Schwimmende Häuser, oder: Das Phantom vom Baggersee

Schwimmende Häuser – so könnten sie aussehen

Die Freude kannte keine Grenzen mehr: „Ich könnte Ihnen die Füße küssen, dass es endlich soweit ist“, wird Hedwig Meyer-Wilmes in der Rheinischen Post zitiert. Der zärtliche Dank der grünen Ratsfrau galt dem Technischen Beigeordneten Jürgen Rauer, der die Planungen erledigt hatte. Und auch der Autor des Artikels, Matthias Grass, floss vor Beglückung über, schließlich könne „ein typisches Klever Langzeit-Thema zum Abschluss kommen“.

Es geht um „schwimmende Häuser“: Auf der Wasserfläche des Baggersees an der Lise-Meitner-Straße in Kellen, einem Gewässer, das jeweils zur Hälfte der Bauunternehmung Loock und Michael Hegholtz (Celina) gehört, soll ein Baugebiet ausgewiesen werden. Oder, wie die RP etwas umständlich schreibt: „Ein Bebauungsplan, der über einer großen Wasserfläche liegt, sodass es auf diesem Wasser Parzellen geben soll, die zu den Häusern gehören, die dort im See schwimmen“.

Der Bauausschuss sprach sich also dafür aus, und es las sich so, als könne nun schon bald der erste Spatenstich (?) erfolgen. Allein: Danach, dass dort wie auch immer gebaut wird, sieht es derzeit nicht im Geringsten aus – der Hauptprotagonist hat das Thema schon längst beerdigt, oder, in diesem Fall vermutlich die bessere Wortwahl: versenkt.

Der Lokalpresse und auch kleveblog war in den vergangenen Jahren immer wieder zu entnehmen, dass das Architekturbüro Hülsmann Thieme Minor das Projekt vorantreibe, und zuletzt war auch noch die Hochschule Rhein-Waal in Gestalt ihres Tausendsassaprofessors Dr. Thorsten Brandt mit im Hausboot.

Zusätzlich zur Betreuung chinesischer Studienaspiranten und unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge strebte der Maschinenbau-Professor nun auch noch aufs Wasser. Brandt erläuterte das Projekt folgendermaßen: „Bei der Entwicklung schwimmender Gebäude gibt es sowohl technisch als auch baurechtlich viele bislang noch ungeklärte Fragen. Baurechtlich ist dieses Thema in Deutschland vollkommenes Neuland.“ In diesen und weiteren Fragen sah Brandt für die Hochschule Rhein-Waal eine „Chance für die Forschung“ und „spannende Themen für Bachelor- oder Masterarbeiten“.

Zur allseitigen Überraschung gelang es dem Wasserbaubündnis sogar, den Kreis Kleve von der Vision zu überzeugen. Im Kreistag wurde Ende 2017 beschlossen, dass Projekt mit 1,2 Millionen Euro Steuergeldern zu fördern. Doch die Millionen flossen nie.

Fragt man beim Kreis Kleve, was aus dem Vorhaben geworden ist, erhält man folgende Antwort: „Das ursprünglich unter Beteiligung des Kreises Kleve vorgesehene Projekt ist nicht ausgeführt worden“, so Ruth Keuken, Sprecherin des Kreises Kleve, zu kleveblog. „Im August 2018 hat der Investor den Kreis Kleve darüber unterrichtet, dass das Projekt aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden kann.“ Die politischen Gremien des Kreises Kleve wurden im September 2018 informiert – eine Information, die ihren Weg offenbar nicht bis ins Klever Bauamt gefunden hat, wo fröhlich weiter an der verwaltungstechnischen Umsetzung eines marinierten Baugebiets gearbeitet wurde.

Friedhelm Hülsmann wollte sich nicht weiter zu der Angelegenheit äußern, „nach all dem, was Sie über mich geschrieben haben“, wie er dem Autor in einer Mail beschied. Auch an der Hochschule scheint das Projekt nicht mehr direkt im Fokus der vielfältigen professoralen Interessen zu stehen. Ja, Professor Brandt sei noch an dem Projekt beteiligt, wie es weitergehe, sei „aktuell noch offen“, richtete Sprecherin Victoria Grimm aus.

