World Center, Tichelhaus, Nachttheater, Casa Kleve – die Namensschilder an dem Gebäude wechselten im Laufe der vergangenen 40 Jahre, aber als Rainer Vogt Ende vergangenen Jahres das Kapitel Casa Kleve schloss, schien es so, als ob neue Schriftzüge nicht mehr benötigt würden. Die Immobilie war angejahrt, und der Eigentümer selbst – Zevens Immobilien – schätzte, dass ein hoher sechsstelliger Betrag erforderlich sei, um die Anlage auf den neuesten Stand zu bringen. Aber wer macht so etwas in diesen Tagen noch?
Die Antwort lautet: Tim Verfondern und Andreas Hert. Tim Verfondern, als „Soundbox“-Chef erfahren im Veranstaltungsmanagement, und Andreas Hert, Klevern bekannt seit „Thom’s Lounge“ (Kloppberg, heute „Mountain Bar“) sind mit einigem Enthusiasmus und großen Plänen angetreten, aus dem Objekt eine ebenso schillernde wie vielfältige Party-, Restaurant- und Eventlocation zu machen. 300.000 Euro sollen investiert werden, um das Gebäude zu renovieren und umzugestalten, 30–40 Mitarbeiter sollen sich um das Wohl der Gäste kümmern.
Schon das provisorische Plakat, das derzeit über dem Eingang hängt, macht deutlich, dass das Duo sich viel vorgenommen hat. Die mit „Thom‘s“ überschriebene linke Hälfte verspricht Frühstücks-Büffet, Cocktail-Bar, Restaurant/late snacks, Strandbar (überdacht), Event-Catering, die mit Moya-Club titulierte rechte Hälfte wirbt mit den Worten Discothek, Partylocation, Musik & Comedy, Mieträume für Konferenz „& mehr“, also im Grunde neun verschiedene Gastronomiekonzepte unter einem Dach. Das ist mehr, als die gesamte Innenstadt zu bieten hat. Allein im Restaurantbereich soll es 180 Plätze geben.

Das neue Objekt, das also etwas umständlich „Thom’s/Moya Cub“ heißt, könnte also das neue gastronomische Gravitationszentrum der Stadt werden. Tim Verfondern jedenfalls möchte ausdrücklich an alte Zeiten anknüpfen, und zwar an die des legendären World Centers, das 1987 startete und zu seinen besten Zeiten sogar Gäste aus Düsseldorf und Amsterdam anlockte. „Moya Club“ war der Name eines separaten Teils in dieser Großdisco, und der Umstand, dass dieser Name wiederauflebt, zeigt auch, wohin die Reise gehen soll. „Wir geben dem Club eine neue Chance“, sagt Verfondern.
Hert wird den Restaurantbereich leiten, Verfondern die Abteilung Club. Verfondern: „Jeder hat seinen Fachbereich, in dem er sich austoben kann, aber wir unterstützen uns gegenseitig, weil wir eine Firma sind.“ Die beiden Macher setzen auf den Willen zur Abwechslung – erst tanzen, dann was essen gehen, anschließend einen Cocktail, dann wieder tanzen. So sieht nach den Idealvorstellungen des Teams der Abend eines Gastes dort aus.
Beide Bereiche sollen „sehr extravagant“ (Verfondern) ausgestattet werden. Mittwochs bis freitags wird ein Frühstücksbüffet angeboten, samstags und sonntags soll es in Richtung Brunch erweitert werden. Am späten Nachmittag soll dann Thom’s Diner den Betrieb aufnehmen – mit mehr als hundert Cocktails im Angebot und einer kleinen Auswahl an Speisen. Und wenn ganz spät der Hunger kommt, soll es sogar Late Snacks geben. Damit wäre auch der Weg zu den rund um die Uhr geöffneten Schnellrestaurants nicht mehr erforderlich. „Warum soll man sich nicht um zwei Uhr morgens noch Tacos oder eine Portion Pommes bestellen können?“, so Verfondern.
In Planung ist auch eine (überdachte) Standbar, an der ebenfalls Cocktails genossen werden können. Auch da nochmals eine Vielzahl von Tischen und Stühlen sowie einen Loungebereich. So richtig kann sich der Betrachter diese Vision auf dem (derzeit) tristen Areal am Rande des Klever Rings nicht vorstellen, aber Verfondern verspricht: „Wir werden das Grundstück neu einfrieden und da noch einen Landschaftsgestalter durchjagen, der sich um die Grünanlagen kümmert und das Gelände ansprechend gestaltet.“ Zahl der geplanten Plätze: 400.
