Kleve kann mehr, z. B. Grammatik

Ist doch ohnehin alles seinerlei
Ist doch ohnehin alles seinerlei

Für diesen Beitrag, so viel ist sicher, ist vorab eine Entschuldigung meinerseits fällig. Denn mein Geschäft ist zwar (mehr oder minder) die Sprache, aber nie werden irgendwelche Fehler in diesem Gestrüpp von Regeln und Ausnahmen, das sich deutsche Grammatik nennt, dazu führen, dass ich jemanden diskreditiere. (Wer aufmerksam durch diesen Blog liest, wird sicher auch Fehler finden. Mehr als einen. Manche bemerke ich erst nach Monaten, und – muss ich gestehen – das ist mir dann doch etwas peinlich, und ich korrigiere sie heimlich.)

Nun aber zur SPD und seinem neuesten Flyer. Mitten in der Vorstellung des Kandidaten für meinen Wahlkreis, Michael Kumbrink, taucht dieser Satz auf, dem eine gewisse dysgrammatische Wucht nicht abzusprechen ist:

Damit wird unsere Stadt nicht nur für seine Bürger, sondern auch für seine Besucher und – in Zukunft – für seine Studenten attraktiver.

Ist das eine Freudsche Fehlleistung in dem Sinne, dass es sich um Theo Brauers Bürger, seine Besucher und seine Studenten handelt? Die vorwegempfundene Wahlniederlage? Oder wem gehören (grammatisch) die fraglichen Personengruppen? Mit Sicherheit nicht der Stadt, denn dann wären es – mit Dank an alle Deutschlehrer, die an mir gescheitert sind, allen voran Karl Kemper - ihre Bürger, ihre Besucher und ihre Studenten.

p.s. Auf der Rückseite des Flyers sagt Bürgermeister-Kandidat Josef Gietemann: „Bei keiner Wahl können Sie direkter darüber abstimmen…“ Direkt gehört aber m. E. zu den nicht steigerungsfähigen Adjektiven. Etwas ist direkt, oder es ist nicht direkt. Nicht aber ein bisschen direkt. Etwa so wie schwanger.

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14 Kommentare

  1. 12

    @L.Seerden

    Genau, hinter der Grenze begreift man sich als eine Region und packt seine Defizite an. Auf der anderen Seite ist das für Kleve eine Chance, da mit zu gehen, wie z.B. bei der Reaktivierung der Bahnstrecke, die Stadsregio investiert gerade 150.000 € in eine Machbarkeitsstudie.
    Das muss aber jetzt passieren und nicht vor der nächsten Kommunalwahl, dann ist – nicht nur auf dieses Beispiel bezogen – der Zug abgefahren.

    Ich habe zwölf Jahre für ein niederländisches Unternehmen gearbeitet und habe hohen Respekt vor der Kreativität und Anpackmentalität dort, da könnten wir uns eine ganze Wurst von abschneiden.

    Der bessere „Macher“ für den gemeinen Bürger ist Josef Gietemann, der mit viel Geduld Ziele verfolgt und sie auch durchgesetzt bekommt. Das ist anstrengender als Workshops, bringt aber mehr für das Leben jedes einzelnen hier.

    Theo B. und Co. verschlafen nicht nur die Entwicklung in der Stadsregio und verpassen da den Zug, manchmal habe ich das Gefühl, das hier zwei Parallelwelten in der Stadt ablaufen:
    – die, in der die CDU und ihre Treuesten leben (alles prima…)
    – die, in der der Rest lebt (Insolvenzen, Arbeitslosigkeit, Krise,…)

    Von den vier Kandidaten lebt nur einer in meiner Welt…

     
  2. 11

    @Michael Z,

    Das sehe ich ähnlich. Vor allem, weil die derzeit Regierenden trotz aller eindringlichen Warnungen nach wie vor in die falsche Richtung rennen und sich gegenseitig das Schwarze nicht unter den Fingernägeln gönnen , während nicht ganz 20 km Kilometer westlich ganz andere Projekte verwirklicht werden.
    Wenn die erst mal fertig sind, können wir hier alle einpacken.

    http://www.bilderhoster.net/img.php?id=4hszlxm5.jpg

     
  3. 10

    @ Wim Heuvens

    Aber ich bin ein „Konservativer“, ich will „erhalten“ und nicht der Erosion unserer Stadt weiter zusehen.
    Deshalb kann ich beim amtierenden Bürgermeister keine hervorstechenden Eigenschaften erkennen, da dieser dieser Erosion tatenlos zusieht.
    Artur Leenders ist vor vier Jahren mit meiner Stimme einmal quer durchs politische Spektrum gesaust und hat sich der CDU an den Hals geworfen. Damit die Grünen zur Bedeutungslosigkeit degradiert…..Welche Charaktereigenschaften meinen sie da? Machterhalt, Opportunismus?