Bekanntlich haben sich die HSRW-Professoren Brandt und sein Scientific-Freshers-Partner Dirk Untiedt von der Erschließung von Wasserflächen abgewandt und sind mittlerweile zu Lande tätig – sie planen, den von ihnen erworbenen Südteil der Landesklinik in Bedburg-Hau zu einem Wohngebiet umzugestalten, wofür alter Baumbestand weichen soll.

So berichtete kleveblog 2017 über das Projekt: Warum nicht Hausbootologie studieren?

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27 Kommentare

  1. 27

    #26, Stier

    Das Heidlprojekt mit den Lageenerniespeichern ist mausetot, knatzkapott. Warum? Der findige Herr Professor hatte (mit Bedacht?) nicht die Meinung der Berufsgruppe eingeholt, die den runden Granitblock (500m Durchmesser, 500m hoch) seitlich und an der Unterseite aus dem Granitmassiv hätten heraussägen sollen. Granit ist *immer* von Spalten und Klüften durchzogen. Uralte Bergmannsweisheit: Wird Granit durchbohrt oder durchteuft, hat man mit Wasserzuflüssen zu kämpfen, Granitgebirge sind wasserführend. Sein freigesägter Granitklotz wäre ihm spätestens beim Versuch, ihn durch Druckwasser aufschwimmen zu lassen, grobstückig zerbröselt und hätte sich als Haufen auf dem Boden des Hohlraums wiedergefunden.

    Aber wie ein Zombie haben viele Leichen noch ein Afterlife. Heindl hat dann noch versucht, einen Verwaltungsbeamten in Saudiarabien für einen deutlich verkleinerten Gesteinszylinder zu begeistern und dafür erneut Technologie-Anschubgelder erhalten, bis ihm die Saudis 2019 endgültig den Geldhahn zudrehten.

    Ich bin schon gespannt auf das Afterlife der Klever Wohnpontonforschung.

    Aber Ihre Idee mit dem Goldwaagenspeicher, Herr Stier, ist faszinierend und im Bereich des Realistischen. Ich wäre sofort dabei 😀

     
  2. 26

    Mmuuuh, Herr Schuster, sooo verrückt finde ich die Idee des zerstreuten Herrn Professors Heindl gar nicht, mmuuuhAufJedenFallEineSchöneBasisFürPhysikaufgaben. Pump-(= Lage-)Speicherwerke wie das an der Ruhr in Herdecke funktionieren doch seit Jahren sehr gut, mmuuuhNurGibtEsDafürNichtSoVieleGeeigneteTopographien. Mmuuuh, suche dazu aber auch meinen Vorschlag für die Installation einer kleinen Peltran-Wasserturbine am Fusse der kaskatrophalen Kaskade, mmuuuhHierImKleveblog. Vermmuuuhtlich wäre die Lagespeichertechnik noch kompakter, würde sie in die Goldspeicher der gewissen Herren Dagobert D. und Axel W. eingebaut, mmuuuhDieDichteVonGoldIstZwanzigmalHöherAlsDieVonWasser. Eine solche Lagerspeichertechnik wird vermmuuuhtlich sehr viel effizienter sein als es je mit der Wasserstoffhype-Technologie realisierbar wäre, mmuuuhWegenDerZuVielenUmwandlungenBleibtDaZuWenigÃœber.
    Was ist, mmuuuhSollenWirEsMalVersuchen? Wir fragen Herrn Axel W., ob der uns für zu hehren Zwecke wissenschaftlich geleiteter Versuche und eine Probe auf Exemple Zutritt zu seinem Goldspeicher mit den Währungsreserven der Deutschen Bundesbank gewährt, mmuuuhGoldwaagen-Energiespeicher? Möchten Sie mitmachen, mmuuuhImTeamGehtEsBesserAlsAllein? Und selbst wenn der Wirkungsgrad des Goldwaagen-Energiespeichers nachher sogar sehr gute 90% betragen sollte, dann wären die 10% Verluste (natürlich in Goldbarren) immer noch für unsere Säckel, mmuuuhModerneHonorarberechnung.

