Sheesh*! Kleve wird Meme-tauglich

Das ist lit af**!

Bekanntlich spielt sich das wahre Leben der jungen Menschen in den sozialen Netzwerken ab, und zwar in solchen, die zwar auch zum Meta-Konzern gehören, aber nicht Facebook heißen (die Plattform wird nur noch von Omis und Opis genutzt, um alte Klassen- oder Kriegskameraden zu finden), sondern z. B. Instagram, oder Insta, wie die Nutzer es gerne abkürzen, um die Ressource Buchstabe nicht zu verschwenden, und auf Insta bricht sich dann ein anarchischer Humor Bahn, der es dann, dank aufmerksamen Lektorats, wieder bis zu den etablierten Medien, zu denen wir jetzt kleveblog einfach mal hinzurechnen, schafft.

Das wichtigste Ausdrucksmittel in der Instawelt sind Memes (gesprochen: Miems), und darunter wiederum versteht man mehr oder minder ikonische Bilder, die mit einer witzigen Aussage kombiniert werden. Ein Klassiker ist beispielsweise der junge Mann, der Hand in Hand mit seiner Freundin läuft und einer anderen Frau hinterherschaut (distracted boyfriend meme). Die Zahl der dazu gedichteten Bildlegenden dürfte mittlerweile in die Millionen gehen, am schönsten ist vielleicht die, die den Mann mit Jugend gleichsetzt, seine Freundin mit Kapitalismus und die andere Frau mit Sozialismus.

Die lange Vorrede war nötig, damit nun alle auf dem gleichen Stand sind, um die folgende Nachricht zu verarbeiten: Mittlerweile ist auch Kleve Meme-tauglich!

Auf Instagram gibt es seit kurzem einen Account names schwanenburgmemes, der nun schon über 1000 Follower hat und das Leben in Kleve „durch den Kakao zieht“, wie man vor hundert Jahren sagte. (Und heute?) Der Kanal selbst bezeichnet sich als „your home for spicy memes of the least worst city on the Niederrhein“ und hat bisher 22 stramme Memes erstellt. Die Nutzer sind durchweg begeistert: „Ich kann nicht mehr ?? welches geniale Individuum steckt hinter dieser Seite! Du verdienst einen Oscar!“, schreibt einer. Unverkennbar ist, dass der Account aus dem Umfeld der Hochschule kommt, denn viele Beiträge behandelt das Leben der Studierenden in der Stadt. Aber auch der Friseur Marmaris, die Schnellbuslinie 58 oder die Geschäftswelt im Allgemeinen sind Themen. Hier ein kleines Best-of:

Damit der Durchschnittsklever ruhig schlafen kann
Trennungsgeschichte neu interpretiert
ÖPNVfrust
Innenstadtvision

* Sheesh: Das Wort kann nicht direkt übersetzt werden, da es in erster Linie ein Ausdruck des Erstaunens ist. Im Deutschen wird das Wort meist vor oder nach einem Satz verwendet, um diesen zu dramatisieren. Das Wörterbuch Pons übersetzt „sheesh“ mit „du meine Güte!“ bzw. „also wirklich!“. Somit ist „sheesh“ also eher ein Füllwort, das synonym zu anderen Jugendwörtern wie „oha“, „Alter“ oder “Digga“ verwendet werden kann, welche Sätzen ebenfalls Nachdruck verleihen.

** Lit af: „Lit“ ist eine  Bezeichnung für etwas das besonders gut, geil, toll, aufregend, crazy oder schön ist bzw. war. Eine Sache die „lit” ist, war der Wahnsinn! Die Steigerung ist “lit af”, was “lit as f*ck” bedeutet und übersetzt werden kann, dass jemand besonders gut, außergewöhnlich toll oder sehr schön ist.

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7 Kommentare

  1. 7

    ist m.E.kein „temporäres Ding“, hat halt nur 25 Jahre gedauert, bis es in Kleve ankam! Gestern noch einen Punker gesehen!Die Welt ist eine Scheibe und der Profi sacht Dicka! R.I.P. Meat Loaf!

     
  2. 6

    @ 4 & # 5:

    Acronym :(sowas von out)
    YMMD

    Meme: (sowas in in):
    https://www.pinterest.de/pin/137359857361721124/

    Und jetzt die Dude-Challenge:
    In weniger als 10 Sekunden das Bild klauen ohne dass dieses lästige Pop-up Overlay zu sehen ist, und als eigenes Bild auf Insta posten, damit man von allen für einen coolen Dude gehalten wird.

     
  3. 3

    @2 Alles Neu „neuen Duden “
    gemach , Gemach. ich habe schon so viel temporären Mist vorbeiziehen sehen, dann wird das bestimmt auch nicht von Dauer sein, und ´nen neuen Duden ? Bestimmt nicht, auch der wartet erst mal geduldig ab, bis die Nachrichtensendungen mit ihren Freund * innen mal wieder auf der Boden der Tatsachen zurückfällt.
    Aussenministerinnen finde ich ja völlig annehmbar, aber dass man mit seinem verpflichtenden Latinum auch gleich das „pars pro toto“ wegschmeisst, und dann lieber gleich an eine Fussballwette denkt, ey Digga, geht mich voll zu weit.

     
  4. 2

    Naja, ich kann da nix mit anfangen, da ich nicht bei Insta bin. Auch graut es mir irgendwann evtl.z.B. einem Verkäufer/Berater gegenüber zu sitzen, der sagt: „Hey Digga, musst das und das tun, ist voll krass Lit.“
    Jedem das seine-meins ist es nicht und ich werde das auch nicht mehr annehmen/lernen.
    Auch einen neuen Duden (meiner ist von 2015) werde ich mir deswegen nicht kaufen, da bin ich „Old School“.
    Und…mir geht das ganze „Gender Ding“ manchmal bereits auf die Nerven, ist aber gewünscht, da muss ich mich anpassen/lernen, bzw. Versuche es umzusetzen im alltäglichen Dasein.
    Vielleicht bin ich dafür auch nur „zu alt“ ? Wer weiß,:-) „Digga“.