K-Frage richtig beantwortet: Tanja Rasche-Iwand als neue Amtsgerichtsdirektorin eingeführt

„Freue mich auf die Zusammenarbeit“: Tanja Rasche-Iwand beim Festakt am Rednerpult im Innenhof der Schwanenburg

Als Georg Gallasch, Vorsitzender des Richterrates am Amtsgericht Kleve, das Anforderungsprofil beschrieb, das die neue Direktorin des Amtsgerichts erfüllen müsse, nannte er als erstes einen langen Atem, gefolgt von „offenen Ohren für die niederrheinischen Dickschädel aus zum Beispiel Hönnepel-Niedermörmter, kam auf den offenbar einwandfreien Zustand ihrer Magenschleimhaut zu sprechen (eine Anspielung auf das kaffeeartige Getränk aus der Kantine), erwähnte an vierter Stelle die WG-Tauglichkeit (weil in Kleve Amts- und Landgericht unter einem Dach residieren), bevor er sich schließlich den „richtige Antwort auf die K-Frage“ zuwandte. Das ist die Frage, die einem Bewerber für ein Richteramt in Düsseldorf gestellt wird: „Würden Sie auch nach Kleve gehen?“ 

„Da kann ein Bewerber viel falsch machen“, sagte Gallasch – wohl auch aus leidvoller eigener Erfahrung. Tanja Rasche-Iwand, die am Dienstag mit einem gelungenen Festakt im Innenhof der Schwanenburg in ihr neues Amt als Direktorin des Klever Amtsgerichts eingeführt wurde, bekannte anschließend in ihren einführenden Worten, dass ihr die Frage in einer leicht suggestiven Variante gestellt wurde: „Sie können nach Kleve gehen oder nicht.“ Das Fragezeichen musste man sich wohl denken.

So gesehen, fiel der Juristin aus Troisdorf die Antwort leicht – Kleve wurde zum Lebensmittelpunkt ihrer Familie, und nun auch wieder zum Fixpunkt ihrer Richterlaufbahn. Die führte sie über Amts- und Landgericht in Kleve, über Düsseldorf, über eine stellvertretende Leitung des Amtsgerichts Geldern sowie über die Leitung des Amtsgerichts Bocholt 2014 bis 2018 Anfang des Jahres zurück in die Kreisstadt, wo sie die nach dem überraschenden Tod von Klaus Hommel vakante Stelle der Amtsgerichtsdirektorin erhielt.  „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, so Rasche-Iwand. 

Die zahlreichen Gäste zeigten, wie viel Respekt sich Rasche-Iwand auf ihren vergangenen Stationen erarbeitet hat. Unter den Teilnehmern des Festakts waren nicht nur ehemalige Kollegen aus Geldern und Bocholt, sondern auch Ulrich Schambert, den sie aus seiner Zeit als Landgerichtsdirektor in Kleve kennt und der nun in seiner Heimatstadt Münster in gleicher Funktion tätig ist. Josef Gietemann, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Kleve, beglückwünschte Tanja Rasche-Iwand zu ihrem neuen Arbeitsplatz „im schönsten Gerichtsgebäude Deutschlands“ und zeigte sich zuversichtlich, dass die neue Chefin das Amtsgerichts zielstrebig weiterführen und weiterentwickeln werde.

Dr. Ulrich Thole, Vizepräsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf, fand ebenfalls nur Worte des Lobes für Rasche-Iwand: „Es besteht kein Zweifel daran, dass das Amtsgericht Kleve bei Ihnen in den besten Händen ist.“ Gerd Waldhausen, als Landgerichtspräsident der Hausherr der Schwanenburg, begrüßte die Gäste und wünschte der neuen Präsidentin „Glück, Erfolg und ein großes Maß an innerer Zufriedenheit“.

Waldhausen erinnerte wie die anderen Redner auch an den Vorgänger Klaus Hommel, der eine Institution gewesen sei. Hommel habe auch in stürmischen Zeiten eine Richtung vorgegeben, habe Türen öffnen und Brücken bauen können – und bei aller Verantwortung habe er sich selbst dennoch nicht zu wichtig genommen. 

Im Gespräch am Burgbrunnen: Tanja Rasche-Iwand

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