(Aktualisiert, geringfügig korrigierte Angaben zum Erstverkauf) Als der Flughafen Niederrhein im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Bestehen zelebrierte, war als Stargast Harry Wijnvoord eingeladen – jener niederländische Entertainer, der mit seiner Show „Der Preis ist heiß!“ überschaubare Berühmtheit erlangte. Doch womöglich war die Wahl des Moderators genau richtig: „Der Preis ist heiß!“ – unter diesem Menetekel könnten auch die jüngsten Entwicklungen um den krisengeschüttelten Airport laufen. Es geht um dubiose Grundstücksgeschäfte, verdächtige Wertsteigerungen und einen geplanten Deal zu Gunsten des Flughafens, der den Steuerzahler mehrere Millionen Euro kosten wird – vermutlich der letzte verzweifelte Versuch, das schwankende „Leuchtturmprojekt“ des Kreises Kleve zu retten.
Die Ankündigung der kostspieligen Rettungsaktion findet sich auf der Tagesordnung des nicht-öffentlichen Teils der nächsten Sitzung des Kreisausschusses am Freitag, 28. März. Unter Punkt 4 heißt es: „Grundstücksangelegenheiten, hier: Erwerb einer in der Gemarkung Weeze liegenden Fläche“.
Nach Recherchen von kleveblog schlägt Landrat Wolfgang Spreen vor, der Kreis möge ein 50 Hektar großes Areal auf dem Flughafen erwerben – jene Flächen nördlich der Startbahn, auf denen der Solarpark untergebracht ist. Dieses Gebiet soll zu einem Preis von sieben Euro je Quadratmeter zurück dorthin gehen, wo es hergekommen ist – in die öffentliche Hand. Nur, dass nun nicht mehr der Bund, sondern der Kreis Kleve der Besitzer des Geländes sein wird.
Rund 3,5 Millionen Euro soll der Verkauf dem Flughafen einbringen! Für das chronisch klamme Unternehmen könnte der Erlös jene dringend benötigte Finanzspritze sein, die ihm sein Weiterleben sichert und zugleich der Politik die Möglichkeit verschafft, die Illusion aufrecht zu erhalten, bei der Luftfahrt im Süden des Kreises handele es sich um einen florierenden Gewerbezweig.
In der Vorlage für die Sitzung soll der Kaufpreis als „marktüblich“ bezeichnet sein. Aber was sollte Spreen auch anderes sagen? Dass der Preis ein Produkt der reinen Imagination ist, wohl kaum.
Dennoch muss er sich an einer Zahl messen lassen: Als der Kreis Kleve den gesamten Flughafen im Jahre 2002 veräußerte, wurden die insgesamt 615 Hektar lediglich mit 1,80 Euro je Quadratmeter taxiert (Kaufpreis laut Wikipedia: 13 Mio. Euro). Innerhalb von zwölf Jahren wird also eine Wertsteigerung um knapp 300 Prozent angenommen!
Anders ausgedrückt: Nicht einmal zehn Prozent des Geländes sollen für 3,5 Millionen Euro den Besitzer wechseln. Für soviel Geschäftssinn ist dem jetzigen Eigentümer Herman Buurman zu gratulieren.
Aber was ist mit dem Kreis, was hat er von dem mit Solarmodulen zugestellten Gebiet? Immerhin, er erhält die Pachtzahlungen des Solarpark-Betreibers, die sich auf rund 200.000 Euro pro Jahr belaufen. Ein rentables Geschäft sieht dennoch anders aus.
Dem Flughafen könnte der Geldsegen zumindest kurzfristig über die größten Nöte hinweghelfen. Doch die strukturelle Malaise ändert sich dadurch nicht. Nach einer kleveblog vorliegenden Auflistung hat der Airport selbst in den Jahren, in denen der Öffentlichkeit ein kleiner Gewinn als Ergebnis der Geschäftstätigkeit präsentiert wurde, ein Minus gemacht – wenn man eine bestimmte Sorte von Geschäft herausrechnet.
