Überraschende Erkenntnis am Treppkesweg: Kies, das Lebenselixier des Niederrheins (»unser Öl«) ist auf dem Vormarsch: Gefühlt jeder zweite Vorgarten besteht nur noch aus Variationen von Kies (grau, weiß, rot), manchmal auch frech gemisch (Garten grau, Einfahrt weiß). Kies Haring hätte seine Freude daran, aber beim Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« ist damit ja wohl kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Eine wichtige Frage ist natürlich noch, ob unter der Kiesdecke noch diese schwarze Folie liegt, die jegliche Vegetation unterdrückt – und wann der Tag kommt, an dem der erste Anwohner sagt: »Eigentlich reicht mir auch die schwarze Folie, der Kies stört nur.«
Nach Paragraf 910 BGB besteht zumindest ein Anspruch darauf, dass herüberragende Zweige („Ãœberhang“) verschwinden, wenn sie stören. Selber abschneiden darf der beeinträchtigte Grundstückseigentümer aber nur, wenn der Eigentümer des Nachbargrundstücks selbst Gelegenheit hatte, den Rückschnitt innerhalb einer angemessenen Frist zu erledigen.
Ab 1 August 2012 erhält der Paragraf 910 BGB den Zusatzvermerk;
sollten sich keine Bäume oder sonstige als grün zu bewertenden Pflanzungen im Gaten befinden, dies gilt insbesondere für Kiesflächen über 5 m2 wird dies Fläche unmittelbar als Hundtoilette für den betrefenden Stadttei zur Verfügung gestellt.
Die Stadtverwaltung
@Thomas
schon mal darüber nachgedacht, das Dinge die vor 40 Jahren einmal Freude bereitet haben,heute nur noch körperliche Schmerzen verursachen.
Wenn aus Lust auf Garten nur noch eine lästige Pflicht, weil Last wird,dann sucht man nach Wegen zur Reduzierung der Last ohne gleich ins Seniorenheim umziehen zu müssen.
Vielleicht gibt es ja auch eine Telefonnummer hiner der sich Gratis Hobby Gärtner verstecken, die die Pflege gerne als Ausgleich zur Büroarbeit übernehmen möchten.
Mir fällt das schon seit ein paar Jahren negativ auf;das so viele Vorgärten hässlich mit Steinen ausgelegt werden;das ist nutzlos für die Vögel sowie ein sehr trauriger Anblick;
wie in einem Gefängnis…
Wie schön kann man einen Vorgarten anlegen ohne das es zu teuer und zu viel Arbeit macht:Ein paar Rosen,ein Mandelbaum;ein paar Astern,etwas Rasenfläche;schon hat man einen schönen Anblick!
In meinem Heimatdorf hat eine Familie die schönen Rosen ihrer Oma(der das Haus früher gehörte) rausgerissen und den Vorgarten mit groben schwarzen Steinen;ähnlich wie sie zwischen den Gleisen liegen „geschmückt“…
Hässlich!!!
Mit zunehmendem Alter unserer Bevölkerung und gleichzeitig zunehmendem Anteil von Hausbesitzern wird diese Garten“kultur“ vermutlich ebenfalls weiterhin zunehmen 🙁
Erfreulich zu sehen, dass noch andere Menschen diese Entwicklung mit Sorge und Unverständnis betrachten.
Dann lieber verwilderte „Naturlandschaften“ als solche meist mißlungenen Gartenwüsten.
Und für solch abgrundtief hässliche Vorgärten wird unsere schöne niederrheinische Kulturlandschaft Tag für Tag weniger… viele Leute haben nicht einfach nur einen schlechten Geschmack, sie sind faul geworden!
@MeinerEiner
Jedsmal, wenn ich mit der Nieten-Linie 58 der NIAG durch Emmerich schaukele, komme ich mir vor wie in Läibzisch anno 1988. Es kann also nur besser werden (Auferstanden aus Ruinen und dem Zevens zugewandt)
@ KlePeter
Es soll sogar Kommunen geben (nennen wir diese mal Emmerich am Rhein), die Anwohner und Hausbesitzer im Innenstadtbereich schriftlich durch das Ordnungsamt auffordern, solche Auswucherungen zu entsorgen und für die Zukunft zu verhindern (gegen Androhung Ordungsgeld), da ansonsten das Stadtbild leidet. In Emmerich?!
RP Fotograf Friedel Evers beim Testen im Baugelände
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=xxngjz4z.jpg
Der genaue Betrachter der Fotos wird entdecken, dass vor der Mauer – zwar ungewollt, aber immerhin – einige grüne Pflanzen ihr dürres Dasein fristen. Da muss noch der Gasbrenner aus dem Baumarkt sein schändlich Werk tun.
Info für die Killerplautze: Mit den Planen sowie mit Split versiegelt man die Flächen nicht da diese komplett wasserdurchlässig sind!
Ansonsten gefallen mir persönlich Steingärten überaus gut.
Wir haben diese Kiesinvasion auch in unserer Nachbarschaft festgestellt.
Dieses hat aber m.E. damit zu tun, dass die lieben Nachbarn lieber für sich sind in ihrem Garten hinter dem Haus, schön versteckt und ohne soziale Kontakte.
Während wir noch Blumen und Rasen haben, was gepflegt werden muss, wodurch wir uns auch zwangsläufig vor unser Haus begeben „müssen“, wo man dann auch mal einen Nachbarn grüssen darf oder auch mal ein „Schwätzchen über den Zaun“ halten kann, igeln sich viele ein und machen in pflegeleichten Kies ohne Gefahr, auf die Nachbarn zu treffen nach dem Motto, vom Auto aus die Garage ferngesteuert öffnen, Auto abstellen, weg und blos keinen sehen.