    Für mich, der als Jugendlicher CDU-Wahlzettel ausgetragen und Plakate geschleppt hat ist der einzig seriöse Kandidat Josef Gietemann, der mit dem Ansatz „Kleve kann mehr“ den Nagel auf den Kopf trifft. Wenn wir hier nicht bald mehr Qualität und andere Schwerpunkte seitens der Kommunalpolitik setzen, erodiert hier alles weg….

     
  4. 9

    @michael z.

    Der Konservative mag zwar daneben sein, aber er beschreibt sehr gut die Denke in grossen Teilen der hiesigen CDU.

    Sehr vereinfacht ausgedrückt, lautet diese: die Arbeitsplätze sind verloren, es muss etwas Neues her.

    Was, ist egal, nur wir müssen weiter das Sagen haben.

    Deshalb werden immer neue Fässer wie Touristik, Seniorenstadt, Werkstattverfahren, Kreativviertel, Spassdraisinen usw. aufgemacht.
    Nachhaltig sind keine dieser Massnahmen.

    Es besteht nur noch aus hektischem Aktionismus, welcher darüber hinwegtäuschen soll, dass sie schlicht und einfach ratlos und überfordert sind, zudem alles freudig abnicken, was ein Herr Brauer oder ein Herr Rauer beziehungsweise die großen Gönner und Matadore ihnen so vorsetzen, ohne sich auch ansatzweise darüber im Klaren zu sein, wie tödlich dieses Abnicken eigentlich ist.

    Das die Verluste der Arbeitsplätze auch sehr viel mit der vorhandenen Infrastruktur, wie zum Beispiel Erreichbarkeit zu tun haben, weiß jedes Kind.

    Vor einigen Jahren war mir das niederländische Beschilderungssystem
    für Industriegebiete aufgefallen. Dort hat jeder Betrieb neben der Hausnummer auch eine Betriebsnummer, welche gut sichtbar am Eingang angebracht ist.
    Auf den Wegweisern sind die Nummern 0-1000 oder 1001-2000 usw. angebracht. So kann jeder Ortsfremde sehr leicht, ohne großes Suchen den jeweiligen Betrieb finden.

    Weil ich dieses narrensichere System gut fand, hatte ich der Stadt den Vorschlag gemacht, dieses einfach auch hier anzuwenden.
    Die Antwort war: „Das haben wir nichts mit zu tun, das ist die Aufgabe der Wirtschaftsförderung.“ Bürgernähe pur.

    Seit einiger Zeit beobachte ich, dass schwere Nutzfahrzeuge am Kreisverkehr an der Kalkarer Strasse munter bis vor die Stadthalle fahren um dort ihre Pirouetten zu drehen.

    Die Stadt hat es bis heute nicht fertig gebracht, an der Bahnhofsstraße ein Schild „Alle Richtungen“ ánzubringen.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Lastwagen beim Umdrehen (bestenfalls) ein paar Autos ineinander schiebt.

    Das habe ich hier auch schon geschrieben. Da ich weiß, dass diese Seite auch im Rathaus gerne gelesen wird, jedoch einfach nichts geschieht, gehe ich einmal von bewusster Böswilligkeit aus.

    Was das jetzt alles mit dem Konservativen zu tun hat?

    Der denkt, die bisherige Politik soll immer so weiter gehen. Er sieht aber nicht, dass die handelnden Personen und die Mehrheit am Ende und geradezu bis zur Schlacke ausgebrannt sind.

     
  5. 8

    @ Konservativer

    Obwohl ich keineswegs ein Konservativer und schon garnicht CDU-Wähler bin, stimme ich Ihnen in der Beurteilung des Klever BMs zu.