Das nächste geplante Highlight: der Club. Clubs und Kleve, das ist im Grunde seit dem Caliente eine Geschichte des Scheiterns. Vor einiger Zeit gab es mal den Versuch, mit dem „XLR8“ einen Techno-Club zu etablieren, daraus wurde am Ende das „Explosion“.

Nun also mit dem „Moya-Club“ eine neue Adresse. Geplant ist, dass der Club freitags ab 22 Uhr öffnet. Eintritt: frei. „Jeden Freitag soll Moya-Disco sein“, so Verfondern. Teilweise sogar noch mit DJs, die im „World Center“ aufgelegt haben. Die Musik soll aus den Jahren 1980 bis 2000 stammen, womit klar ist, dass jüngere Menschen nicht zur Zielgruppe gehören. Konsequenterweise sollen Besucher mindestens 18 Jahre alt sein. Der Samstag ist im „Moya-Club“ hingegen als „Festival-Tag“ konzipiert – mit Auftritten von Comedians und Bands.
Der erste reguläre Öffnungstag (nach dem Angrillen am 9. und 10. Mai) wird der Mittwoch, 14. Mai, sein. Kleve darf gespannt sein. Anschließend soll regulär mittwochs bis samstags geöffnet sein.
Tja die im Mai 2023 groß aus der Taufe gehoben Club-Disco „Explosion Club Kleve“ auf der Briener Straße in den ehemaligen XOX Gebäuden, davor war dort ja noch der „Techno-Club XRL8“ eröffnet worden, scheint nach nur knapp 1,5 Jahren inzwischen auch wohl schon wieder sang und klanglos Geschichte zu sein.
Denn auf Google Maps findet man inzwischen für diese Location „Dauerhaft Geschlossen“, vermutlich war es dann wohl mit Techno und Disco Club wohl doch nicht einträglich genug!
@15 1970/80er Jahre recht haben Sie, war das eine schöne Zeit !!!!!
1979 in die Handwerkslehre, morgens war um 06.50 Regelarbeitsbeginn für uns Lehrlinge im 1. Lehrjahr, im Winter schon um 06.30 Uhr um die Werkstatt vorheizen und wehe um 07.00 Uhr war es nicht warm in der Halle wenn die Gesellen dann kamen, dann gab es erst einmal Lack.
Zu Anfang hattten wir noch die 45 Stundenwoche, später dann nur noch 43 Stunden offiziell, plus alle 3 Wochen 1 Samstag von 07.30 Uhr bis um 11.30 Uhr Werkstatt aufräumen.
Und abends nach Feierabend hatte man in der Lehrzeit noch seine Freunde und zahlreichen Hobbies wie DLRG, Segelsport, Tanzschule Seidl und am Wochenende ging es mit dem Fahrrad später mit dem Kleinkraftrad in die angesagten Videokneipen wie z.B. auf der Königsallee die Grote, dem Whisky Saloon bis um 21.00 Uhr dann flog man raus da noch keine 18 Jahre alt oder in die zahlreichen Dorfdiscotheken im Umland und zur legendären Kupferkanne in Kranenburg. War ja cool !
Mit endlich mit 18 Jahren, dann auch in die großen Discotheken, wie Down Town, Old Granny, das Caliente, dem Musical oder Flair in Goch, E-Dry in Geldern.
Allerdings morgens war um 06.45 Uhr wieder Pünktlichkeit uf der Lehrstelle angesagt, der alte Lehrherr sagte uns immer, wer feiern kann kann auch morgen pünktlich anfangen und arbeiten.
Was war das eine tolle Zeit, möchte keine Stunde dieser Jahre vermissen.
Wir haben damals die gute, echte Musik gehört, coole Feten gefeiert und zwar fast jede Woche, wir haben getanzt und die Nächte zum Tag gemacht. Wir haben uns nirgendwo von Mama und Papa hinfahren lassen, meine Güte, wäre das peinlich gewesen, und wofür hatte man Freunde, entweder fuhr man mit Fahrrad, Mofa oder Moped zusammen dahin oder jemand hatte den Wagen der Eltern oder einen eigenen. Wir hatten keine Angst vor dunklen Waldparkplätzen und haben beim Telefonieren auf dem Flurboden gelegen, weil das Kabel nicht so weit reichte. Wir haben nicht ständig über Ernährung nachgedacht, auch noch nicht über die Rente, sondern an Jungens und Mädchen, mit denen wir gingen oder gehen wollten, und an die nächste Fete. Es war eine supergeile Zeit…
Bin ich froh, dass ich damals aufgewachsen bin.
