bezahlen zu müssen.(War eine schöne Zeit, in der ich viel erledigt bekommen habe – bei vollem Gehalt)
@28: Post und Bahn wurden im Rahmen der Liberalisierung privatisiert, warum sollte der DHL Paketfahrer ein Beamter sein (was aktuell in Teilen noch ist, aber ausläuft) und der Hermses, GLS oder UPS Bote nicht. Warum soll der Triebfahrzeugführer der DB Beamter sein und der der NWB nicht? Es war gut und richtig zu privatisieren, den Markt zu öffnen und Entwicklungen, die in einem starren staatlichen System nie möglich wären, eine Chance zu geben.
@20 JA, auf die RV angerechnet und bei der Eingruppierung für Folgetätigkeiten berücksichtigt sind aber zwei unterschiedliche Sachen! Wer beispielsweise 2 Jahre Wehrdienst leistet und dann mit 1 Tag Unterbrechung im öD anfängt bekommt die 2 Jahre bei der Eingruppierung nicht angerechnet und durch die niedrigere „Erfahrungsstufe“ ein niedrigeres Gehalt und wird auch erst mit dem Verzug höher gestuft, da kommt schnell ein 5 stelliger „Gehaltsverlust“ zusammen, im Vergleich zu dem der sofort anfängt. Was sich dann aber auch wieder auf die RV auswirkt…….
@ 21 Lohengräm:
„…Und in der Regel hat man in der freien Wirtschaft auch keinen Dienstwagen mit Chauffeur.“
Wenn wir Landrat mit einem Konzernchef gleichsetzen, hat dieser sehr wohl den Chauffeur!
„…Das hast Du auch in der freien Wirtschaft nicht, ab einer bestimmten Eingruppierung („AT†bei Tarifvertragsbindung, ohne Tarifvertragsbindung ist eh alles möglich)….“
Ein Ãœberstundenkonto gibt es ab einer bestimmten Position in der freien Wirtschaft nicht – ja, das stimmt.Aaber dafür wird Dir ein Dienstwagen auf Firmenkosten bereitgestelt (1%-Regelung) und AL kann auch mal nach 5 Stunden sagen“ ich bin dann mal weg“
Und das „Rumschieben“ der Stunden. Wie Sie schon selbst geschrieben haben, wird es wohl so gehandhabt, dass auf dem Papier keine Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz verstoßen wird. Aber sind deswegen die Stunden verloren gegangen?
Benno
>Die Welt der Beamten ist eine Welt für sich. Das ist aber nicht neu.
Ich gönne jedem Beamten seine Privilegien.
Interesasant ist aber, dass wir den Beamtenstatus in systemrelevanten Bereichen wie Post und Bahn gestrichen haben und bei den Lehrern (grösste Beamtengruppe. Systemrelevante/hoheitliche Aufgaben?? ) beibehalten haben.
Ich würde den Briefträgern, Paketfahrern und den Lokführern den Beamtenstatus gerne wiedergeben und beim medizinischen Personal einführen.
>Man lese mal, was Ludwig Erhard über Soziale Marktwirtschaft schreibt. Das ist erhellend.
Das ist mitnichten erhellend, eher verdunkelnd.
Ludwig Erhard war ein Dummschwätzer, NS-Profiteur und hatte von Marktwirtschaft keine Ahnung.
https://www.deutschlandfunk.de/ulrike-herrmann-deutschland-ein-wirtschaftsmaerchen.1310.de.html?dram:article_id=460297
Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass (fast) jeder nimmt, was er bekommen kann. Und wenn es nur ein Gratis-Kugelschreiber ist.
Wenn die gesetzliche Regelung so ist wie oben beschrieben, dann sehe ich da kein Problem. Oder wird hier irgendein Kommentator beim Gang zur Rentenversicherung irgendwelche anrechnungsfähigen Zeiten unterschlagen, weil der Nachbar findet, dass einem das nicht zusteht?
