Exclusiv-Moden Hopmans schließt – was heißt das für die Innenstadt?

Jörg Hopmans schließt sein Bekleidungsgeschäft am 31. März

Drei Jahrzehnte lang führte Jörg Hopmans das Modegeschäft an der Hagsche Straße, das seinen Namen mit dem feinen Zusatz „Exclusiv“ trägt, davor war es vier Jahrzehnte lang sein Vater Hans, die meisten Jahre davon gemeinsam mit seiner Frau Anne. „Alteingesessen“, sagt man dann gerne. Oder: „Traditionsgeschäft“.

Doch welchen Wert haben Erfahrung und Fachwissen, Fingerspitzengefühl und Gespür heute noch in einer Welt des Handels, in der andernorts längst Algorithmen bis in die tiefsten Winkel der Seelen von Konsumenten vorgedrungen sind?

Das Dilemma des Einzelhandels, so wie Jörg Hopmans ihn all die Jahre betrieben hat und der nun offenbar nicht mehr so gefragt ist, beschreibt der Kaufmann selbst zugespitzt so: „Entweder sind die Kunden im falschen Geschäft, oder das Geschäft selbst ist falsch.“

Wie dem auch sei, die Konsequenz, die der Geschäftsmann daraus gezogen hat, ist die aus seiner Sicht unvermeidliche: Zum 31. März stellt Exclusiv-Moden Hopmans den Geschäftsbetrieb ein – ein weiterer Einzelhändler, der aufgibt, womöglich sogar ein weiterer Sargnagel für die gesamte Hagsche Straße als Geschäftsstandort. Allein im unteren Bereich der Straße gibt es derzeit ein halbes Dutzend Leerstände. Hopmans selbst steht mit einem Nachmieter in Verhandlungen, im besten Falle also wird es zumindest dort keinen weiteren Leerstand geben.

Ein Geschäft im Wandel der Zeiten (Fotos: Hopmans)

Wenn Jörg Hopmans in – von heute an gerechnet – 53 Tagen sein Geschäft für immer schließt, ist dies zugleich auch das Ende eines Lebensentwurfs, der jungen Menschen heute alles andere als attraktiv erscheint. Die Arbeitswoche von Jörg Hopmans hatte sechs Tage (bevor der Montag Ruhetag wurde), der Arbeitstag begann in der Regel um sechs Uhr morgens, und er endete nicht um 18:30 Uhr mit dem Geschäftsschluss, sondern setzte sich noch mit Büroarbeiten fort. Urlaub? Vielleicht mal eine Woche, wenn sich eine Vertretung organisieren ließ. Handelsmessen wurden in der Regel am freien Sonntag besucht.

„Papa, wir haben dich nur arbeiten gesehen“, haben seine beiden Töchter mal zu ihm gesagt. Die eine ist im Kultursektor tätig, die andere im sozialen Bereich. Die Idee, das Modegeschäft in dritter Generation weiterzuführen, ist ihnen nicht gekommen.

Hopmans selbst ist 61 Jahre alt, der Rücken schmerzt manchmal schon, aber eigentlich wollte er noch drei Jahre lang weitermachen. Doch das Schicksal schlug in Gestalt eines doppelten Wasserschadens zu. Für den eigentlichen Schaden kommen zwar – nach einigem Hin und Her – Versicherungen auf, doch die ebenfalls erforderliche Renovierung der Geschäftsräume wäre so aufwändig gewesen, dass sich das Vorhaben in der geplanten Zeit nicht amortisiert hätte. Also fiel der Entschluss, den Laden dran zu geben, als die ersten Kostenvoranschläge der Handwerker vorlagen. Hopmans: „Das hat eben gedauert. Ich habe mich noch etwas geschüttelt, aber dann war klar: Es rechnet sich einfach nicht.“

Hopmans möchte sich in Zukunft den Dingen widmen, die zeit seines Berufslebens, das sich im Grunde komplett in dem Geschäft und in seiner darüber liegenden Wohnung abgespielt hat, zu kurz gekommen sind – er macht gerne Musik, und er fährt gerne mit dem Fahrrad. Insofern ist er nicht betrübt. „Ich wollte den Zeitpunkt des Aufhören selbst in der Hand haben“, sagt er. Auf die vielen Jahre in seinem Geschäft blickt er dankbar zurück: „Es hat mir immer Spaß gemacht – aber in den letzten Jahren immer weniger.“ Weil es immer weniger erwünscht war, sich beraten zu lassen.

