Mitten in der Stadt! Viererbande sprengt frühmorgens den Geldautomaten der Deutschen Bank

Hinter der Tatortabsperrung: Trümmer und die Reste eines Geldautomaten
Geldautomat: Totalschaden
Rauchspuren auf dem Fußgängerzonenpflaster – wo die Täter die glühende Gasflasche ablegten
Verwüstet, einsturzgefährdet: Eingangsbereich der Deutschen Bank in der Herzogstraße

Der Wahnsinn hat einen Namen: Geldautomatensprengung!

Nachdem es lange im Grenzgebiet relativ ruhig geblieben war, vermutlich, weil alle infrage kommenden Geldautomaten entweder bereits gesprengt waren oder in den Nachtstunden nicht mehr genutzt werden konnten, kam es heute Morgen gegen 3:15 Uhr erneut zu einem spektakulären Bankraub: Eine Bande von vier Männern sprengte den Geldautomaten der Deutschen Bank an der Herzogstraße.

Die Gangster verließen überstürzt den Tatort und wurden von einem Streifenwagen der Polizei bis an die holländische Grenze verfolgt, konnten jedoch nicht gefasst werden. „Aufgrund der extrem hohen Geschwindigkeit und der rücksichtslosen Fahrweise wurde der Wagen auf der Fahrt in Richtung Landesgrenze aus den Augen verloren“, so die Polizei am Vormittag in einer Pressemitteilung.

Offenbar ist auf den Überwachungskameras zu sehen, wie vier mit Sturmhauben maskierte Männer den Eingangsbereich der Bank betreten. Einer der Männer trug Gasflaschen. Üblicherweise werden die Automaten angebohrt, anschließend wird das Gas mit einem Schlauch eingeleitet und die Explosion ausgelöst. Bei der Sprengung in der Herzogstraße wurden die Männer jedoch von einem Passanten, der zufällig des Weges kam, beobachtet. Sie stiegen in einen dunkelfarbenen Audi A6 und brausten mit hoher Geschwindigkeit davon.

Einer zum Tatort fahrenden Streifenwagenbesatzung kam kurze Zeit später im Kreisverkehr Hafenstraße ein dunkler Audi A 6 Kombi entgegen, der stark beschleunigend in Richtung Tiergartenstraße flüchtete. Die weitere Flucht erstreckte sich über die Bundesstraße 9 in Richtung Kranenburg und weiter über den sogenannten „Tennisschläger“ bis zur niederländischen Grenze.

Der Eingangsbereich der Bank wurde durch die Explosion stark beschädigt. Aufgrund von Einsturzgefahr konnte der nähere Tatortbereich noch nicht betreten werden. Über die Beute machte die Polizei keine Angaben, Passanten am Tatort berichteten von mehreren zehntausend Euro, die angeblich in die Hände der Täter gefallen sein sollen. Allerdings sah ein Teil des Automaten – der Behälter unten – trotz der Explosion nahezu unversehrt aus.

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauern an. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich mit der Kripo in Kalkar unter der Rufnummer 02824 880 in Verbindung zu setzen.

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21 Kommentare

  1. 21

    Mal nicht hysterisch werden … ‚dauerhaft an jeder Ecke ein „Schutzmann“‚ hat niemand gefordert. Und Stalin ist auch schon lange tot.

     
  2. 19

    Verbrechen sind Verbrechen, hoffentlich findet sich mal eine Spur und glücklicherweise gab es „nur“ Sachschaden. Zum Aspekt „Präsenz der Polizei:
    Verehrte Kommentatoren, wie würden Sie reagieren, wenn dauerhaft an jeder Ecke ein „Schutzmann“ stünde bzw. ein von Ihren – dafür erhöhten- Steuern bezahlter, hochmotorisierter Streifenwagen (auf dem Parkplatz, den Sie gerade suchen.)? Ich kann mir die Protestschreie über einen, dann von Ihnen als faschistoiden bzw. stalinistischen Polizeistaat charakterisierten Zustand gut vorstellen.
    Totale (!) Sicherheit kann es nun mal in einer freien Gesellschaft nicht geben, so bestürzend solche Ereignisse auch sein mögen.

     
  3. 17

    Na ja die Polizeifahrzeuge in NRW und der Klever Polizei sind 3er BMW mit 150 PS (110 kW) Zwei-Liter-Dieselmotoren und sind nun mal keine Rennziegen, sondern ein vollgestopfter Kombi der schon mit seiner Zusatzausstattung bei 3 Personen als Besatzung, an seine Gewichtsgrenze kommt.

    Bei Verhaftungen müsse die Beamten in NRW wenn das Fahrzeug mit 3 Beamten besetzt, laut einer Anweisung, einen VW Transporter oder einen Mercedes Vito hinzuziehen, weil die Zulandungsgrenze beim 3er dann überschritten wird.

    Dagegen hat ein Audi A5 entweder einen Ottomotor von 1,8-4,2 Liter mit (106-331 kW) und 150 bis maximal 450 PS oder Turbo-Dieselmotoren von 2,0-3,0 Liter mit (110-180 kW) mit 150 bis maximal 244 PS.

