Hochschule Rhein-Waal: Rücktritt vom Rücktritt – und ein anderer Rücktritt

Dr. Heide Naderer mit Studenten der Hochschule – deren Vertretung, der Asta, hatte der Präsidentin frühzeitig die Unterstützung zugesichert

Lass dich überraschen! In einer Pressemitteilung, die die Hochschule Rhein-Waal heute morgen versandte, teilte deren Präsidentin Dr. Heide Naderer mit, dass sie den Gremien der Hochschule mitgeteilt habe, dass sie ihr Rücktrittsangebot mit sofortiger Wirkung zurückziehe – ein Rücktritt vom Rücktritt also!

Sie habe „reichlich Ermutigung erfahren, die weitere Hochschulentwicklung gemeinsam mit allen Hochschulangehörigen anzugehen“. Das heißt: Sie bleibt im Amt und macht einfach weiter!

Für die noch junge Hochschule mit den diversen Friktionen, die das stürmische Wachstum so mit sich brachte, darf die Entscheidung als gute Nachricht betrachtet werden – ein abrupter Wechsel an der Spitze, der ohnehin nicht so einfach vollzogen werden kann, würde vermutlich eine lange Phase der unnötigen und unberechenbaren Unruhe nach sich ziehen.

Die Lösung, die Naderer statt dessen anbietet, scheint eine andere: Ein Umbau des Präsidiums. Eines der vier Mitglieder, Prof. Dr. Georg Hauck aus Kamp-Lintfort, hat seinen Rücktritt bereits erklärt. Ziel sei es, die Vielfalt der Kompetenzen und Meinungen an der Hochschule in dem Gremium adäquat abzubilden, heißt es in der Pressemitteilung. Naderer: „“Ich bin davon überzeugt, dass die Hochschule die in den vergangenen Wochen identifizierten Aufgaben auf konstruktivem Wege und gemeinsam lösen muss. Daher freue ich mich, an diesem Prozess zusammen mit allen Gremien der Hochschule verantwortlich mitwirken zu können.“

Hier die Pressemitteilung der Hochschule im Wortlaut:

Dr. Heide Naderer bleibt Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal

Rücktrittsangebot offiziell zurückgezogen

Kleve/Kamp-Lintfort, 24. Juli 2018: Die Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal, Dr. Heide Naderer, hat am heutigen Tag die Hochschule und deren Gremien darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie das im Frühjahr gemachte Rücktrittsangebot mit sofortiger Wirkung zurückzieht.

Ausschlaggebend für diesen Schritt waren die Diskussionen der vergangenen Wochen, in denen eine große Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung der Hochschule zum Ausdruck kam. Zugleich wurde an vielen Stellen innerhalb der Hochschule der Wunsch nach personeller Kontinuität an der Spitze geäußert. „Als Präsidentin der Hochschule habe ich in den vergangenen Wochen reichlich Ermutigung erfahren, die weitere Hochschulentwicklung gemeinsam mit allen Hochschulangehörigen anzugehen. An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich für die erfahrene Bestärkung in meiner weiteren Amtsführung bedanken“, erläutert Dr. Naderer.

Gleichzeitig kündigte Dr. Naderer an, eine Neuaufstellung des Präsidiums in Angriff zu nehmen. Ziel sei es, die Vielfalt der Kompetenzen und Meinungen an der Hochschule in dem Gremium adäquat abzubilden. Dies sei in der derzeitigen Zusammensetzung des Präsidiums so nicht möglich, zumal sich durch den in der letzten Woche erfolgten Rücktritt von Professor Dr. Georg Hauck von dem Amt des Vizepräsidenten für Personal- und Organisationsentwicklung die Notwendigkeit einer personellen Umbesetzung ergeben hat. „Ich bedauere diesen Schritt von Herrn Professor Hauck sehr, da ich in den vergangenen Jahren vertrauensvoll mit ihm zusammenarbeiten konnte und ihn auch persönlich sehr schätze“, so Dr. Naderer.

Dr. Naderer lädt insbesondere diejenigen zur gemeinsamen weiteren Gestaltung der Zukunft der Hochschule ein, die sich augenblicklich noch nicht angemessen einbezogen fühlen. „Ich bin davon überzeugt, dass die Hochschule die in den vergangenen Wochen identifizierten Aufgaben auf konstruktivem Wege und gemeinsam lösen muss. Daher freue ich mich, an diesem Prozess zusammen mit allen Gremien der Hochschule verantwortlich mitwirken zu können“, so Dr. Naderer.

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21 Kommentare

  1. 21

    @ 4 Master

    Da gebe ich Ihnen wohl auch recht. Es war in den letzten Jahren nie einfach an der HSRW und wird es wohl in naher Zukunft auch nicht werden. Dennoch ist eine Entscheidung (egal welche) immer besser als gar keine. Insofern bin ich gespannt, wie es sich weiter entwickelt…

     
  2. 20

    @ 13: Die Naderer ist in dem Fall wie Trump. Es ist schön zu sehen das alle anderen das ganze jedenfalls ernst nehmen und KEINE öffentliche Schlammschlacht daraus machen um durch populismuss die Gunst des Volkes auf sich zu ziehen! Es gibt vorgegebene Wege und Prozesse solche Probleme zu lösen und bestimmt ist da nicht vorgesehen einen öffentlichen Rosenkrieg zu führen. Also Respekt an alle die seriös bleiben!
    Fangt mal an die Dinge zu hinterfragen!!! Ich bekomne Angst vor der Zukunft wenn ich sehe wie naiv hier einige zu sein scheinen und ich verstehe mehr und mehr wieso Trump an der macht ist!

