(Mit Material aus der Titelgeschichte des Magazins Der KLEVER)
Die Janssen Immobilien GmbH aus Goch bietet das Geschäftshaus an, auf dem Webportal Immoscout24 wird Maurice Zevens als Ansprechpartner genannt. In dem Inserat heißt es: „Sie möchten sich den Traum vom eigenen Ladengeschäft in Kleve erfüllen oder eine Filiale am Niederrhein eröffnen? Mit diesem Objekt bringen Sie Ihre Geschäftsidee direkt ins Zentrum! In der Karavinerstraße, einer der wichtigsten Straßen der Klever Fußgängerzone gelegen, sind Ihnen Tausende Passanten Tag für Tag garantiert. Ob Modegeschäft oder Dienstleister – auf 276 Quadratmetern haben Sie genügend Raum, Ihre Business-Ideen auszuleben und Ihre neuen Kunden in einem einzigartigen Ambiente zu empfangen.“ Der Mietpreis werde auf Anfrage mitgeteilt.Â
Das Gebäude, um das es in diesem Inserat geht, ist die Heimat eines alteingesessenen Betriebs, des Herrenausstatters Ulrich Schulte zur Wißen. Und der Vermieter ist auch eine bekannte Klever Größe: Bernd Zevens hat das markante Haus eingangs der Kavarinerstraße gekauft. Er kann es nicht lassen!
Dabei dachten manche Menschen aus seinem Umfeld, der umtriebige Unternehmer werde nun kürzer treten, er seine Zevens Verwaltungsstiftung am 8. August vergangenen Jahres anerkannt bekam, schließlich hatte er in den vergangenen Jahrzehnten auch schon genug bewegt. Zudem gab es auch erfreuliche Nachrichten privater Natur, da kann sich der Fokus schon mal verändern.
Nicht aber bei Zevens, mittlerweile 71 Jahre alt. „Ich kann zehnmal sagen: Ich mache nichts mehr. Die Leute werden mir ohnehin nicht glauben“, sagte er einmal. Weiter, immer weiter. Zevens: „Alles, was ich verdiene, investiere ich wieder.“Â
In diesem Sommer griff er wieder zu. Als Zevens davon hörte, dass die Immobilie des Herrenausstatters Ulrich Schulte zur Wissen zum Verkauf stand, zögerte er keine Sekunde. Zevens besichtigte das Objekt (das heißt, er ging einmal um das Gebäude), hob den Daumen und besiegelte nach kosmetischen Korrekturen am Preis das Geschäft. Da kann es mitunter länger dauern, bis Ulrich Schulte zur Wißen einen Herrenanzug verkauft hat.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses gehören dem Investor nun diverse Immobilien: das Bürogebäude, in dem die Deutsche Bank und neuerdings auch ein Teil der Hochschulverwaltung ansässig sind, das Bekleidungshaus Mensing und nun auch das Haus des traditionsreichen Einzelhändlers. Wenn Zevens nun auch noch den Zuschlag für die Bebauung des Minoritenplatzes erhielte, wäre das Rathaus eingekesselt. Sonja Northing sollte über eine Versorgung aus der Luft ernsthaft nachdenken.
Gegenüber kleveblog sagte Ulrich Schulte zur Wißen: „Zum 31. Januar 2020 ist Schluss, nachdem ich 42 Jahre lang fast jeden Tag im Geschäft gestanden habe. Die Übergabe der Immobilie erfolgt am 1. Februar.“ Schulte zur Wißen hatte den Verkauf seit längerem ins Auge gefasst und für sich eine Liste mit möglichen Käufern gemacht. Darunter eben auch Bernd Zevens.
Dem Klever Kaufmann erscheint der Zeitpunkt der Veräußerung ideal. „Ich hätte das Geschäft auch noch fünf Jahre weiterführen können, doch grundsätzliche Entwicklung im Handel sehe ich nicht allzu optimistisch.“ Der Onlinehandel floriert, und gleich hinter der Grenze geplante Großprojekte wie das Outlet-Center in Zevenaar werden die Situation für die Einzelhändler in Kleve nicht einfacher machen. „Dass ich das Haus jetzt verkaufen konnte, war ein Glücksfall“, so Schulte zur Wißen. „Ich bin froh, dass das Haus in der Hand eines Klevers bleibt.“
Ulrich Schulte zur Wißen selbst ist derzeit mit der Renovierung eines anderen Hauses in der Kavarinerstraße beschäftigt. Dort hatte der Herrenausstatter ursprünglich seinen Sitz. „Vielleicht mache ich dort geschäftlich weiter“, so der Kaufmann.Â
Zevens Monopoly-Portfolio besteht mittlerweile aus der halben Stadt: 2018 erhielt er den Zuschlag für das Deutsche-Bank-Gebäude an der Herzogstraße. 2016 verleibte er sich den Ratskrug in Materborn ein, damit die Gaststätte dort weitergeführt werden konnte. 2015 gingen die beiden Mensing-Bekleidungshäuser (Herzogstraße, Kavarinerstraße) in seinen Besitz über. 2013 kaufte Zevens für 2 Millionen Euro das bekannte Lokal Schweizerhaus und ließ nach dessen Abriss dort Wohnungen bauen. 2012 hatte Zevens in der Klever Innenstadt die Kaufhof-Immobilie übernommen. Jetzt Schulte zur Wißen, und kein Ende in Sicht…
Da hier auch die Aktivitäten des Herrn Zevens erörtert werden, sollte man darauf hinweisen, dass Angebot und Service im Restaurant des Rilano nicht dem Anspruch des Hauses gerecht werden.
