Merkur-Dome, so nennen die Basketballer des VfL Merkur Kleve in Anklang an die Namen großer Arenen scherzhaft die Sporthalle des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums – man könnte es aber auch als Beleg nehmen für die Ambitionen des Teams, das allerdings vor der schwierigsten Saison aller Zeiten steht. Schon das Auftaktspiel ging deutlich verloren (44:87 beim TV Grafenberg), heute (Samstag) empfängt die Mannschaft zum zweiten Saisonspiel in heimischer Halle den Lokalrivalen aus Emmerich (Spielbeginn 18:15 Uhr).
Warum die Saison ein echter Prüfstein für das Team wird?
In der Sommerpause stellte sich heraus, dass Niklas Lange für sein Studium ein halbes Jahr in Ingolstadt verbringen wird. Danny Jazmati arbeitet für einige Monate in Cambridge. Und Aron Coenen, der Mann, den man verlässlich anspielen konnte, wenn man gar nicht mehr weiter wusste, fand eine neue Arbeitsstelle in Freiburg. Dazu sind einige Spieler infolge von Verletzungen oder aufgrund beruflich bedingter Fehlzeiten noch nicht in Topform.
Was bedeutet das für die Mannschaft, die gerade erst nach einer ungeschlagenen Saison in die Landesliga aufgestiegen ist? „Ich gehe davon aus, dass wir nach den ersten Spielen vor allem gelbe Zettel in den Händen halten“, so Trainer Daute. Zur Information: Der Sieger eines Spiels erhält nach der Schlusssirene eine pinkfarbene Ausfertigung Spielberichts, der Verlierer eine gelbe.
Der Kern der Mannschaft besteht derzeit aus gerade einmal sieben Spielern: Artur Kerenker, Alex Kacar (der aber wegen seines Studiums nicht mittrainieren kann), Florian Kalkes, Johannes Heinrichs, Alex Kurth, Martin Willemsen und, anders als geplant, immer noch Ralf Daute, der schon Basketball spielte als es noch keine 3-Punkte-Linie gab. Zur Verstärkung werden Spieler aus der zweiten Mannschaft herangezogen, allen voran Jan Hommels und Marek Daute.
Eine Chance wird das Team in den ersten Spielen nur haben, wenn entschlossen verteidigt wird, die beiden besten Schützen im Team (Kalkes und Kerenker) aus der Ferne treffen und die Fraktion der Schwergewichte mögliche Vorteile am Brett geduldig ausspielt. Etwas anders dürfte dies im kommenden Jahr aussehen, wenn zumindest Lange und Jazmati wieder zur Verfügung stehen.
„In den ersten Partien geht es für uns ums nackte Überleben“, so Daute. Für den Klassenerhalt, so seine Einschätzung, reicht es, wenn von den 22 Saisonspielen fünf gewonnen werden. „Das ist trotz unserer jetzt schwierigen Situation absolut machbar.“