Auf der Spur des Todes

Unfallstelle am Oraniendeich

Europaweit wurde am Mittwoch der „Tag ohne Verkehrstote“ begangen, und – auch wenn es fast schon zynisch anmutet, dies festzustellen – immerhin gelang es dem Kreis Kleve an diesem Tag auch tatsächlich, keine weiteren Verluste an Menschenleben beklagen zu müssen. 

Die beiden Tage davor hatte dies noch anders ausgesehen: Am Dienstag starb abends auf der Sommerlandstraße in Erfgen eine 72 Jahre alte Pedelec-Fahrerin, die beim Versuch, die Straße zu überqueren, mit einem Sattelauflieger kollidierte. Am Montag erlitt eine 14 Jahre alte Schülerin in Rees frühmorgens tödliche Verletzungen, als sie an einer geschlossenen Schranke vorbeilief, um zu ihrem Zug zu gelangen und dabei vom durchfahrenden Nightjet-Zug nach Amsterdam erfasst wurde. 

Es handelte sich, allen Bemühungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zum Trotz, um die Toten Nummer 18 und 19 in diesem Jahr, und sie untermauerten die Position des Kreises Kleve als gefährlichste Region im Straßenverkehr landesweit. 19 Tote in 38 Kalenderwochen, das heißt, dass jede zweite Woche ein Mensch auf den Straßen des Kreises Kleve stirbt.

Die Polizei selbst schrieb angesichts der beiden tödlichen Unfälle zu Beginn der Woche, dass es ihr nicht leicht gefallen sei, über den „Tag ohne Verkehrstote“ zu informieren. „Schwere und tödliche Unfälle sind auch für unsere Kolleginnen und Kollegen der Kreispolizeibehörde Kleve und die eingesetzten Kräfte von anderen Behörden und Organisationen fordernd und belastend“, hieß es in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Wir haben uns dennoch dazu entschlossen und verfolgen damit weiterhin das Ziel, dass sich die Menschen im Kreis Kleve sicher im Straßenverkehr bewegen können.“

Für die Verkehrsteilnehmer im Kreis Kleve dürfte insbesondere die genaue Analyse der Unfälle mit tödlichem Ausgang, die es in diesem Jahr bereits gegeben hat, von Interesse sein. Deshalb fragte kleveblog bei der Kreispolizeibehörde nach. 

Das Ergebnis: Wer im Auto unterwegs ist, kann mittlerweile dank vieler technischer Fortschritte auch bei schweren Unfällen meist lebend dem Wrack entsteigen. Nur sieben der bislang 19 Verkehrstoten waren in einem Auto unterwegs, zwei davon als Beifahrer bzw. Mitfahrer. 

Hoffmannallee: Der Weg in den Tod

Die anderen zwölf Todesopfer nahmen entweder zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Mofa, mit dem Quad oder mit einem Krankenfahrstuhl am Straßenverkehr teil. Vier Todesfälle betreffen die Kombination Auto gegen Radfahrer, und in jedem einzelnen dieser Fälle handelte es sich um Pedelecs, was darauf  hindeuten könnte, dass Geschwindigkeiten falsch eingeschätzt werden. (Als Pedelecs gelten die Fahrräder, die umgangssprachlich als E-Bikes bezeichnet werden.) 

Bei sogenannten Alleinunfällen (ohne weitere Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer) starben zwei Autofahrer, ein Pedelecfahrer, ein Fahrer eines Krankenfahrstuhls sowie ein Quadfahrer. 

Um die Unfallzahlen zu senken und den tagtäglichen Blutzoll zu mindern, setzt die Polizei weiterhin vor allem auf Kontrollen, bei denen Geschwindigkeit und Einhaltung der Vorfahrtsregeln kontrolliert werden. Polizeioberkommissarin Anna Stammen: „Die häufigsten Unfallursachen im Jahr 2023 waren mit über 40 Prozent nämlich Vorfahrt- und Vorrangverstöße sowie Fehler beim Abbiegen und Wenden.“ Zusätzlich sollen monatliche Schwerpunkteinsätze zur Verhinderung schwerer Verkehrsunfälle durchgeführt werden. Stammen: „Wir arbeiten jeden Tag daran, dass alle Verkehrsteilnehmenden im gesamten Kreisgebiet sicher ans Ziel kommen.“

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57 Kommentare

  1. 57

    Man sollte sich einmal die Frage stellen, an welchem Zeichenbrett diese Querungshilfe am Oraniendeich nahe Griethhausen mit der meines Erachtens völlig fehl konzipierten Umlaufsperre geplant worden ist! Die Verantwortlichen sollten sich schämen! Keiner dieser sog. Planer scheint jemals mit einem Rad unterwegs gewesen zu sein. Viele Radfahrer queren dort die Strasse, manche sogar mit Anhänger in dem Kinder oder Haustiere mitgeführt werden. Es ist nur eine Frage der Zeit wann dort der nächste schreckliche Unfall passieren wird.

