kleveblog wünscht: Frohe Ostern, „Sinn statt Sinnlosigkeit“

In seiner Osterpredigt hat Weihbischof Rolf Lohmann, Regionalbischof für den Niederrhein und den Kreis Recklinghausen, verschiedene Facetten des Lebens in den Mittelpunkt gestellt. In der Osternacht im Xantener Dom sowie am Ostersonntag in der St.-Agatha-Kirche in Dorsten erklärte er, dass es zwar nichts Schöneres und Kostbareres als das Leben gebe. „Aber wie viele Enttäuschungen gibt es auf dem Lebensweg? Wie viel gelingt überhaupt nicht so, wie man es sich gewünscht hat? Manches Leben geht viel zu früh und tragisch zu Ende. Denken wir an die vielen Opfer im Gaza-Streifen, im Heiligen Land, in der Ukraine, in den Hunger- und Terrorgebieten, denken wir an die Toten der Busunglücke der vergangenen Tage, denken wir an die Toten von Flucht und Vertreibung, an die Toten des Terroranschlags in Russland“, sagte Lohmann.

Viele Menschen würden sich die Frage stellen, ob nach dem Tod noch etwas kommt. „Nicht wenige denken diesbezüglich pessimistisch und haben sich eine fatalistische Grundeinstellung zugelegt. Das zeigen sowohl die Umfragen vor Ostern als auch die Kirchenmitgliedsstudie. Ostern ist eher ein Frühlingsfest, aber keines, das man mit religiösen Hintergründen begeht. Ich möchte Verständnis aufbringen und weiß, dass die Menschen vielerlei Gründe dafür haben“, erklärte der Weihbischof. „Sie verweisen auf die Unmenge von Leid, von dem wir einfach nicht wissen, warum das so ist. Warum wird eine Mutter von drei Kindern von Krebs befallen? Warum leben Bösewichte in Saus und Braus und müssen gute, ehrliche Menschen unten durch? Es gibt so viel Böses und Unrecht, dass man daran irre werden, ja sogar verzweifeln kann.“

Vor dem Hintergrund solcher Fragen könne in den Blick kommen, was Ostern bedeutet und wie sehr der Glaube etwas Beglückendes und Bereicherndes sei: „Ostern eröffnet uns die letzte Wahrheit über unser Leben. Ostern sagt uns: Es ist Sinn und nicht Sinnlosigkeit; es ist Leben und nicht Tod. Ostern tut das, indem es uns einlädt, auf das zu schauen und uns dem anzuvertrauen, was mit Jesus passiert ist.“

Weihbischof Lohmann: „Auch die Jünger hatten zunächst Zweifel“

Lohmann erinnerte an die Menschen, die sich für das Leben anderer einsetzen: „Wir haben hier in unserer Region starke Partner aus dem caritativen Bereich, die sich um die Flüchtlinge kümmern und versuchen, sie zu integrieren und in Arbeitsprozesse zu bringen. Die Hospizarbeit im stationären wie im ambulanten Bereich leistet ganz starke Hilfestellung für das Leben am Ende des irdischen Weges und tut alles Menschenmögliche. Notfallseelsorger sind in krisenhaften Situationen an der Seite der Menschen und helfen dabei, dass die Angehörigen – trotz Trauer und Elend – weiterleben können.  In vielen Gemeinden hält man Ausschau, wie – trotz Personalnot – weiterhin die Menschen besucht werden können, hier werden Besuchsdienste organisiert, es lassen sich Frauen und Männer zu Gottesdienstfeiernden ausbilden und sorgen dafür, dass das Evangelium unter die Leute kommt. Das ist und bleibt unser erster Auftrag vor allen strukturellen Fragen, die mitunter zu hoch gewichtet werden.“ Österlich empfinde er auch „die Demonstrationen gegen Rechts, die Demonstrationen für unsere freiheitliche Demokratie, weil hier dem Leben Raum gegeben wird, einem Leben, das jeden Menschen achtet und respektiert, ohne auf Herkunft und Religion zu schauen.“

Auch die Jünger Jesu hätten zunächst Zweifel an der Auferstehung gehabt, erklärte Weihbischof Lohmann. Doch schließlich seien sie zu Zeugen und Botschaftern der Auferstehung geworden. „Zeugenschaft – das ist heute unsere Aufgabe, Zeugen des Lebens und der Auferstehung zu sein.  Die Jünger konnten das nur tun, weil sie zur felsenfesten Überzeugung gelangt waren: Die Botschaft von Ostern ist wirklich die Wahrheit, mit der alles steht und fällt. Nur wenn Ostern wahr ist, ist es auch wahr, dass das Leben stärker ist als der Tod, dass das Gute stärker ist als das Böse und das Recht stärker als das Unrecht. Ich möchte Ihnen, ich möchte uns allen wünschen, dass wir dieser Botschaft trauen, dass wir uns aufs Neue diesem Gott anvertrauen“, schloss Lohmann seine Predigt.