Was meint der Geschäftsmann, wie es in der Hagschen Straße weitergeht – und wie mit dem Einzelhandel in Kleve überhaupt? Skepsis überwiegt. Hopmans: „Ich glaube, dass der inhabergeführte Einzelhandel binnen eines Jahrzehnts verschwunden sein wird.“ Ketten werden bleiben, vermutet Hopmans, und natürlich – das Internet. Vielleicht könnte sich die Situation in der Hagschen Straße bessern, wenn der untere Bereich wieder für den Autoverkehr geöffnet werden würde – dann hätten Hopmans zufolge Geschäfte wieder eine Chance, deren Waren zum Abtransport ein Auto erfordern, Kleinmöbelhandlungen zum Beispiel. Die eigentliche Innenstadt würde weiter zusammenschrumpfen – und im wesentlichen aus der Großen Straße und der Kavarinerstraße bestehen. Aber wie attraktiv ist eine Innenstadt, die immer kleiner wird?

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18 Kommentare

  1. 18

    Der Hinweis von „Klaus TM“ trifft wohl ins Schwarze:
    Viele Einzelhändler/innen kümmern sich zu spät
    oder unzureichend oder gar nicht um die Nachfolge.
    Man kann viele Anzeigen in den Zeitungen lesen,
    mit denen Waren oder Dienstleistungen angeboten
    oder Personal gesucht werden,
    aber ich kann mich an keine einzige Anzeige erinnern,
    mit der die Nachfolge geregelt werden sollte.
    Warum ist das so?
    In Gesprächen mit Inhaber/innen habe ich mehrfach gehört,
    dass man sich durchaus bemüht, aber leider ohne Erfolg.
    Mein Eindruck ist auch, dass manche sich fast dafür schämen,
    ihr Geschäft oder ihre Dienstleistung aufgeben zu müssen,
    und es deshalb nicht öffentlich machen wollen.
    Dabei könnte man meines Erachtens Wege finden,
    die zu einer Win-win-Situation sowohl für die abgebende Seite
    wie auch für die übernehmende Seite führen,
    zum Beispiel durch eine Übergabe auf Rentenbasis.

     
  2. 17

    Konzepte sind keine Pläne und Pläne haben, sofern sie fest beschlossen sind, die dumme Eigenschaft, dass man sie umsetzen müsste, was Verantwortlichkeiten für einen Beschluss und eine Umsetzung nach sich zieht. – Und das ist vielen einfach zu unangenehm, schon das Festlegen von Zielen ist unangenehm, spätestens dann, wenn ein Ziel einmal nicht erreicht wird und man hinterher erlären muss, warum das so ist. Da lebt es sich im Ungefähren ganz gut.

    Die Bücherei wird es als Anlaufpunkt so nicht geben, mit der Verlagerung der VHS an die Landwehr und den dort getätigten Umbaumaßnahmen ist de facto eine langjährige Trennung von VHS und Bücherei festgelegt worden, damit auch der jetztige Standort der Bücherei. Eine Mediathek oder wie auch immer man es dann nennen würde, genannt hätte, kann keine Innenstadt retten und würde doch nur Sinn machen, wenn es verschiedene Einrichtungen dort gemeinsam untergebracht worden wären und damit die verschiedenen Nutzungsgruppen sich an einem Ort begegnen (können). Was man auch noch wollen müsste.
    Ist jetzt aber nicht, genauso wie die Bahn in die Niederlande: Also erstmal die Bahn in die Richtung wo sie noch fährt verbessern und erhalten, die anderen Institutionen dort stärken wo sie sind, sonst wird es gar nichts mehr.

     
  3. 14

    @ 12
    Max Knippert

    In Kleve steht die Weisheit der Vielen im Abseits. Trotzdem hier ein Vorschlag:

    Die Lösung liegt in einem mehrstufigen Ansatz. Die erste Stufe will ich hier gerne vorstellen. Sie besteht aus drei Elementen. Erstens, ist eine digitale Plattform für den Ideenaustausch notwendig. Zweitens, sind regelmäßige Bürgerwerkstätten zu verschiedenen Themen essentiell. Und drittens, braucht es ein Innovationsbudget, über dessen Verwendung nur die Bürger entscheiden. In einem Umfeld wie Kleve werden Sie trotzdem keine nennenswerte Ergebnisse erzielen können, wenn Sie Politik und Verwaltung mit ins Boot holen. Sie haben das bereits selbst festgestellt, denn mit WTM haben Sie bereits solche Struktur beschrieben, die wesentlich von Politik und Verwaltung beeinflusst wird. Die Problematik ist vor allem am Niederrhein leider sehr häufig gegeben. Es tut sich nicht viel.