Der Geschäftsbericht für das Jahr 2012, der in wenigen Tagen öffentlich gemacht wird, weist diese besonderen Geschäfte exemplarisch aus. Dort heißt es: „Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten unter anderem Erträge aus dem Verkauf eines Grundstücks (TEUR 2.200).“ (Die Abkürzung TEUR steht im Finanzdeutsch für Tausend Euro, es handelt sich also um 2,2 Millionen Euro.) Einige Seiten später heißt es im Absatz über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft: „Das Jahresergebnis betrug in 2012 T€ 312 (Vorjahr T€ 367). Dabei war es insbesondere durch die Hebung stiller Reserven i.H.v. €2,2 Mio. (Vorjahr € 0,7 Mio.) beeinflusst.“
Wer aber kaufte dem Flughafen die Grundstücke ab? Die Antwort: Käufer ist die FN Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG, eine hundertprozentige Tochter der Flughafen Niederrhein GmbH! Es wird gewissermaßen Geld aus dem Nichts kreiert, in dem Forderungen aus dem Verkauf an eine Tochtergesellschaft in die Bilanz als sonstige betriebliche Erträge eingebucht werden. Geld an sich fließt aber nicht.
Dieses Verfahren geht nun schon einige Jahre so. In dem Geschäftsbericht ist von 20 Millionen Euro die Rede. Wörtlich heißt es: „Die Veränderung im Anlagevermögen ist der Tatsache geschuldet, dass die Forderungen aus dem Verkauf der Grundstücke an die FN Grundbesitzgesellschaft mbH & Co. KG in Höhe von 20.032 TEUR (also 20,032 Mio. Euro – die Red.) entsprechend dem Geschäftsbetrieb als sonstige Ausleihungen auszuweisen sind. Die Rückführung der sonstigen Ausleihungen soll langfristig erfolgen.“
Überführte man das Bilanzdeutsch in Schlagerdeutsch, ließe sich auch sagen: „Sag mir quando, sag mir wann!“
Zu welchem Quadratmeterpreis aber wurden die Grundstücke bewertet, die der Flughafen sich selbst verkaufte?
Auch darüber gibt der Geschäftsbericht in bemerkenswerter Offenheit Auskunft:
„Zur Hebung der stillen Reserven wurden Teile des Grundstücks neu bewertet und an die hundertprozentige Tochtergesellschaft (…) veräußert. Der Verkaufswert der Grundstücke von 45 € pro qm basiert auf der Realisierung von Projektvorhaben in den Jahren 2016 bis 2026 und der Erfüllung der in der Bewertung des Grundstückes genannten Annahmen.“
45 Euro pro Quadratmeter! Ein bemerkenswerter Gegensatz zu den sieben Euro pro Quadratmeter, die der Kreis zahlen möchte, und ein noch bemerkenswerterer Gegensatz zu dem ursprünglichen Verkaufspreis von 1,80 Euro pro Quadratmeter. Gut vorstellbar, dass sich Juristen für diese Differenzen interessieren…
Die Entscheidung, die der Kreistages wird fällen müssen, ist alles andere als einfach. Insbesondere werden sich die Abgeordneten kurz vor der Kommunalwahl fragen müssen, ob sie schlechtem Geld (die ausgereichten Kredite und aufgelaufenen Zinsen in Höhe von 34,3 Millionen Euro, die bisher nicht zurückgezahlt wurden und nach und nach in Geschäftsanteile umgewandelt werden) noch gutes hinterher werfen wollen.
Auch wenn der Tagesordnungspunkt nur den „Erwerb einer in der Gemarkung Weeze liegenden Fläche“ vermeldet, so geht es in sieben Tagen (und am 10. April in der Sitzung des Kreistags) um eine grundsätzliche, möglicherweise noch viele Jahre viele Millionen kostende Grundsatzentscheidung:
Weeze halten um jeden Preis?
@ 50
Der letzte Satz hat mir besonders gut gefallen, ich denke, die Düsseldorfer nehmen weder den Airport Weeze noch den Landrat mit all seinen Fehlentscheidungen ernst.
Erneut eine Hiobsbotschaft für Weeze. Der Billigflieger Germanwings startet künftig ab Düsseldorf. Darunter Ziele, die in Weeze gestrichen wurden oder Ziele, die von Weeze aus angeflogen werden. Mit 13 Maschienen geht Germanwings in Düsseldorf an den Start. Ganze 27 sind es laut folgenden Bericht ab Ende des Jahres. 5 Mio Passagiere pro Jahr möchte Germanwings ab Düsseldorf abheben lassen. Was das für Weeze bedeutet, sollten sich die Kreis Klever Politiker sehr gut überlegen.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/germanwings-jetzt-auch-in-duesseldorf-wir-versprechen-keine-goldenen-wasserhaehne/9682920.html
UND nun auch noch das (siehe Bericht Seite 2):
„Ihre Flüge ab Düsseldorf haben Sie mit Preisen ab 33 Euro beworben. Das ist der normale Basispreis. Aber Ryanair-Kunden wollen Sie damit schon vom Billigflughafen Weeze am Niederrhein abwerben?
