Er ist ein Berliner, schwarz und stark

Wunderbare Wahlkampfzeit, es wird immer besser. Da mache ich einmal per Rennrad einen großen Bogen um die Innenstadt, da bringen mir freundliche Gewährsleute aus Materborn vom Stadtbummel folgenden Präsentkorb mit:

Der Herkunft nach ist Pofalla ein schlesischer Name (wie Witalla u.a.)
Der Herkunft nach ist Pofalla ein schlesischer Name (wie Witalla u.a.)

Frisch abgestaubt am CDU-Wahlkampfstand, Ecke Mensing. Es handelt sich um Brötchentüten mit Pofalla-Aufdruck und einem Berliner inside, sowie um Tütchen mit Instant-Espresso. Der Berliner war o.k., mit der Auswahl des Kaffees bin ich hingegen nicht einverstanden. Beim nächsten Mal bitte den Espresso von Nescafé nehmen und nicht den von Jacobs (der schmeckt nämlich nicht).

(Ich imaginiere schon das panische Flackern in seinen Augen, ob dieser Fehlgriff nicht womöglich die entscheidenden Zehntelprozent Stimmen kostet.)

Die Überbringer der Präsente berichten übrigens, dass der Kandidat RoPo bei der Hochzeit meines Mitabiturienten Axel Schülzchen Trauzeuge war. Schülzchen arbeitete damals nach einer als JU-Aktivist verplemperten Jugend in seinen Studienjahren als persönlicher Referent von Heinz Seesing, der der Vorgänger von Pofalla als Direktkandidat für den Wahlkreis Kleve war. Dann jedoch – an dieser Stelle muss ich einfügen: wenn ich mich recht entsinne - unterbrach besagter Schülzchen seine Parteikarriere ganz abrupt, nachdem Trauzeuge Pofalla den braven Seesing als Direktkandidat in rustikaler Weise hinausgekickt hatte. Heute ist wirkt er aber wieder für die Partei, allerdings nur auf kleiner Flamme - als CDU-Fraktionsvorsitzender irgendwo im Westerwald (hauptberuflich twitternder (und erfolgreicher) Rechtsanwalt).

p.s. Morgen früh hätte ich gern frisches Gemüse und Mettbrötchen.

Deine Meinung zählt:

21 Kommentare

  1. 20

    @ Willi Wurtig

    Ich habe keinerlei Probleme mit der Linkspartei, halte -wie bekannt- Lafontaine für den mit Abstand besten Politiker des Landes.
    Seine Voraussagen und Visionen sind stets eingetroffen, auf die blühenden Landschaften von Helmut Kohl warten noch viele.
    …. läuft der Kohl eigentlich noch frei herum ….? …. oder ist er in Beugehaft?

     
  2. 19

    Bei 50,5% für die LINKE würde es zumindest nicht sehr lange dauern bis Leute die nichtregierungskonforme Leserbriefe verbreiten dauerhaft verschwinden. Ich würde es mir also gut überlegen Herr Heuvens ob sie wirklich den Rest ihres Lebens in sozialistischen Umerziehungslagern verbringen möchten. Zur Anschauung sei ihnen die 40 jährige Regierungspraxis der Linken in einem Teil Deutschlands oder das gegenwärtige Treiben von deren Gesinngsgenossen in China oder Kuba empfohlen.

     
  3. 18

    Mir hätte auch eine LINKE mit 50,5 Prozent gut getan, aber vielleicht demnächst….. Grüne, Linke und SPD auf diesem Prozentsatz.

     
  4. 17

    @KlePeter: Wichtig ist doch nur, dass es der Mehrheit gut tut- ob’s gefällt oder nicht.

    Ich muss zugeben, dass mir eine Grün-Gelbe Mehrheit auch besser gefallen hätte, aber dazu hat’s leider nicht gereicht.

     
  5. 16

    @xyz: „…das Ergebnis gefällt nicht jedem, der Mehrheit jedoch sehr gut…“

    48,4 % von 70,8 % der Wähler = 34,26 %

    Vorausgesetzt, dass allen CDU Wählern das Ergebnis gefällt (was ich nicht glaube!) kann man unter Berücksichtigung der Wahlbeteiligung davon ausgehen, dass knapp einem Drittel der Wahlberechtigten das Ergebnis gefällt.