    Vermutlich kann nur die Kombination mehrerer verschiedener Massnahmen gleichzeitig das Risiko minimieren:

    Tempolimit auf 50 Km/h mit frühzeitiger Beschilderung und Fahrbahnpiktogrammen
    Ampelanlage mit Anforderungsschaltung ( solarbetrieben ) für Querende
    Verbreitung / Schrägbau / Entfernungsvergrösserung der Umlaufsperre zur Strasse z.B. nach Vorbild des Radweg am Rheindeich auf der Gegenseite von Kaiserswerth
    gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer

    Werte Planer der Stadt Kleve, sowie von Strassen NRW stellen Sie sich Ihrer Verantwortung und machen Sie endlich Ihre Hausaufgaben ordentlich, schliessich ist das Ihr Job! Auf wessen Konto geht das nächste Opfer? „Auf Ihres“ !!

     
  2. 56

    Ich wohne in der Nähe und bei dem Anblick des ersten Fotos auf dem Oraniendeich frage ich mich, was soll diese Absperrung auf dem Radweg Richtung Griethausen? Es zwingt die Radfahrer zum einen zu mehr Langsamkeit und die Absperrung liegt viel zu nah an der Straße. Laut Aussage einiger Nachbarn ist es hier schon mehrfach zu schwierigen Situationen gekommen.
    Ich halte diesen Übergang im Zusammenhang mit dieser Sperre für äußerst gefährlich. Dieser Übergang ist gerade ein paar Wochen alt und schon der erste tötliche Unfall! Es wird vermutlich nicht der letzte sein

     
  3. 55

    Das schöne wäre, wenn wir alle aus diesem Artikel und den tragischen Unfällen lernen würden.
    Dass wir alle Verkehrsteilnehmer sind, die Rücksicht üben müssen. Egal, ob auf 2 oder 4 Rädern. Dann hätte dieser Artikel seinen Sinn erreicht. Das wäre vielleicht ein schöner Abschluss? Mehr Rücksichtsnahme, auf allen Seiten. Die Kritik bitte nicht falsch verstehen, Herr Daute. Es ist eine schwierige Sache. Aber vielleicht haben Sie Ihren Teil zu mehr Umsicht beigetragen? Es wäre wünschenswert.

     
  4. 54

    @52 Jemand

    50 Km/h Höchstgeschwindigkeit… heißt niemals das man sie auch erreichen muss.
    Da fangen die Probleme nämlich schon an.

     
  5. 53

    Wir alle empfinden hin und wieder Eile, Termindruck, Hektik oder das Gefühl, keine Zeit für etwas zu haben. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir es zunehmend verlernen, uns Zeit für etwas zu nehmen, erst Recht, wenn es sich um etwas Unangenehmes handelt. Ich schließe mich da überhaupt nicht aus. Auch in meinem beruflichen Alltag gibt es Situationen, in denen Eile geboten ist.

    Allerdings stelle ich all das nicht über das Gebot der Rücksichtsnahme und dem Verständnis. Ich kann fehlende Rücksichtsnahme niemals mit Eile begründen bzw rechtfertigen.

    Obwohl Entschleunigung und Salutogenese inzwischen zu einem der Megatrend gehört, scheint insbesondere die deutsche Gesellschaft eher darauf konditioniert sein, dass alles schnell, sofort und bequem erbracht werden kann. Warten, Geduld und Rücksichtsnahme werden zunehmend zu Fremdworten. Nur so kann ich mir erklären, warum zulässige Höchstgeschwindigkeiten im Straßenverkehr missachtet werden ebenso wie Überholverbote und andere Regeln, von Autofahrenden auf Radfahrenden geschimpft wird, wenn diese den Verkehr hinter sich verlangsamen usw.

    Eben diese Spannungsfelder führen im Eskalationsfall zu Unfällen, teils schweren Unfällen – und nicht nur aufgrund von fahrlässigen Unachtsamkeiten.

