Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, lieber [nicht mehr unter uns weilender] Joseph Beuys!
Heute wäre der „Geschichts-Bildhauer, Raumzauberer, Schamane, Frühökologe, Kochkünstler und Kamera-Liebling“ (FAZ) 100 Jahre alt geworden, und die Menge der Veröffentlichungen zu diesem Tag, gedruckt oder ausgesendet, ist kaum noch zu überblicken. Die FAZ widmete dem großen Sohn der Stadt Kleve heute ihr komplettes Feuilleton und verbreitete unter anderem die Anekdote, dass Beuys in seinen Vorlesungen manchmal bellte, um ein Problem zu verdeutlichen. Das Stadtmagazin Der KLEVER hat zum Jahrestag 100 (zumindest weithin) unbekannte Details aus dem Leben zusammengetragen, die Süddeutsche Zeitung hat etwas Ähnliches unternommen und in ihrem Magazin Aussagen von Weggefährten zusammen montiert, was ebenfalls sehr lesenswert ist, und mindestens eine Anekdote hätte auch bestens in den KLEVER gepasst, nämlich die vom Galeristen Lothar Schirmer erzählte Geschichte über den Künstler als Mäusejäger: „Er war sehr geduldig. Er hatte mal als Kameramann für Sielmann gearbeitet, sie müssen stundenlang vor dem Bau eines Spechts gelegen haben. Die Zeit verstreichen lassen als Methode der Arbeit. Sechs Stunden hat er mal auf das entlaufene Mäuschen von [seiner Tochter] Jessyka gelauert, nachdem er Brotkrumen als Köder ausgelegt hatte, die zum Käfig zurückführten.“
Man kann es drehen und wenden, wie man will, der Mann war ein Tausendsassa!
Kleiner Lesetipp (online frei verfügbar, danke taz!): Raus aus dem Kino, rein ins Museum
Kleiner Hörtipp: WDR-Zeitzeichen: Joseph Beuys