El Dorado Unterstadt: Was wird aus dem Union-Gelände?

Bekanntlich weiß jeder halbwegs Fachkundige, dass bei jedem Goldrausch nicht die Goldsucher das große Geld machen, sondern die Verkäufer von Zubehör. Was aber ist das Zubehör der Fachhochschule Rhein-Waal?

In diesen Tagen erleben wir den Bau von Studentenwohnheimen an allen Ecken und Enden. Hier hundert, da fünfzig Betten. XOX-Investor Udo Tjaden hat schon einen Teil seines Geländes dem Studentenwerk Düsseldorf für die Behausung der Lernenden aus aller Welt zugesagt, Jürgen Bastians-Hendricks plant an der Ecke Ludwig-Jahn-/Flutstr. einen Komplex, und selbst der hinterletzte Bewohner eines überdimensionierten Einfamilienhauses im äußersten Eckchen Donsbrüggens sinniert plötzlich darüber, ob nicht mit einem kleinen Umbau hier ein wenig Geld zu holen ist.

Ein Name aber fehlte bisher in der Diskussion. Richtig, Bernd „Mom“ Zevens. Doch nun drängt er offenbar mit der ihm eigenen Urgewalt ins Geschehen: Der aktuelle Gerüchtestand besagt, dass der beliebte Investor Großes im Schilde führt. Bekanntlich gehört ihm das Werksgelände der ehemaligen Margarinefabrik Union, wo derzeit Unilever in einem überschaubaren Areal („Phönix“) noch Saucengrundstoffe produziert. Der Rest des Geländes hingegen ist klinisch tot, seit das Zevens-Margarinewerk Clever Stolz im Zuge einer Insolvenz dahinschied.

Zu seinem Glück hatte Zevens vor dem Zusammenbruch des Unternehmens Grundstücke samt Immobilien aus der Insolvenzmasse herausgelöst und in seine Holding überführt, sodass z.B. die Stadtwerke Kleve auf ihren Forderungen sitzen blieben.

Jetzt scheint offenbar die Zeit gekommen, den Vorteil zu nutzen und Kasse zu machen: Das ganze Gelände soll bis auf den Phönix-Bereich dem Erdboden gleich gemacht und für anderweitige Nutzungen erschlossen werden (hoffentlich finden sich keine Altlasten). Und ausgerechnet das ehemalige Verwaltungsgebäude soll zu einem Studentenwohnheim umgemodelt werden. Eine fantastische, wenn nicht gar grandiose Idee! Dass da nicht schon früher jemand drauf gekommen ist!! Wirklich niemand? Doch, einer hatte schon die Idee – und zwar am 6. Januar 2009 (man beachte den Monat Februar).

Deine Meinung zählt:

17 Kommentare

  1. 17

    @RumsdieKuh4Ever und Hauer:
    Zu den 277.000 € (Gemeindeanteil rd. 62.000 €) kommen noch 15.000 € Unterhaltskosten pro Jahr für den 1 Km.
    Im November 2008 wurde der Radweg auf Beschlussvorschlag der Verwaltung noch abgelehnt. Die Gemeinde sieht sich nicht in der Lage die Eigenmittel aufzubringen, zumal auch der laufende Unterhalt bei der Gemeinde liegt.
    So schnell ändern sich die Meinungen. Warum? Welcher Klüngel steckt dahinter?
    Herr Daute, übernehmen Sie den Fall!
    Hier ein Auszug aus dem öffentl. Vertrag mit Kleve, Bedburg-Hau, Kalkar und Xanten:
    „Ziel der Bestrebung ist u.a. die Schaffung von interkommunalen Rad- und Gehwegen als konfliktarme, sichere und wirtschaftliche Alternative zur Neuanlage von Rad- und Gehwegen entlang von Bundes- und Landstraßen. Die Bahnlinie Kleve-Xanten bietet sich auf Grund der Topografie ideal für diese angestrebte Nutzung an. Durch den geplanten Bau dieses Radweges ergeben sich wichtige innerörtliche Verbindungen der Ortschaften Kleve, Bedburg-Hau, Kalkar, Marienbaum und Xanten.“
    Moment mal?!: Alternative zur Neuanlage an Bundes und Landstraßen? Wer will den da was neu anlegen? – die sind doch vorhanden!
    Bahnlinie Kleve – Xanten! da steht nichts von nur 1 Km.
    Wichtige innerörtliche Verbindungen???

