Sparkasse Rhein-Maas: Nur mal eben die Software aktualisieren – Geldautomaten lahmgelegt

Verstörter Automat

Man kennt das vom eigenen PC, nur mal kurz eben die Software aktualisieren, und – rien ne va plus. Der Sparkasse Rhein-Maas ist das jetzt in etwas größerem Maßstab gelungen, verbunden mit reichlich Verdruss für die Kunden des Geldhauses, den es am Wochenende nicht möglich war Geld abzuheben oder einzuzahlen und deren Karten von Geldautomaten ohne weitere Mitteilung einfach verschluckt wurden, sodass sie während der Geschäftszeiten in den Filialen abgeholt werden mussten.

Die Technik-Abteilung der Sparkasse wollte am Wochenende die Programme, mit denen die Geldautomaten betrieben werden, auf den neuesten Stand bringen. Das ist eigentlich eine in der Regel gut vorbereitete Routineaufgabe, für die denn auch nur ein paar Stunden Offline-Zeit veranschlagt worden waren. Doch das Vorhaben schlug fehl, aus Gründen, die kleveblog nicht hat in Erfahrung bringen können, hakte die Technik und das Update scheiterte – mit Folgen für das gesamte Geldautomaten-Netz der Sparkasse.

Wie am Montag am Schalter zu hören war, waren die Automaten am Samstag und Sonntag nicht betriebsbereit, sogar am Montag dauerte die Störung zeitweise noch an. In manchen Filialen waren die Geräte mit selbst ausgedruckten DIN-A4-Zetteln überklebt, die auf die Störung hinwiesen – was auch nötig war, denn die Anzeige auf dem Display selbst war eingefroren, sodass Kunden ansonsten ihre Karten wie üblich eingesteckt hätten, ohne dass sich das Gerät weiter gerührt hätte. Wenn trotzige Kunden die Zettel abgerissen hatten (weil das Display dahinter Funktionsbereitschaft signalisierte) oder vor einem nicht gesicherten Gerät standen, mussten sie erleben, wie die Karten eingezogen wurden.

Auf der Webseite der Sparkasse war über die Störung nichts zu finden, die aktuellste Nachricht dort stammt vom 9. Februar.

Deine Meinung zählt:

10 Kommentare

  1. 10

    Diese übergreifende Digitalisierung grenzt zum größten Teil an und in den sozialen Bereich der „Altersdiskriminierung“. Es gibt viele Menschen, die da nicht mehr mitmachen können oder möchten. Auch damit müsste sich der Gesetzgeber auseinandersetzen und eingreifen.

     
  2. 9

    @4. Afrika
    Einfach regeln lässt sich gar nichts. Aber Einnahmen sind nicht einfach „weggebrochen“. Spätestens seit der nunmehr fast 15 Jahre zurückliegenden Weltwirtschaftskrise ausgelöst durch aus dem Ruder gelaufenen Spekulationen weiß die Politik, dass die Finanzindustrie in ihrer jetzigen Form etwas vereinfacht gesagt ein Risikofaktor ist. Das der Realwirtschaft dienende Bankenwesen gibt es nicht mehr. Herr Hoffmann erinnert an die praktischen Folgen für alle die die Digitalisierung nicht mitgemacht haben bzw. nicht mitmachen konnten. Selbstverständlich ist für den personalintensiven Kundenservice vor Ort nicht mehr das Geld da. Das Geld versickert woanders, es ist reichlich davon da nur eben nicht für gewisse Jobs und Otto-Normalbürger. Ups, nein, ich bin kein Kapitalismuskritiker, einfach nur ein Normalverdiener.

     
  3. 8

    @6. Weltspartag Sinn der Sache ist, dass wir immer wieder die neueste Hardware kaufen, weil die „alte“ Hardware mit den Software-Updates immer langsamer wird, instabil ist bis es nur noch nervt oder Updates sich nicht mehr installieren lassen und wir die neueste Hardware kaufen. Ich will frühere Zeiten nicht über den grünen Klee loben, aber Fahrzeuge gebaut im vorigen Jahrhundert besonders bis Ende der 80er Jahre ließen sich vom Eigentümer, wenn der nicht gerade zwei linke Hände hatte, reparieren. Ebenso diverse Elektrogeräte und und viele Maschinen.