    Derzeit wird in Kleve darüber diskutiert, die Merowingerstraße in der Oberstadt zu einer Fahrradstraße umzuwidmen. Argumente dafür und dagegen wird es zahlreiche geben. Die Konsequenz dieser Idee ist, dass Fahrräder VORRANG haben. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass motorisierte Fahrzehge NACHRANG haben. Warum muss das so sein? Warum ist es nicht denkbar, dass alle Verkehrsteilnehmer GLEICHBERECHTIGT sind und mithin jeder das gleiche Recht hat, sich auf dem öffentlichen Strassen zu bewegen? Warum müssen außerhalb der Fahrradstraßen Radfahrene an die Ränder der Straßen zitiert werden? Warum gibt es keine „Miteinanderstraßen“? Wäre so ein Gedanke nicht einer, der Spaltungen von Gesellschaftsteilen auflöst?

    Was ist schlimm daran, wenn man als Autofahrer hin und wieder mal hinter einem Fahrrad führt und dadurch die Geschwindigkeit reduziert? Was ist schlimm daran, als Radfahrer hinter einem Auto abzusteigen, weil dieses anhält um einem entgegenkommenden Fahrzeug in einem Engpass die Vorfahrt zu gewähren? Was ist schlimm an alledem? Soll Eile tatsächlich die Rechtfertigung sein, dass alles das nicht möglich zu sein scheint? Wenn ja, dann sollten wir tatsächlich mal damit beginnen, die Notbremse zu ziehen…

    Die Idee der „Miteinanderstraße“ mag auf dem ersten Blick vielleicht ein wenig illusorisch buw utopisch wirken und es wird auch Argumente geben, die das unterstreichen. Aber es gibt eben auch Argumente, die das alles bejahen.

    Wir müssen wieder mehr darauf konditioniert werden, selbstständig mehr Rück- und Vorsicht, Verständnis und Geduld walten zu lassen und nicht auf unser zugewiesenen Recht auf Biegen und Brechen zu bestehen.

    Deshalb finde ich die Idee der Fahrradstraßen keine lobenswerte Idee.

     
  6. 52

    Kleiner Nachtrag noch: ich weiß gar nicht mehr wie lange es schon her ist, dass ich die Gruftstraße Mal mit 50 hinuntergefahren bin. Ist ja immerhin die Geschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften, außer Verkehrsschilder geben eine andere vor.

     
  7. 51

    @48

    Dazu fällt mir ein persönliches „Problem“ ein…. Hilfsfristen einhalten, wenn man als Privatperson mit dem Privat-PKW zur Feuerwehr unterwegs ist, Sonderrechte hat, aber §1 StVO nicht außer acht lassen darf und soll. Bis jetzt hatte ich sehr oft das Glück und Vergnügen, mich zusätzlich mit einer Rollenden Verkehrsbehinderung beschäftigen zu müssen.
    Ich bin grundsätzlich ein entspannter Mensch, aber bei dem Thema MUSS es schnell gehen und das Missverständnis und indirekte behindern sind da alles andere als förderlich.

     
  8. 50

    @48

    Es gibt die Eile, die entsteht, weil Menschen z. B. nicht fünf oder zehn Minuten mehr einplanen, obwohl es möglich wäre.

    Und es gibt die Eile, die ad hoc nötig ist, weil jemand Hilfe braucht.

     
  9. 48

    @45 Leser Vielleicht nochmal zur Erläuterung meiner „kruden“ Argumentatation – natürlich ist das ganze provokant gemeint. „Eile wird überschätzt“, „Eile mit Weile“, „Gott gab uns die Zeit, die Eile hat er nicht erwähnt“… solche oder ähnliche „Kalendersprüche“ sind aus meiner Sicht Bullshit. Wenn ich es eilig habe, dann ist das so und dann kann oder muss ich das nicht ändern und muss mich schon gar nicht dafür rechtfertigen. Aber in unserer Gesellschaft scheint es immer leicht zu sein, die Eile bzw. den Grund dafür (ohne ihn überhaupt zu kennen) infrage zu stellen – die eigene Eile ist dagegen immer berechtigt und muss unbedingt berücksichtigt werden. Das sind die Menschen, die den fliessenden Verkehr behindern – anstatt mal einen halben Meter weiter rechts zu fahren und nicht auf ihr „Recht“ zu pochen, aber sich aufregen, wenn die Bahn unpünktlich ist… da sagen diese nämlich nicht „Eile wird überschätzt, komme ich halt ein Stündchen später an“. Und besonders schön kann man die „Wichtigkeit der eigenen Eile“ in der Notaufnahme kennenlernen – da wird dem Pflegepersonal teilweise schon Gewalt angedroht, weil man nicht sofort eine kleine Wunde versorgt; dass man vielleicht gerade alle Manpower benötigt, um einen Herzinfarkt zu behandelt, interessiert dann nicht. Schlüssiger?