     
  3. 25

    Immer wieder ein Quell der Heiterkeit für mich, wenn der Versuch unternommen wird, Politikern und sonstigen fachfremden Personen die Lösung dringlicher Menschheitsprobleme zu verklickern, um (direkte und/oder indirekte) staatliche Fördergelder abzugreifen – zum Nutzen der beteiligten Personen, Firmen, und Forschungsinstitute.

    Das Klever Beispiel stationärer Wohnpontons ist ja noch harmlos und wurde auch schnell und zu Recht versenkt. Schlimm wird es, wenn ein fachfremder Professor für Wirtschaftsinformatik es schafft, in einer kompletten Region wie dem Schwarzwald einen Technologietaumel auszulösen – inclusive Einbindung von Bundesministerien, Landräten, Bürgermeistern, regionalen Firmen, und Hochschulen. Beispiel gefällig? —> Googlesuche mit den Schlagworten „Eduard Heindl Lageenergiespeicher“.

    Immerhin hatte Heindls Projekt damals einen winzigen Fortschritt für die Zivilisation gebracht: Eine Schwarzwälder Firma stellte einen Patentantrag für Hochdruck-Dichtungssysteme. Sind aus dem Umfeld der in Kleve beteiligten Personen/Firmen/Bildungseinrichtungen bereits ähnliche Patentanmeldungen in Wohnpontontechnologie bekannt, oder kommt das noch?

     
  4. 24

    Ich habe mir nun den Spaß gegönnt, den ganzen Beitrag zu lesen. Der Artikel ist 980 Wörter lang. Das 963. lautet: „Studie“, versteckt in dem Satz: „Das sei aber zunächst eine Studie.“ Mitunter wiederhole auch ich mich: LOL. Zur Abrundung verweise ich auf den Beitrag: Die allmähliche Verhülsmannisierung der RP.

     
  5. 23

    @Chewgum Ich glaube, dieses Bildchen gibt es nun schon an die zehn Jahre. Lieber Nordsee buchen, wenn das wieder geht.

     
  6. 22

    @21 Kann man sich schon mal anmelden? 😉 Da braucht man nicht mal mehr an die holländische Nordseeküste zu fahren

     
  7. 20

    Sehr überraschend, dass ausgerechnet Politikerinnen, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben, dieses nur vordergründig umweltfreundliche Projekt so begeistert unterstützen. Ich vermute, sie haben sich nicht damit auseinandergesetzt, wie hoch der ökologische Wert des Lebensraums Baggersee ist. Ist ihnen bewusst, dass sich hier nicht nur stark gefährdete Tierarten wie zum Beispiel Biber und Eisvogel sondern auch etliche schützenswerte Amphibien, Vögel und Insekten angesiedelt haben? Fachleute sind sich einig, dass Baggerseen als wertvolle Habitate für viele wassergebundene Arten gelten. So ist es nicht verwunderlich, dass schon 2018 der BUND sich deutlich gegen dieses Projekt in einem See mit wertvollem Altholzbestand ausgesprochen hat. Nun, drei Jahre später und mit der Erkenntnis, dass das Artensterben höchst dramatisch voranschreitet sollte man doch davon ausgehen, dass Politik und Verwaltung für das Thema sensibilisiert sind! Ist es ernsthaft erforderlich, den Umwelt- und Artenschutz über Bord zu werfen, um Forschung zu betreiben, die es in NL längst gibt? Wenn man sich die Wasserhäuser in unserem Nachbarland anschaut fällt auf, dass diese sich in urbanen Umgebungen, meistens an Wasserstraßen, befinden und somit die Beeinträchtigung der Natur gering ist. Kann es sein, dass es hier vor allem darum viel Geld zu verdienen mit einem Wohnprojekt für „Gutbetuchte“ und Politiker und Stadt sich völlig naiv vor den Karren spannen lassen? Sehr zu hoffen, dass noch rechtzeitig ein Umdenken erfolgt damit nicht ohne Not ein wertvolles Biotop für den Profit zerstört wird!

     
  8. 19

    @7. Martin Fingerhut persönlich „Becken“
    Herr Fingerhut, irgendwo musste man den Müll doch auch elegant wegmuffeln.
    Diskussion entstand doch schon bei Buller/Wiederholt Projekt, als es um eine Marina ging.
    Da unten aber ists fürchterlich, wusste schon Friedrich Schiller.