    Wenn Sie sich zutrauen, die Verwaltung nur als Dienstleister zu sehen und zunächst mit Ergebnissen aus den Bürgerwerkstätten zu arbeiten, dann sind Sie vielleicht der richtige Mann für Kleve. Wenn es aber nur darum geht, irgendwelche vorhandenen Konzepte, erstellt ohne die Bürger, umsetzen zu können, werden die Konzepte vermutlich kein Gewinn für Kleve oder die Innenstadt von Kleve sein.

    Ein Innovationsbudget kann auch von einer Organisation (Verein) erreicht werden. Ich würde in dem Zusammenhang die Crowd (-funding) nicht unterschätzen. Sie werden rund 500.000 Euro benötigen.

     
  4. 13

    @12 Das KaDeWe ist kein guter Vergleich. Es ist die am dritthäufigsten besuchte „Sehenswürdigkeit“ in Berlin.

    Mein Vorschlag für Kleve:
    – Die Stadtbibliothek/Mediathek als Anziehungspunkt mit Außenterrasse zentral am Minoritenplatz realisieren
    – In der Kavarinerstraße weiterhin Qualitäts-Einzelhandel fördern
    – Gesundheitsdienstleister in die Innenstadt – Große Straße/Hagsche Straße
    – Grünkonzept

    Die Mieten in der City müssten runter…

     
  5. 12

    Der Kern des Problems in der Klever Innenstadt ist, das es keine Initiative der Stadtverwaltung gibt den Niedergang etwas proaktiv & planerisch entgegen zu setzten.
    Die Wirtschaft, Tourismus und Marketing Stadt Kleve GmbH ist eine 100% Tochter der Stadt und eigene Entscheidungen von WTM wurden mitunter im Keim ausgebremst. Den Leerstand beispielsweise mit Fördermittel entgegen zu wirken wurde im Rathaus einige Etagen höher verhindert obwohl „die Vernetzung zur Klever Innenstadt und ihren Händlern“ ‚eigentlich‘ im Aufgeben-Bereich von WTM liegt…
    Dieses Förder-Programm hätte beispielsweise 80% Landesmittel gebracht und 10% der letzten Kalt-Miete hätte die Stadt übernehmen müssen und die verbleibenden 10% wären für maximal 2 Jahre für neue Geschäftsmodelle in der Innenstadt für die Nutzer angefallen. Politisch diskutiert wurde dies nicht ein einziges Mal. Das ist nich DIE Lösung aber sicher ein perspektivischer Baustein dazu. Hätte, hätte, Fahrradkette.

    Es gibt verschiedenste Konzeptpapiere seitens der Verwaltung wie zum Beispiel das Einzelhandelskonzept / Grünkonzept / Integriertes Handlungskonzept Innenstadt / Klimaschutzfahrplan / Klimawandelanpassungskonzept / Kommunales Handlungskonzept Wohnen / Lärmaktionsplan / Maßnahmenkatalog Digitalisierung / Mobilitätsentwicklungskonzept / Radverkehrskonzept / Stadtklima-Atlas / Vernügungsstättenkonzept aber das alles übergreifende Stadtentwicklungskonzept ist von Ende 2008 noch bevor Kleve Hochschulstandort wurde. Somit existiert weder ein Masterplan wo Kleve hinwill. Das betrifft eben auch die Innenstadt und die zugrunde liegenden Strategien waren bereits während ihrer Veröffentlichung von der Realität überholt.

    Die verschiedensten Rahmenbedingungen haben dazu geführt das sich auch die Klever Innenstadt, wie alle deutschen Innenstädte, in einem umfassenden Strukturwandel befindet deren negativer Höhepunkt noch nicht erreicht ist. Bereits jetzt zeigen (15%-20%?) Leerstände in Kleve unmissverständlich, das sich der Handel verlagert hat und nicht im gleichen Maße zurückkehren wird. Die Nutztungen die jetzt Überhand nehmen sind das letzte Zucken im Zentrum und keine langfristige Lösung und weder ansprechend noch attraktiv.

    Es braucht eine Strategie um Lösungen überhaupt erst möglich zu machen um neben dem verbleibenden Handel andere Formate zur Belebung und Aufenthaltsqualität zu schaffen.

    Im KaDeWe in Berlin werden zu Öffnungszeiten 400.000 Waren angeboten. Amazon vertreibt 250.000.000 Produkte 24/7 und ist somit in der Produkt-Vielfalt unvergleichbar konkurrenzlos und das wird sich nicht mehr reduzieren auch wenn das alle blöd finden. Daher braucht es Lösungen, auch für die Klever Innenstadt, die zusätzlich zur Produktvielfalt, Service und Konsum andere Dinge Raum gibt die Lebens- und Aufenthaltsqualität schaffen.

