Brückentag

Vollmond auf dem Weg zur Vollsperrung
Geschundener Asphalt, einmal ohne 17.000 Autos
Gerüstet
Bühne der Arbeit
Dutch shot
Blick zurück

Autos sind die Raubtiere der Stille. Wer gestern die Emmericher Rheinbrücke überquerte, erlebte erhabene Augenblicke der Ruhe, ganz einfach, weil die zu einem gigantischen Lärmbrei verrührten, zigtausendfachen Explosionen in den Kolben der Verbrennungsmotoren fehlten. Es schien, als ob man zurück in eine Zeit katapultiert worden wäre, in der die Menschen schlimmstenfalls das Wiehern von Pferden als Lärm empfunden hätten. Passanten auf der Brücke waren entweder mit Kameras unterwegs, oder sie beschritten den Weg zur Bushaltestelle Brückenkopf links, ab der die Schnellbuslinie 58 Menschen aus Emmerich wieder mit der linksrheinischen Welt verband. Am Montag ab 6 Uhr ist dieses akustische Paradies wieder perdú, aber eigentlich sollte man dem Landesbetrieb StraßenNRW einmal danken dafür, uns Klevern und Emmerichern einen Brückentag beschert zu haben, der einem vor Ohren führte, welche Kolleteralschäden der Mobilität unsereins mittlerweile gewohnt ist, klaglos zu ertragen. Zum Trost für die verbliebenen, empfindsamen Naturen sei mitgeteilt, dass die nächsten Brückenmeditationstage vom 25. bis zum 28. Januar stattfindet (wieder Freitag Abend bis Montag Morgen).

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3 Kommentare

  1. 2

    Wieso „68er“? Die Brücke wurde 1965 eingeweiht. Ansonsten ist die Frage nach dem Hersteller der Stahlteile interessant.

     
  2. 1

    Anstatt die alten Stahlseile zu verschrotten wäre es ja eigentlich ganz nett, Teile der „68er“-Relikte dem interessierten Sammler vom Niederrhein anbzubieten – ähnlich wie Erinnerungsstücke aus der Berliner Mauer. Am besten mit Angabe des genauen Ortes wo sie eingebaut waren, der Herstellungsjahres und -ortes und der ehemaligen Herstellerfirma.

    Würde mich sowieso interssieren aus welchem Stahlwerk die Seile kamen.