Erst meldete Buienradar etwas Niederschlag um 20 Uhr, dann hieß es um 20 Uhr „geen neerslag verwacht“, während um Kleve herum überall rote Zellen vom drohenden Unheil kündeten. Um halb zehn war diese Prognose dann digitaler Sondermüll, über der Stadt ging ein beachtlicher Wolkenbruch nieder. Kleve versank insbesondere in den außengastronomischen Bereichen im Chaos – es schüttete wie aus Eimern, selbst Markisen und Schirme boten nur noch symbolischen Schutz. Gäste flüchteten in Hauseingänge, Biergläser liefen voll Wasser. Durchnässte Gestalten suchten Schutz, wo immer dies möglich war. Auch wenn es in der Stadt selbst nicht so chaotisch zuging wie offenbar weiter südlich in Uedem, wo massenhaft Keller vollliefen, reichte es doch, das gerade aufblühende öffentliche Leben in den Gaststätten wieder zum Erliegen zu bringen. Wetterbauer Hubert Reyers ist noch nicht dazu gekommen, die ihm zugesandten Niederschlagsmeldungen zu sichten, er meldete aber beträchtliche Unterschiede in den Orten im Kreisgebiet. Für heute rechnet er nur noch mit „schlappen Schauern“, weitere Gewitter seien erst mal nicht mehr zu erwarten.
Ja, in Uedem liefen Keller voll und Schweine gingen baden. Viel Nachbarschaftshilfe und engagierte Feuerwehrleute, die nach Hilfsbedürftigen fahndeten. Zuerst dachte man noch, wow, das regnet ja mal heftig, dann entwickelte sich eine Lage, die dazu führte, das alle hektisch im Haus rumrannten, um die letzte Luke zu schließen und schließlich einen vorsichtigen Blick in den Keller zu werfen. Wasser zentimeterhoch bis unter die Regale. Wer einen Wischer übrig hatte, lieh den schnell den Nachbarn (Notiz: mindestens 2 ordentliche Wischer beim nächsten Besuch im Baumarkt). So viel Wasser war noch nie.
Mmuuuh, der Blitz sieht aus wie die Silhouette eines Wolfs, der sich mit einem weiten Satz vor dem ihn wegen einer versuchten Attacke auf ein jüngst geborenes Kalb verfolgenden Niederrheinstier in Sicherheit springt, mmuuuh Hochweitsprungrekord.