    ? Welche – Tja hier sind Alle gefragt diese Frage zu beantworten.

     
  6. 11

    @9 „Ich laufe privat allerdings durchaus auch mal anders rum“

    Mal anders… 😉 Ist ja auch völlig egal. Da ich Sie öfter sehe, habe ich mich über die Hopmans-Connection gewundert. Dachte, der Lässig-Look wäre Ihre modische Identität.

     
  7. 10

    @7 Klaus™. Mein Kommentar war bewusst sehr allgemein gehalten. Ich höre und lese immer wieder im Zusammenhang mit Schließungen von der fehlenden Nachfolge. Meine Frage dazu: Wurde denn gesucht? Eine Antwort darauf habe ich nicht, weil ich eine entsprechende Suche nur äußerst selten feststellen konnte. Vielleicht steckt darin aber bereits die Antwort auf meine Frage. Kennen Sie, ob in der Lokalpresse oder in Fachblättern, eine solche Suche? Ich komme zu dem Punkt Bürokratie. Die trifft vermeintlich Große oftmals noch mehr als vermeintlich Kleine. Je größer die Verkaufsfläche, desto höher der Aufwand und die daran eng geknüpften Kosten. Aufzugs- oder Rolltreppenwartung. Brandschutz. Viel Papier und sehr viel Geld. Können die vermeintlich Großen das besser wegstecken? Vielleicht – und vermutlich ganz besonders dann, wenn sie wie ein Herr Be…. aus Österreich wirkten.

    Trotzdem konnte der Offline-Handel im Bereich Fashion zulegen. Mitarbeiter zu finden ist nicht schwer. Gute Mitarbeiter zu finden setzt voraus, den Mut zu haben, Menschen auch Chancen zu bieten. Doch es kommt noch besser – wieder allgemein formuliert: Sogar Studenten aus dem Bereich Textil können sich eine Anstellung oder Übernahme vorstellen. Allerdings muss man dazu natürlich kreativ sein und mitgehen können. Da wurde schon so manches Traditionshaus zur kl. Manufaktur. Dieses Potential wird vor allem in Kleve nicht genutzt. Kleve kann sich, Stichwort Niederländer, auch über Drogerie, Tabak und Cola hinaus für den Niederländer herausputzen – macht das aber nicht.

    @8 DM. Das stimmt nicht. Die von Ihnen genannten Häuser stehen aufgrund derer Käuferschichten besonders hart im Konkurrenzkampf mit dem Online-Handel und den Billigimporten bzw. Anbietern wie Temu. Bitte vergessen Sie nicht, dass Häuser wie Kik sich zu einer Zeit in Deutschland ausbreiten konnten, als Konsumenten das Internet für den Online-Einkauf, jedenfalls die Masse, nicht nutzten. Auf Häuser wie Kik kamen also ähnliche Herausforderungen zu, die sie allerdings meistern konnten.

     
  8. 9

    @6:
    Ich will jetzt nicht zu lange darauf herumreiten, weil es hier nun wirklich nicht um mich gehen soll.
    Ich habe ja geschrieben, dass Jörg mir mein Hochzeitsoutfit und Anzüge, Hemden etc. für die Arbeit zusammengestellt hat. Ich laufe privat allerdings durchaus auch mal anders rum.

     
  9. 8

    Beim Offline – Handel mit Mode muss (oder sollte) man aber mal etwas genauer hinschauen. Den Löwenanteil haben hieran wohl mehr die Billigheimer wie Kik oder Primark mit Fast-Fashion. Der Wert von Qualität, Langlebigkeit und Beratung ist in vielen Köpfen verschwunden.

     
  10. 7

    @5. Konfuzius
    Im Falle Hopmans stehen die Hauptgründe für die Schließung deutlich im Bericht. Keine Nachfolger und unrentable Investitionen. Dazu kommen oft noch Mitarbeitermangel und eine stetig zunehmende Bürokratie. Hoffentlich haben Hopmans ordentlich gewirtschaftet und können den Ruhestand jetzt beruhigt genießen. Ehrenamtlich gibt es noch genügend Möglichkeiten sich sinnstiftend zu beschäftigen. Alles Gute 👍

     
  11. 6

    Bei Olaf Plotke fallen mir Jeans, Turnschuhe und Hoodie ein, darüber vielleicht einen Blazer… lässig, sehr lässig jedenfalls und individuell.

    Dass er sich bei Hopmans einkleiden und farblich beraten lässt, ist schon erstaunlich.