     
  10. 47

    Kleiner Nachtrag: Empathie scheint nicht die Königsdisziplin des Blogbetreibers zu sein. Insbesondere wenn man weiß, dass das Opfer auf dem Oraniendeich vor einigen Jahren seine Tochter auf ähnliche Weise verloren hat und was so etwas für die Witwe und die andere Tochter bedeutet, dann kann man vielleicht auf den Gedanken kommen, dass so eine Berichterstattung knapp 6 Wochen nach dem Unglück vielleicht nicht so ganz angebracht ist.

     
  11. 46

    Um nochmal auf die Kritik von Michael Rübo zurück zu kommen: verständlich allemal.
    Allein die Überschrift des Artikels erinnert ein bisschen an das Niveau einer Zeitung mit vier Buchstaben. Auch wenn der Inhalt relativ sachlich und objektiv gehalten ist, so hätte man die Überschrift etwas pietätvoller formulieren können. Könnte auch der Titel eines schlechten Krimis sein, in diesem Falle nur leider nicht besonders glücklich gewählt. Aber hier hat vermutlich jeder ein anderes Empfinden zu. Menschen mit persönlichem Bezug, in welcher Hinsicht auch immer, denken darüber vermutlich anders als Menschen, die als Außenstehende auf die Dinge schauen und eine Reihe tragischer Unglücksfälle „referieren“.

     
  12. 45

    @43: guter Kommentar, vielen Dank!
    @42 und davor: irgendwie scheinen Sie eine latente Aggressivität an sich zu haben. Was meinen Sie, rechtfertigt Ihre Tätigkeit als Krankenpfleger? Die Gesundheit anderer Menschen aufs Spiel zu setzen, weil Sie es eilig haben? Schon ziemlich krude, ihre ganze Argumentation.

     
  13. 44

    @43 Ich setze keine Menschenleben aufs Spiel, fahre in der Regel weder mit überhöhter Geschwindigkeit noch mit zu geringem Sicherheitsabstand, drängel auch nicht, habe in meinem Leben noch keine Unfall verschuldet und auch keine Punktesammlung in Flensburg. In der Regel möchte ich einfach nur zügig von A nach B kommen – und zwar nicht, weil ich gerne rase oder das Klima wandeln möchte, sondern einfach nur, weil ich nicht die Zeit habe, gemütlich durch die Gegend zu radeln oder an irgendwelchen Bahnhöfen auf nicht kommende Züge zu warten. Und – ich sehe auch keinen Grund, warum ich mich rechtfertigen sollte, wenn ich es eilig habe. Ich habe auch kein Problem mit den meisten Radfahrern… was nervt sind die „Öko-Faschisten“ auf 2 Rädern, die eben nicht gegenseitige Rücksichtnahme praktizieren, sondern einfach nur mal dem bösen Autofahrer verkehrserzieherisch den Mittelfinger zeigen möchten (und gleichzeitig aber selbst andere Verkehrsteilnehmer z. B. Fussgänger in der Fussgängerzone) gefährden. „Guck mal, ich fahr mitten auf der Strasse und Du kannst nichts dagegen machen und musst hinter mir herschleichen… und den Radweg nutze ich nicht, weil der entspricht nicht meinen Vorstellungen!“ Und zitieren würde ich kein Satzfragment, sondern den kompletten Satz – Sie sollten mal sehen, wieviele Menschen dann plötzlich auf schnellstmögliches Handeln bestehen und schnelle Hilfe schätzen.

     
  14. 43

    @Whatamess jetzt mal ehrlich, was ist dass denn für ein hinkender und selten dämlicher Vergleich? Wenn ich mich im Strassenverkehr bewege und dort durch eile Menschenleben aufs Spiel setze durch überhöhte Geschwindkeit, durch zu wenig Sicherheitsabstand, durch Drängeln und und und, was hat das mit dem stressigen Beruf eines Krankenpflegers zu tun. Und dann Satzfragmente ohne Bezug zum Thema zitieren zu wollen um Stimmung zu machen, das hat ja nun schon ein Geschmäckle….

    Ausserdem hab ich in der Lehre schon gelernt: „Eile ist der Feind der Qualität“ . Das kann bei Krankenpflegern nicht anders sein.
    Zügig und Gewissenhaft wurde mir beigebracht.