Deine Meinung zählt:

15 Kommentare

  1. 15

    @14

    Wenn der „Goldhase“ und die „bunten Eier“ nicht in den Regalen (ab Februar) liegen würden, kaum ein Kind wüßte wahrscheinlich überhaupt noch, was Ostern ist/bedeutet…das gleiche gilt für den „Weihnachtsmann und Nikolaus“ etc.pp

    War es früher wirklich viel anders?

     
  2. 14

    Wenn der „Goldhase“ und die „bunten Eier“ nicht in den Regalen (ab Februar) liegen würden, kaum ein Kind wüßte wahrscheinlich überhaupt noch, was Ostern ist/bedeutet…das gleiche gilt für den „Weihnachtsmann und Nikolaus“ etc.pp

    Für viele andere sind es „gute Brückentage-Urlaub sparen“

    Frohe Ostern…in Form von „Ruhe“ und vielleicht Familiärer Eintracht…sprich innerer Einkehr.

     
  3. 13

    Es ist der Staat, der eine Abtreibung (ohne vorherige Beratung) im StGB kriminalisiert. Auch die rot-grün-gelbe Koalition hat daran nichts geändert. Was die Kirche findet, kann für niemanden zu einer Haftstrafe führen.

    Der Papst gilt laut katholischer Lehre als unfehlbar, nicht die Kirche insgesamt.
    Wichtiger finde ich, dass kein Staatsoberhaupt als unfehlbar gilt.

     
  4. 12

    @ 11:
    Geschäftstüchtig waren die Herren der Kircher schon im 15. Jahrhundert mit dem florierenden Handel mit den Ablassbriefen. „Leider“ hat Luther die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Und schon konnte die damalige Kirche die Bauern, die damals kein Latein konnten, nicht mehr für ganz dumm verkaufen.

    Benno

     
  5. 11

    @1. SpoyBoy Ich verstehe Ihre Unzufriedenheit nicht. Wäre die Kirche ein Unternehmen (was sie eigentlich auch ist), würden die Aktien steigen und den Aktionären würden fette Dividenden winken. Warum? Personal abbauen, Service reduzieren, große PR- und Marketingabteilung….

     
  6. 10

    „Das ist und bleibt unser erster Auftrag vor allen strukturellen Fragen, die mitunter zu hoch gewichtet werden.“

    Zu hoch gewichtet?

    strukturelle Ignoranz
    strukturelle Fehlleistung
    strukturelle Verachtung
    strukturelle Probleme
    strukturelle Benachteiligung
    strukturelle Verletzung von Rechten
    strukturelle Entwürdigung
    strukturelle Vernachlässigung
    strukturelle Ausgrenzung
    strukturelle Stigmatisierung
    strukturelle Diskriminierung
    strukturelle Unfähigkeit
    strukturelle Macht
    strukturelle Ohnmacht

    Zu welcher „Struktur“ passen die aufgelisteten Begriffe?

    Keine Ahnung?

    Ein Hinweis: Das kennen alle. Es sollte eigentlich etwas gutes sein. Das ist es manchmal. Manchmal aber auch nicht (siehe Aufzählung oben). Dabei sollte es unsere Gesundheit wiederherstellen oder erhalten. Manchmal tut es auch das Gegenteil.

     
  7. 9

    @ 4:
    „…In Kleve besitzt und besaß das Bistum Münster unterschiedlichste Gebäude. Eine Auflistung all dieser Gebäude würde mich sehr interessieren und vielleicht kennt jemand diese und kann sie hier veröffentlichen. Einer Meinung nach gehört dieses Vermögen der Stadt und somit uns allen.. …“ Meines Wissens falsch. Spyck-Klösterchen, Pferdeweide an der Hinterspyck, wo nun die Bäume gefällt werden mussten, Wasserburg Rindern, das sollte zumindest schon mal im Kirchenbesitz sein. Weiter geht es mit allen Kirchen, allen Voran die Kirche in Reichswalde, dann die Gebäude auf der Herresbachstraße stehen auf Kirchengrund und die Besitzer müssen an die Kirche Erbpacht zahlen.
    Apropos Klösterchen: dass haben die Patres, so wie ich es gehört habe, damals dem Bistum Münster geschenkt.