Erstmal alles Gute SZW und danke für Ihren Job in Kleve all die Jahre!
Was mich aber auch interessiert ist dieses Outlet Center in Zevenaar .Bis dato hatte ich nichts davon vernommen.Wenn man über Google schaut, bekommt man aber schnell einen Eindruck, was für ein Mega Teil das wird. Na dann, prost Mahlzeit Kleve…die Besucher werden noch mehr abwandern.
Und wie wir die Holländer kennen, haben die das Ding 2021 RatzFatz fertig gebaut und dazu auch noch durchdacht schön und ansprechend.
Ein Blick zum Nachbarn erweitert den Horizont, denn die sind uns immer einen Schritt voraus.
@8.M.K.
stimmt genau, es war einer der besten, feinsten und interessantesten Geschäfte seiner Art am unteren
Niederrhein, drei Genarationen hielten diesen Qualitätsstandard unverändert aufrecht.
Nur für Kunden wie @2 gab es dort ausser Einpackpapier bzw. Tüten nichts zu holen, man hätte
ihn einfach -händisch- aus dem Laden geworfen und das zu Recht!
Kleve verliert mit Familie Schulte zur Wißen ein großes Stück Qualität, dass aus weitem Umfeld In u. Ausland Kunden beriet und mit Ware versorgte. Auch andere Geschäfte haben davon profitiert. Danke an Uli und Dagmar Schulte zur Wißen.
„sie kamen persönlich zu mir in die Umkleidekabine um händisch zu prüfen ob die Hose im Schritt optimal sitzt“
lol
Letztens habe ich jemanden begleitet, der für eine Hochzeit, nicht seine eigene, einen Anzug brauchte. Edler Laden, nicht in Kleve, nicht ganz preiswert, es gab Sofas für die Begleitung sowie Sekt und Knabbereien. Der Verkäufer äußerst freundlich, zeigte immer wieder neue Möglichkeiten auf, ohne ungeduldig zu werden, beriet gut – aber ohne den Kunden auch nur annähernd anzufassen, geschweige denn die Umkleide zu betreten.
Ich war am Ende übrigens fast beschwipst, als wir den Laden mit zwei größeren Tüten verließen.
@2 rain ihr Komentar lässt doch stark vermuten das Sie vermutlich dort sehr fehl am Platze, als Kunde, wären!
Vermutlich waren Sie nie in dem inhabergeführten Bekleidungsgeschäft und haben auch nie die vorzügliche fachliche Kompetenz von Herrn Ulrich Schulte zur Wißen am eigenen Leibe, im wahrsten Sinne am Körper, erfahren!
Es gibt halt auch Menschen, die finden nun mal ihre Bekleidung ehr bei Bekleidungsdiscountern oder bei C&A, und nicht in einem Bekleidungshaus, dass auch Maßanfertigungen herstellen kann und das ist dann auch gut so.
@2. rain
Diesen Kommentar hätten Sie besser für sich behalten. Er ist für Sie beschämend und peinlich!
2.
Schade, ein Kommentar mit Unwissenheit.
Bedauerlich ist, dass in Kleve der letzte von einem Schneidermeister geführte Herrenausstatter aufgibt. Als Kunde wurde man freundlich, sach- und fachgerecht bedient. Hohe Qualität war die besondere Ansage. So endet mach ein traditionsreiches Unternehmen.
Erfreulich ist, dass diese Immobilie in deutscher Hand bleibt. Das ist wohl auf den Unternehmergeist eines Klever Bürgers zurückzuführen, wie Der Klever berichtet.
@2. rain
Ihr Kommentar zeigt denn auch deutlich, dass Sie noch nie bei SzW im Laden waren.
Aber dann hochgestochene Kommentare schreiben.
Die Außendarstellung scheint mir vernachlässigt worden zu sein. Ich persönlich würde keinen „Herrenausstatter“ hinter so einer zusammengetackerten Fassade vermuten. Zu meiner Zeit hatten Herrenausstatter noch Stil, sie kamen persönlich zu mir in die Umkleidekabine um händisch zu prüfen ob die Hose im Schritt optimal sitzt.
### Karavinerstraße ### ?
so ein Schlaviner !