     
  15. 42

    Ich glaube, Sie verwechseln die ganze Zeit Eile mit Hektik. Der eine oder andere Fall erfordert dann doch zügiges und koordiniertes Handeln… oder viel Glück.

     
  16. 41

    Natürlich dürfen Sie mich gerne zitieren. Eile ist selten gut und führt häufig zu Fehlern, auch in der Krankenpflege.

     
  17. 40

    @29 „Eile wird überschätzt“: vielen Dank für Ihre Hilfestellung in Entschleunigung und innerer Einkehr – vielleicht werde ich es mir zu Herzen nehmen… z. B. in meinem bisher stressigen Beruf als Krankenpfleger. Darf ich Sie da zitieren? Oder darf ich wenigstens dort selbständig entscheiden, ob es evtl. was eiliger ist?

     
  18. 37

    @3: „In unserem Land gibt es schon seit langem viel größere Risiken, als die der Verkehrssicherheit“
    Aha, so frei nach dem Motto: Scheiß auf die Unfalltoten! Müssen nix dran ändern! Die Ampel muss weg! Und die Flüchtlinge auch!

    Tolle Einstellung. Ihr AfD-Geseier können Sie für sich behalten und auf den, für solche kleingeistigen Kommentare vorgesehenen, Wutbürger-Foren posten.

     
  19. 36

    Wenn ein Radfahrer erlaubterweise auf der Hafenstraße fährt (der Radweg genügt halt nicht den Vorschriften), können Autofahrer dahinter auch nicht 50 km/h schnell fahren. Das ist aber keine Nötigung, sondern gleichberechtigte Nutzung des öffentlichen Raums.

     
  20. 34

    @32 rd Sie sehen es also als „Problem“, dass ich mir nicht vorschreiben lassen will, ob ich es eilig habe oder nicht?

     
  21. 33

    @Whatamess: Die Stvo bestimmt, wie eilig man es max. haben sollte. Alles was darüber hinausgeht empfinde ich als arrogant und überheblich und ist leider oft der Grund für Unfälle. Siehe Radfahrer auf dem Sommerdeich.

     
  22. 31

    @29 rd „Eile wird überschätzt“ – ich denke nicht, dass ich die Einschätzung, ob ich es „zu Recht“ eilig habe, von Anderen übernommen haben will. Meine Prioritäten lege ich immer noch selbst fest.

     
  23. 28

    @27 „Nehmt euch den Raum, den ihr zu eurer Sicherheit braucht“. Genau das ist die egoistische Einstellung, die es im Strassenverkehr braucht. Ich sollte vielleicht mal dieselbe Rücksichtnahme praktizieren, wenn demnächst mal wieder ein Radfahrer auf der Strasse anstatt auf dem Fahrradweg Mit-Verkehrsteilnehmer zum langsam Fahren nötigt.

     
  24. 26

    #25: Es ist geschmacklos, daß die öffentlich-rechtlichen über das Vorgehen der Polizei berichten. Es ist geschmacklos, daß dieser Bericht bei Youtube eingestellt ist und es ist geschmacklos, daß der Youtube Link hier bei kleveblog.de veröffentlicht wird.
    Die Polizei macht ihre Arbeit aber was bitteschön hat das im TV und im Internet zu suchen? Hier wird Voyeurismus bedient. Mehr nicht.

     
  25. 25

    Zum Thema Gaffertum gibt es das Video des Autobahnpolizisten, der einen Gaffer konfrontiert, der mit dem Handy dran war, als es auf der Autobahn einen Unfall mit tödlichem Ausgang gab. Das ist natürlich eine sehr direkte, aber mittlerweile auch angebrachte Art mit Gaffern umzugehen. Das braucht man in Kleve vielleicht auch (mehr), personell natürlich schwierig. Das Handy hat ja nunmal jeder dabei, die Neugier hoch und Hemmschwelle am Tiefpunkt, das ist ruck-zuck passiert.

    Ich habe das manchmal auch mitbekommen, da wurde aus dem Dachfenster runtergeschaut, irgendwelche Leute mussten drei-, viermal am Unfallgeschehen vorbeilaufen und blieben stehen um zu gucken usw. … Die Dinge die man so sieht, das braucht man sich freiwillig nicht antun.

    Hier das Video, das ich meine: https://www.youtube.com/watch?v=eZOSaBWmI4M

     
  26. 24

    @17 rd

    Was Michael Rübo vielleicht meint, ich weiss es nicht, werde aber die Gelegenheit haben, mit ihm darüber zu sprechen, ist der statistische Duktus des Artikels. Es fehlt der Ausdruck der Anteilnahme. Vielleicht irre ich mich aber auch. Es ist nur meine Vermutung.