    Die von Ihnen genannten und aufgeführten Qualitäten besitzt er wirklich, darüberhinaus -und das ist nicht minder wichtig- ist er ein Mensch mit praktizierender Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit, Zivilcourage und Standfestigkeit.

    Vielen stößt jedoch sein Lächeln böse auf, denen sage ich immer: was würdet Ihr sagen, wenn er nur mit „einem langen Gesicht“ herumlaufen und Pessimismus verbreiten würde?!

    Seine Mitbewerber sollte man als solche achten, wahre Gegner sind sie nicht. Wobei ich Herrn Dr. Leenders nicht direkt als Mitbewerber sehe, eher als kritischen Wegbegleiter und Unterstützer mit ausgezeichneten Charaktereigenschaften.

     
  6. 7

    @MichaelZ
    …er meint es tatsächlich ernst.

    @Konservativer
    „Weg von der einfachen Produktion, hin zum modernen Management und zur Dienstleistung“

    …ob da die Arbeitnehmer von Ipsen, National, Union, Fuji, etc. der gleichen Meinung sind.

     
  7. 6

    @ Konservativer

    Ich habe die ernste Sorge, das wir ihre Ausführungen ernst nehmen müssen und nicht in die Schublade „Satire“ einsortieren können. Als solche wäre sie stilistisch recht gelungen.

    Da ich aber fürchte, das diese Zeilen ernst gemeint sind kann ich nur dagegenhalten, das der SPD-Bürgermeisterkandidat viel dichter an den Themen ist, die die Leute – die außerhalb des Dunstkreises, der die Stadt lenkt und als sein Eigentum betrachtet – bewegen als der Amtsinhaber.

    Ich erinnere immer wieder an die 600.000 € für den Workshop und an das Monument am Opschlag…das bleibt uns ja als Mahnmal „weitsichtiger Politik“ erhalten…

     
  8. 5

    Es ist wieder das eingetreten, was nicht anders zu erwarten war.
    Wie üblich wird hier nur Schmutz und Häme über den außerordentlich erfolgreichen und hoch angesehenen Bürgermeister Theo Brauer augekippt.

    Er hat in seiner Amtszeit Kleve auf den richtigen Weg gebracht und mit alten Trafitionen, gerade auch in wirtschaftlicher Hinsicht gebrochen.
    Weg von der einfachen Produktion, hin zum modernen Management und zur Dienstleistung.
    Dieses Vorgehensweise ist einmalig und zeugt von einer Weitsicht, welche allzu viele in der Politik einfach nicht besitzen.
    Allen Nörglern und Kritikastern sei gesagt, dass seine Herausforderer ihm nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen können.

    Denkt da mal drüber nach!

     
  9. 4

    Steigerungen sind am Klever Hofe durchaus immer und überall erlaubt!
    Verdient Theo Brauer nicht unser vollstes Vertrauen aufgrund optimalster Politik? Redet die Opposition nicht reinsten Unsinn? Und überhaupt: Die Hofberichterstatter (sein Namensvetter Günter würde sich was schämen) werden schon die absoluteste aller Mehrheiten herbeischreiben…

    Achja: TB ist auf den Hund gekommen. Nun hat er angeregt einen „Tag des Hundes“ in der Verwaltung einzuführen. Alle Mitarbeiter dürfen ihre verlausten Viecher anschleppen „… damit die Hunde auch mal die Verwaltungsabläufe kennenlernen“, so steht es sinngemäß in einer Rundmail.
    Die Steigerung welchen Adjektivs beschreibt denn sowas bitte?

     
  10. 2

    „Die Stadt, die Bewohner, der Sommer, die netten jungen Damen in den Strassencafes, die wohlwollende Presse, die Fach-Hochschule, die gute Stimmung unter den Baufirmen sowie die erfolgreiche Minimierung der Verluste bei hiesigen Geldhäusern, – ALLES IST MEIN WERK!

    Mein Geheimnis? Auch ich verfüge über einen Masterplan, welcher mittels Werkstattverfahren in einer bestimmten Lokalität immer weiter fortgeschrieben wird. Dieser lautet: Bierfass 3.07.ppt.“

     
  11. 1

    Gehörten sie Theo Brauer hätte es ja heißen müssen: dem seine Bürger …dem seine Besucher,,,,und dem seine Studenten 🙂