     
  12. 5

    Der Offline-Handel mit Fashion konnte in Deutschland von 2022 auf 2023 um 4,8% zulegen und war damit erfolgreicher als die Bereiche Elektro oder Heimwerken & Garten. Für das Jahr 2024 sind sehr ähnliche Werte zu erwarten. Auch bei den Pro-Kopf Ausgaben konnte der Offline-Handel zulegen. Der oft überschätzte Online-Handel (oder Schuldige) dagegen schwächelt sei 2021 und musste 2023 einen Rückgang bei den Pro-Kopf Ausgaben hinnehmen. (Quelle: HDE Handelsverband Deutschland – Online Monitor 2024 – online-mobile-stationär). Kurzum: Der Einzelhandel bleibt im Bereich Fashion weiterhin stark. Da stellt sich doch die folgende Frage: Warum schließen dann viele Fachgeschäfte?

    Nichts spricht dafür, dass es wesentlich am Online-Handel liegt. Das sollte bitte einfach mal klar sein!

     
  13. 4

    Seitdem ich vor einigen Jahren innerhalb ein paar Tagen mehrere Protokolle, wegen (geringfügig) überzogener Parkzeit, bekommen habe, nutze ich vermehrt zum ‚Shoppen‘ das Internet. Man bestellt abends um 21 Uhr und ohne weiteres zutun ist nach nur knapp 36 Stunden die Ware da. Auch ein Erlebnis mit einem in der Stadtmitte angesiedeltem Elektrofachgeschäft hat mich dazu bewogen, mein Krempel vermehrt online zu bestellen. Im konkreten Fall wollte ich nur zwei defekte Drehknöpfe für meinen älteren Elektroherd bestellen, Typ und Bestellnummer habe ich selber recherchiert und auch die selbst abgezogenen defekten Drehknöpfe als Muster mitgebracht. Aber nein, dass würde so nicht gehen, es müsse ein Techniker raus kommen… Darüber habe ich mich sehr geärgert und die besagten Knöpfe selber im Internet bestellt. In einem weiteren Fall wollte ich ein Navigationsgerät kaufen. Vorab habe ich mich umfangreich im Internet informiert und ein Gerät auserkoren. Nun bin ich in die Stadt und habe fünf Geschäfte angesteuert. Alles wollte man mir verkaufen aber nicht das von mir auserkorene Gerät. Letztendlich bin ich nach hause und bestellte das gewünschte Navi online. – Ich denke, dass die jüngere Generation diesbezüglich konsequenter ist und dem hiesigen Einzelhandel noch weniger eine Chance geben.

     
  14. 3

    Mal eben ! Das traurige Ende eines speziell auf „Männermode“ spezialisiertem Geschäftes ,auch mal „Herrenausstatter“, ist auch ein Verlust männlicher Kultur.😢 Der heutige „Mann“🙄 der statt „Harris Tweet“ gerne in Ballonseide +☝🏽 JOGGINGHOSEN seine Umwelt schmerzfrei modisch begeistert ,ist für mich auch ein Produkt ⏬ Männlichkeit. 🤫 Wie sagte KARL LAGERFELD doch so schön… „Jogginghosen sind ein Zeichen der Niederlage. Du hast die Kontrolle über dein Leben verloren, also hast du dir Jogginghosen gekauft“ .😁 ..🥳

     
  15. 2

    Was für ein Verlust für Kleve.
    Es ist nie richtig gewürdigt worden, was Jörg Hopmans für den Klever Einzelhandel geleistet hat. Er war immer ein leidenschaftlicher Streiter für die Belange der inhabergeführten Geschäfte in Kleve und hat das KCN damals fast im Alleingang betrieben.
    Jörg Hopmans ist ein echter Fachhändler. Er weiß, welche Farben einem stehen und welche nicht. Und es gelingt ihm, die Persönlichkeit seiner Kunden in der Mode zum Ausdruck zu bringen. Ich kenne keinen Modehändler wie ihn. Er hat mich für meine Hochzeit eingekleidet und für den Berufsalltag. Alles perfekt (trotz einer sehr eingeschränkten Stoffauswahl aufgrund meiner Wollallergie.).
    Es ist traurig, dass dieses Traditionsgeschäft bald nicht mehr existiert.
    Wer so leidenschaftliche Einzelhändler ist wie Jörg, dem fällt so ein Schritt sehr, sehr schwer.

     
  16. 1

    Leider lässt sich das Verschwinden von Fachhändlern nicht aufhalten. Die Städte werden unattraktiver und die junge Generation wird es im Alter selber spüren wie schrecklich es ist keine Anlaufpunkte zu haben . Aber vielleicht ändern sich die Zeiten auch wieder.