Man kann Stefan Rouenhoff und seinen Mitstreitern sicherlich nicht vorwerfen, dass sie auf den wohlfeilen Zug der Empörung aufgesprungen sind, vielmehr haben sie mit ihrem Brief die Notbremse gezogen. Für die Fahrgäste des RE 10 stehen die Signale schon seit Monaten auf Rot, und es ist gut, dass sie mit ihrer Wut nun auch die Politik unter Dampf gesetzt haben. Der schienengebundene Regionalverkehr gehört eben nicht aufs Abstellgleis, aber den Fahrgästen muss Zuverlässigkeit garantiert werden, sonst ist der Zug der klimafreundlichen Fortbewegung schon bald abgefahren. Es ist aber zu befürchten, dass die Verantwortlichen in den Bahn-Zentralen in Düsseldorf und Berlin angesichts der Sorgen und Nöte ihrer Kunden einfach nur Bahnhof verstehen. Das, was sie sich bisher am Niederrhein geleistet haben, ist einfach nur eine einzige Entgleisung. Kleve, die pulsierende Kreisstadt, darf in Sachen ÖPNV nicht die rote Laterne halten.
(Dieser Kommentar ist einer der geschätzten Dienstleistungen dieses Angebots für Journalisten. Ein richtig „gepfefferter“ Kommentar, der den Verantwortlichen schonungslos vor Augen führt, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Zustimmende Leserzuschriften sind sicher. Und die Menge der verwendeten Eisenbahnmetaphern macht den Text auch tauglich für gymnasiale Deutschunterrichte in ca. Klasse 7.)
Bonustrack: Was passiert, wenn wir ChatGTP bitten, den Kommentar zu schreiben? Die Eingabe lautet: Du bist Redakteur einer Lokalzeitung und musst einen Kommentar über eine unzuverlässige Bahnverbindung schreiben. Verwende dabei die folgenden Metaphern… (das wurde dann im Dialog noch etwas verfeinert). Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Titel: Auf verlorenem Gleis – Die Unzuverlässigkeit unserer Bahnverbindung
In der Welt der Bahnverbindungen fühlen wir uns oft, als müssten wir die Notbremse ziehen, um das Chaos zu stoppen, das sich auf den Schienen entfaltet. Doch anstatt eine geordnete Reise zu ermöglichen, sind viele von uns gezwungen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen, in der Hoffnung, dass er uns ans Ziel bringt.
Die Signale stehen auf Rot für unsere lokale Bahnverbindung, und die Reisenden stehen im Dunkeln, ohne klare Richtung. Es scheint, als wäre der Betrieb unter Dampf gesetzt, aber die Fahrgäste sind diejenigen, die die Hitze spüren, während sie auf Antworten warten.
Die Bahn hat es geschafft, unser Vertrauen zu unter Dampf zu setzen, indem sie uns immer wieder aufs Abstellgleis schiebt. Verspätungen, Ausfälle und unerklärliche Probleme lassen uns zurück, während der Rest der Welt weiterzieht. Es ist, als ob der Zug längst abgefahren ist, und wir am Bahnhof stehen und uns fragen, ob wir jemals an unser Ziel gelangen werden.
Es wird höchste Zeit, dass die Verantwortlichen den Bahnhof verstehen und Maßnahmen ergreifen, um die unzuverlässige Bahnverbindung zu verbessern. Es ist an der Zeit, die rote Laterne abzugeben und sicherzustellen, dass unsere Gemeinschaft nicht länger im Schatten der Unzuverlässigkeit steht. Denn nur wenn die Bahnverbindung wieder auf Kurs kommt, können wir alle mit Zuversicht in die Zukunft reisen.
jepp, oder Menschen haben aufgrund der „guten“ Verbindung Ihren Job in Krefeld gekündigt, den sie dort über 20 Jahre ausgeübt haben.
Benno
Es gibt Leute, die sind wg. der „guten“ Verbindungen aus Kleve weggezogen… .
@9
Kommt ja.
Obacht: Initiator dafür war: die FDP !!
https://de.wikipedia.org/wiki/DB_InfraGO
Nur von der SPD wär da nix zu erwarten gewesen, genau wie mit dem Taurus für die Ukraine.
Die SPD ist von sozialen Grundsätzen seit Jahrzehnten so weit entfernt wie die CDU vom Christentum.
Die Deutsche Bahn AG im Blick der Monopolkommission und die Zukunftsaussichten – aufschlussreich – von diesen Plänen gelangt wenig in die öffentliche Diskussion:
https://www.deutschlandfunk.de/deutsche-bahn-konzern-struktur-reform-100.html
Teilweise in einigen Landkreisen ja: https://de.wikipedia.org/wiki/Falck_A/S Das Grundproblem ist, dass sich die Politik nicht entscheidet, was staatlich und was privat sein soll. Sprich: Entweder gehört eine Bahn als Privatunternehmen an die Börse, dann ist es ganz privat mit allen Konsequenzen z.B. Stillegungen von Strecken und Aufgaben, die nicht den Profiterwartungen der Investoren (z.B. Pensionsfonds, nicht wahr liebe Sparer) entsprechen oder staatlich, dann aber auch mit Betrieb von nicht profitablen Strecken zur Daseinsvorsorge und für die gleichwertigen Lebensverhältnisse (Art 72 GG?). Das wiederum erfordert Steuereinnahmen an anderer Stelle, also ist es bequemer das Mischmasch und Durcheinander so zu lassen, sonst müsste man am Ende ja noch die Verantwortung für irgendwas übernehmen oder gar zielgerichtet handeln….
Sind Straßen, Der Zoll, Rettungsdienste, DLRG, THW denn auch AGs wie die Bahn?
Der Bund ist zwar 100% eignet, aber trotzdem wird die Bahn auf „Gewinn“ getrimmt, und da sind investitionen halt doof weil die den gewinn schmälern.
Zudem betreibt die Deutsche Bahn den Zug nicht sondern die RheinRuhrBahn. Kann die doch Leute fürs Stellwerk bezahlen?.
@3 Lieber Husky, sind Straßen rentabel, oder Fahrradwege? Ist die Feuerwehr rentabel? Die Polizei? Der Zoll? Rettungsdienste, DLRG und THW? Nichts davon ist rentabel, im rein monetären Sinn. Trotzdem ist es keine schlechte Idee, wenn man sich das als Gesellschaft leistet.
@2 Lieber Steve Bay, meine beiden Kinder studieren in Wuppertal und Aachen und pendeln am Freitag mit der Bahn nach Hause und am Sonntag zurück. Weder liegt ein Kfz im Budget eines Studenten, noch ist die Strecke sinnvoll mit dem E-Bike zu bestreiten.
Was mir extrem sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass sich hier Politiker über den Zustand der RE10 echauffieren, deren Parteien die Deutsche Bahn überhaupt erst so kaputtgespart haben, wie sie heute ist.
Ist die Strecke überhaupt rentabel?
Was wollt‘ ihr denn ? Jeder hat die Möglichkeit, er per E-Bike oder Kfz zu fahren! Auch Carsharing. Jeder so, wie er würfelt. So what ?
Das kommt aus ChatGTP?
Sehr unausgereift diese KI…
😀