Gasthausstraße: Stadt hängt falsche Weihnachtsbeleuchtung auf – und lässt sie einfach hängen

Minimaldekoration

Die Geschäftsleute in der Gasthausstraße staunten nicht schlecht, als sie Anfang der Woche den Blick nach oben richteten – in der Straße hing zwar Weihnachtsbeleuchtung, aber nicht die, die die Händler angeschafft hatten, sondern das Standardmodell, das jahrelang im Depot der Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) herumlag. Ohne mit den Geschäftsleuten zu sprechen, hängten die USK-Mitarbeiter einfach die alten Leuchtbögen in die Straße.

Dabei hatten die Händler und Gastronomen in der Gastrostraße vor acht Jahren selbst tief in die Tasche gegriffen, um die von der Stadt Kleve bereitgestellte Weihnachtsbeleuchtung zu ersetzen. Diese war für die Seitenstraßen (anders als für die Große Straße) etwas mickrig ausgefallen, gefühlte 15 LED-Birnen pro Leuchtelement sorgten keinesfalls für eine heimelige Adventsatmosphäre, sie erinnerten eher an Grubenbeleuchtung in der frühen Neuzeit.

Schöne Atmosphäre

Auf Initiative von Barbara Pauls (GastHaus) erwarben die Mitglieder der Straßengemeinschaft daraufhin großformatige, gelbe Weihnachtssterne. Es handelt sich um die sogenannten Herrnhuter Weihnachtssterne, die in Sachsen im Landkreis Görlitz hergestellt werden und wegen ihrer geometrischen Form weltberühmt sind (jeder Stern besteht aus 17 viereckigen und acht dreieckigen Zacken). Mit den besonderen Sternen gelang es der Straße, sich in der Vorweihnachtszeit ein eigenes Markenzeichen zu schaffen, da diese für eine ganz andere Atmosphäre sorgten als die städtische Minimalbeleuchtung.

Woran aber hat’s gelegen, dass nun die alten Sterne wieder hervorgeholt wurden? Die Mitarbeiter der Umweltbetriebe waren offenbar davon ausgegangen, dass die Herrnhuter Sterne nach jahrelangem Gebrauch nicht mehr oder nicht mehr in ausreichender Zahl funktionstüchtig waren und trafen so – ohne Absprache – in eigenem Ermessen die Entscheidung, die acht Jahre deponierten Leuchtelemente wieder hervorzukramen. Dabei waren die Herrnhuter Sterne für den Außenbetrieb vorgesehen und abgesehen von kleinen Beschädigungen durch Knallkörper und Winterstürme noch voll funktionsfähig. Nur hatte kein Mitarbeiter der USK es für nötig befunden, einmal nach dem Zustand der Leuchtkörper zu fragen.

Einen Austausch möchten die Umweltbetriebe der Stadt Kleve nun nicht mehr vornehmen. Karsten Koppetsch, der Leiter der Umweltbetriebe, konnte zu dem Vorgang noch keinen Kommentar abgeben. Er ist in Urlaub.

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8 Kommentare

  1. 6

    Nicht nur die Deutsche Bahn weigert sich die Suppe auszulöffeln die sie sich eingebrockt hat.

    🙂

    ( Scheint sich inzwischen quer durch den ÖD zu ziehen diese Einstellung …. naja…sichere Jobs halt, was soll man da überdurchschnittliches Engagement zeigen…. )

     
  2. 5

    Wie schön ! „KLEVE IHRE EINKAUFSTADT“ 🙄 Poeten sollten ihre Herzen öffnen + Barden sie besingen. 😳 😁

     
  3. 3

    Naja……..bei einer so „pieseligen“ Beleuchtung ist es schon verwunderlich, dass überhaupt noch Gäste Kleve besuchen.
    Vorschlag: Ich würde noch ein paar Teelichter aufstellen, für die heimelige Atmosphäre.

     
  4. 2

    Oder einfach ganz sein lassen bzw auf ein Minimum reduzieren,auch im privaten.
    Als kleiner Beitrag zur dringend benötigten CO² Reduktion.

    Der grünste Strom ist der der nicht produziert und verbraucht wird.
    Aber solange der Strom einfach so aus der Steckdose kommt und die erneuerbaren nicht vor der eigenen Haustür erzeugt werden , ist ja alles gut wie es ist..

     
  5. 1

    Einmal mit Profis…..
    ….oder war der Feierabend wichtiger als es richtig zu machen und die rechtmäßige Beleuchtung aufzuhängen 🤔❓️