     
  2. 16

    @rumsdiekuh
    Der Gemeinderat Bedburg-Hau hat noch gar nichts beschlossen. Der Punkt Alleenradweg wurde auf die Januarsitzung verschoben.
    Die CDU hat nur ihren Standpunkt in dieser Angelegenheit dargelegt, der auch durchaus nachvollziehbar ist. Man muss aber ebenfalls akzeptieren (wie in jeder Angelegenheit), dass es auch andere Meinungen gibt.
    Das ist gut so!
    In diesem Sinne schöne Weihnachtstage.

     
  3. 15

    man munkelt

    Zevensdeal: das Rathaus zieht für die Zeit der Sanierung ins….??? Verwaltungsgebäude der Union und dann darf Momi es anschließend umbauen und umnutzen als Studentenwohnheim. Ausserdem noch alle Gebäude abreißen und sein UUC (Union-Unterstadt-Center) bauen. Also, alles super…!

    Was die Stadt wohl investieren muss, um das Gebäude auch nur als provisorium fit zu kriegen? Oder steigen die da dann in die vorhandenen Infrastruktur ein und machen demnächst alles wieder per BTX und Lochkarten?

     
  4. 14

    Mal einen Rückblich auf Ruwel:
    Das war eine gut gehende, renditekräftige Fa. als sie übernommen wurde. Unternehmen wie Braun (Rasierer und so), Autohersteller (Airbags!) standen Schlange um hier Hightech-Qulaität fertigen zu lassen. Das Blöde war – von einem auf den anderen Tag wurde Ruwel die Kreditlinie von der SPK gesperrt, ohne ersichtlichen Anlass oder Notwendigkeit. Damit war aber die Liquidität, ohne Not, gegen null – und Hr. Zevens bekam was er wollte, die SPK behielt auch ihren größten Kunden: MZ

     
  5. 13

    @DerLaie

    Apropos unfertige Projekte und Bagger Look: da hat doch der Gemeinderat in Bedburg Hau mal ebbkes beschlossen, einen Luxusradfahrweg zwischen der Klever Stadtgrenze und der Koppelstrasse in Qualburg auf der alten Bahntrasse anzulegen.

    Zitat aus einer Pressemeldung der CDU:

    „Gemeinsam mit Bürgermeister Driessen sehen wir jetzt die Chance, zusammen mit anderen Kommunen ein weiteres touristisches Highlight in unserer Region auf den Weg zu bringen und sind sicher, dass unsere Gemeinde hiervon nur profitieren kann. …. Das sinnvolle Investieren in die Infrastruktur fördert den Tourismus und das Projekt bildet der Auftakt für weitere interkommunale Zusammenarbeit“, ist sich Gorißen sicher.

    Es kommt noch besser, denn das Teil kostet nur 3000 Euronen im Jahr!

    „Das Land bezuschusst den Ausbau mit 208.000,- EUR, die Gemeinde muss 62.000,- EUR investieren. „Da es sich bei der Errichtung um eine investive Maßnahme handelt, belastet der Bau des Alleenradweges aufgrund der Abschreibung jährlich den Haushalt jedoch voraussichtlich nur mit rund 3.000,- EUR“

    Ãœbrigens ist nicht geplant, den Radfahrweg über Qualburg hinaus zu verlängern, da es ansonsten das Bedburg Hauer Budget sprengen würde.

    Jetzt kommt die Preisfrage: Welcher weltbekannte Bürgermeister
    hat sich bei der Gemeinde Bedburg Hau bis aufs Äusserste für eben diesen Radweg eingesetzt?

    Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass die Gemeinde ursprünglich den Radfahrweg gar nicht haben wollte, da auch bei intensivsten Nachdenken sich kein besonderer Nutzwert darstellen will.