     
  6. 15

    Niederlagen einstecken ist noch keinem leicht gefallen. Was hier gegen Ronald Pofalla geht, ist unter aller Niveau. Hier wird dem mündigen Bürger allen Verstand abgesprochen. Akzeptiert es doch endlich: die CDU hat die Mehrheit gegenüber den anderen Parteien. Macht doch nicht alles schlecht, dadurch ist keinem geholfen.

    @Willi Heuvens, zu sagen Herr Pofalla täte nichts, sondern könne nur gut reden, ist eine Unverschämtheit. Nicht nur im Wahlkampf bemüht er sich überall und auch im Kreis Kleve da zusein und ein Ohr am Bürger zu haben. Aber wahrscheinlich sind Sie dann nicht da.

    Deutschland hat gewählt, das Ergebnis gefällt nicht jedem, der Mehrheit jedoch sehr gut. Spielt also bitte nicht „den schlechten Verlierer“.

     
  7. 14

    Zitat Barbara Hendricks: „Die SPD könnte am Niederrhein mit dem Papst als Kandidaten antreten und würde immer noch nicht gewählt werden.“
    Dieses Satz sprach sie in der Woche vor der Wahl.

     
  8. 13

    Korrektur bevor mich alle hauen:

    Es ist natürlich das zweitschlechteste Wahlergebnis.

    Fragen wir mal einen Experten:

    Josef Joeken, ehemaliger Bürgermeister Kleve: „Damit ist die Sorge, dass die Linken mitregieren, vorbei. Ich bin froh, dass meine Kinder und Enkelkinder nicht vom Ostkommunismus regiert werden.”

    oder lieber den?

    Manfred Palmen, CDU-Landtagsabgeordneter: „Ronald Pofalla hat ein sensationelles Ergebnis erzielt – und das trotz der schlechten Wahlbeteiligung”.

    Ja, Manni, eure Senioren-Briefwahlkampagne hat prima funktioniert – wenn die nicht gewesen wäre, hätte Ronald zwar auch kein Problem gehabt den Wahlkreis zu gewinnen, aber der Vorsprung wäre doch erheblich kleiner gewesen.

     
  9. 12

    Glückwunsch nach Berlin und an Ronald Pofalla, es zeigt sich, dass es immer noch reicht, wenn man zwar nicht viel leistet, jedoch gut reden kann.
    Noch sind die Mundwerker gegenüber den Hand- und Kopfwerkern klar im Vorteil.

     
  10. 11

    ER ist wiedergewählt worden und hat von Tante Angela einen grossen Blumenstrauss für den erfolgreichen Wahlkampf bekommen.

    Herzlichen Glückwunsch zum schlechtesten Wahlergebnis der CDU seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.

    „Ronald, der Wahlkampf mit dir hat Spaß gemacht“, lachte Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Generalsekretär an.“

    Anscheinend war im Blumenstrauss irgendetwas enthalten, was das Hirn vernebelte, denn:

    Heute wird gefeiert, ab morgen wird wieder gearbeitet!“, strahlte der Wahlkampf-Manager Merkels, der den Sieg von Schwarz-Gelb als „historisches Resultat“ bezeichnete, „denn wir sind zum ersten Mal seit 1994 wieder gewählt worden“.

    Ist das nun uaah oder nicht?

     
  11. 10

    @Blogwart Ursprünglich war der gesamte letzte Absatz eine in den ersten Satz eingebaute Relativsatzkonstruktion. Sie endete mit ca. 5 Verben. Da aber dachte: Du bist doch nicht Thomas Mann! Und schnitzte einen neuen Absatz daraus. Dafür sind eigentlich nur noch wenige Trümmerstücke übrig geblieben, find ich. — Und es heißt natürlich „heldenhafter Vermietermut“, Dank an alle aufmerksamen Leser!

     
  12. 7

    Ich habe mir den Koch-Auftritt in der Stadthalle (incl. Berliner etc.) angesehen.
    (Mir ist immer noch in Erinnerung, wie Koch beim CDU-Bundesparteitag, auf dem Merkel neue CDU-Vorsitzende wurde, sehr lange allein an einen Pfeiler lehnend, fernab der Pressefotografen, sehr nachdenklich die Szenerie auf der Bühne beobachtete. Auf einem glattgebügelten Pseudo-Parteitag, auf den ich mich, an der Sicherheitsschleuse vorbei, hineingemogelt hatte, fiel mir das schon auf.)