Ja, die Landrätin verdient ein gutes Gehalt. Ich finde das in Ordnung. Ich würde sogar behaupten, dass unser politisches Spitzenpersonal viel zu wenig verdient. Es bleib für mich unverständlich, warum der Vorstand einer Regionalsparkasse mehr verdient als die Bundeskanzlerin (und als die Landrätin sowieso). Wobei der Sparkassenvorstand natürlich auch einfach weniger verdienen könnte. Dennoch finde ich, dass wir unser politisches Spitzenpersonal unterbezahlen.
Dass 10.000 Euro Gehalt pro Monat für viele Menschen unerreichbar ist (für mich auch), ist mir klar. Aber ich habe weder Jura studiert, noch habe ich mich um das Amt des Landrats, Bürgermeisters, Bundes- oder Landtagsabgeordneten beworben.
Wer richtig gut verdienen möchte, studiert Medizin. Habe ich auch nicht gemacht. Soll ich es deshalb denen nicht gönnen, die es gemacht haben?
“
„Sehe jeder wie ers treibe,
sehe jeder wie er bleibe
und wer steht, dass er nicht falle.“
Ein Beispiel aus der täglichen Berichterstattung in der Zeitung:
IG Metall will 4Tagewoche einführen. Bei ThyssenKrupp wollte sie 24 Stundenwoche haben. Lohnausgleich?
Die Arbeitswelt ist halt schwierig und der Lohn für geleistete Arbeit nicht immer gerecht, trotz Gewerkschaften und Betriebsverfassungsgesetz.
Man lese mal, was Ludwig Erhard über Soziale Marktwirtschaft schreibt. Das ist erhellend.
Die Welt der Beamten ist eine Welt für sich. Das ist aber nicht neu. Verhindern sie nicht viele erforderliche Regelungen, auch vor allem, wenn sie in Parlamenten sitzen?
@ 18 & 19:
Genau, es gibt zu große Lohnunterschiede. Die allgemeinen Dienstleistungsberufe werden in meine Augen zu schlecht entlohnt. Erst jetzt merken wir, wie wichtig unser Gesundheitssystem ist. Applaus und gute Worten zeigen zwar Anerkennung, davon können sich die Menschen aber morgens keine Brötchen kaufen. Nicht zu vergessen, dass auch die Familienmitglieder indirekt durch das Dreischichtsystem gewisse Nachteile haben. Wochenende arbeiten, wo eigentlich Geburtstag gefeiert werden sollte, Kinder sollten leise sein, wenn Papa von der Nachtschicht kommt etc. Vom Leid, was die Pfleger sehen, ganz zu schweigen. Dazu gab es einen interessanten Bericht über eine Krankenschwester aus Los Angeles. Neben den 12 Stunden Diensten erzählte Sie auch, wie Sie damit zu kämpfen hat, schlechte Nachrichten zu überbringen. Diese würden Sie stark belasten, da es zur Zeit täglich Mehrere sind. Folge daraus, Schlafstörungen und Alpträume, so berichtete Ihr Ehemann.
Zum Thema Neiddebatte: „Da würd ich lieber mit dem Landrat/in tauschen und mich abends im Dienstwagen zum Lachsbrötchenessen auf irgendeiner Museumseröffnung kutschieren lassen. Krass formuliert, ich weiss, aber so ist es.“ Hier fehlt mir der Blick auf das Ganze. Nur die Rosinen herauspicken finde ich unfair. Ein Landrat hat bestimmt nicht nach 8 Stunden Feierabend. Das Wochenende ist bestimmt auch nicht arbeitsfrei, die Verantwortung ist auch kein Pappenstil. Daher klingt in meinen Augen im zitierten Satz klingt in wenig der Neid mit.
Die Frage, die sich mir stellt, wie weit sind unsere Entscheidungsträger vom Leben der einfachen Bürger entfernt? Wenn ich zum Beispiel die Höhe vom Durchschnittslohn lese, kommt es mir so vor, als würden die Gruppe der Dienstleistungsberufen bei der Berechnung erst gar nicht berücksichtigt.