Eindeutig! Es ist Unsinn, nach Weeze zu fahren. Der große Vorteil des Düsseldorfer Flughafens ist die sehr gute Anbindung an das Nahverkehrsnetz. Das Taxi nach Weeze kostet 120 Euro. Die Kunden sind sehr schlau und wissen, dass man nicht mehr auf die Wiese fahren muss. Man kann von kundenfreundlichen Flughäfen günstig fliegen. DAS IST AUCH DER GRUND, warum sich unsere Wettbewerber dort zurückziehen.“
Die Luftverkehrssteuer wird man in Düsseldorf wohl eher belächeln.
Der Link zum Forum der Flughafenbefürworter und damit auch auf die Beiträge des Herrn Toonen ist ja okay, aber was der Gute da unterstellt ist eigentlich das Gleiche, was ich ihm unterstelle.
Meinungsmache, sehr spezielle Darstellung von angeblichen Fakten und eine sehr seltsame Art im Umgang mit Kritik.
Gelinde gesagt, ich halte ihn für einen Heuchler, Blender und Stiefellecker.
Link zum RP-Artikel:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kevelaer/airport-finanzen-keine-entwarnung-aid-1.4137903
Hier der RP-Artikel zur gestrigen Kreisausschuss-Sitzung:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kev … -1.4137903
Ich deute es mal: Die CDU hat offenbar bereits eine Meinung. D.h. sie dürfte mit ihrer Kreistagsmehrheit das Angebot annehmen. Vermutlich unabhängig von der noch nicht abgeschlossenen Meinungsbildung der anderen Fraktionen.
____________
Damit wir hier beim Thema bleiben 😉 , nur als Verweis:
http://www.nrn-forum.net/viewtopic.php?f=1&t=9447&start=15#p59662
Die Kernfrage des Artikels, fett dargestellt, „Weeze halten um jeden Preis?“ kann man ja nur mit vier Buchstaben beantworten, sofern mit „Weeze“ eigentlich der Verkehrslandeplatz NRN gemeint ist: „Nein“
Ich hatte das früher schon geschrieben, ohne den Flugbetrieb würde man auf und mit dem Gelände ausreichend Gewinn erzielen.
@Andreas:
Vielleicht habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt. Ich meinte eher „…punkten könnte“.
Ob J/CC Flugzeug-Catering machen weiss ich nicht. Aber es wäre ihnen sicher möglich, insofern wäre das ein Standortvorteil.
Warum stellt man nicht ganz einfach fest, dass der Flughafen „ein Schuss in den Ofen“ war, dass die Verantwortlichen, besonders die Fraktionen von CDU und SPD im Kreistag, hierfür eindeutig gerade stehen sollten. Für mich ist auch ein Landrat nach diesem Desaster nicht mehr haltbar, auf keinen Fall kann er auf eine weitere Wahrperiode rechnen, Millionen Euros wurde hier in den Sand gesetzt, dazu kommt das menschenunwürdige Verhalten in Sachen Lebenshilfe und die Tatsache, dass dem Landrat das Wohl der Bürger gleichgültig ist, dies beziehe ich auch auf sein Verhalten, wenn es darum geht, dass er sich außen vor hält, wenn in kreiseigenen Unternehmen beispielsweise Arbeitnehmer menschenunwürdig behandelt werden.
Der Wähler, der mündig ist, kann im Mai keinesfalls die beiden großen Altparteien wählen, ansonsten muß auch dem Souverän Fahrlässigkeit dokumentiert werden.
Landrat Spreen und der Geschäftsführer des Flughafens führen ja fortfährend die die sog. Flugticketsteuer als Ursache für die wirtschaftliche Misere des Airport Weeze an. Wie Ralf Daute schreibt, beträgt diese 7,50 Euro pro Person.
Mit dieser Argumentation schießen sie ja fortwährend Frau Merkel und Herrn Pofalla in die Kniekehle, die diese eingeführt haben! Aber was soll das? Wahrscheinlich gibt es wichtigere Gründe für den Rückgang der Flugpassagiere: Zum Beispiel die ökonomische Krise in den Niederlanden und die erbarmungslose Konkurrenz unter den Flughäfen. Und der zunehmend schlechtere Ruf von RyanAir, wo angesichts der Dumpingpreise das Gefühle aufkommt, an der Sicherheit zu sparen.