    @ 2 Niederrheinstier:
    hier https://www.youtube.com/watch?v=ZZ7xVqYQ_VQ findest Du die annähernd genaue Antwort, wie arm die Kirchenmaus wirklich ist…

    @ Steve Bay:
    ich hatte das Gefühl, dass Ihnen leicht die Hutschnur hochgegangen ist. Das kann ich nachvollziehen.
    Dir deutsche Amtskirche sucht nicht gerne den Grund der gewaltigen Kirchenaustritte in den eigenen Reihen, nein es muss andere Gründe geben, denn die Kirche gilt als Unfehlbar!
    Aber vielleicht sollten sich die Verantwortlichen mal verschieden Dinge durch den Kopf gehen lassen.

    Mal als Gedankenanstoss für die Kirchenverantwortlichen:

    Die Kirche verurteilt Schwangerschaftsabbrüche als Mord, also eine Todsünde. Als moralische Instanz setzt sie sich gegen Abtreibung ein, während im Hinterzimmer Kinder missbraucht werden? Wie mit solchen Tätern/ Kinderschänder umgegangen wurde/ wird(?) können wir nachsehen: https://www.youtube.com/watch?v=wz_enJlgcy0 – Warum werden nicht sofort alle zur Anzeige vor einem weltlichen Gericht gebracht?

    und wie war das nochmal mit dem Mammon? https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/im-namen-des-mammon-6782281.html
    Wenn ich an den Kauf des Domforum in Köln denke…. Wasser predigen, Wein trinken? Aber imemr schön den moralischen Zeigefinger heben, liebe Kirche

    Wie war das nochmals mit der Fusion unserer Gemeinde? Die Mehrheit aller Gemeindemitglieder war für den Namen St. Marien. Und wie heißt heute unsere Klever Gemeinde?

    Die Menschen, die sich vorbildlich für die Christus-König-Gemeinde eingesetzt haben, wurden nach meines Wissens mehr oder weniger mundtot gemacht

    Die Kirche, und nicht nur hier am Niederrhein, jammert über schwindende Kirchenbesucher. Wie es auch anders geht, konnte in Emmerich erlebt werden: https://ga.de/news/panorama/der-pop-kaplan-zieht-weiter_aid-41817259
    Und was macht das Bistum Münster? Gibt dem Protest ein paar Menschen nach und ignoriert den Wunsch der Mehrheit der Gemeindemitglieder und auch der Jungend, die Zukunft der Kirche, daß der Kaplan in Emmerich bleiben sollte

    Und wie war das nochmal mit dem Pastor, der auch katholische Gleichgeschlechtliche segnet wollte? Da kam direkt die Kelle aus seinem Bistum und Rom

    Können wir uns noch an die Geschichte mit Kardinal Woelki und der Aufklärung der Missbräuche im Bistum Köln erinnern? https://www.spiegel.de/panorama/missbrauchsgutachten-aus-dem-erzbistum-koeln-was-kardinal-woelki-aendern-will-a-7710a86b-3f9e-415b-841c-1a84b7c3b151
    Und nun möchte Woelki „handstreichartig“ das Donradio übernehmen (https://www.ksta.de/koeln/erzbistum-koeln-woelkis-naechste-attacke-gilt-dem-domradio-763714)

    Zu Ostern feiert die Kirche die Auferstehung Jesu und sein Vermächtnis, aber was die Amtskirche daraus gemacht hat ist in meinen Augen ein florierendes, zum Teil machtbesessen, dem Geld hinterherjagendes Geschäft.
    Und das war bestimmt nicht im Sinne des guten Mannes aus Nazareth.