    Bemerkenswert, dass da ein lokaler Redaktionsleiter „minutenlangen donnernden Applaus“ und „stehende Ovationen“ gesehen hat. Na, in Wahlkampfzeiten ist „das“ wohl Teil seines Jobs bei der RP … Ich fand den Altersdurchschnitt der Besucher und das teilweise nötige Anklatschen in den v0m Redner gesetzten Applaus-Pausen besonders bemerkenswert.

     
  13. 6

    Ein Hörtipp für Menschen, die an mehr als der wortwörtlich verstandenen Stimmabgabe interessiert sind:

    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/09/23/dlf_20090923_1915_d379112c.mp3

    Zur Diskussion
    Deutschland vor der Entscheidung:
    Bilanz eines Wahlkampfs ohne Leidenschaft
    Diskussionsteilnehmer:
    – Miriam Meckel, Universität St. Gallen,
    – Uwe Kammann, Grimme-Institut, Marl,
    – Michael Spreng, Kommunikations- und Medienberater, Berlin,
    – Gabor Steingart, Der Spiegel, Washington
    Diskussionsleitung: Stephan Detjen

     
  14. 5

    „Wo früher politische Strategen saßen, sitzen nun Papageien.“
    (Spiegel-Redakteur G. Steingart über die Generalsekretäre von CDU und SPD; Wahlbuch 09, S. 130)

     
  15. 4

    @DerLaie

    Im Deutschlandfunk gabe es in dieser Wochen einen interessanten Bericht über die Nichtwähler bzw. deren vermeintliche Politikverdrossenheit.

    Nicht die Nichtwähler sind schuld, die Parteien bzw. die jeweiligen Programme erreichen sie einfach nicht mehr. Die Leute interessieren sich sehr wohl für die Politik.

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1037004/

    Aber Merkel baut (wieder) schon mal vor

    http://www.sprengsatz.de/?p=1921

    Ãœbrigens die beste Analyse zum Thema Verdruss findet sich hier:

    http://www.youtube.com/watch?v=7VRyx54vhOw

    ff.

     
  16. 3

    Axel Schültzchen ist mir noch bestens in Erinnerung, gerade seine Aktivitäten für die JU – kam der doch auf die Idee eine Schülerunion auf’m Stein einzuführen…und beschwatzte die Klassensprecher (mit einem Freigetränk bei der Hausmeisterbude) der Unterstufe und Mittelstufe während einer Schülervertretungssitzung größeren Rahmens der Schülerunion beizutreten….anschliessend übergab er sich in Forderungen „DIE Schülerunion fordert…“ und nervte das Lehrerkollegium – was wiederum entnervt die SchülerInnen nervte….

    Don Kohleone hatte ja so manches ausgeheckt und angestellt – immerhin hat er aber Deutschland ca. 5 Jahre Pofalla erspart! Um 2000 herum wollte Angie den sie anschleimenden Ronald McPofalla bereits zum Generalsekretär machen – „Nicht mit mir“ tönte der Dicke….

     
  17. 2

    @ Killerplautze
    ich freue mich schon auf Sonntag 18.01Uhr,wenn es wieder heißt,
    die Wähler haben uns nicht verstanden,und an allem Elent in dieser Republik sind nur die Nichtwähler schuld.
    Aber gewonnen haben natürlich alle Parteien, nur nicht an Erfahrung.

     
  18. 1

    „Sorgen Sie dafür, dass Ronald Pofalla am Wahlabend fröhlich ist und helfen Sie Angela Merkel, denn die hat eine stabile Regierung verdient“
    Roland Koch

    „Ihr seid äußerst privilegiert, weil hier einer der deutschen Spitzenpolitiker kandidiert und die Prominenz im Wahlkreis sozusagen gebucht ist“
    schon wieder Roland Koch

    Pofalla lobte Koch „als einen der besten Ministerpräsidenten Deutschlands“. Er sei einer „meiner ganz wenigen persönlichen Freunde auf Bundesebene“

    „Jeder Einzelne in der Partei ist ein Leuchtturm und die Leute gucken, ob er blinkt. Also blinken Sie!“
    immer noch Roland Koch

    „Wenn ich die vorhergesagten 55 Prozent bekäme, würde ich natürlich jubeln ohne Ende.“
    Ronald Pofalla

    Yeaah! Freitach. 🙂