Die Idee war so berückend, dass einem unweigerlich in den Sinn kam, dass sie zu schön ist, um wahr zu sein. Es stellte sich leider heraus: Sie war zu schön, um wahr zu sein. Die einzig trostspendende Ergänzung dieser Erkenntnis ist, dass sie vermutlich nur für dieses Jahr gilt.
Es geht um den geplanten Weihnachtsmarkt, den Kultur-Impresario Bruno Schmitz und Kino-Chef Reinhard Berens am Aussichtsturm, also in idyllischster Kulisse, initiieren wollten. Eine kleine, aber feine Veranstaltung mit wenigen Ständen und einem ausgewogenen Mischungsverhältnis aus Verschönerungsbedarfsartikeln und Nahrungsaufnahme (fest/flüssig).
„Die Location bietet sich für einen solchen Weihnachts-Turmmarkt förmlich an“, sagte Reinhard Berens, als das Projekt Ende September erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Nach einem winterlichen Waldspaziergang sollte der kleine Markt eine schöne Anlaufadresse sein.
Doch es stellte sich heraus: So gut die Idee ist, so schwierig ist die praktische Umsetzung. Woher kommen die Buden, wer stellt sie auf, wie sieht es mit der Versicherung aus, all die Fragen, mit denen sich Veranstalter so herumschlagen müssen und die natürlich wichtig sind, denn, wenn etwas passiert, sollte schon klar sein, wer die Kappe auf hat.
In der kurzen Zeit zu viel, als dass es die Veranstalter hätten klären können. Gestern Abend postete Jürgen Gietmann, der vom Vinho’s zum Klever Berg gewechselt ist, um dort das Restaurant Zum Turm zu betreiben, dass es in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt am Aussichtsturm geben wird.
„Erst sah alles gut aus. Aber dann: Zu viele Unwägbarkeiten und Absagen in einer viel zu kurzen Planungszeit“, schrieb er auf Facebook. Und weiter: „Schweren Herzens haben wir nun unseren für den 8. bis 11.12. geplanten Weihnachtsmarkt ,Turmleuchten‘ abgesagt. Aber für 2023 fest eingeplant! Bis dahin sind Buden, Transport und Personal gesichert…. Wir wünschen Euch trotzdem viel Spaß auf allen anderen Weihnachtsmärkten der Region.“
Wir sehen uns 2023!