    Benno

     
  8. 7

    gibt es die sprichwörtliche arme Kirchenmaus gar nicht

    Tja, ich schrieb ja schon, dass die Kirchenmitglieder in den zentralen (Finanz-) fragen nix zu sagen haben und auch keine Rechte am Besitz haben, der bleibt oder fällt im Zweifelsfall an den ‚Bischöflichen Stuhl‘ unter die Alleinverfügungsgewalt des Bischofs – der auch diesbezüglich nicht der staatlichen Finanzaufsicht unterliegt. (*)

    So ähnlich wie auch der Grössteil der Bevölkerung vom Vermögen in Deutschland nicht profitiert…um es mit Volker Pispers zu sagen:

    https://www.youtube.com/watch?v=g-pNlHa07P4#t=6m26s

    (*) Deswegen war auch dem Tebartz van Nijmegen .. äh..Elst bei seiner Protzerei juristisch (fast) nix vorzuwerfen. Der durfte über den Grossteil des Geldes frei verfügen.

     
  9. 6

    „Sinn statt Sinnlosigkeit“ ? Situation ( z.Z. besonders aktuelle ) warten auf ..“ES MACHT SINN“ Möglichkeiten , zum Wohl der Menschen ,erkannt und verwirklicht zu werden. ? Frohe Ostern ! ? ?… ?

     
  10. 5

    Ich glaube an die Unsterblichkeit der Seele, die als Essenz beim Tod den Körper verlässt und auf einer immateriellen, zeitlosen Ebene weiter existiert.

    Woran glauben Sie?

     
  11. 4

    Seltene Töne auf Kleveblog.
    Gespräche über das Leben, den Tod unsere Edlichkeit.
    Über das Sinnvolle.
    Ostern eignet sich dazu aber natürlich auch jeder andere Tag oder Zeitpunkt.
    Ob wir am Ende des Lebens auf das eigene Leben zurück blicken oder davor, ob wir Frieden mit allen Mitmenschen schließen, klären was ggf. offengeblieben und was man einander schuldig geblieben ist, einander vergeben und selbst um Vergebung zu bitten, sich mit den eigenen Ängsten und Hoffnungen auseinandersetzen um letztlich irgendwann Abschied von allen zu nehmen entscheiden wir täglich oder auch nicht.

    Aus meiner Sicht trifft es der Begriff Demut um all das eigene Scheitern und das allgemeine Scheitern von uns Menschen zu begegnen. Aber neben dem Scheitern gibt es das Gelingen. Und hier möchte einen Gedanken von SpoyBoy aufgreifen.

    In Kleve besitzt und besaß das Bistum Münster unterschiedlichste Gebäude. Eine Auflistung all dieser Gebäude würde mich sehr interessieren und vielleicht kennt jemand diese und kann sie hier veröffentlichen. Einer Meinung nach gehört dieses Vermögen der Stadt und somit uns allen. Wenn demnach ein Gebäude verkauft wird sollte es gemeinwohlorientiert – vor Ort – reinvestiert werden. Der Klever Kirchenrat könnte dies in Abstimmung mit dem Klever Rat und Vertretern der Bürgerschaft auf Basis einer zu erarbeitenden Leitline beschließen. Die Kirche und die Religionen sind aber aus einer Stadt nicht wegzudenken und welche Rolle sie einnehmen kann nur miteinander verhandelt werden. Die Quartiersentwicklung in der Oberstadt hat bis zum heutigen Tag die Kirche als Akteur nicht einbezogen was absolut inakzeptabel ist – den die Kirche macht seit einem Jahrtausend Quartiersarbeit nur hieß es Gemeindearbeit ist aber im Grunde ein und dasselbe. Das Bistum Münster hat vor einem Jahrzehnt ca. 80 Gebäude benannt die ‚veräußert‘ werden müssen und nicht sollen. Leider kenne ich auch diese Liste nicht. Aber darunter viel das Canisius Center oder der Kindergarten in der Ackerstraße sowie Küppersstraße oder bald auch die Christus-König Kirche die bereits, was das Grundstück betrifft zur Hälfte verkauft ist.
    Was ist mit dem Erlös der Verkauften Gebäude passiert?