     
  9. 18

    @17. Stefan Schuster “ moderne Sprachschlamperei“
    Herr Schuster, da bin ich nicht Ihrer Meinung.
    „woonboot“ ist kein Boot, sondern „een boot“ , in moderner Form sogar mit einem in Beton ausgeführen Schwimmkörper.
    Da ist auch nichts mit Unabhängigkeit und Freiheit, die brauchen eine feste Versorgungsstation für Wasser/Strom/Abwässer und haben einen festen (in den NL sogar im Grundbuch aeingetzragenen) Liegeplatz.

    Was Ihnen vorschwebt ist so etwas wie die Aquarius, die mehrere Jahre im Klever Hafen lag, und das Lenie und Anton als Domizil diente, bis sie sich zusätzlich eine Immobilie an der Gruft gekauft haben.
    Dann musste Anton das Schiff auch ganz schnell nach Holland bringen, weil es hier in Kleve unbewohnt vermutlich binnen weniger Tage Einbrechern, Vandalen im wahrsten Sinne , und sonstigen dunklen Gestalten zum Opfer gefallen wäre.
    Das Ehepaar wusste ja schon aus der Zeit, als sie noch festauf dem Schiff wohnten zu berichten, dass in mancher Nacht das Schiff verdächtig wackelte, und Anton bei Nachschau noch dunkle Gestalten antraff, sodass er letztendlich den Steg von Wall zu Schiff jeden abend einholte, wobei man dann noch versuchte, sich an den Tauen hangelnd an Borde zu bringen.

    Das touristische Wohnboot, meist als Umbau kleinerer Frachtschiffe, wie man es vom Canal du Midi kennt, wäre hier wohl kein Erfolgsmodell

     
  10. 17

    Die Diskussion über’s ‚Wohnen auf dem Wasser‘ krankt an einer modernen Sprachschlamperei. Es werden Hausboote angepriesen, denen aber das entscheidende Merkmal von Booten fehlt: Der eigene Antrieb, die Fortbewegung auf dem Wasser. Aber das Wort Boot hört sich halt so schön nach Unabhängigkeit und Freiheit an. Marketingsprache.

    Der Sache nach können die hier behandelten Objekte bestenfalls als ‚ortsfeste Pontons mit Wohnaufbau‘ bezeichnet werden – Unabhängigkeit, Freiheit und der Geschmack von Abenteuer fallen weg. Hört sich aber nicht so schön an.

    Es gibt bisher 2 Hauptvarianten von Wohnpontons. Einerseits Ferienwohnungen mit einem Komfort nur knapp über dem einer Schrebergartenlaube – z.B. die verankerte Schwimmlaube auf dem Spoykanal am Ende der Fujistraße. Andererseits gibt es richtige kleine Häuser, zum Langzeitwohnen geeignet. Letzere sind eine Spielwiese für Architekten, die dort alles einbauen, was gerade modern und letzter Schrei der Technik ist. Selbstverständlich dachbegrünt, bestens schallisoliert, und energieautark.

    Bei den Langzeit-Wohnpontons sind die Niederländer führend, es gibt 2 Pilotprojekte: Maasbommel (20 Wohneinheiten) und Schoonschip (46 Wohneinheiten). Beide erst kürzlich fertiggestellt, Langzeiterfahrungen existieren noch nicht.

    Selbst wenn ich dafür Geld übrig hätte: Solange ich nicht weiß, um wieviel Meter bei einer Ãœberfutung (Dammbruch) das Wasser in Kellen ansteigen wird, und solange die Verankerung der Pontons nicht nur gegen Tidenhub, sondern auch schnell fließendes Wasser sicher ist, würde ich mir niemals eines der ehemals geplanten Pontonhäuser aus dem gottlob jetzt versenkten Projekt kaufen. Zu unsicher, zu ehrgeizig, wahrscheinlich zu teuer.