     
  4. 7

    [Satire ON]
    Dank einiger Beiträge hier weiß ich nun, dass die Ursache all meiner Probleme mit der Digitalisierung an meinem Alter und meiner Hardware liegen. Danke für die Blumen.

    Ich habe jedoch eine andere Vermutung: Das Universum mag mich nicht. Genauso wie es alle anderen Nutzer moderner Dienstleistungen nicht mag.
    – Ab Freitagmittag: Ausfall des (Kabel)TV-Empfangs bis fast Mitternacht..
    – Ab Freitagmittag: Ausfall der Internetverbindung. Offline für anderthalb Tage.
    – Sa bis Mo ist der Zugang zu Bargeld nicht möglich.
    – Seit Donnerstag: Die DHL kann bereits übergebene Ware nicht ausliefern. Die Störung besteht noch.
    – …..
    [Satire OFF]

    @Afrika, #4: Ich würde mich gerne anschliessen und an den Erleuchtungen dieses Herren teilhaben.
    @ Husky, #5: Kommen Sie auch? Sie haben ja sogar eine praktikable Lösung parat.

     
  5. 6

    Mittlerweile kotzt mich das „Geupdate“ auf allen Ebenen an. Egal ob PC/MAC/Handy/App/Auto/Navi/Playstation/Android…überall kommt ständig „neues Update“.
    Danach funktioniert vieles erstmal nicht mehr.
    Never change a Running System

     
  6. 5

    Also wieder mal völlig inkompetente IT und Softwareentwickler.

    Man sollte echt Haftung für Softwarefirmen einführen, und das veröffentlichen von fehlerhafter Software unter Strafe stellen.

     
  7. 4

    Mit Günter Hoffmann würd ich ja gern mal ein Bier trinken während er mir erklärt wie das alles funktioniert. Komisch dass die Leistungen sich verändern wenn die Einnahmen Wegbrechen. Scheinbar kann man das aber einfach regeln. Ich lasse mir das gerne erklären.

     
  8. 3

    @2

    Am meisten nervt mich das geupdate bei der DHL Packstation.

    Am 1. Aprtil geht da nix mehr mit Postnummer und TAN. Es geht nur noch per Smartphone und App.
    Einen Vorteil gegenüber der alten Lösung gibt es überhaupt nicht.

    Ich frage mich was die Leute machen die kein Smartphone haben.

     
  9. 2

    Tja, moderne Zeiten. Egal,wenn man noch am Schalter Geld bekommen würde, dass geht aber längst auch nicht mehr überall-bzw. an allen Filialen der verschiedenen Banken/Sparkassen/Kreditinstitute. Und dieses ständige neue „Geupdate“ mit neuen Apps zur Tan-Freigabe (Google Play Store-Apple Store-Wallet, dazu 2 Faktor Authentifizierung, MasterCard Freigabe usw.)-all das ist schon ein Dilemma zwischenzeitlich und kostet Nerven. Ich frage mich immer, wie machen das eigentlich ältere Menschen-die müssen doch verzweifeln irgendwann-ohne Handy/Smartphone-PC-Laptop usw.
    Die ganzen Karten von Payback-über Deutschland Card usw. (Urrgh).
    Wird irgendwann doch alles Zuviel des Guten.
    Insgesamt ein niederschwelliges Problem gegenüber den aktuellen Problemen der Welt.

     
  10. 1

    Wie schön ! Der Service der Sparkasse Rhein – Maas hat sich erfolgreich von schlecht zu Sau schlecht entwickelt. Seit die Kohle ( Jahrzehnte lang ) nicht mehr mit der Schubkarre eingefahren wird, wurde auf 3te Welt Niveau reduziert. Besonders alte Leute […] sind von der Banken Service Wüste besonders betroffen. Wer da digital nicht klar kommt hat ganz schlechte Karten. ?