Kann denn jemand mal das Prozedere mit der Ticketsteuer erklären? Wer muss diese bezahlen? Der Flugggast, das Luftverkehrsunternehmen oder muss der Flughafen eine Gebühr pro Person abführen?
>Die Bus-Shuttle sind aber für das Passagieraufkommen ein ausreichender Ersatz.
Für das Passagieraufkommen würden auch Draisinen reichen. *gg*
😀
Lohengräm, JOMO ist gut, stellen die denn auch Bordverpflegung her? Ich bin, vielleicht fälschlicherweise, davon ausgegangen, dass Fluggesellschaften ihre eigenen Caterer haben und daher bspw. LH von einer Zentralküche in bspw. DUS versorgt werden würde.
Aber gut, der fehlende Bahnanschluss ist auch ein Argument, keine Frage!
Die Bus-Shuttle sind aber für das Passagieraufkommen ein ausreichender Ersatz.
>“Die richtigen Fluggesellschaften lassen sich ja nicht von jedem Wald- und Wiesencaterer versorgen…“
Das war ein Bumerang-Argument. 🙂
Also das ist wohl einer der ganz wenigen Punkte wo Weeze mit Jomo/Chefs Culinair punkten kann.
Aber der Airport hat z.B. keinen Bahnanschluss. Ganz, ganz wichtig.
@HP.lecker
Ja, die gibt es.
„Richtige“ Fluggesellschaften waren zu Gast in Laarbruch. Selbst der ehemalige AirBerlin Chef war dort und hat sich wirklich amüsiert.
Das Problem liegt in der mangelnden Infrastruktur.
Laarbruch hat keine vollwertige Wartungshalle (Halle 4 ist und bleibt ein Provisorium).
Laarbruch fehlt es aber auch an anderer Infrastruktur, welche an „echten“ Flughäfen halt vorhanden ist.
Die richtigen Fluggesellschaften lassen sich ja nicht von jedem Wald- und Wiesencaterer versorgen, ergo müsste die Bordverpflegung von einem anderen Punkt per LKW rangekarrt werden.
Oder Auslastung … eine Maschine am Tag? Dafür dann einen logistischen Aufwand betreiben der in keiner Relation steht?
Auch ist Laarbruch keine Drehscheibe, wer nach Laarbruch fliegt, der fliegt in eine Art Kopfflughafen, analog zum Kopfbahnhof.
Dann noch das Personal … wohin damit?
Die Beschränkung auf wenige Flugzeugtypen …
Ryanair als Konkurrenz … MOL würde sich einen lukrativen Spaß daraus machen, die Konkurrenz zu unterbieten (in Niveau und Preis).
Die Liste ist sehr lang und trotzdem verirrt sich ab und an mal KLM mit Cityhoppern nach NRN.
NRN wird ab und an von der NATO genutzt … Stichwort Kalkar.
Und, dass wollen wir mal bitte nicht vergessen: NRN ist DER Ausweichlandeplatz für „gefährdete“ Flugzeuge.
Klartext: Maschine im Anflug auf Düsseldorf mit Bombe an Bord geht nach Laarbruch weil dort der Kollateralschaden geringer ist als eben in DUS.
Der Airport Weeze ist und bleibt in der PAMPA, wie übrigens alle aus Konversion entstandenen bzw. erhaltenen Flugplätze in Deutschland, dort fliegt eben meist nur Ryanair.
Sogar die haben inzwischen Bestrebungen r i c h t i g e Flughäfen zu nutzen, deren Halter erwiesen sich aber bisher weitgehend erpressungsresistent .
Gibt es eigentlich eine Antwort auf die Frage, ob und wenn nein, warum diese Destination für andere Fluggesellschaften uninteressant ist?
@Andreas Der Beitrag wirft ein sehr interessantes Gedankenspiel auf: Ginge der Flughafen in die Insolvenz, ginge das komplette Areal zurück an den Kreis? Als Absicherung der noch ausstehenden 34 Millionen? Wäre das eventuell aus der Sicht des Kreises kostengünstiger bzw. das bessere Investment?
Wenn doch der Solarpark 200k€/Jahr an Pacht bringt, also mehr als MOL mit seiner FR überhaupt zu zahlen scheint, warum dann verkaufen?
