Herbstwinter

Ein paar Schneeflocken, 25 Polizeieinsätze – aber der Herbstwinter ist schon vorbei, bevor er sich richtig einnisten könnte, sagt Wetterexperte Hubert Reyes: „Das Tiefdruckgebiet mit polarer Meeresluft brachte in der Nacht besonders auf der rechten Rheinseite kräftige Schneeschauer und Gewitter.Hinter den Schneefällen gelangt heute tagsüber etwas mildere Meeresluft (Tauwetter) zu uns an den Niederrhein.Das Wetter bleibt aber auch heute gefühlt nass-kalt und recht windig mit Sonne und einzelnen Schauern.Am Sonntag bringt ein neues Tiefdrucksystem mit einem böigen Südwind sehr milde Luft zu uns, das Winterwetter ist dann vorbei.“

Für die Polizei bedeutete der nächtliche Schneefall beträchtlich mehr Arbeit:

Im Kreis Kleve kam es seit gestern Abend (21. November 2024), 18:00 Uhr, bis heute Vormittag, 11:00 Uhr, bereits zu 25 witterungsbedingten Einsätzen. Glücklicherweise bleib es bei fast allen Unfällen bei Sachschäden. Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich aber in Wankum und ein Unfall mit zwei leicht verletzten Personen ereignete sich in Emmerich-Vrasselt.Ab dem frühen Freitagmorgen (05:00 Uhr) bis 08:15 Uhr kam es allein im Stadtgebiet Rees zu 13 witterungsbedingten Verkehrsunfällen oder Verkehrsbehinderungen. So blieb mindestens ein LKW im Kreisverkehr der Reeser Landstraße / Emmericher Landstraße aufgrund von Glätte liegen und verkeilte sich, was zu einem enormen Rückstau auf den angrenzenden Straßen führte. Mit Hilfe eines Traktors konnte der LKW aus der misslichen Lage gezogen werden und der unverletzte Fahrer konnte seine Fahrt fortsetzen.Auf der Grefrather Landstraße in Wankum kam es gegen 08:00 Uhr zu einem Zusammenstoß zwischen einem 1er BMW und einem Opel Astra. Der 56-jährige Fahrer des BMW war auf der Grefrather Landstraße unterwegs und wollte nach links auf die A40 abbiegen, als es zum Zusammenstoß mit dem entgegenkommenden Opel Astra einer 49 Jahre alten Frau aus Kempen kam. Die Frau aus Kempen verletzte sich schwer und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des BMW blieb unverletzt.Um 07:00 Uhr rutschte ein 31-jähriger Autofahrer auf der Reeser Straße in Vrasselt in einen Graben. Der Autofahrer aus Emmerich war in Richtung Rees unterwegs, als er ein vorausfahrendes Auto überholte, kam er beim wieder Einscheren nach rechts von der Straße ab und kam im Graben zum Stehen. Er und sein 24-jähriger Beifahrer ebenfalls aus Emmerich verletzten sich leicht. Der Toyota Corolla musste aus dem Graben gezogen werden.Weiterhin kam es zu vier Auffahrunfällen und über sechs Mal kamen Autos von der Straße ab und fuhren gegen Zäune oder Mauern. Alle hier beteiligten Personen blieben unverletzt. Es entstand lediglich Sachschaden.Die Polizei rät weiterhin, die Geschwindigkeit den Witterungsbedingungen anzupassen, ausreichend Abstand zu halten und vorausschauend zu fahren!