Was mittlerweile fehlt, ist ein Spiegelbild der beruflichen Gesellschaft in den Parlamenten. Wie viel verschieden Berufe sind dort „vertreten“? Sind dort auch Landwirte, Pfleger, Bauarbeiter, Gastronomen und Hausfrauen vertreten?
Benno
ergänzend zu @19
und erzählen uns dann bei rückläufigen Wahlergebnissen der Wähler hätte sie nicht verstanden.
@19
Stimmt.
Und ich behaupte mal: Von denen, die >10.000Euro/Monat nach Hause bringen, hat sich der geringste Teil aus einfachen Verhältnissen hocharbeiten müssen.
Siehe Buch von Karl Lauterbach: „Der Zweiklassenstaat“
@17
>Gerade als Bürgermeister oder Landrat hat man kein Ãœberstundenkonten.
Das hast Du auch in der freien Wirtschaft nicht, ab einer bestimmten Eingruppierung („AT“ bei Tarifvertragsbindung, ohne Tarifvertragsbindung ist eh alles möglich).
Und wir bei Ãœberstundenkonten in unteren Eingruppierungen rumgeschoben wird habe ich ja schon dargelegt. Es gibt bei Zeitarbeitern z.T. auch die Regeleung, dass eine gewisse Ãœberstundenzahl (so um die 10/Monat) mit dem Gehalt automatisch als abgegolten gilt.
Und in der Regel hat man in der freien Wirtschaft auch keinen Dienstwagen mit Chauffeur.
@17
Der Grundwehrdienst/Zivildienst wurde in Zeiten der nicht ausgesetzten Wehrpflicht grundsätzlich auf die Rentenbeitragsjahre angerechnet.
Das gilt auch heute noch für das FSJ.
Ich denke nicht, dass es hier um eine Neiddebatte geht. Wieso bekommt ein/e Landrat/in so viel Gehalt und ein systemrelevanter Beruf wird überhaupt nicht gerecht entlohnt? Das Ungleichgewicht ist doch das entscheidende. Menschen die 10.000€ im Monat nach Hause bringen sollen uns erzählen, wie man gut lebt? Diese Menschen denken, dass sie verstehen wie das „einfache Volk“ tickt. Doch die Realität ist das nicht. Vieles davon ist schlicht unrealistisch. Und leider kriechen diese Volksvertreter den großen Firmen und Konzernen in den Hintern anstatt sich für eine gerechtere Wohlstandsverteilung und die Mittel- und Unterschicht stark zu machen.
@Benno
Habe vor 26 Jahren den Beruf (Pflege) aus freien Stücken ergriffen. Und klar, Augen auf bei der Berufswahl.
Die Mehrzahl der Pflegenden arbeitet im Dreischichtsystem, jedes 2 Wochenende. Dazu einspringen im freien Wochenende, ständig Dienste tauschen, extrem flexibel sein. Entweder Silvester oder Weihnachten arbeiten. Umgang mit Tod, menschlichen Tragödien, Gewalt etc..
Wertschätzung durch Politik nicht erst seit Spahn lediglich vor Wahlen geheuchelt.
Bitte nicht andere Berufszweige vergessen (Polizei, Rettungsdienst, Kassierer an Tankstellen und und und……)
Frau Gorißen soll reich werden, es sei ihr gegönnt. Aber mit Neiddebatte hat das nichts zu tun. Den Respekt allerdings hat diese Dame allein schon durch den Wahlkampf bei mir verloren…..
