Bienenattacke auf Rheinbrücke, Arbeiter (36) durch Bagger verletzt

Dauerbaustelle Rheinbrücke

Die Emmericher Rheinbrücke dürfte, was die Arbeitssicherheit angeht, fest im Griff der Berufsgenossenschaft sein, deren Vertreter mit Argusaugen darauf achten, dass Sicherheitsschuhe, Leuchtwesten und Helme getragen werden und natürlich die Gerüste ausreichend gesichert sind.

Doch die Art von Unfall, die sich am Donnerstag auf dem dauerhaft renovierungsbedürftigen Bauwerk ereignete, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im Handbuch für Arbeitssicherheit verzeichnet sein: Ein großer Bienenschwarm war in der Mittagszeit über die Rheinbrücke geflogen und hatte die dort tätigen Arbeiter in Unruhe versetzt. Ein 36-jähriger Arbeiter aus Aachen geriet in Panik und versuchte vor dem Schwarm zu flüchten. Im Wegrennen verlor er seinen Schutzhelm, sodass er mit dem ungeschützten Kopf gegen die Schaufel eines dort abgestellten Baggers stieß. Bei dem Zusammenprall zog der Mann sich eine Kopfplatzwunde zu und musste mit dem Rettungsdienst einem Krankenhaus zugeführt werden. Dieses konnte er nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. (Allerdings dürften die HSEQ-Fachleute bemängeln, dass der Helm offenbar nicht so getragen wurde, dass er fest auf dem Kopf aufsitzt.)

Zu einem wirklich schweren Arbeitsunfall auf der Rheinbrücke war es vor zwei Jahren gekommen, als ein durch Alkohol und Drogen benebelter Autofahrer die Vollsperrung missachtete und mit seinem Wagen gegen auf der Fahrbahn liegenden Stahlträger prallte, der daraufhin so unglücklich ausschlug, dass ein Arbeiter schwer am Bein verletzt wurde. Ihm musste später der verletzte Unterschenkel amputiert werden. Der unter anderem wegen Verkehrsdelikten vorbestrafte Unfallfahrer, zum Tatzeitpunkt 27 Jahre alt, wurde vom Amtsgericht Kleve zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt.

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7 Kommentare

  1. 7

    @1. R. Schlüter

    „Aber Arbeiter sehe ich da höchst selten? Richtig Arbeitende noch seltener.”

    Gerade Menschen, die nicht die schwere Arbeit im Straßenbau oder an Brücken erledigen müssen, können das natürlich beurteilen 😂

    „Und man hat vieeeel Zeit wenn man diese Jahrzehnte-Baustelle passieren muss zum beobachten.”

    Wo Sie beim Autofahren hinschauen, möchte man nicht unbedingt wissen 😉 Grundsätzlich ist es ratsam sowohl bei Tempo 50 km/h als auch bei Stop-and-go-Verkehr auf die Straße zu schauen. Aber selbst als Beifahrer/in werden Sie kaum erkennen können was und in welchem Tempo ein Bauarbeiter gerade arbeitet.

    Es macht natürlich stutzig, dass die Brücke immer noch nicht fertig ist. Aber fair bleiben, die Leute, die bei jedem Wetter die Straßen, Brücken usw. warten, instand halten oder neu bauen, verrichten Arbeit zu der die meisten Menschen körperlich kaum in der Lage wären. Allenfalls für ein paar Stunden oder Tage. Vom Know-how, das fehlen würde, abgesehen.

     
  2. 6

    In 2 Wochen haben wir Donnerstags wieder einen Feiertag. Das bedeutet für die so emsigen Bienchen von Straßen.NRW schon wieder Namenstag….

    ihr (Kalauer)

    BRÜCKENTAG

    kommt.

    Gleich demnächst geht es aber wieder mit „Hochdruck“ weiter.

    Und sei es nur noch weitere Betonklötze rund um die Auf-und Abfahrten zu platzieren. Stonehenge läßt grüßen.

     
  3. 1

    Zitat: „…die dort tätigen Arbeiter…“

    Überraschend für mich das die Bienen überhaupt welche vorgefunden haben! Meiner Wahrnehmung nach sind dort viele viele Hinweisschilder, Baumaterial, Umleitungen und stets geupdatete Bauzeitprognosen. Verlängert in Monaten oder inzwischen besser gleich um Jahre. Und Autoschlangen…. genervte Fahrer und quängelnde Kinder die endlich weiterwollen.

    Aber Arbeiter sehe ich da höchst selten? Richtig Arbeitende noch seltener. Und man hat vieeeel Zeit wenn man diese Jahrzehnte-Baustelle passieren muss zum beobachten.

    Das es nicht nur mir so geht kann just gerade in einem schönen Artikel der lokalen nrz Augabe erkundet werden.

    Trotzdem an dieser Stelle gute Besserung dem Verletzten!!