Wo wohnst du? – Küppersstraße. – Aha. Es dürfte Dialoge dieser Art mehr als einmal in Kleve gegeben haben, und wenn der Fragesteller ein Bürger dieser Stadt war, dürfte danach in seinem Kopf mit hoher Wahrscheinlichkeit eine unsichtbare Schublade aufgegangen sein, eine Schublade, in die vieles einsortiert werden konnte – aber garantiert nichts Gutes. Das Wort Prekariat war noch nicht erfunden, als in der Straße irgendwann in den fünfziger oder sechziger Jahren die städtischen Wohnungen errichtet wurden. Zuletzt war die Straße in den Medien präsent (auch hier), als vor dem Landgericht Kleve ein Tötungsdelikt verhandelt wurde, welches sich in einer der dortigen Wohnungen ereignet hatte. Solche Verbrechen und andere devianten Verhaltensweisen können sich nun in besagten Wohnungen in der Küppersstraße nicht mehr ereignen, nicht, weil die Welt eine bessere geworden ist, sondern weil seit heute Morgen der Abrissbagger den morschen Gemäuern zu Leibe gerückt ist. Auch kleveblog nimmt Abschied, nicht ohne den Hinweis, dass auch in den marodesten Hütten der Stadt immer nur Menschen lebten (und leben), die wie wir alle nur nach ihrem kleinen Tortenstück vom Glück strebten.
Ein Fund aus Ever’s 35-Jahre-RückBlick bei der RP :
“ Ein Beispiel für gute Altbausanierung der Kreis-Klever Wohnungsbaugesellschaft im Jahr 1977 – die Häuserblocks an der Küppersstraße. “
Wie schnell sich die Ansichten ( oder Zustände ? ) ändern :
( http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/kleve/nachrichten/neues-wohnquartier-fuer-die-oberstadt-1.3494764 )
“ Doch spätestens in den 1980er Jahren galt das Viertel rund um die Küppersstraße als problematisch – es verkam. „
Nebenbei: Die grausame Tat, die im Artikel gemeint ist, fand nicht in den Gebäuden statt, die abgerissen werden und Platz für neues schaffen sollen. Die hier herrschende herablassende Meinung der Allgemeinheit ist in einer sozialen Gemeinschaft nur noch traurig.
@ 15 Rainer:
Wo sind hier arrogante Kommentare?
Da konnte ich noch keine von entdecken. Und wenn man das Ganze mal realistisch betrachtet dann ist die Küppersstraße (und Umfeld) ziemlich verkommen in den letzten Jahrzehnten.
Ich habe am Sebus mein Abi gemacht und wenn ich dran denke, was da um 10 oder 11 Uhr morgens so an Leuten am Kiosk stand, dann wundert mich nicht, dass sich so ein Eindruck der „nichtgutverdiener“ (wohl eher unverdiener) etabliert.
Unvorstellbar arrogante Kommentare hier, gutverdiener die der Ãœberzeugung sind alles schlechte kommt von nichtgutverdienern
ne, Zigarettenpause 😉
jetzt Feierabend
Und um 4 Feierabend wa
Es wird schon klappen, Herr Euwens ist ja (wie ich in der königslichen Presse lese) mit im Boot!?!?
so sieht der neue elführsse aus @ bauhelfer, früher röstig nen fläschken bier und ne zigarrette und heute muß diese zeit für lobbyarbeit auf kleveblog genutzt werden. ich habs schon schwer …
Hundertwasser hat mal gesagt, viele (vielleicht die meisten) Menschen leben in menschenunwürdigen Behausungen, da ist was dran.
sag mal pd,
wieso hast du um 11.36 eigentlich Zeit, solche langen Kommentare zu schreiben. Müsstest Du nicht auf der Baustelle sein oder gehört das bei Dir zur Arbeitszeit auf kleveblog zu schreiben?
Die übliche Investorenschelte. Ist ja soooo einfach, man sind das böse leute, investieren (oh gott oh gott oh gott) ihr geld in die realwirtschaft, schaffen Wohnraum und wollen dafür auch noch BEZAHLT werden!!!!!
Ja KlePeter, unsere alte Geschichte. Erst sorgt ihr dafür, dass Wohnraum schön teuer werden muß, Stichworte Energieeinsparverodnung, völlig überhöhte Dokumentations und Sicherheitsvorschriften, Grunderwerbsteuer Mehrwertsteuer Grundsteuer rauf, Eigenheimzulage runter, Abschreibungsmöglichkeiten runter… dann wundert ihr euch warums teurer wird, diesen Wohnraum zu mieten und ruft erneut nach euch selbst, dem Staat. Tolle Logik.