    Da haben die überladenen Streifenwagen der NRW Polizei einfach keine Chance einem Audi A5 hinter her zu kommen!

     
  4. 16

    Hat sich schon mal jemand überlegt, wie viele Streifenwagen Wochentags Nachts im Einsatz sind?

    Mir ist mal berichtet worden das im Nordkreis (Kleve, Kranenburg, Emmerich, Kalkar, Uedem, Goch, Bedburg-Hau) insgesamt 3 Wagen unterwegs sind.
    Bei der ländlichen Region und Einwohnerzahl wohl in der Regel ausreichend.
    Und genau das nutzen die Geldautomaten-Sprenger aus und natürlich auch die denen alle Regeln egal sind.

    Und da können sie nicht den ganzen Abend in der Klever Fußgängerzone stehen.
    Emmerich, Goch, Kalkar haben auch noch Innenstädte.
    Und dann die üblichen Einsätze wie häusliche Gewalt, Larmbelästigung usw. zu denen Sie gerufen werden.

    Und in den Niederlanden wird es wohl ähnlich sein und die sind irgendwo in Nijmegens Randbezirken unterwegs.
    Bis dann ein Wagen an der Grenze ist, sind die schon längst irgendwo in Berg en Dal untergetaucht.

     
  5. 13

    Es ist schon wunderlich, dass schnelle Fahrzeuge aller Art, auch dunkle Autos, jeden Abend ungehindert mit überhöhter Geschwindigkeit von A nach B und irgendwohin, durch Kleve’s „Fußgängerzonen“ fahren.

    ……..aber junge Menschen, die mit ihren „Brettern“ einfach nur Spaß haben, ohne jemanden zu behindern und zu gefährden, werden angezeigt……..

     
  6. 12

    Unsere Exekutive und die damit verbundene innere Sicherheit. Top! Daumen hoch. Jeden Tag bekomme ich mehr Vertrauen.

     
  7. 10

    Aus der NRZ: „Als die Fluchtrichtung B9/Wyler feststand, wurden die Kollegen der niederländischen Polizei umgehend über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt“, sagte Polizeisprecherin Stammen auf Nachfrage. Ob die niederländische Polizei die Verfolgung aufnehmen konnte, ließ sie „aus ermittlungstaktischen Gründen“ offen.

     
  8. 8

    @echte Kriminalpolizei
    Muuuh, also Herr Lohengräm, Herr Shields und Niederrheinstier können es nicht gewesen sein, mmuuuh.
    Die haben ein Alibi, mmuuuh. Denn die fahren nicht Audi A6, sondern artig mit der Bahn, mmuuuh.
    Wer dann, mmuuuuh?
    Wenn die Fakten analysiere und so überlege:
    Aus den Niederlanden, rücksichtslose Fahrweise und so schnell, dass die Polizei nicht mithalten kann, mmuuuuh …
    Ich habs, mmuuuuh: Mats Verstappen!

     
  9. 7

    @Klaus Wenn ein Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit von Kleve Richtung Grenze fährt, bleiben maximal 7-8 Minuten Reaktionszeit. Das ginge nur mit einem Anruf bei Zoll und BGS, die einen Wagen auf die Fahrspur setzen und sich positionieren könnten … damals, vor Schengen. Aber wahrscheinlich hatten die Täter noch Maschinengewehre dabei.

    Ich glaube aber, dass diese Art der Kriminalität durch das Schengen-Abkommen gefördert wurde.

     
  10. 6

    Hoffentlich war nicht mein Geld im Geldautomat.

    Aber mal ganz im Ernst, spätestens ab Kranenburg war doch klar wo die Reise hingeht.
    Und dann kann man keine weitere „Verfolgung, Sperre, etc.“ (sorry, ich kenne den polizeilichen Fachbegriff dafür nicht) organisieren?

    Wenn demnächst mal in der Nachbarschaft eingebrochen wird, dann rufe ich die Polizei erst garnicht mehr an.

     
  11. 5

    Es gibt bilaterale Abkommen für eine grenzüberschreitende Polizeiarbeit.

    Es gibt aber Probleme: https://www.nrz.de/region/niederrhein/deutsch-niederlaendische-zusammenarbeit-fuer-polizisten-eine-belastung-id4692524.html

    In diesem Fall hätte aber vielleicht eine Straßensperre an einer Zollgrenzstelle geholfen (in Zusammenarbeit von Zoll und Bundespolizei) – aber die gibbet ja nich mehr … damit wir alle die grenzenlose Freizügigkeit genießen können

     
  12. 4

    @Hannibal Gute Frage. Allerdings bin ich auch niemand, der auf Cobra-11-Situationen im realen Leben steht. Trifft dann meistens Unschuldige. Früher oder später erwischt man sie doch. Oder sie sprengen sich selbst in die Luft.

     
  13. 1

    Da hätten aus der Fluchtrichtung anrückende Kollegen aus den Niederlanden doch sicherlich helfen können? Wie steht es um die Zusammenarbeit mit den Niederlanden? Vermutlich ist das aus rechtlichen oder sonstigen organisatorischen Gründen wieder nicht möglich.