Günni Hendricks, 1951-2012

G. Hendricks ((© R. Dehnen)

Sein bekanntestes Werk ist zweifelsohne das immer noch genutzte Logo der Stadt Kleve, das auf eine reduziert-elegante Art die Merkmale der Stadt (umgeben von Grün, mit Kontakt zum Rhein) in eine Form goß – die Quadratur der Kreisstadt sozusagen. Der Schöpfer des Logos, der Klever Künstler und Grafiker Günni Hendricks, ist am Freitag im Alter von nur 60 Jahren gestorben. Hier ein Nachruf von Frank Wöbbeking:

Zeitlos schön
Kleve hat ein Original verloren, einen kreativen Freigeist. Computer waren ihm suspekt; die engen Grenzen, die Programmierer von Grafik-Software der Kreativität setzen, konnte er nie akzeptieren. Ein leeres Blatt, ein Stift, eine Schere und eine Idee – mehr hat er nicht benötigt. Und Ideen hat er gesammelt. Noch jetzt schlummern hunderte Entwürfe in seinen Schubladen.

Günni war ein künstlerischer Grafiker und ein grafischer Künstler. Seine Bewunderung für Beuys schimmerte immer wieder durch, und der Klever Schwan wurde zu seinem Markenzeichen.

Gleichzeitig war er niederrheinisch bodenständig. Während sich die Welt rasant veränderte, stand er mit beiden Beinen im Leben. Und dieses Leben hat er geliebt. Er hat die Welt bereist, auf winzigen Südseeinseln gelebt, Sansibar fotografiert. Er war ein regelmäßiger Konzertgänger und ein begnadeter Koch, ein Gourmet und Genießer durch und durch.

Günni war Klever mit Leib und Seele. Wer heute durch die Stadt schlendert, begegnet überall seinen Spuren – in Logos, Postern, Prospekten und Büchern. Ob Bank oder Bildungseinrichtung, Geschäft oder Golfclub: Für alle hatte er eine Idee.

Das Layout für das Magazin NiederRhein, die Poster für den Klever Unternehmerpreis, die Schilder und Flyer zum Voltaire-Weg und selbst das Logo der Stadt Kleve stammen von Günni. In sein letztes großes Werk hat er seine ganze Liebe zu seiner Heimat gelegt: den Bildband über Kleve, erschienen 2009. Seine Stadt hat ein Original verloren. Seine Ideen leben fort.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alles

Deine Meinung zählt:

12 Kommentare

  1. 12

    Es ist kaum zu glauben was hier manche Leute geschrieben haben.
    Ich kannte Herrn Herndricks zwar nicht, aber „Gute“ Freuned hatte er wohl eher nicht, auch wenn manche das behaupten.
    Siehe den Leserbrief im Klever Wochenblatt vom 22.1.12 (leider nicht Online)

     
  2. 10

    Wer ihn nicht kannte, sollte seine Äußerungen auf das wesentliche reduzieren und wer ihn kannte: hätte, wenn…?! Wem hilft das?
    Mach´s gut, Günni!

     
  3. 9

    da hat der Rüdiger Dehnen ein tolles Bild gemacht!
    wenn er ein bischen mehr auf seine Ernährung geachtet hätte …

     
  4. 8

    erstaunlich ist doch, dass selbst der Wortkünstler FW sich schwer tut, das in Worte zu fassen, was er denkt und fühlt. Aber wie beschreibt man eigentlich eine Leere? (Negation einer Totalität oder so ähnlich?) Lass es Dir gut gehen, Günni….

     
  5. 7

    Leider kannte ich Günni Hendricks nicht, an dieser Stelle meine Anteilnahme und mein Beileid an die Angehörigen.

    Ich wusste aber ebenfalls nicht, das das Kleve-Logo von einem Künstler gestaltet wurde. Ich muss sagen, dass es mir noch nie gefallen hat, ich finde es nicht schön. Dafür, dass dem Künstler Computer fremd waren, sieht das Logo sehr technisch und etwas ideenlos aus. Was freihändig gezeichnetes hätte ich wesentlich schöner gefunden.

    Soll aber natürlich jetzt das Gesamtwerk des verstorbenen Künstlers nicht diskreditieren.

    Aachen hat ein ähnlich kreiertes offizielles Logo, das viele Bürger auch überhaupt nicht anspricht, aber viel Geld gekostet hat.
    Das Aachen-Logo des Märkte- und Aktionskreis City (also dem Verband der Einzelhändler in der Stadt) ist viel schöner und den Aachenern auch viel einprägsamer geworden.

     
  6. 6

    hallo, hoffentlich hast du die bildrechte. Mit diesem „er war ein / bemühte sich“ – Gequatsche, tut man den Toten keine Ehre. Außer liberale reformierte natürlich

     
  7. 5

    Günni Hendricks war ein sehr liebe- und lebensvoller, ein sehr sinnlicher und sinnenhafter Mensch. Mit ihm zu kochen, zu essen und zu trinken, zu reden und zusammen zu sein war immer eine Freude. Das er in den letzten Monaten so hat leiden müssen, das war schon hart, aber auch hier hat er sich als stoisch erwiesen. Es ist wirklich traurig, dass er nun nicht mehr da ist. Aber, wie sagte er einmal an der Kaffeebude auf dem Wochenmarkt? „Ich hatte doch ein tolles Leben“. Besser geht es nicht, auch wenn wir um ihn trauern.

     
  8. 3

    @Copy and Paste Das ist auch kein Wunder, schließlich habe ich den Verfasser gefragt, ob ich seinen – treffenden – Text verwenden darf und eingangs des Nachrufs darauf hingewiesen, dass der Text von Frank Wöbbeking ist.