Daneben dann noch Bauverhinderungsverwaltungen, bei denen man zur Zeit locker mal nen Jährchen wartet bis das eigene (Vorfinanzierte und daher Zinsen fressende) Vorhaben ansatzweise weiter kommt, selbstverständlich darf man dafür dann noch saftige Gebühren zahlen und bloß nix sagen denn dann ziehen ja nochmals monate ins land…
Nicht zu vergessen die Entwicklung der (gemeindeeigenen) Grundstückspreise, fragen sie mal in Keeken, Hasselt oder sonstwo nach Preisen von vor 25 Jahren und den jetzigen… 1000 (in worten eintausend) % steigerung sind keine seltenheit.
… ja wer soll denn da jetzt wohnraum für zweifuffzig schaffen?
Die Antwort: DER STAAT natürlich! der kanns, ne gewoge hier ne gewoge da und gleichzeitig dann hunderttausende staatseigene wohnungen an internationale investmentgesellschaften vescherbeln.. tolle logik.
Merkt ihr, und ich meine da gerade die Genossen der „Arbeiterpartei“, eigentlich noch was?!
@ Antibrain
Das Problem sind nicht, den hohen (s.o.) Baukosten angemessene Mieten (Beim Neubau ca. 7-8€/m²) sondern das Problem ist, dass sich diese dank niedriglohn immer mehr nicht mehr leisten können.
jetzt kann man einerseits gegensteuern indem der staat die vorher künstlich verteuerten wohnungen hintenrum über seine gesellschaften wieder billiger macht oder vielleicht, indem man endlich dafür sorgt, dass moderne sklavenarbeit (zeitarbeit,werksverträge etc. pp) verboten oder zumindest eingeschränkt wird UND wenn schon nciht verboten dann wenigstens einigermaßen vernünftig (mindestlohn!) bezahlt.
die leute die einem immer erzählen warum das nicht geht sollte man beim nächsten mal wenn so nen kommentar kommt mal 2 wochen auf den schlachthof schicken oder, wenns unbedingt sein muß, sorg ich auch für ne handlangerstelle auf der baustelle, da dann aber nicht wundern wenns täglich nen tritt in den ar… ja ja rd.. in den allerwertesten gibt.
So gehen die Meinungen auseinander: @3 und @4. Dabei kann ich der Auffassung von @4 Antibrain erheblich mehr abgewinnen.
Antibrain:
Die Gewoge errichtet dort doch meines Wissens nach bezahlbaren neuen Wohnraum…!!!???
@Moritz Das sollte jetzt auch keine ausrecherchierte Geschichte sein, sondern nur ein schlaglichtartiger Kommentar zur Zeit
Hinzu kommt für mich die Frage, ob auf den Trümmern der Küpperstraße bezahlbarer Wohnraum für Menschen geschaffen wird, die zum Beispiel mit einem niedrigen (Einstiegs)gehalt die Möglichkeit bekommen müssten nicht mehr als 40 % ihres Nettoeinkommens für die Miete rauszuhauen. Wenn diese Arbeitnehmer dann noch auf ein Auto angewiesen sind, was hier auf dem platten Land üblich ist, sieht es für manche finanziell düster aus! Die Stadt besteht nicht nur aus Studenten und Hotels, wie es sich manche Pseudokosmopoliten hier vorstellen. Gewollte infrastrukturelle Deformation hat zu einem Mietspiegelanstieg geführt, der manche Familien und Berufseinsteiger echt an die Knochen geht.
Ich persönlich bin von diesen Entwicklungen nicht betroffen. Aber wenn ich auf meine berufliche und finanzielle Situation vor vier oder fünf Jahren gucke, bin ich froh diese Zeit hinter mir gelassen zu haben. Anstatt irgendwelchen dahergelaufenen Investoren Tor und Tür zu öffnen, wäre es bitter nötig Wohnungsbaugenossenschaften Anreize und Möglichkeiten zu geben Grundstücke oder Wohnungen zu erwerben und ohne Gewinnorientierung auf Teufelkommraus bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Da kannste zwar nichts kaufen, aber du hast am Ende des Geldes nicht mehr so viel Monat über. Das wär doch auch mal was….
Warum nicht hier im Grünen Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften bauen, menschenwürdig und lebenswert?
Gab es echt keinen besseren Aufmacher von der Küpperstraße, als dieses Tötungsdelikt!? Also wenn dann richtig, ich denke da sollte man als Klever schon mehr aus’m Nähkästchen der Vergangenheit plaudern können! Als diese Tat geschehen ist, war die Küppersstraße nicht mehr so der Headlner, also BITTE mehr Recherche. Was ist mit den ständigen Raufereien und Bränden? Was ist mit dem damals guten Zuständen? Also irgendwie fehlt mir da der Kontext. Für Kleveblog echt arm, da sind wir mehr gewohnt! Wenn Kleveblog darüber schreibt, dann bitte mit etwas mehr Geschichte!
Nun, daraus hat man vielleicht gelernt? Wer würde heute noch so geballt, wie auch in der s.g. „Südstadt“ solche „Gegenden“ schaffen, bis auf Ausnahmen natürlich.