Wenn man sich den Gesetzestext durchliest (und ihn versteht) erkennt man, dass es kein Gemauschel ist. Es ist einfach eine Regelung die beim Ãœbergang in den öffentlichen Dienst vorgesehen ist. Ob B7 oder A5 oder auch tarifliche Anstellung, förderliche Vortätigkeiten sind, mit sehr kurzer Frist, zur Prüfung mitzuteilen und werden bei der Eingruppierung berücksichtigt. Und Wehrdienstzeiten werden auch nur angerechnet (bei der Eingruppierung), wenn diese unmittelbar vor der Tätigkeitsaufnahme stattgefunden haben, ein Tag Unterbrechung reicht aus um diese Tätigkeit nicht anzuerkennen und beim Ãœbergang in ein beamtenverhältnis kann man sich auf die Nachversicherung in der RV auch ein Ei pellen. Wer trotzdem neidisch ist, Beamte ist man bis ans Lebensende und das 24/7. Gerade als Bürgermeister oder Landrat hat man kein Ãœberstundenkonten.
@rd
Ehrlicherweise müsste man diesen Sachverhalt auch mal bei der ehemaligen Klever Bürgermeisterin prüfen. Gibts da auch so ne Regelung?
Es steht ja jedem frei, sich auch auf das Amt des Landrat zu bewerben. Und wenn das nicht reicht, gibt es ja noch den Land- oder Bundestagsabgeordneten.
Und wem dieser berufliche Stand zu niedrig ist, kann ja als Vorstand großer Konzerne anheuern. Mit wie viel Millionen gehen die nach Hause. Und wenn Sie Mist gebaut haben, bekommen Sie noch den goldenen Handschlag.
Hingegen, was verdient die Krankenschwester, der Pfleger?
Gleiten wir nicht in eine Neiddebatte ab?
Benno
@Lohengräm Sprechen Sie von eigenen Erfahrungen? Leiharbeit ist ohne Frage Ausbeutung.
Es ist aber auch so, dass nicht wenige (mit normale Beschäftigungsverhältnissen) deshalb keine ‚Karriere‘ in der Politik anstreben, weil es ihnen zu mühsam ist. Lachsbrötchen und Dienstwagen sind letztlich kein Ersatz für die Hoheit über die eigene Lebenszeit. Man muss wissen, welchen Preis man bereit ist zu zahlen oder eben nicht.
Es gibt mittlerweile studierte und gut qualifizierte Menschen, die aus aktuellem Grund den Arbeitsplatzverlust überwinden müssen, und auch den wirklich harten Job, als Paketzusteller, Kurierdienst, übernehmen.
Diese Menschen z.B. müssen wirklich an den nächsten Morgen denken, um wenigstens ihre Miete, Strom und Lebensmittel, erwirtschaften zu können.
Von der Diskussion abgesehen:
Vielen Dank mal generell , Ralf, für diese Info. Ich kannte diesen Sachverhalt gar nicht.
Das zeigt in diesem Fall die segensreiche Wirkung des Internets, die solche Plattformen wie kleveblog möglich und die Medienlandschaft vielfältiger, offener und freier machen.
In der Rheinischen Post habe ich einen Bericht über solche Themen nicht gefunden. Auch von 30 Jahren nicht.
@7,8
Nein, das ist kein richtiger Hinweis.
Sind Sie schon mal als Inbetriebnahmeingenieur als Leiharbeiter(!) weltweit unterwegs gewesen mit 6 Monaten Abwesenheit von zu Hause und der Kunde im Zielland schimpft und schreit weil die Maschine nicht läuft? Und es wird gearbeitet über 2 Wochen jeden Tag 14-15 Stunden, knietief im Getriebeöl ? Wohlgemekert, als Ingenieur.
Und dafür gibt es kein B8-Gehalt.
Und später wenn Sie nach Hause kommen dürfen Sie Stundenzettel ausfüllen weil der Leiharbeiter Stunden abrechnen will (von dem Stundensatz landen so um die 30% bruitto beim AN) und dann müssen die Stunden auch noch geschoben oder gar nicht angegeben werden um sich ums Arbeitsrecht rumzudrücken.
Und das ist nicht(!) reisserisch dargestellt! Das ist die Realität. Fragen Sie mal im Vertrauen Ingenieure die bei AÃœ’lern wie bei Ferchau, Hays oder brunel arbeiten. Traut sich nur keiner öffentlich drüber zu reden weil die Leute gerne ihre Jobs behalten möchten.