    Als Bestatter weiss ich wie der Seelsorger und Diakon Michael Rübo, wie sensibel dieses Feld ist. Ich versuche es mal an einem eigenen weit zurückliegenden Erlebnis zu erklären: Als Bestatter wurden wir mit unseren Diensten von einer Dame betraut. Ihr Ehemann war verstorben und wir erbrachten unsere Dienste mit aller Empathie, Fürsorge, Fachkenntnis und das zu ihrer vollsten Zufriedenheit. Doch genau an einem Punkt gab es währenddessen eine Irritation: In einem Formular, das die Dame zu unterschreiben hatte, war der Begriff „Sterbefall“ abgedruckt. Darüber echauffierte sich die Dame sehr. Ihr Mann sei kein Fall, so ihre Begründung ihrer Verstimmung. Zunächst überraschte uns diese Reaktion, weil wir eine solche bislang noch nie erfahren haben und dennoch hatten wir an dieser Reaktion erkennen können, wie sich solche scheinbar unbedeutenden sachlichen Formalitäten auf trauernde Menschen auswirken. Seit dem bemühen wir uns in unserer täglichen Arbeit den Begriff Sterbefall aus unserem Berufsvokabular zu streichen.

    Dieser Artikel hier, den Michael Rübo kritisiert ist so ein Ding, in dem jeder einzelne Verlust eines geliebten und/oder befreundeten Menschen zu einem „Fall“ gemacht wird. Der Verlust ist nur noch ein Fall, in dem die Tragik keinen Raum hat. Nüchtern auf irgendwelche Hardfacts herunter gebrochen.

    „Vier Todesfälle betreffen die Kombination Auto gegen Radfahrer“, das ist einer dieser Sätze, den ich aus dem Artikel zitiere. Für die Befriedigung der Informationsbegierigkeit einiger Leser sicherlich durchaus ausreichend, aber in Anbetracht der noch gar nicht so lange zurückliegenden Zeiträume der Unfälle eine Verleugnung jeder Tragik im Einzelnen – schmerzlich für die Hinterbliebenen, die mitunter auch zum Publikum dieses Forums gehören. Mit diesem Artikel wird ihnen vor Augen geführt, dass der persönliche Verlust hier journalistisch ohne irgendeinen Ausdruck von Anteilnahme und/oder Betroffenheit auf irgendwelche statistischen Hardfacts herunter reduziert wird.

    Nun, aus dem Blickwinkel der reduzierten Informationsvermittlung finde ich den Artikel angemessen. Aus dem Blickwinkel der eigenen Betroffenheit sehe ich es genauso wie Michael Rübo in seinem Kommentar.

     
  27. 23

    Was ist der Sinn dieses Tags? Es geht um Rücksichtnahme im Straßenverkehr.

    Es geht darum, niemanden zu nötigen, niemanden zu gefährden.

    Es geht darum, sich als Verkehrsteilnehmer achtsam und vorausschauend zu verhalten, anderen Verkehrsteilnehmern ggf. Spielraum zu geben. Besonders als Fahrer eines Kraftfahrzeugs.

    Das macht alle sicherer.

     
  28. 22

    In unserem Auto affinen Land wird sich nichts ändern… “ Freie Fahrt für freie Auto- Bürger“ Da habe ich keine Hoffnung.
    Geschwindigkeit begrenzen geht nur mit sogenannten „Strassenschwellen“. Ich habe lange Zeit in Portugal gelebt und weiß, dass es funktioniert. Ich war auch ein schneller Autofahrer, aber vor diesen Schwellen bekommt man Respekt!

     
  29. 21

    @17 rd Der Grat zwischen (berechtigtem?) Informationswunsch und Gaffertum ist halt recht schmal… im Fall des Mädchens aus Millingen ist sogar Filmmaterial auf Youtube zu finden. Wer will sowas? Wo ist die Grenze?

     
  30. 20

    Die Rücksichtslosigkeit hat schon enorm zugenommen. Ich bin viel mit dem Fahrrad unterwegs und überlege mir inzwischen genau, wo ich fahre, um Straßen zu meiden. Vor zwei Wochen, zwischen Pfalzdorf und Nierswalde kam
    mir auf einer schmalen Feldstrasse ein SUV mit gefühlt 80 Sachen entgegen gebrettert. Abbremsen? Links ran fahren? Rücksicht? Alles Fehlanzeige. Ich habe Angst inzwischen.