Wir waren keine verwöhnten Jugendlichen. Unsere Eltern kreisten nicht um uns, was uns die Freiheit gab zu tun, was wir wollten. Weitestgehend.
man wird die 90er nicht mehr zurückholen …
… vorglühen zuhause dann zum Whisky, Königsgarten ging auch noch,
anschl. zum Radhaus,
wer noch holländer beim zappeln zugucken möchte im world center
überall dazwischen eine Pommesbude nach der anderen …
gerne nun für diese Generation unter einem Dach
KLEVE BRAUCHT WIEDER KULTUR UND GASTRONOMIE !!!
viel Erfolg !!!
Bands? Hat hier jemand Bands gesagt? Ich nenne mal ein paar lokale Legenden der Jahrtausendwende:
Three Ball Eddy
Jeffrey“s Store
Smiling Satan (!)
Nibbles
Red Balloon
Empty Oui
Nachbars Lumpi
Mehr gefällig? Als damals 15-jähriger und Radhausgänger kommen gerade nostalgische Momente hoch. Reaktiviert doch manche von denen. Mensch, war das ne geile Zeit!
Schön, aber wer soll denn da hingehen? In Kleve?
Auftritte von „Comedians und Bands“ schon das Radhaus hat doch oftmals Probleme Klever Publikum zu ziehen, Kennzeichnen sind gerne mal Gelb, oder haben Buchstabenkombinationen aus dem Ruhrgebiet und da gehen (lasst mich nicht lügen) aktuell 400 Leute rein.
Bands die mehr ziehen spielen kaum in Kleve. Dazu ist die Anbindung zu schlecht.
Leider haben sich ja die Lokalmatadore aufgelöst, wird wohl nichts mehr mit dem „Lokalmatadore – Die Kassierer – Eisenpimmel“ Abriss der Stadthalle.
Ich finde es wunderbar und freue mich über eine Neueröffnung.Kleve wird sonst tot langweilig.
Ich finde das wunderbar und freue mich auf alles was da kommt.Ihr seid Macher!!!
Vorprogrammiert Pleite, mit hohen Manager Gehältern !!
Eine nette und überschaubare Location, die auch regelmäßig gute ältere und moderne Clubsounds anbietet wäre in meinen Augen eine Bereicherung. Ab 21 Uhr wäre allerdings wünschenswert. Sonst wird das Vorglühen zu lange😀 Und bitte keine Plörre aus dem schönen Warstein. Die hat mich schon zu oft auf die heimische Terrasse getrieben🫣
@4 Rainer Vogt, Anfang 60, hat sich nach zehn Jahren Casa Cleve aus privaten Gründen zurückgezogen.
Das WC gab’s ab 1987. Zuletzt kamen zu wenige Gäste, es gab auch technische Probleme und einen Pächterstreit.
Warum gibt es eigentlich kaum noch Diskotheken, wollen die Leute nicht mehr tanzen?
Der Trend mit den Lounges, in denen mehr gelegen als gesessen wird, ist doch zum Einschlafen.
Es wäre sooo schön, wenn es auch Raum und Zeit für anspruchsvolle elektronische Musik gäbe, für echte Clubsounds, für die wir nach D’dorf oder Köln fahren müssen.
Ja – und es gibt auch am Niederrhein Menschen, die gerne auf Techno und House abfeiern und die immer gleichen Kamellen eher langweilig finden – und auch noch zum angesprochenen älteren Publikum gehören…
Ich drücke den beiden alle Daumen die ich habe und wünsche mir, dass sie diese kleine aber feine Community mit in ihr Konzept integrieren können – denn: abseits des Mainstreams entsteht die bunte Vielfalt, die es in Kleve nicht leicht hat..
Nicht zu vergessen: „Loveable“.
🙂
Wer weiss eigentlich was über die Historie dieses Unternehmens? Wo gegründet, wann und warum kamen die nach Kleve, warum wurde der Standort geschlossen etc.
Wäre es eventuell möglich, den „Moya-Club“ ab 21:00 Uhr zu öffnen?
Wenn man die 1980er Musik voll erlebt und mitgelebt hat, ist man aktuell, Dank der dazu gekommenen Jahresringe, vielleicht mit Beginn 22:00 Uhr nicht mehr ganz so fit?
Das Leben hat auch Spuren hinterlassen. 😉
Ich freue mich schon sehr darauf 😊endlich wieder eine gescheite Location
LG wir sehen uns 👍
Das ich das noch erleben darf, dass in Kleve wieder was Gutes „gestartet“ wird was in diese Richtung geht. Finde ich super!
Wär auch richtig cool wenn das Moya auch gelgentlich einen EBM/WAVE/GOTHIC-Motto-Abend einfügen könnte. Ich als OldSkool-Goth kenne da einige die „antanzen“ würden, auch aus dem Ruhrgebiet.