Einst war Kleve die Stadt der Schuhindustrie. Alles begann mit dem „Schluffenschuster“, dessen Leben von Armut und harter Arbeit geprägt war. Dann kamen Gustav Hoffmann und Fritz Pannier, die Kleve zu einem Mekka der Kinderschuhe machten. Wer damals Geld verdienen musste, ging entweder in Hoffmanns Schuhfabrik oder arbeitete „op de Botter“. Doch diese Zeiten sind seit Jahrzehnten vorbei und das Letzte, was an die Blüte der Klever Schuhindustrie erinnert, ist das „Klever Schuhmuseum“ – und nicht einmal das ist noch sicher.

Es ist der demographische Wandel, dem die Schuld in die Schuhe geschoben werden muss. Denn ein großer Teil der gerade mal zwölf aktiven Mitarbeiter ist schwer erkrankt, und es bleibt ungewiss, ob diese überhaupt wieder zurückkommen. Aufgrund der verheerenden Situation musste das Museum seine Öffnungszeiten bereits drastisch verkürzen. Nur noch am ersten Sonntag im Monat werden Besucher empfangen. Hinzu kommt eine einzelne Führung im März, „um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten“, wie Stefan Beckers erklärt. Er ist der Vorsitzende des Vereins „Kleefse Schüsterkes“, welcher hinter dem Museum steht, und versucht zu retten, was zu retten ist.
Am kommenden Sonntag, 16. März, kann jeder, der sich für die Geschichte der Klever Schuhindustrie begeistern kann, diese anhand der Exponate im Schuhmuseum unter fachkundiger Erläuterung nachzuvollziehen. Die Führung beginnt um 11 Uhr und ist für Kinder bis 14 Jahren kostenlos, um mehr Menschen dazu zu bewegen, an der Führung teilzunehmen. Somit können junge Menschen mehr über die Geschichte der Klever Schuhindustrie lernen – eine Geschichte, die aller Wahrscheinlichkeit nach noch das Leben ihrer Großeltern geprägt hat.
Für das Museum besteht nun der Plan darin zu versuchen, die Situation noch in eine andere Richtung zu lenken. Wo drückt der Schuh? Der Verein sucht dringend Unterstützung im Museumsdienst und der Museumsgestaltung, um die Vielzahl an Aufgaben bewältigen zu können. Zu diesen gehören die Vorbereitungen für Sonderausstellungen und Events, darunter die Taschenlampenführung für Kinder und andere spannende Aktionen. Nicht zu vergessen ist auch die Weiterentwicklung der Museumsapp.
Jeder, dem es nicht egal ist, dass ein Stück Klever Geschichte verloren geht, kann sich bei dem Museum melden. Das Team freut sich über jede Unterstützung, damit es dem Verein gelingt, laut eigenen Aussagen „noch viel zu bewegen“. Interessenten können sich unter 0152-4288737 oder info@klever-schuhmuseum.de melden.

@6
Hä? Was?
😀
@SpoyBoy, ich habe überhaupt keine Ahnung, was du sagen willst. Ich stehe total auf dem Schlauch. Hilf mir 🙂
@3
Was ist ‚Kleve‘ ?
😀
Bis gerade eben wusste ich nichtmal, dass es so ein Museum in Kleve gibt. Spannend.
Nachdem meine Weltbeste und ich dem Klever Schuhmuseum vor einigen Monaten eine Leihgabe einiger seltener Exponate zur Verfügung gestellt hatten, wurde mir die Ehre zuteil, mir das Museum anzuschauen und das Team kennenzulernen. Ich war und bin begeistert. Ich wurde natürlich gebeten, dem Museumsverein beizutreten und aktiv mitzuarbeiten. Allerdings hatte ich zunächst abgesagt, weil ich mich aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen nicht an einen Verein binden möchte. Es stehen berufliche große Aufgaben hier bevor, denen ich derzeit und in den kommenden Monaten meine vorwiegende Aufmerksamkeit widme. Aber dennoch schwingt das Interesse weiterhin mit, mich dem Engagement des Klever Schuhmuseums zuzuwenden. Immerhin habe ich auch ohne Rückblick in die Vergangenheit für Schuhe im Vintagestil.
Die nächsten Sachspenden
aus den 60er-Jahren an das Museum steht übrigens auch schon bald bevor. Sie erwachsen aus der großen beruflichen Aufgabe heraus. Ein schönes Beispiel, wie hier die Puzzlestücke ineinander passen.
Ich wünsche dem Team des Museum weiterhin viel Erfolg.
Sehr interessant. Schade, dass Geschichte manchmal so schnell vergessen wird.