    Ich kenne mich überhaupt nicht mit Kirchenrecht aus aber in der christlichen Soziallehre ist nachzulesen bzw. von Kennern wurde angemerkt;

    „Oberstes Prinzip ist das allgemeine Nutzungsrecht (primäres Naturrecht) und die Gemeinbestimmung der (Erden-) Güter. Gott hat die Güter der Erde allen Menschen zugedacht; für den Gebrauch ist diese Norm zentral.
    Mit dem II. Vatikanischen Konzil tritt dieses Prinzip noch deutlicher ins Zentrum der Überlegungen zum Eigentum…Man muss sich noch einmal das kennzeichnende Prinzip der christlichen Soziallehre vergegenwärtigen: Die Güter dieser Welt sind ursprünglich für alle bestimmt. Das Recht auf Privateigentum ist gültig und notwendig; es entwertet aber dieses Prinzip nicht: Auf ihm liegt in der Tat eine „soziale Hypothek“, das heißt, darin erkennt man eine soziale Funktion als innere Qualität, die genau auf dem Prinzip der allgemeinen Bestimmung der Güter gründet und von dorther gerechtfertigt ist.“ https://www.pfz.at/themen/entwicklungspolitik/eigentum-in-der-katholischen-soziallehre/

    Für Kleve wünsche ich mir das die soziale Stadtentwicklung deutlich mehr Fahrt aufnimmt und Politik und die Kirchen dabei an einem Strang ziehen und insbesondere die Christus-König Kirche nicht unter den Hammer kommt sondern zu einem Quartiers-, Gemeinde- oder Stadtteilzentrum ausgebaut wird. Gleiches gilt aber für alle anderen Objekte der beiden Kirchen ebenso…
    Ein frommer Wunsch – mag sein…
    Es wäre auf jeden Fall „Sinn statt Sinnlos“
    Frohe Ostern

     
  12. 3

    Reicht euch auch die Hände zur Versöhnung, und öffnet eure Herzen!

    So betrachte ich das auch.

     
  13. 2

    @1 SpoyBoy
    Mmuuuh, SpoyBoy, frohe Ostern! Können Sie bitte auch noch ausführen, wie viel Vermögen inzwischen anteilig auf jedes Mitglied der katholischen Kirche entfällt und wie viele Mitarbeiter ein Mitglied (zur Mehrwertabschöpfung) anteilig beschäftigt, mmuuuh zur Not nur für Deutschland? Vermmuuuhtlich gibt es die sprichwörtliche arme Kirchenmaus gar nicht, mmuuuh angesichts des immensen Immobilienbesitzes der katholischen Kirche in den Innenstädten sowie den riesigen Acker- und Grünlandflächen in Deutschland, die so mancher dahinscheidende Bauer einst der katholischen Kirche noch schnell auf dem Sterbebett vermacht hat. Vermmuuuhtlich wäre ich sogar gut beraten, diesem Verein beizutreten, mmuuuh, wenn dabei auch ein paar Hektar Grünland auf mich entfallen.

     
  14. 1

    Habe den Artikel jetzt nur überflogen, aber meiner Mainung nach sind das schöne Worte, die aber z.T. falsch sind und am Kern der Kirchenprobleme vorbeigehen. Damit gewinnt man keinen.

    1.)
    Armen helfen, caritativ tätig sein, das ist kein Alleinstellungsmerkmal einer Religion, sondern eine ethische Einstellung, die man auch woanders ausüben oder antreffen kann.

    2.)
    Dass die Menschen eine zunehmend fatalistische Grundeinstellung hätten, halte ich für komplett falsch, der Weihbischof führt auch keine Quellen für seine These an.
    Im Gegenteil ist es so, dass man sich bei steigendem Wohlstand immer weniger Gedanken über den Tod macht. Der kommt sowieso, man kann ihm nicht entfliehen, weder als Christ noch als Nichtchrtist. Was danach kommt, WISSEN wir NICHT, darin sind sich Theisten und Atheisten einig. Deswegen heisst es ja auch ‚Glaube‘. (Auch wenn die kath. Kirche den für die ultimative Wahrheit hält.)

    3.)
    Es war schon immer schwer und es ist es bei steigendem Wohlstand noch viel mehr, anderen Menschen faktisch unbewiesene Phantasiegeschichten als wichtige, insbesondere unmittelbar lebensbetreffende Zielsetzungen zu vermitteln, wenn sie doch im realen Leben der Menschen keine Rolle spielen, – wie Olaf Schubert hier sehr schön in einem Satz pointiert:

    https://www.youtube.com/watch?v=cUtGaTAxvFg#t=1m47s

    Dazu passen auch 2 herausgeschnittene Sätze des Kabarettisten Konrad Beikircher in „Frau Walterscheit‘:

    https://www.youtube.com/watch?v=ZqxiahO1nvM#t=6m7s

    https://www.youtube.com/watch?v=ZqxiahO1nvM#t=8m41s

    Auch wenn lustig rübergebracht, skizzieren sie ganz klar die fundamentalen Probleme der Kirche.