Da würd ich lieber mit dem Landrat/in tauschen und mich abends im Dienstwagen zum Lachsbrötchenessen auf irgendeiner Museumseröffnung kutschieren lassen. Krass formuliert, ich weiss, aber so ist es.
@3., Jens-Uwe Habedank
Dieser Sachverhalt hat, so wie rd ihn beschrieben hat, nichts von dem Gemauschel um sich Posten oder finanzielle Zuwendungen zu sichern. In dieser Angelegenheit (Personalangelegenheiten) ist es auch richtig, dass es im nicht öffentlichen Teil der Sitzung abgehandelt wird. Was sonst teilweise schon an Missbrauch grenzend im nicht öffentlichen Teil einer Gemeinderatssitzung o.ä. verhandelt wird, sind Sachverhalte bei denen meistens wirtschaftliche Interessen wie z.B. die eines Investors eine Rolle spielen. Nichts gegen Investoren nur sollte die Transparenz gemäß den gesetzlichen Regelungen erhalten bleiben.
Dieter Nuhr hat es treffend gesagt:
Jeder kann Bundespräsident werden. Man muss nur jetzt anfangen daran zu arbeiten…
Auch das ein richtiger Hinweis!
Dann bewerbt euch doch für solche Ämter. Aber bitte dann nicht jammern, wenn ihr ständig auch abends unterwegs seid …
@JUH Nein.
â˜ðŸ½ Nur mal so, Dachdecker hier bei Regen + Kälte bei der Arbeit die dann mit Glück + kleiner Rente garantiert kaputten Knochen u.ä. im Alter „belohnt“ werden. Wenn ich dann das 🤢 „strapazierte“ Polit Volk vor Augen habe 😠Aber es ist wohl besser für mich zu 🤫🤠( 👨ðŸ½â€âš–ï¸ ðŸ’¶ðŸ’¶ )
Fairerweise müsste man fragen: Wie wäre es bei den anderen beiden Kandidaten im Wahlerfolgsfall gewesen?
„Da es sich um eine Personalangelegenheit handelt, ist diese – obwohl die Gesetzesvorschriften öffentlich einsehbar sind – im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung abzuhandeln. “
Das ist Kleve, wie zuvor auch unter’m verspreendem Landvogt – hat sich nicht geändert…
Juristen, Steuerbrater u. Ä. – schaffen sich ihre eigene Bedienbarkeit zum eigenen Wohlwollen deren Kosten
sozialisiert werden – darf man „Schmarotzer“ sagen…?
Das Ruhegehalt fängt doch jetzt schon an.
Im Gegensatz zu einem Handwerker oder Leiharbeiter gehe ich nicht davon aus, dass man sich als Landrat/rätin kaputtschuftet und die Knochen ruiniert….
Mein Studium wird von der gesetzlichen RV leider nicht als ruhegehaltfähig anerkannt. (Ich darf wahrscheinlich schon dankbar sein, dass mir diese Republik den aufgezwungenen Wehrdienst auf die Beitragsjahre anrechnet…auch ein Thema mit dem die Landrätiin nix am Hut hat …)
In diesem Sinne hätte wohl auch nicht nur ein Handwerker, sondern auch ein Ingenieur schlechte Karten als Landrat. 🙂
Unnötig zu erwähnen, dass sich auch die Juristen grundsätzlich ihre Prfünde sichern und nicht nach den Gesetzen des freien Markes arbeiten, sondern eine Gebührenordnung haben -> de facto ein Mindestlohn.
Und natürlich wird auch kein RA in der gesetzlichen Rentenversicherung sein. Die Privilegierten haben ihre eigenen Kammern.
Und das sind ausgerechnet die die uns was von den Vorzügen der Leistungsgesellschaft und des freien Marktes vorlabern, – an dem sie selber nicht teilnehmen.
Es entsteht nicht nur der Eindruck, es ist leider Tatsache, dass sich die Politik immer weiter vom Alltagsleben entfernt.