Schon am Donnerstag Nachmittag, also noch vor den Schneefällen, war erneut ein Todesopfer im Straßenverkehr zu beklagen: Gegen 14:25 Uhr wurde ein 87-jähriger Mann aus Uedem bei einem Frontalzusammenstoß auf der Mühlenstraße in Uedem-Uedemerfeld so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Vier weitere Personen wurden schwer verletzt, zwei von ihnen mussten mit Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen werden. Nach derzeitigen Erkenntnissen war der 87-Jährige alleine mit einem Mercedes 190 auf der Mühlenstraße in Richtung Uedem unterwegs, als er aus bisher nicht bekannten Gründen nach links von seiner Fahrspur abwich. Dabei kam es zum seitlichen Kontakt mit einem Gespann aus Klein-LKW und beladenem PKW-Transportanhänger. Unmittelbar danach fuhr der Uedemer weiter nach links und kollidierte frontal mit einem entgegenkommenden Skoda Kodiaq, der von einer 53-Jährigen aus Brandenburg gefahren wurde. Durch die Kollision geriet der Mercedes im Bereich des Motorraumes in Brand, die Freiwillige Feuerwehr Uedem konnte eine weitere Brandausweitung verhindern. In dem Skoda befanden sich neben der 53-Jährigen drei weitere Personen, ihr 60-jähriger Ehemann sowie ein Ehepaar aus Hamminkeln, eine 66-jährige Frau und ein 67-jähriger Mann. Beide Frauen in dem Skoda wurden so schwer verletzt, dass sie mit dem Rettungshubschrauber in Kliniken verlegt werden mussten, die beiden Männer wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser transportiert. Lebensgefahr besteht nicht. Der polizeiliche Opferschutz informierte und betreute die Angehörigen des Verstorbenen und der Verletzten, für die Betreuung der eingesetzten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr wurde das PSU-Team angefordert. Zur Unfallaufnahme wurde das Verkehrsunfallaufnahme-Team der Klever Polizei eingesetzt. Die beteiligten Fahrzeuge wurden sichergestellt. Aufgrund ausgelaufener Betriebsstoffe wurde die Untere Wasserbehörde informiert und erschien vor Ort. Eine Spezialfirma wurde mit der Reinigung der Fahrbahn beauftragt. Für die Versorgung der Unfallopfer, die anschließende Unfallaufnahme, die Bergung der Fahrzeuge sowie die Reinigung der Fahrbahn musste die Mühlenstraße zwischen der Römerstraße (in Kalkar-Kehrum) und der Straße Am Peddenschlag in Uedem bis gegen 20:25 Uhr voll gesperrt werden. Die Absperrmaßnahmen der Polizei wurden durch die Gemeinde Uedem mit Absperrmaterial unterstützt.

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6 Kommentare

  1. 6

    Heute wäre ich gerne an schon winterkalter frischer Luft gelaufen. Die Luft, die einem umgehend das Gefühl gibt, dass man vital und das Leben geheimnisvoll ist.

    Stattdessen schlug einem eine warme Suppe entgegen, die nach wenigen Schritten in einer Sommerdaunenjacke zu Schweißausbruch führte, Ende November.

    Für den Straßenverkehr war es wahrscheinlich gut.

     
  2. 5

    „…aus bisher nicht bekannten Gründen nach links von seiner Fahrspur abwich“

    Der Alptraum eines jeden Autofahrers. Ich habe selber mal erlebt, wie ein Wagen vor mir an einem sonnigen Sommertag wie aus dem Nichts erst abrupt nach links auf die Gegenspur fuhr und dann nach rechts schleuderte und auf dem Grünstreifen zum Stehen kam.

    Ich hatte genügend Abstand gehalten und auf der Gegenspur war gerade kein Auto.

    Bei einigen Unfällen in letzter Zeit stellt sich die Frage des Alters. Grundsätzlich bin ich für eine Überprüfung ab einem bestimmten Alter. Genauso stellt sich aber die Frage bei männlichen jungen Fahranfängern, die überproportional häufig an Unfällen beteiligt sind.

     
  3. 4

    Winter scheint ja etwas ganz und gar ungewöhnliches zu sein und das dann auch noch jedes Jahr. Man kann nur mit dem Kopf schütteln über einige Verkehrsteilnehmer
    Am Freitag war ich Zeuge eines Telefongesprächs bei einem Arzt, wo eine Patientin einen Termin am Nachmittag sehr nachdrücklich einforderte (Freitags ist nachmittags keine Sprechstunde) mit der Begründung es sei ihr nicht zuzumuten um 11.00 Uhr zu kommen, die Straßen wären dann sicher noch dicht. Wieviel Meter Schnee lagen denn?
    Für diejenigen die mit leicht gepuderter Straße nicht klar kommen – Auto stehen lassen , vielleicht auch ein Fahrtraining absolvieren, wem das nicht hilft sollte überlegen ob er nicht ein Sicherheitsrisiko für sich selbst und andere ist und aufs Fahren verzichten

     
  4. 3

    Dachdecker bin ich keiner. Als Kind war ich aber immer im Winter im Urlaub wo viel Schnee lag. Das hat mich einfach geprägt und ich vermisse das hier ein ganzes Stück mehr als ich zugeben möchte.

     
  5. 1

    Ich habe im Home-Office einen so tollen Ausblick auf die weißen Dächer…. Ich mag Schnee und den Winter