NRN hat doch noch andere nicht flugaffine Flächen wie bspw. die „Otto-Suiten“, Schulungszentren für was auch immer, Wohnhäuser (die ja ursprünglich niemals genehmigt worden wären weil nicht flugaffin etc.pp.) oder den Bereich im Südwesten, also links von der „Frachthalle“ wenn man vorm Terminal steht.
Wie dem auch sei, der Kreis kauft das, was ihm eh schon gehört/zusteht.
Demnächst übernimmt der Kreis dann noch die einzige genehmigte privat betriebene Kläranlage des Kreises vom Verkehrslandeplatz und erhebt Gebühren die nie beglichen werden?
Echt jetzt, als das Leuchtturmdingens damals aus dem Boden gestampft wurde sind zahlreiche Handwerksbetriebe auf ihren Kosten sitzen geblieben. Dann kam V-Bird als Existenzberechtigung, aus dem Boden gestampft, beständig wie eine Eintagsfliege vor dem Suizid und hinterließ gleichfalls offene Rechnungen, geprellte Kunden und viel Frust.
Mittlerweile „herrscht“ Ryanair, konkurrenzlos und liquide, mit zahlreichen Ausweichmöglichkeiten in sehr bequemer Verhandlungsposition und immer noch wird die (Steuer-)Geldversickermaschinerie auf dem Wember Acker fortgesetzt.
Ludger van Bebber hat doch als gefeierter Stargast seine überheblichen Reden in Lübeck geschwungen, den Aufschwung in Weeze propagiert und sich viele Fans gemacht … http://regionalflughaefen.info/blankensee/?s=ludger+van+bebber&submit=Suchen gibbet ´ne Auswahl der auswärtigen Betrachtung des Leuchtturms…
Jetzt mal bitte ehrlich, wer [kann das handelnde Personal] noch ernstnehmen?
Hallo,ich wäre bereit mich an dem Geschäft zu beteiligen. 7€ / qm – das ist eine Ansage.
Ohne Wertung: WDR Bericht
https://www.youtube.com/watch?v=ETVWEwtSOHk
Nur das Orakel in Delphi wird diese Frage beantworten können!!!!!!
@Der Laie Die Frage aller Fragen!
Wenn der Grundstückskauf doch so lukrativ ist, stellt sich die Frage, warum der Boden nicht vom Betreiber des
Solarparkes erworben wird.
Liegt es vielleicht daran, das nach auslaufen der Subventionen,keine sinnvolle Nachnutzung der Fläche möglich ist.
Eine Bebauung in unmittelbarer Nähe der Start und Landebahn ist nicht zulässig, sofern es den Flugbetrieb dann noch gibt.Was ist, wenn der Betreiber des Solarparks, wegen veränderter Rahmenbedingungen vorzeitig den Betrieb einstellt,dann hat der Kreis eine Brachfläche ohne ertragsbringende Pachteinnahmen.
Wenn der Flughafen jetzt schon seine Verbindlichkeiten in Form von fälligen Zinszahlungen , von Tilgung gar nicht erst zu sprechen, leisten kann,wie soll dann in den nächsten Jahren bei der Abhängigkeit von Ryanair dies möglich sein.
Das Land Thüringen steckt jedes Jahr 3 Millionen in den Erfurter Flughafen, weil dieser nicht wirtschaftlich betrieben werden kann,wo kommt da die Zuversicht, dass in Weeze die Uhren jemals anders gehen können.
Hier möchten ein paar Politiker ihr Gesicht wahren zu lasten der Kreis Klever Bürger,mit sehr geringem Nutzen für die eigenen Bürger.
Wenn hier weiter Geld in ein Fass ohne Boden versenkt wird,stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten haben die Bürger ausser der Abwahl der Protagonisten,um diese Veruntreuung von Steuergeldern zu ahnden.
So, nun hat auch Andreas Gebbink von der NRZ das Thema aufgegriffen. Hier die Geschichte: Flughafen will Land verkaufen. Interessant darin die Aussage von Flughafen-Geschäftsführer Ludger van Bebber: „Sollte der Kreisausschuss am Freitag dem Kauf zustimmen und dies auch der Kreistag genehmigen, erhielte der Kreis für sein eingesetztes Kapital eine Verzinsung von 11 Prozent.“ Mal abgesehen davon, dass ich nur auf knapp 6 Prozent komme (Fehler?), stimmt dies natürlich nur, wenn man sich das Geld nicht für zum Beispiel 12 Prozent vorher irgendwo leihen muss. (Anja Settnik berichtet in der RP ebenfalls (nicht online), mit dem Hinweis des Geschäftsführers, dass — bereits erfolgte Kostensenkungen und das Grundstücksgeschäft schon eingerechnet — der Verlust des Flughafens zu 80 bis 90 Prozent ausgeglichen sein werde. 80 bis 90 Prozent?)