     
  31. 19

    Lieber Michael, im Grunde hast Du Recht. Aber vielleicht trägt der Artikel dazu bei, dass manch einer mehr Vorsicht walten lässt? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Auf einen baldigen Glühwein wieder bei Dirk.

     
  32. 16

    Was mir hier fehlt sind Angaben darüber, wie sich die Verkehrdichte und Motorisierung in den letzten 20, 30 , 40 oder 50 Jahren entwickelt haben. Tatsache ist, dass die Zahl der Autobesitzer im Kreis Kleve inzwischen auf etwa 650 je 1000 Einwohner angestiegen ist. Auch dürfte die durchschnittliche Motorleistung von vielleicht mal gerade 50 Pferden längst auf weit über 100 Pferde angestiegen sein. Gleichzeitig dürften die durchschnittlichen Fahrzeugmassen ergeblich zugenommen haben. Demgegenüber ist die durchschnittliche Fahrleistung in den letzten zwanzig Jahren wohl ungefähr konstant gebelieben. Die Aspekte eins und vier führen aber schon dazu, dass es an den gefährlichen Stellen öfter zu zeitgleichen Zusammentreffen treffen kommt, bei denen es durch Nichtbeachten von Regeln zu Unfällen kommen kann. Aufgrund von Aspekt zwei wird dabei oft auch schneller gefahren oder schneller beschleunigt als früher. Und wegen Aspekt drei sind die bei Zusammenstößen wirkenden Kräfte auch bei geleichbleibenden Geschwindigkeiten (= Einhalten von Geschwindigkeitsbegrenzungen) höher und damit oft gefährlicher/tödlicher. Umso wichtiger ist es, gefährliche Stellen (z. B. EInmündungen in die Kurveninnenseiten von Straßen wie am Erfgen oder der Gocher Str. in die B 504 bei Frasselt) zu entschärfen!!!

     
  33. 15

    Mal ein Denkansatz: Warum werden PKW, LKW, Radfahrer, Motorradfahrer, landwirtschaftliche Zugmaschinen nicht alle gleichberechtigt gesehen und die Verkehrsregeln entsprechend geändert? Warum muss ein Radfahrer an den Rand einer Straße? Kann der motorisierte Verkehrsteilnehmer nicht langsam hinter einem Radfahrer her fahren?

    Ist es in Anbetracht der Tatsache, dass immer wieder Unfälle in der beschriebenen Form passierten, den Verkehr zu entschleunigen und das nicht durch beschilderte Geschwindigkeitsbeschränkungen, an die sich ohnehin nicht alle halten.

    Wäre es nicht angebracht, den Verkehr in der Weise zu entschleunigen, indem alle Fahrzeuge gleichzeitig die volle Straßenseite benutzen dürfen? Dass sowas tatsächlich und grundsätzlich funktioniert, habe ich in den letzten zwei Wochen in Irland gesehen. Auch in Städten wie Dublin und Cork funktioniert das.

     
  34. 14

    @5 der_Emmericher

    Ich weiß nicht, warum Sie in diesem Zusammenhang auf die AFD kommen. Ich kann mich nur erinnern, dass die Kartellparteien für diese unnötigen, zusätzlichen Risiken Verantwortung tragen.

    Leider hat das im links-grünen Spektrum keinen Stellenwert!

     
  35. 13

    Mit dem Blick auf die trauernden Angehörigen, die so plötzlich dieses Schicksal annehmen und verarbeiten müssen, mit dem Blick auf die Ersthelfer von Rettungsdiensten, Polizei, Feuerwehr und Notfallseelsorgern, die bei solchen Unfällen ihre wertvollen Dienste tun, halte ich den Bericht für unnötig und die Kommentare für pietätlos und unangebracht.

     
  36. 12

    11.) Ich sehe das mal so + auch täglich. Empathie + Rücksichtslosigkeit in der Gesellschaft ist etwa so wie die Luft die aus dem 🎈Ballon einer noch weitgehend zivilisierten Gesellschaft entweicht an der schon die 🤏🏼 3te Welt anklopft. ABER 👍🏽😎 die Kreißsaal, Hörsaal ,Plenarsaal politischen Koryphäen
    u.ä. ( 🙈🙉🙊) werden es schon richten .🤔 😂 🍻

     
  37. 11

    Heute Abend:
    Auf meinem Weg Richtung Campus, kam in Höhe der VoBa, eine wilde, laut kreischende Horde Jugendlicher auf Fahrrädern und E-Scootern (natürlich zu zweit) hinter mir und hätten mich ungebremst gerammt, wenn ich nicht in letzter Sekunde weggesprungen wäre. Sie fuhren auch noch weiter ungebremst über die Straße, ohne darauf zu achten, ob ein Fahrzeug kommt.

