Wenn ein Mensch als Nachteule bezeichnet wird, so wird damit in der Regel darauf angespielt, dass diese Person erst zu später Stunde, manchmal in der örtlichen Gastronomie, manchmal nach drei bis fünf Jägermeistern, zu großer Form aufläuft, und meist wird übersehen, dass dieser Ausdruck ein Pleonasmus ist, also ein „weißer Schimmel“, denn eine Eule ist ohnehin nur in der Nacht aktiv, oder wie Georg Friedrich Hegel es in seinen Grundlinien der Philosophie des Rechts ausdrückte: „die Eule der Minerva beginnt erst mit dem Einbrechen den Dämmerung ihren Flug“, nach Ansicht von Ernst Bloch eines der großen Gleichnisse der Weltliteratur, „eines, das Shakespeares würdig wäre“, drückt sich darin doch die grundlegende Erkenntnis aus, dass die Philosophie erst Erklärungen liefern könne, wenn die zu erklärenden Phänomene bereits Geschichte seien.
Philosophen könnten immer nur Vergangenes deuten. Die Philosophie setze Wirklichkeitserfahrung voraus und könne nicht aus sich selbst heraus utopische Fantasien entwickeln, oder, wie Hegel schreibt: „Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau lässt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen“.
Nicht jeder Besucher des Klever Tiergartens wird neben dem Tierfutter diese grundlegenden Erörterungen zur Gestalt der menschenmöglichen Erkenntnis mit sich führen, wenn er zur Anlage der Schneeeulen vordringt, aber warum nicht im Angesicht dieser wunderschönen Vögel, die lautlos durch die Nacht gleiten und die im übrigen viel leichter sind, als man es ihrer Größe ansieht, etwas grundsätzlicher über die Schöpfung nachdenken und dankbar dafür sein, dass in dem kleinen Zoo dessen Leiter Martin Polotzek den nächtlichen Jägern, die ihren Kopf um bis zu 270 Grad drehen können ohne sich dabei selbst zu strangulieren, ein neues Zuhause geschaffen hat.
Spätestens durch die Harry Potter-Filme ist die Schneeeule eine der bekanntesten Eulenarten weltweit – obwohl sie in der Wildbahn immer seltener wird. Der Tiergarten Kleve hält seit vielen Jahren Schneeeulen. Jetzt haben die Tiergartenmitarbeiter pünktlich zum Start der Sommerferien in Eigenleistung die Schneeeulenanlage umgestaltet. „Durch die Umgestaltung der Schneeeulenvoliere sind viele neue Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten für unsere Schneeeulen entstanden“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Einerseits wurde die Trennwand zur benachbarten Polarfuchsanlage blickdicht verkleidet und auch ein Teil der Anlage zur Besucherseite wurde nun mit Schwartenbrettern so gestaltet, dass unser Schneeeulenpaar mehr Rückzugsmöglichkeiten hat. Hinzu kommen neue Verstecke und Unterstände und eine überarbeitete Bepflanzung sowie neue Bodengründe, mit denen wir die besten Voraussetzungen für eine Zucht bei diesen Bodenbrütern geschaffen haben.“
Schneeeulen sind klassische Bodenbrüter und legen ihre drei bis elf Eier meist in eine Erdmulde. Das Schneeeulenweibchen ist im Gegensatz zum Männchen nicht rein weiß, sondern zusätzlich zur weißen Farbe noch mit braun-grauen Querstreifen übersehen, wodurch es beim Brüten im Gebüsch oder bei Felsvorsprüngen gut getarnt ist. Das Männchen hingegen ist rein weiß und bebrütet die Eier nicht; stattdessen versorgt es das Weibchen während der rund zweimonatigen Brut mit Nahrung. Die Schneeeule wird von der IUCN Roten Liste als „gefährdet“ klassifiziert, wobei hier die Bestände in der Wildbahn – insbesondere in Nordamerika, aber auch im nördlichen Europa und Russland – rapide zurückgehen. Gründe hierfür sind vor allem der Klimawandel und hierdurch bedingt eine geänderte Beuteverfügbarkeit, Kollisionen mit Autos sowie Probleme mit der sich verändernden Infrastruktur.
Der Tiergarten Kleve möchte sich mit der umgestalteten Anlage nun auch an der Erhaltungszucht dieser gefährdeten Eulenart beteiligen. Hierfür ist extra der neue Schneeeulenmann Odin aus dem Tierpark Ströhen an den Niederrhein gezogen und soll mit Schneeeulenweibchen Charlotte, die 2017 im Opelzoo Kronberg geschlüpft ist und seit 2018 im Tiergarten Kleve lebt, für Nachwuchs sorgen. „Mit der neugestalteten Anlage haben wir optimale Bedingungen für die Schneeeulenzucht geschafften“, erklärt Tiergartenleiter Polotzek. „Die Umgestaltung der Schneeeulenanlage ist ein tolles Beispiel dafür, wie schön die verschiedenen Abteilungen in unserem Park zusammenarbeiten. Daher gilt mein besonderer Dank unserem Gartenteam, die bei der Umgestaltung von unseren Handwerkern, TierpflegerInnen und BiologInnen unterstützt wurden, und in gemeinsamer Arbeit dieses neue Highlight geschaffen haben.“


„die Vögel der Klugheit, haben im Klever Tiergarten ein noch schöneres Zuhause erhalten“
Eine durchaus Löbiche Initiative, find ich, muss man doch feststllen, dass Kleve mit der Kugheit durchweg so seine sllleine Probleme hat.
In den nächsten Tagen darf sich die Redaktion des Keveblogs schon mal über ein paar Tips, oder vielmehr ein Kompendium von recherchewürdigen Vorgängen über eine klever Institution freuen.
In dem Zusammenhang, rd. wo könnte ich Bild- aber auch Textmaterial und PDF- Dokumente uploaden, um Sie zu informieren ? bitte pn an meine u.g.Mailadresse, und ja, der Suffix ist n i c h t
Punkt de, sondern genau wie angegeben.