Naja, im Radio hört man ja nun, dass über die nicht öffentliche Sitzung nicht gesprochen wird.
Warum das jetzt wieder so „geheim“ gehalten wird kann ich nicht nachvollziehen.
Kommt doch eh alles raus … und die EU prüft glaube ich auch immer noch, oder ist da bereits eine Entscheidung bezüglich unserer Leuchtturmsubventionsruine gefallen?
@25. rd
ok…… war nur ein winziger „Ausflug“ ….. 🙂
@21:
Doch. Nijmegen ist auch mit dem Bus erreichbar.
Und Mallorca auch von Düsseldorf.
🙂
@all Bitte wieder zum Thema zurückkehren: Flughafen Niederrhein.
Und, Lohengräm, wenn nicht irgend jemand ständig über diese unsägliche Straßenbahnlösung spräche, würde es dem Kreis voraussichtlich vl. 5 Mio. Kosten. Ein Schnäppchen!
Folgekosten für den Kreis = null
Gewinn für die Region = sehr hoch!
Leider ist hier derart viel Zeit verplempert worden, vl. sogar wegen des Flughafens, dass die Kosten und Probleme (man siehe z.B. nur die schildbürgerartigen Aktivitäten der Stadt Kleve im Unterstadtbereich der letzten 20 Jahre) fast stündlich wachsen. Aber, es ist noch nicht zu spät…
@Otto, der Bus fährt vom Bahnhof Kleve aus 50 Minuten, und das nur 1x pro Stunde. Mit der Bahn führe man vl. 30 Minuten. Jemand aus Kevelaer, Goch oder Bedburg-Hau oder jemand aus Düsseldorf kommend hätte endgültig verloren. Er würde mit der Bahn bis Kleve fahren, dort im ungünstigsten Fall eine Stunde im Regen auf den Busanschluss warten, dann 1 Stunde bis Nijmegen über die B9 geschaukelt werden…
@21. otto
Doch, Nimwegen kann mit dem Bus erreicht werden…….die Frage ist nur wie und wann man von dort ev. nach einer spätabendlichen/nächtlichen Feierlichkeit wieder nach Kleve zurück kommt, und man dort nicht übernachten möchte.
Wie ich sehr oft höre, sind die Situationen besonders an Wochenenden „interessant“, wenn man das eigene Fahrzeug nicht mit nach Nimwegen mitnehmen möchte!
Schade, in Nimwegen gibt es manche kulturelle Feierlichkeit, die man aus diesen Gründen dann nicht besuchen kann.
Die Jubelperser vom NRN-Forum trauen also Wikipedia (Aussagen wohl zu neutral) nicht.
Jede Äußerung von Flughafenverantwortlichen und Airportfreunden scheint aber Unfehlbarkeitsanspruch zu haben.
Die vor einigen Monaten vom IHK-Landers über 2000 Arbeitsplätze wurden dort n i c h t diskutiert.
@19-@20,
hört sich gut an, das dürfte aber auch alles sein. Warum kann Nijmegen eigentlich nicht mit dem Bus erreicht
werden, ist diese Strecke vielleicht geschlossen?
@Lohengräm Guter Punkt!
Das Schlimme ist, dass im Gegensatz zu einer -vielleicht- defizitären Bahnstrecke, z.B. Kleve-Nijmegen oder Kleve-Xanten, wenn der Kreis sie finanzieren würde, das Geld beim Flughafen nicht mal den Leuten in der Region zugute kommt.
Denn mehrheitlich wird der Flughafen von Passagieren genutzt, die ausserhalb des Kreises Kleve kommen. Die Steuerzahler im kreis zahlen also für Billigschnäppchenjäger aus dem Rest den Landes.
Eine regionale Bahn wäre hingegen den Menschen hier im Kreis zugute gekommen. So hätten die Menschen hier wenigstens noch was von ihrem Steuergeld.
Es gibt nichts zu verstehen, nur dass jedes Verstehen verhindert wird; politischer Zwang trifft hier die Entscheidungen.