     
  3. 19

    Spitzenkräfte in ihrem Fach müssen keine guten Manager sein. Das ist hier das Problem.

     
  4. 18

    Es ist zu vermuten das @ IWantToBelieve wohl die eine oder andere Differenz mit Herrn Meijer in der Vergangenheit hatte. Anders ist seine Haltung wohl nicht zu deuten.

     
  5. 16

    @Thomas Velten So ist es. Das verheerende Signal aber ist, dass diese „Kritiker“ (ernsthaft verwenden kann man diesen Begriff nicht) überhaupt Gehör finden. In jedem privatwirtschaftlichen Unternehmen hätte man ihnen gesagt: Love it or leave it.

     
  6. 15

    @ 6:

    Fake_news gibt es nur in der Welt von Donald Trump 😉

    Und warum sollte hier sich Herr Gerard Meijer nicht einen Kommentar abgeben dürfen? Er kennt bestimmt besser Frau Naderer als Sie. Ausser Sie sind einer von denen, die an Ihrem Stuhl gesägt haben.

    Benno

     
  7. 14

    @IWTB Ups, ein privater Blog, und wer soll jetzt berechtigt sein, hier zu posten und wer nicht? Nur Leute mit Wohnsitz in Kleve oder vielleicht nur Leute, die in Kleve geboren wurden … oder nur die, die eine Erlaubnis von rd haben? In welcher Welt leben Sie eigentlich?

     
  8. 13

    Frau Dr. Naderer hat sich ihren Kritikern gestellt und sie zu einer offenen Stellungnahme aufgefordert. Diese haben bis heute nicht öffentlich reagiert bzw. in den offiziellen Gremien Stellung bezogen. Aklternativen wurden nicht aufgezeigt.
    So mögen Sie nun auch in Zukunft schweigen!
    Hintenherum Intrigen spinnen und Drohkulissen aufbauen? Wo sind wir denn?
    Warum sagen diese Herren (oder Damen) eigentlich nicht, was sie wollen? Das ist einfach mieser Stil. Und keine Reputation für einen Hochschulangehörigen!

     
  9. 12

    @9. IWTB
    Nennen sie mir bitte einen vernünftigen und nachvollziehbaren Grund warum Gerard Meijer hier in einem öffentlichen Blog keinen Kommentar abgeben soll. Die Tatsache, dass sie vielleicht anderer Meinung sind, ist bestimmt kein Grund.

     
  10. 11

    @IWantToBelieve Klassischer Fall von „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Erst wird es mal in Zweifel gezogen, und wenn die zerstreut werden, ist es noch schlimmer. Wie steht es denn, angesichts des Pseudonyms, um Ihren Mut, mit Ihrem wirklichen Namen für das einzustehen, was Sie da verbreiten?

     
  11. 9

    @8 rd

    Selbst wenn das stimmt, disqualifiziert es Herrn Meijer leider umso mehr.
    Sich per Kommentar auf einem privaten Blog in eine solche Situation
    einzumischen zeugt nicht gerade von gutem Stil.

     
  12. 8

    @IWantToBelieve Da mir der Name Gerard Meijer natürlich auch etwas sagt – er ist der vormalige Vorsitzende des HSRW-Hochschulrats und nun bei der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin, kleveblog berichtete, habe ich den Kommentar gecheckt, und siehe da, es ist Gerard Meijer. Soviel zu Ihrer Unterstellung,es handele sich um einen Fake.

     
  13. 5

    Solange ihr Angebot nicht angenommen wurde, kann sie es auch wieder zurückziehen.

    Ich freue mich, und hoffe, dass jetzt wieder fleißig an der inter- und nationalen Entwicklung der HSRW gearbeitet wird und zwar von ALLEN, die dort von unseren Steuergeldern beschäftigt sind.

    Die Pressemitteilung ist perfekt formuliert und genau zum richtigen Zeitpunkt veröffentlicht. Chapeau!

     
  14. 4

    @Chocolatelover
    Die Ungewissheit fängt jetzt erst richtig an und der Schock über Rücktritt vom Rücktritt, wie es die RP schreibt, sitzt jetzt erst richtig tief.
    Wenn es jetzt so bleibt wie es ist, wird aus der Schockphase eine Schockstarre für die restliche Amtszeit von ungefähr zweieinhalb Jahren.

     
  15. 3

    I am still following the developments at the HRW with great and special interest, and consider this excellent news for this young Hochschule; Frau Dr. Heide Naderer is the right person to lead the Hochschule Rhein-Waal into its next phase. She knows what it will take to develop the HRW into an internationally recognized academic institution, and she has the qualifications and drive to make important steps in this direction. Her understanding of academic standards and scientific integrity is exemplary.

     
  16. 1

    Dann hat die sicher teils quälende Ungewissheit für alle Hochschulangehörigen ja jetzt ein Ende. Ich denke diese kurze „Schockphase“ könnte der Hochschule ganz gut getan haben und dafür sorgen, dass nun ein paar Dinge in Bewegung geraten. Ich bin gespannt!