Cherno Jobatey beendet Diskussion um „Zwarte Piet“

Zu diesem Bild drängen sich so viele Assoziationen auf, dass man einen ganzen Roman darüber schreiben könnte. Die „Rote Barbara“ mit Nikolausmütze, ins sanfte Licht einer energieeffizienten LED-Lichterkette getaucht, von einem mit aus Russland stammenden Gas betriebenen Heizpilz gewärmt, und dann noch umarmt von einem Energiebündel von Mann mit niemals nachlassender guter Laune, der in Deutschland die Inkarnation des Frühstücksfernsehens geworden ist, den niederländische Landsleute allerdings eher als „Zwarte Piet“ identifizieren würden. In unserem Nachbarland hat diese Brauchtumsfigur bekanntlich zu endlosen Diskussionen im Ponyhof der „Politcal Correctness“ geführt, wobei die Schwärzung des Piets bekanntlich mit fossiler Energie vollzogen werden musste, was bei Cherno Jobatey aus nahe liegenden Gründen nicht nötig war, so dass dieser „Zwarte Piet“ im Grunde energieeffizienter daherkommt als das niederländische Original. Bevor ich mir hier nun aber restlos die Finger im Metaphernsalat verbrenne, lasse ich dich, lieber Leser, allein mit dieser zauberhaften Impression vom Klever Weihnachtsmarkt:

Cherno und Barbara
Cherno und Barbara
Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

14 Kommentare

  1. 14

    Na gut, dass Cherno Jobatey den Zwarten Piet legalisiert … bei uns zu Hause klingelten immer der deutsche und am nächsten Tag der holländische Nikolaus. Der Zwarte Piet hat das süße Streugut weit ausholend auf den Fußboden geworfen, wo wir es wieder aufgesammelt haben … den kann man nicht einfach anders anstreichen …

     
  2. 12

    @9

    Apropos „Früher aus voller Kehle Singen“: Als Kind fand ich die Unterschiede der Sing-Traditionen in den Klever Stadtteilen sehr interessant: In der Oberstadt/Christus König gingen wir Kinder immmer zu St. Martin die Leute mit unserem Gesinge belästigen 🙂 und bekamen fürs aufhören Süssigkeiten. In Rindern haben wir das immer zu Karneval gemacht.

    Oder wars umgekehrt? auf jeden Fall wars total unterschiedlich, was mich damals sehr verwundert hat.

     
  3. 9

    Früher sangen wir gerne aus voller Kehle „Morgen kommt der Weihnachtsmann“. Dem Autor dieses Lieds verdanken wir in Deutschland noch weitere schöne und weit prominentere Zeilen – und es entstand nachweislich vor Coca-Cola.

     
  4. 8

    Ich kenne diese unverkennbaren Kopfbedeckungen als einfache „Weihnachtsmützen“, die man in der Weihnachtszeit überall auf der Welt trägt…………auch in leichter Bekleidung am Strand! 🙂

    Aber vielleicht kann man ja, um keinerlei Diskussionen zu bekommen, auch hier den Nikolaus in Begleitung eines „Engleins“ (für die guten Gaben) und einem „Krampus“ (als Schreckgestalt für gemachte Unsinnigkeiten!) oder auch einer Horde „Kramperln“, durch Kleve ziehen lassen? 🙂

     
  5. 6

    Im Ãœbrigen gab es zu Leb(kuchen)zeiten des Heiligen Niekolaus von Müra überhaupt noch keine Mitra als Insignium eines Bischofs. Er hat sie daher sicher nicht getragen, das ist ein Klischee der modernen Zeit.

    Also nicht fein beobachtet, liebe Meike, sondern falsch. 🙂

     
  6. 4

    @Meike: Ich wollte auch eher darauf hinweisen, dass die Mützen wenn überhaupt, dann eher in Richtung Nikolaus gehen, aber ganz sicher nicht vom schwarze Piet getragen werden, wenn man mal die Bilder dazu im Internet recherchiert.

    => noch feiner beobachtet, lieber Ralf.

    🙂

     
  7. 2

    @1 Lohengräm

    Sicherlich weisen die Mützen die beiden nicht als St. Nikolaus aus, denn dieser trug wohl kaum die Kopfbedeckung des Coca-Cola-Manns (aka Weihnachtsmann) sondern (als Bischof) eine Mitra.

     
  8. 1

    Da die Mütze in diesem Fall Jobatey eher als Nikolaus ausweist, kann er auf diesem Foto nicht als Zwarte Piet identifiziert werden.
    Historisch inkorrekter ist da schon eher Babsis auftritt als Nikoläusin. Die gibt es nicht. 🙂

    Würden die Mützen in den verschiedensten LED-Farben blinken, würden sich beide allerdings als belgische Schulkinder ausgeben die den Aachener Weihnachtsmarkt besuchen.

    🙂