Da ist mittlerweile soviel Geld (im Boden) versickert, da muss der Bodenpreis schon ordentlich angepasst werden.
also:
312.000 – 2,2 Millionen = – ca. 1,8 Millionen
Der Flughafen macht also in einem Jahr 1,8 millionen verlust;
und das ohne irgendwelche Kapitalkosten, weil der Flughafen ja fast nur mit Eigenkapital arbeitet;
bzw. Fremdkapitalzinsen (an den Kreis ) nicht gezahlt werden können.
Ich nehme jetzt mal überschlägig an (genaues weiss ja eh wahrscheinlich keiner), da stecken
30 Millionen Kapital drin (richtiges Geld), und 4% verzinsung:
macht 1,2 Millionen
1, 2 Millionen plus 1,8 millionen macht 3 Millionen Verlust pro Jahr.
Wenn man das mal hochrechnet auf 20 jahre mit Zinseszins kommt man überschlägig schnell
auf 80 Millionen Verlust.
Versteh aber trotzdem nicht, wo die 45 Euro/qm Verkaufswert der Grundstücke herkommen sollen;
bzw. in welchem Zusammenhang das genau stehen soll.
Millionenkredite und ein Mordanschlag – zu den wechselvollen Anfängen und den Wirrnissen um die ersten Verkäufe hier eine gute Ãœberblicksdarstellung der ehemaligen NRZ-Lokalchefin Gaby Boch:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/segelflieger-briten-und-kredite-id3781102.html
Ich verfolge das Thema Flughafen noch nicht so lange, allerdings stellt sich mir eine Frage.
Wenn der Solarpark im Moment dem Flughafen gehört, gehört er doch auch zur Insolvenzmasse, oder? In diesem Fall sollte der Park im Falle der Insolvenz des Flughafens doch sowieso an den Kreis gehen. Demnach wäre der Kauf jetzt ausschliesslich als Hilfe zu sehen.
Wie gesagt, ich bin mit diesem Thema nicht ganz so vertraut wie andere hier. Ihr könnt mir mich gerne berichtigen 😉
@Bernd
Bei allem gebotenen Respekt: Das halt ich wirklich für ausgemachten Quatsch.
Bei der Wikipedia kann jeder mitmachen und aufgrund der Kontrolle durch alle, -wie bei OpenSource- ist die Wikipedia in der Regel zu 99% objektiv und glaubwürdig. Entgegen der Aussgaen von Wikipedia-Gegnern besteht die Wikipedia eben doch nicht aus einem kleinen Zirkel esoterischer Hinterzimmer-Aktivisten.
Dass, wo viele mitmachen, es oft auch zu unterschiedlichsten Ansichten kommt, ist klar. Dass möglichewreise auch manchmal teilweise falsche Leute in den Entscheidungsgremien sitzen, stimmt auch. Das ist aber kein Wikipedia-spezifisches Problem und es kann auf der anderen Seite bei der Wikipedia durch die Basis korrigiert werden.
Auch der Brockhaus war/ist an vielen Stellen sachelich falsch. Entgegen der Wikipedia kann dies aber nicht korrigiert werden.
Anonyme Autoren können nebenbei zwar deutsche Artikel ändern, aber schon lange nicht mehr ungesichtet freischalten.
(…) In den Themen Verschleierung, Blenderei, Aufhübschung durch Unwahrheiten etc. pp. wird der auf Sand gebaute Verkehrslandeplatz öfter mal erwähnt, aber wie sagte Herr Terhorst so gerne: Schlechte Publicity ist die beste Werbung.
In diesem Sinne …
Andreas
@rd
Nebenbei:
Wikipedia halte ich, bei politisch kontroversen Themen, für eine oftmals tendenziöse und unseriöse Info-Quelle. Dort sind bei solchen Themen oft (anonyme) Autoren dominant, denen es weniger um Sachinhalte und Ausgewogenheit, denn um Meinungsmache fürs politisch „Gute“, etc. zu gehen scheint.
@rd #7
>Wenn es sich um ein gutes Geschäft/eine gute Geldanlage handelt, warum muss dann ausgerechnet eine öffentliche Einrichtung kaufen?>
Das ist auch für mich die Kernfrage.
Auf die Antworten der Volksvertreter bin ich gespannt. Aber vermutlich wird man diese aufgrund der Nichtöffentlichkeit dieses Geschäftes verweigern (müssen).
Ãœbrigens sehr gut recherchiert, rd!
Den GB liest man als Normalbürger ja nicht und ob die RP in solcher detaillierter Wahrheit über den Flughafen berichten würde, bezweifle ich. kleveblog ist ein wichtiges Medium.