    Dann mein Rückweg über die Hagsche Straße, in Höhe Meyers Buchhandlung, kamen von oben zwei männliche, laut grölende Jugendliche auf unbeleuchteten E-Scootern, die wiederum mit hohem Tempo fast ein Auto und dann mich gerammt hätten.
    Es war auch noch eine Fahrradfahrerin unterwegs, die dieses gefährliche Treiben verständnislos beobachtet hat.

    Als FußgängerIn hat man keine Knautschzone.

     
  38. 10

    Den Quad – Unfall habe ich vom Fenster aus gesehen. Auch hier die Frage: muss ich im Berufsverkehr nachmittags um kurz vor 5 auf der Hoffmannallee zwingend auf der Gegenspur einen Bus überholen?

     
  39. 9

    Nachtrag zu 3: ein ganz furchtbarer Unfall. LKW – Fahrer, Ehemann und auch alle Feuerwehrleute brauchen viel viel Hilfe. Ich ziehe einen Hut vor den Menschen, die sich kümmern und helfen. Und auch vor den Feuerwehrleuten. Im eigenen Freundeskreis habe ich das mitbekommen. Das ist schon unglaublich, was diese Menschen leisten.

     
  40. 8

    Bei aller Liebe: vieles ist vermeidbar
    1. ich gehe nicht bei einer geschlossenen Schranke über die Gleise
    2. am Oraniendeich ist der Verkehr gut einsehbar. Im Zweifel warte ich einfach
    3. Sommerlandstrasse war tragisch. Bremsen haben entweder nicht funktioniert oder sie ist 50 Jahre hollandrad mit Rücktritt gefahren. Auch das: vermeidbar. Runter vom Rad!
    Was ich damit sagen will: viel viel Leichtsinn, der tödlich endet

     
  41. 5

    @Heinz Willi, ich versteh zwar nicht, was die AFD jetzt hier soll, aber Sie haben recht. Die demokratiefeindlichkeit ist noch gefährlicher als der Strassenverkehr.

     
  42. 4

    @1: Es heißt ja nicht Strassentote sondern Verkehrstote. Und dazu gehört der öffentliche Nahverkehr. Und sind wir doch mal ehrlich, ein Großteil der Unfälle sind auf schreckliche Dummheiten zurück zu führen.Hier nochmal schnell die Straße queren, dort mal eben überholen,da nochmal eben über die gelb rote Ampel. Schön ist das alles nicht.

     
  43. 3

    In unserem Land gibt es schon seit langem viel größere Risiken, als die der Verkehrssicherheit!

     
  44. 2

    Ich habe vor einiger Zeit und nach so einigen Unfällen dort – es steht dort auch ein privates Gedenkkreuz für einen Toten – zur Kreuzung B57 zw. Kalkar und Moyland Höhe Berk’sche Straße den Kreis Kleve angeschrieben. Auf u.a. die vielen Unfälle hingewiesen, teils schwierig einzuschätzendes Tempo und Sicht bei Abbiegen uam. – bei weder Ampeln noch Kreisverkehr. Und genau dies hier vorgeschlagen.

    Eine Bestätigung zum Eingang der Nachricht wurde mir schnell gesendet – danach monatelang Funkstille.

    Dann eine Mail in der mir erklärt wurde das man sich sehr für das Engagement bedanke – die Unfallquote sei nicht hoch genug das dort Grund für Veränderungen nötig seinen. Das nach „intensiven Beratungsgesprächen im Fachgremium“.

    In der selben Woche war dort wieder ein heftiger Unfall, diesmal sogar mit ramponiertem Polizeiwagen zu beobachten.

    Dann wurde die B57 erneuert, dort eine provisorische Baustellenampelanlage aufgestellt- Oh Wunder, meines Wissens keinerlei Un- oder Vorfälle mehr.

    Seitdem ist die Baustelle dort seit Monaten Geschichte, die „provisorische“ Ampelanlage wurde aber nicht abgebaut und scheint jetzt zur Dauerlösung geworden zu sein. Das Benutzen der Kreuzung ist jetzt auch beim Abbiegen sicher und tiefen entspannt.

     
  45. 1

    Zur Wahrheit gehört, so schlimm es ist: Das Mädchen in Rees ist nicht auf den Straßen ums Leben gekommen, sondern durch eine schreckliche Dummheit auf den Gleisen.