    Aber wer kann schon einem Meisterbürger einen Wunsch abschlagen?
    Es sind ja nur Steuereuronen, die da sinnlos verballert werden und damit kennt er sich ja bestens aus.

    270000€ für etwas, was keiner braucht, worauf niemand gewartet hat und insgesamt so überflüssig ist, wie der Heizer auf der E-Lok.

     
  6. 12

    @Günther
    Bernd Sevens hat sich eben einen Benno Hufschmidt, der ihn bei der Sparkasse betreut hatte, eingekauft. Und der ist damals schon gut gewesen.

     
  7. 11

    @ Killerplautze
    nee bloß nicht, dann bleibt ja am Ende des Geldes noch zuviel unfertige Arbeit übrig ala Stadion der Freundschaft am Promihügel.

     
  8. 9

    @Günter

    Eigentlich eher ein Wunder, dass ihn noch kein Insolvenzverwalter dafür verklagt hat. Bei Ruwel war er ja lange beteiligt bevor es schlechter lief, aber bei Clever Stolz hat es mich schon gewundert, dass der Grundbesitz aus der Firma herausgelöst werden konnte und kurz danach war die Firma pleite. Aber sehr wahrscheinlich hat er schon damals den Geländewert um den Abriss der Gebäude gemindert, sodass nichts mehr übrig blieb. Alles eine Frage der Bewertung.

     
  9. 8

    Pimp up your Sicherheit.

    Man stelle sich vor, dass irgend eine Bank -sagen wir mal aus Spaß die Sparkasse- Gebäude oder das ganze Ruinen-Gelände als Sicherheit für irgend etwas in den Tiefen der Bilanzen versteckt hat. Das wäre natürlich Pech, weil der Schrott im jetzigen Zustand nichts wert ist.

    Was kann einem dann besseres passieren als das, was oben im Artikel beschrieben wird?

    Auferstanden aus Ruinen
    Und der Zukunft zugewandt,
    Lass uns dir zum Guten dienen,
    Kleve, einig Heimatstadt.
    Alte Not gilt es zu zwingen,
    Und wir zwingen sie vereint,
    Denn es muss uns doch gelingen,
    Dass die Sonne schön wie nie
    über Kleve scheint.

     

  10. 7

    @Messerjocke

    Nä, isset nicht! Da war ich schon dabei, also Ruhe dahinten auf den sumpfigen Plätzen! Sach mal, saniert Bagger-Look euer Hallenbad?

     
  11. 6

    Die Grundstücke und Immobilien hat Mom vor dem Zusammenbruch von Clever Stolz aus der Insolvenzmasse herausgelöst. Ein feiner Schachzug von unserem Mom. Bei Ruwel war er auch sehr pfiffig. Die Maschinen hat er für sich behalten. Rätselhaft ist mir nur, wie Onkel Mom das mit dieser kleinen Mannschaft im Büro schaft. Ein großer Konzern, mit kleinem Büro und lediglich nur einer handvoll Mitarbeiter. Hut ab !! Vor ihm und vor allem vor den Mitarbeitern!

     
  12. 3

    @Kleverbub

    Die Gläubiger und die ehemaligen Angestellten der Klever Stolz sehen das aber ganz anders.

     
  13. 1

    Ist schon komisch: Bei einigen Dingen kommt die Stadt nicht in die Pötte, z.B. bei der Gesamtschule was mittlerweile selbst die Bezirksregierung in Düsseldorf wundert, so die dortigen Dezernate 44 und 48. Dass die Stadt einfach nicht will – hat wohl keiner bedacht….

    Gut, dass es MOM gibt. In Sachen „Unterstadtbebauung“ soll nun für den 19. Januar 2011 eine Sondersitzung im Rat anberaumt sein. Offenbar sollen/müssen ab 01. Februar 2011 die roten Bagger und hilfsgelben anderen Maschinen wieder laufen?! Wenigstens einer, der der Stadt mal auf die Sprünge hilft und an Termine erinnert…