Vielleicht hätte man sich am Niederrhein doch mal mehr um Bahnstrecken satt um Flughäfen kümmern sollen.
Aber vielleicht wird aus dem Weeze-Areal analog zur Draisinenstrecke demnächst ein Modellflugplatz! 🙂
@rd
Es muss heissen „Der Preis ist Kreis!“
😀
Wie ich schrieb: Der Kreis steht vor einer schwierigen Entscheidung mit weitreichenden Folgen. Es wird vermutlich argumentiert werden, dass man ja auch einen echten Gegenwert erwerbe (marktüblicher Grundstückspreis, Pacht). Aber: Wenn es sich um ein gutes Geschäft/eine gute Geldanlage handelt, warum muss dann ausgerechnet ein öffentliche Einrichtung kaufen? Warum zeigt kein privater Investor Interesse?
Der normale Gewerbetreibende hübscht seine Bilanz in schwierigen Zeiten, durch eine Ãœberbewertung des Postens, Work in Progress ( Halbfertige Arbeiten) auf. Wohl wissend,das dies nur einen Aufschub bis zum nächsten Bilanzstichtag bringt.
Da weder Hedgefonds noch Kreditinstitute ein Interesse an einer Zusammenarbeit zeigen,ist doch die eigene Ãœberbewertung des am Markt zu erzielnden Verkehrswertes der Liegenschaft, nur der hilflose Versuch das
sterben des Projektes (Insolvenzverschleppung) zu kaschieren.
Wenn der Kreis seine Forderungen zur Zahlung fällig stellen würde, müsste morgen Herr van Bebber zum Amtsgericht gehen und Insolvenz beantragen.
Warum sich der Kreis jedoch erneut als Finanzierer eines Projektes ohne wirtschaftliche Ãœberlebenschancen hervor tun will,sollten doch die Politiker als Handzettel schon mal auf ihren Wahlständen parat haben.
Soviel volkswirtschaftlicher Unverstand sollte nicht nur mit alternativlos abgetan sein.
Na ja, der „Rolf“ im NRN-Forum hat das mit dem EEG und den Strompreisen scheinbar nicht so ganz verstanden. Er liest wahrscheinlich zu viel FAZ (das Kampfblatt der Energiekonzerne gegen die Energiewende). Ich werde das dort entsprechend kommentieren und korrigieren, weil das hier zu weit führen würde.
Ãœberbewerten von Anlagevermögen ist Bilanzverschleierung. Nach Paragraph 331 Nr. 1 HGB strafbar und kann mit Geldstrafe oder bis zu 3 Jahren Haft geahndet werden 🙂
@Bernd Derksen Das Folgende dürfen Sie gerne auch in jenem Forum via Copy & Paste einfügen: Die Angaben zum ursprünglichen Verkauf habe ich korrigiert (auf der Basis von Wikipedia). Dort ist von einem Verkaufspreis von 13 Mio. Euro die Rede. Dass es Gründe für Wertveränderungen gegeben haben mag, bestreite ich nicht. Was aber genau ist ein abgelegenes Gelände mit einem und um einen offenbar nicht wirtschaftlich zu führenden Flughafen wert? Inkl. möglicher Altlasten? Die Replik in dem Forum umgeht im übrigen zwei entscheidende Fragen: Was hat es mit den internen Grundstücksgeschäften auf sich? Und wie erklärt sich der Unterschied in der Bewertung der Flächen: Der Kreis möchte 7 Euro/Quadratmeter zahlen, der Flughafen verbucht seine Transaktionen zu 45 Euro/Quadratmeter. Einer von beiden muss irren, oder? Die Zahlen stammen aus dem Geschäftsbericht 2012.
Hier eine (berechtigte) Kritik am Artikel:
http://www.nrn-forum.net/viewtopic.php?f=1&t=9447&p=59614#p59612
Aus Flughafen-Sicht ein nicht idealer Zeitpunkt. So kurz vor den Wahlen.
Da scheint der Handlungsdruck, d.h. die fehlende Liquidität, doch recht massiv zu sein.
Und öffentlich ist es nun ja. Und dort gehört eine solche Entscheidung auch hin.
Denn jeder Wähler hat doch ein Recht zu erfahren, warum dort die Millionen sinnvoller als anderswo investiert sein sollen. Denn er ist der eigentliche Souverän. Und nicht ein im Geheimen tagendes Gremium.