    Im Gegensatz zur vielfachen Annahme war der Glaube für die Masse der Kirchenmitglieder noch nie wichtig, auch nicht vor Jahrzehnten als die Kirchen noch voll waren. Die Volkskirche war Teil der Gesellschaft, man war (und schön wärs wenns noch so wär) einfach dabei. Der Glaube hat dabei keine Rolle gespielt. Allein diese Analyse begreifen die Kirchen nicht und versuchen genau kontraproduktiv, ihre Rettung aus der schwindenden Mitgliederzahl in einer verstärkten Betonung von Glaubensinhalten zu suchen. Das geht daneben, und das ist der wahre Gund für den momentan beobachtbaren Mitgliederschwund. Die Missbrauchsskandale wirken da nur als Beschleuniger.

    Insbesondere kann ich da nur die Äusserungen von Harald Schmidt zu seinem Verhältnis zur Kirche im jüngsten SWR-Nachtcafe empfehlen, – habe auf den zentralen Satz vorgespult, aber die ganze Sendung ist sehenswert.

    https://www.youtube.com/watch?v=r1fxi_nYDD8#t=9m15s

    Interessant auch die nachfolgende Überlegung zur katholischen Amtskirche, die sich momentan ausschliesslich in den Aspekten der Rationalisierung und Notstandsverwaltung gefällt, – insbesondere unter dem Label „Einbeziehung von Laien“ enorme Arbeit auf Ehrenamtliche überwälzt, die früher hauptamtliche Priester gemacht haben, und die die Ehrenamtlichen per Kirchensteuer für den ganzen Bums auch noch zahlen lässt, obwohl diese auch weiterhin in den wirklich wichtigen (z.B. Finanz-) Dingen nix zu sagen haben – raffiniertes System! :

    Die aktuelle Gottesdiensbesucherquote liegt bei ca. 6%.

    Würden 5-mal so viele Leute in die Kirche gehen, wäre das immer noch die Minderheit(!) der Kirchenmitglieder und möglicherweise auch der Kirchensteuerzahler/innen. Die Amtskirche würde mit der momentan reduzierten Anzahl der Gottesdienste und geschlossenen Kirchen prötzlich an Kapazitätsprobleme kommen. Wir würde sie das denn lösen wollen? Sie müsste es aber lösen denn die Leute zahlen ja Geld.

    Die Schliessung von Kirchen und Angebotsreduzierung wird den Trend des Mitgliederschwunds nicht stoppen, sondern aktiv beschleunigen!

    Aber es besteht überhaupt kein Interesse, die immer noch so vielen eigenen und zahlenden(!) Mitglieder aktiv zurückzugewinnen. Im Gegenteil. Es wird (unnötig, die Kirche ist steinreich) gespart und dichtgemacht.

    Sie müsste sich ja eigentlich an die eigenen Worte halten: Geh hin, verkaufe alles was Du hast und gib Dein Geld den Armen. Kann ich im Bistum Köln (3 Mrd. Vermögen, nur Bistum, ohne die Vermögen der einzelnen Kirchengemeinden) nix von sehen. Das viele Vermögen wird nicht mal für die Kirchen der eigenen Mitglieder verwendet, sondern die Kirchen werden ja reihenweise geschlossen. Man könnte ja auch eine Offensive starten und Kirchen renovieren, beleuchten und öffnen, auch wenn nicht mehr so viele kommen.

    Herz-Jesu Reichswalde könnte das Bistum aus der Portokasse sanieren. Man tut es nicht. Warum auch? Die Dödel zahlen ja auch so.

    Aber vielleicht will die Amtskirche genau das ja? Denn stellen wir uns mal vor, alle würden austreten und nur noch der Bischof mit ein paar alten weissen getreuen Männern bliebe übrig. Die würden dann ALLEINE auf einem Riesenvermögen sitzen und einfach als Immobilien- und Varmögensverwaltungsgesellschaft weitermachen, möglicherweise weiterhin mit dem privilegierten Status einer Köperschaft.

    Von daher läuft für die Amtskirche zur Zeit alles prima!

    Über die unsägliche und inakzeptable Behandlung der Frauen in der katholischen Kirche will ich jetzt gar nicht reden, das würde einen eigenen Blog füllen.

    Frohe Ostern!
    🙂