    Für Fans: Es gibt sooo schöne schwimmende Häuser, auch über 100 m³, als echte Boote mit kräftigen Außenbordmotoren. Dann zahlt man halt Liegeplatzgebühren statt Grundsteuer. Auch die von Peter Wanders in Beitrag #16 verlinkten ‚Floating 44‘ sind als Boote konzipiert und können mit Motoren ausgerüstet werden.

     
  11. 14

    Fragt doch mal die Grüne Dame, was sie im Schwarzen Tee hatte das sie Herrn Rauer zu Füßen fallen lassen wollte.
    Dieses Kind ist gefühlte 10 Jahre über die Zeit und tot ! Gesetzeswidrig ! Dort wohnen schon die Biber und Mücken.

    Die Abgraber müssen nach Beendigung ihrer Tätigkeit das Gebiet ordentlich (renaturiert) hinterlassen. Das kostet !
    Deshalb zögert man das Ende hinaus und sucht nach Lösungen die Geld bringen – die Schlaue-Bauern-Methode.

    Aber die Schwimmhäuser retten weder das Klima noch sind sie urheberrechtlich neu (Lightex). Desweiteren sind sie
    nicht dauerbewohnbar (Kalkar Oybaum) noch wassertauglich (WHG – Verschlechterungsverbot OVG-Fall Tweestrom).

    Ehe hier also unbedarfte Menschen wie bei Lightex Ruf und Geld verlieren, möge die zunächst zuständige Kreisbehörde
    für einen bestimmungsgemäßen Abschluß der Abgrabungs-Genehmigung sorgen und aktive Aufsicht führen.

     
  12. 11

    @zzz Naja, wenn Hochstapler kentern, ist das klassischerweise eine Geschichte. Und es ist noch eine mehr, wenn mal wieder einmal sieht, dass der althergebrachte Lokaljournalismus jeden Schrott kritiklos hochjubelt. Dass dann immer SF-Fans in Treue fest um die Ecke kommen, ist auch schon eine liebgewonnene Verzierung eines jeden dieser Beiträge, von denen vermutlich noch viele erscheinen werden.

     
  13. 10

    NRZ v. 29.07.2017

    775 Jahre Kleve

    „Auf Schienen und dem Spoykanal von Kleve in die Welt“
    Ralf Daute

    Foto: Alter Hafen Kleve, Stadtarchiv

     
  14. 9

    @8.rd: verstehe ich das dann richtig, dass somit deine Geschichte eigentlich keine Geschichte ist, außer das du deinen SF-Frust/Neid/Hass endlich wieder unterbringen konntest, der den ansonsten lesenswerten Artikel (gut, die heiße Story „Hochule und Kreis haben alles Beerdigt und Stadt weiß von nixc“ ist dann doch ne Ente – egal) absolut unlesenswert macht. Dieses Verhalten kann man fast als pathologisch einordnen und schmälert dein journalistisches Talent…!
    Beim Niederrheinstier ist es offensichtlich ähnlich, da ist der Rinderwahnsinn aber zu erkennen und es fällt noch schwerer die oft guten Inhalte zu deuten…

    schade!

     
  15. 8

    Ergänzende Mitteilung der HSRW: „Aufgrund der planungsrechtlichen Hindernisse werden Forschungen und studentische Projekte zu „schwimmenden Häuser“ an der Hochschule Rhein-Waal derzeit nicht verfolgt. Selbstverständlich kann sich dies zukünftig ändern.“

     
  16. 7

    @ 6. Müller :
    In folgenden Punkten haben Sie Recht :
    – Das Becken wurde genutzt, um die heranGeflößten Stämme an Dorsemagen zu liefern.
    – Dafür gab es einen Tunnel unter der Ludwig-Jahn-Straße hindurch,
    der vom Becken aus zum FirmenGelände anstieg.
    ( In den 60ern war er noch vorhanden,
    ob er verfüllt worden ist, habe zumindest ich nicht mitbekommen. )
    – Am anderen Ende des HafenGebiets, heute zu Füßen der Mensa, gibt es noch heute ein ähnliches Becken.
    Das ist jedoch mit nur gut 1.200m² – zumindest heute – noch nicht einmal halb so groß
    wie jenes bei Dorsemagen einst war.
    Allerdings erstreckt sich zwischen Mensa und den südlicheren HochSchulGebäuden
    eine freie Fläche um das Becken herum.
    Das könnte als Indiz gewertet werden,
    dort sei der Boden kein sicherer BauGrund.
    z.B. weil das Becken früher größer war
    und teilweise zugeschüttet worden ist.
    Dann könnte das Becken an der Mensa ursprünglich
    praktisch genauso groß gewesen sein
    wie jenes bei Dorsemagen.

