Vier Jahre und vier Monate wird die Amtszeit von Ludwig Krause als Redaktionsleiter der Rheinischen Post in Kleve währen, vier Jahre und vier Monate, in denen er die Zeitung modernisierte und frischen Wind in die Redaktion brachte – insbesondere im Digtalen. Doch zum 31. Dezember ist für Krause in Kleve Schluss, denn sein Wirken blieb auch in der Chefredaktion in Düsseldorf nicht unbeobachtet: Ab Anfang 2025 wird Krause, 34 Jahre alt, wieder in Düsseldorf arbeiten, und zwar als Leitender Regionalredakteur der Landeshauptstadt, der für das Blatt wichtigsten Lokalredaktion überhaupt. Krauses Nachfolger in Kleve steht auch schon fest: Es handelt sich um Andreas Gruhn, der bis dato für die Rheinische Post in Mönchengladbach tätig ist.
„Ich werde das Team und die Arbeit im Kreis Kleve sicher vermissen und freue mich auf die neue Herausforderung in Düsseldorf“, so Krause zu kleveblog. „Ich wünsche meinem Nachfolger Andreas Gruhn von Herzen alles Gute.“
Der Wechsel zeigt, dass der Journalismus in Kleve nicht mehr völlig abgekoppelt von der schnelllebiger gewordenen Medienwelt stattfindet. Bis noch in den Zehnerjahren war der Posten des Redaktionsleiters in Kleve eher eine Art Lebensaufgabe. Jürgen Loosen wurde in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrtausends Lokalchef und behielt den Posten bis 2019, ein knappes Vierteljahrhundert also. Loosens Vorgänger Aloys Puyn leitete die Redaktion davor eine gefühlte Ewigkeit, die genauen Jahreszahlen lassen sich schon nicht mehr ermitteln.
Bei der Rheinischen Post hält man große Stücke auf die Fähigkeiten von Krause, wie die offizielle Pressemitteilung des Verlags verdeutlicht:
„Ludwig Krause übernimmt zum 1. Januar 2025 als Leitender Regionalredakteur die Düsseldorfer Lokalredaktion der Rheinischen Post. Der 34-Jährige ist zurzeit als Leitender Regionalredakteur in Kleve tätig. ,Ludwig Krause hat mit seinem digitalen Fokus Maßstäbe gesetzt. Ich bin sicher, dass er unser größtes, sehr erfolgreiches Reporterteam in der Landeshauptstadt weiter voranbringen kann‘, sagte Chefredakteur Moritz Döbler.
,Düsseldorf steckt voller Lebensfreude, bietet eine spannende Stadtgesellschaft, starke Unternehmen und herausragende Kultur. Es gibt hier viel zu erzählen. Ich freue mich sehr auf das Team und die neue Aufgabe‘, sagt Ludwig Krause.
Ludwig Krause wuchs in Kleve auf und lebt in Düsseldorf. Er studierte Geschichte und Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität und ist Absolvent der RP-Journalistenschule. Zunächst startete er als Desk-Chef in Kleve, wechselte im Jahr 2018 als Sitemanager in die Zentralredaktion und übernahm vor vier Jahren die Gesamtleitung in Kleve. In Düsseldorf folgt er nun auf Nicole Lange, die, wie bereits mitgeteilt, zeitgleich als Mitglied der Chefredaktion die Leitung des Newsmanagements in der Zentralredaktion übernimmt.“
Andreas Gruhn amtiert seit fast sechs Jahren als stellvertretender Leiter der Lokalredaktion Mönchengladbach, in die er 2016 eintrat. Der gebürtige Ostwestfale (42) hat Politik und Volkswirtschaft in Bonn studiert und im Anschluss bis 2014 bei der Rheinischen Post volontiert. Seine ersten Stationen als Redakteur absolvierte er in der Neusser Lokalredaktion und im Wirtschaftsressort der Zentralredaktion.
Frau Jungclaus macht ihren nächsten Karriereschritt schon nach drei Jahren und Herr Krause immerhin nach vier Jahren. Nur beim Hochschulpräsidenten scheint es mit dem nächsten Karriereschritt noch nicht so richtig geklappt zu haben. Der ist bekanntlich vor Kurzem für noch einmal sechs Jahre auf dem vormaligen Schleudersitz verlängert worden. Scheint angesichts der Karriereschritte von Frau Jungclaus und Herr Krause nicht der ganz gewöhnliche Gang von Karrierewegen zu sein. Oder?
Ludwig Krause hat natürlich nicht amtiert, sondern ist Führungskraft in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen. Seine „Amtszeit“ in Kleve hing vom Erfolg seiner Bewerbung auf die neue Stelle ab.
Insofern ein völlig normaler Vorgang. Dass jüngere Menschen mit Mitte 30 nicht mehr in der Heimat leben, ist heutzutage auch üblicher als noch zu Puyns Zeiten. Und Jürgen Loosen hätte sowieso keiner aus Goch weggekriegt.
Dass für Ludwig Krause eine Stelle in Düsseldorf in Frage kommt, liegt wohl auch daran, dass der Klever offenbar jetzt schon in Düsseldorf wohnt und nicht unbedingt in der Heimat sesshaft werden will, zumindest jetzt noch nicht. Höherdotierte Stelle sowie kurzer Anfahrtsweg, wenn er da nicht zugegriffen hätte…
Deshalb glaube ich nicht, dass sein Wechsel nach vier Jahren notwendigerweise bedeutet, dass „der Journalismus in Kleve nicht mehr völlig abgekoppelt von der schnelllebiger gewordenen Medienwelt stattfindet“. Gerade in der digitalen Welt verschwinden doch die Entfernungen. Aber den Fuß fest in der Region zu haben, bleibt wohl zeitlos hilfreich, wenn man über sie berichten soll.
Dass nun ein Ostwestfale das Ruder in der Klever Redaktion übernimmt, ist schon überraschend nach Aloys Puyn (Kalkar), Jürgen Loosen und Ludwig Krause.
Seine Zeit in Mönchengladbach wird Andreas Gruhn da sicher zugute kommen…
Für Ludwig Krause alles Gute und viel Erfolg!