In manchen Fällen hat der Kies im Vorgarten sogar einen Sinn. In unserem Fall ist das die vorgeschriebene Muldenversickerung für anfallendes Regenwasser. Nicht immer sind die Kiesvorgärten selbstgewählt :-)…….aber man kann sie auch ansehnlich gestalten und mit Pflanzen versehen.
Nachtrag:
Indem man den Boden mit Plane und Kies versiegelt, fällt mehr Oberflächenwasser an, welches in den Regenwasserkanal eingeleitet wird. Wenn das genug Experten machen, dann laufen mit schöner Regelmässigkeit die Keller voll, weil die Rohre nicht gross genug dimensioniert sind. Spätestens da kommt nun wieder die weltberühmte Firma mit den roten Baggern ins Spiel…Wenn der Abgabenbescheid für die Baumassnahme ins Haus flattert dürfte manchen Hausbesitzern das Wasser in den Augen oder bei entsprechender Grundstücksgrösse bis zum Hals stehen.
Ist das nicht eine widergekaute Ausgeburt eines Klever Grünen, welcher sich im Angesicht der vorhandenen Resourcen, verzweifelt dem Thema nähert und seniert: Wie hinterlasse ich Fußspuren im Kies??
Wohl war. Wenn`s denn mal Kies wäre. Die meisten Zeitgenossen benutzen grauen „Split“- manchmal wähne ich mich in an deutschen Gleistrassen und nicht in niederrheinischen Vorgärten. Hauptsache praktisch- zum Kotzen. Ich fühle mich da schon fast genötigt ein Grundstück für die freie Entfaltung des Unkrauts zu pachten.
Nicht das ich den Kies schön finde. Aber mit der schönen schwarzen Folie unter der Kiesdecke hat man eine große Zeitersparniss bei der Gartenarbeit und somit viel mehr Freizeit.
hallo, ich kann das auf dem bild nicht so recht erkennen, aber für mich sieht es so aus als wenn das Split wäre und kein Kies. Irgenwie kostengünstiges Bruchmaterial aus Bauschutt oder so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand rote und weiße bis hellgraue Kieselsteine sortiert, außer für ornamentales Kieselpflaster, wofür man aber dementsprechend löhnen muss. Dat is Billigsplitt aus Industrie- und Bauschutt
Mein Sohn findest auf unseren Spaziergängen klasse!
Er sammelt die Steine und fügt die Schönsten seiner Steinsammlung zu, der große Rest wird in Teichen, Pfützen und sonstigen Wasseransammlungen versenkt…hihi
@Rainer Hoymann
Die Firma RedSun in Kevelaer lebt nicht schlecht davon und verdreifacht ihr Betriebsgelände. Mit Kies kann man also doch jede Menge Schotter machen.
Am meisten stört immer diese Kieskratzerei Samstags morgens ab 07.00h wo ein jeder seinen Kies mittels Laubbesen begradigt und von evtl. noch vorhandenen Blättern befreit…
Wenn man jede Menge Kies auf dem Konto hätte, dann könnte man sich auch einen ansehnlichen Vorgarten leisten. Dies bedeutet aber nicht, dass ein Kiesvorgarten günstiger wäre und schon gar nicht, dass der Besitzer eines Kiesvorgartens keinen Kies auf dem Konto hat, oder?
Mir wäre (jede Menge) Kies auf dem Konto lieber als vor der Haustür!
Schnell einmal gegoogelt und die Stadt Schweinfurt (2009) durch Kleve (2011, es dauert halt) ersetzt:
„Die Wüste lebt nicht
Herdentrieb ist eine herausragende Eigenschaft des Menschen; insbesondere, wenn es um Modeerscheinungen, so genannte „Trendsâ€, geht. Ein solcher Trend der besonders trostlosen Art ist derzeit in den (Vor-)Gärten der Wohnviertel zu beobachten. Ganz Kleve wird quasi „verkieseltâ€. Flächendeckend werden weiße oder graue Steine in die Vorgärten geschüttet, nur vereinzelt ragen abstrakt heranwachsende Nadelgehölze oder Buchsgebilde zwischen den Kieseln heraus. Das war sicher einmal schön, als rundherum phantasievolle Vorgärten blühten und gediehen und die einzelne tote Steinwüste einen spannenden Kontrapunkt abgab. Heute ist es nur noch hässlich, weil man Spazieren gehend durch trostlose Geröllhalden wandelt und sich auch an den verwachsenen Bäumchen zwischendrin nicht so recht erfreuen kann. In meinen Augen ist das keinen Deut besser, als die uniforme Gartenphilosophie der 70er- und 80er Jahre: Rundherum ums Grundstück pflanzte man damals Tujahecken, den Vorgarten säumten Berberitzen… Schöne Gärten sehe ich immer wieder, wenn ich mit dem Fahrrad durch das Klever Umland streife. Hier liebt man`s bunt, manchmal auch fruchtig, mischt heimische Zier- mit Nutzpflanzen und erteilt den spartanischen Japan-Fetischisten eine farbenfrohe Absage…“
Quelle: http://www.swex.de/blog/?tag=schweinfurter-vorgarten, 14.06.2011
Und die größte Steinwüste in unserer kleinen Stadt ist?
Richtig: der Opschlag!