    Spätestens seitDem das südliche Becken verfüllt worden ist,
    war das nördliche die einzige Möglichkeit,
    wo Schiffe gewendet werden konnten :
    Die kamen von der Schleuse,
    legen am Hafen an,
    löschten ihre Ladung,
    nahmen neue auf,
    setzen rückWärts in das Becken,
    schwenkten
    und fuhren dann – Bug voran – wieder Richtung Schleuse.
    Deshalb dürften heute noch lebende AugenZeugen
    fast ausschließlich das nördliche Becken zum Wenden in Erinnerung haben.

    Das Wenden dort funktionierte jedoch so reibungslos erst seit Schiffe “ einfach mal so “ den RückwärtsGang einlegen können.

    Solange sie rückwärts noch geschleppt oder getreidelt werden mußten
    war es sinnvoller,
    vom LiegePlatz am Hafen aus
    ein kleines Stück weiter voran zu fahren,
    vor Dorsemagen zu wenden
    und von dort aus Richtung Schleuse zu dampfen.
    Das gelang weitgehend aus eigener Kraft;
    allein für das Schwenken aus dem Becken heraus war Hilfe von außen nötig.

    Beide Becken dürften ursprünglich zum Wenden angelegt werden sein.
    Das nördliche, heute vor der Mensa, wurde aber anfangs wohl weit häufiger zum Ausweichen und Abwarten verwendet,
    wenn es sich die Schiffe im Hafen die Schiffe knubbelten.
    Das südliche, vor Dorsemagen, verkam zwar später zum ZwischenLager der HolzFlöße,
    war aber ursprünglich sicherlich das wichtigere WendeBecken,
    weshalb für das Areal noch heute der Name „WendeHafen“ verwendet wird.

    Wobei die Bezeichnung „Hafen“ reichlich übertrieben ist,
    denn außer dem Eingang zum Tunnel Richtung Dorsemagen
    gab es an allen 3 Ufern keinerlei Anlagen zum Umschlagen von Gütern.
    Noch nicht einmal an AnlegeStellen erinnere ich mich.
    nur steil abfallende, teilweise morastige Abhänge.

    Mit was das Becken ( um 1970 ) aufgefüllt worden ist,
    wird wahrscheinlich lieber keiner wissen wollen.
    Vieles von dem, was damals gerade irgendWo zur Hand war,
    gilt heutZuTage als SonderMüll.

     
  17. 6

    zu 2. + 3.
    Die von Ihnen als „Wendehafen bezeichnete Fläche diente m.W. hauptsächlich dem Holzhandel Dorsemagen als „Anlieferfläche“ für das per Floss über den Rhein und durch den Spoykanal vorwiegend aus Süddeutschland herangebrachte Stammholz. Diese Stammholz wurde dann durch eine unter der Strasse liegende schräge Fläche mittels Seile zum Betriebsgelände Dorsemagen gezogen.

    Der zum Hafen Kleve gehörende Wendehafen ist auch noch vorhanden unterhalb der Hochschule (Kantinengebäude).

     
  18. 5

    Ich hatte damals, zur Zeit der Vorstellung des Projekts und dem nachfolgenden lokalen Pressehype, in einer fürchterlichen Nacht einen schlimmen

    —- Alptraum —- Alptraum —- Alptraum —- Alptraum —- Alptraum —- Alptraum —- Alptraum —-
    Bei einem der regelmäßig auftretenden Jahrhunderthochwasser haben die Niederländer auf Höhe von Millingen einen ihrer Deiche gesprengt, worauf das komplette Klever Vorland zwecks Senkung des Rheinpegels dann absäuft (Dieses Szenario wurde hierzulande schon ernsthaft diskutiert und ist immer noch möglich). Als zusätzlichen Folgeschaden haben die Warbeyener Grundstücksbesitzer das Problem, dutzende gestrandete Schwimmhäuser von ihren Wiesen entfernen zu müssen.
    —- Ende Alptraum —-Ende Alptraum —-Ende Alptraum —- Ende Alptraum —- Ende Alptraum —-

    Ist doch schön, dass Alpträume manchmal durch reale Entwicklungen nicht Wirklichkeit werden können. Ganz umsonst Sorgen gemacht. Ich bin erleichtert.

     
  19. 4

    Grundsätzlich ist es ja schön das innovative Projekte angegangen werden. Nun stellt sich mir und vielen in der Altersklasse zwischen 25 – 40 Jahren die Grundsatzfrage: Wer braucht so ein Projekt solange in Kleve die Grundstücksnachfrage dermaßen hoch ist? Viele in der genannten Altersklasse ziehen von Kleve fort in umliegende Gemeinden die in der Lage sind auch große Wohngebiete zu erschließen (Bedburg-Hau Hasselt). Es gibt ausreichend Flächen die, auch seien sie noch in privater Hand, mit entsprechenden Anreizen bebaut werden können. Letztendlich führt dies nur zu einer künstlichen Steigerung der Kaufpreise von Bestandsimmobilien was sich auch gerade junge Familien nicht leisten wollen oder können. Die Politik muss liefern und zwar nicht nur Prestige-Projekte.

     
  20. 3

    @ 2. Günther Hoffmann :
    ### der alte Wendehafen, heute EDEKA + Parkplatz, ###
    kleine Korrektur :
    Das WendeBecken war kleiner.
    Wo heute die EDEKA steht, war zuvor meiner Erinnerung nach ein BauStoffHandel.
    Dank an Herrn Haukes in der StadtVerwaltung,
    denn vor knapp 2 1/2 Jahren hat er mir für eine andere Recherche
    Ausschnitte aus den topografischen Karten mit Stand von 1930 und 1950 geschickt.
    Beide zeigen den WendeHafen praktisch gleich :
    gut 3.500m² “ flüssiger BauGrund “
    zwischen heutiger EDEKA und heutigem StudentenHeim.

     
  21. 2

    ☝🏽 Nur mal so,der alte Wendehafen,heute EDEKA + Parkplatz, mit etwas Phantasie (siehe alte Bilder) 🙄,hätte Platz für
    z.B. Haus Boote gehabt, nur daran hat damals niemand gedacht. 🤔 Der damals anliegenden Industrie wurde von der „weitsichtigen“ Politik 😂 freien Lauf gelassen aus dem Spoy Kanal eine Kloake zu machen, was mit gutem Erfolg geschafft wurde denn er ist es bis heute .😥

     
  22. 1

    Mmuuuh, dann gibt es vermmuuuhtlich halt nix mit den Bleiben mit großen Planschbecken im Keller, mmuuuhGeplatzteSeifenblase. Vermmuuuhtlich auch besser so, weil sonst ja über den ebenfalls in Erwägung gezogenen Durchstich vom Spoykanal bis in den See die Algenpest von ebendort dorthin hätte gelangen können, mmuuuhGrüneTotmasse. So, dass die zukünftigen Seehausbewohner dort gar in Atemnot hätten gelangen können, mmuuuhFaulgaseStattSauerstoff. Obwohl, stop, vermmuuuhtlich würden diese Hausbewohner dann immerhin nicht den Smell von totem Fisch wahrnehmen müssen, denen der Sauerstoffmangel vermmuuuhtlich noch eher zum Verhängnis werden würde, mmuuuhGefährlicheLebensumgebung. Am besten könnte daher jetzt wohl die von RD ins Bild gesetzte Lösung für den See erwogen und vollendet werden, mmuuuhUmweltreparatur: Verfüllung des Sees mit den dort einst ausgebaggerten Klinkerstein(rohling)en durch Rückverfrachtung und Versenkung des Spoycenters, dann die Erde von den Halden auf der anderen Seite der alten Bahntrasse zu den Ölwerken Spyck darüber verstreuen und wieder Gras einsäen (sowie ein paar schattenspendende Bäume setzen), mmuuuhTraumhaftesGrünesWiesenRekultivierungsprogramm.