Das Dreikönigskonzert des Collegium Musicum gibt es 2017 im Doppelpack und in Kooperation mit der Städtischen Singgemeinde Kleve: Am Samstag, 7. Januar 2017 findet die erste Aufführung in Kranenburg in der Sankt Peter und Paul Kirche um 20 Uhr statt, am Sonntag, 8. Januar 20107, ebenfalls um 20 Uhr das zweite Konzert in der Christus-König- Kirche in Kleve. Die künstlerische Leitung liegt bei Stefan Burs, der nach den intensiven Proben mit dem Orchester und dem Chor feststellen kann. „Uns haben die musikalisch zündendende Ideen verbunden mit einfachen kompositorischen Mitteln schon bei den Proben begeistert. Jetzt hoffen wir, dass die Zuhörer so begeistert sind wie bei Uraufführung 1742 in Dublin.“
Worauf können sich die Zuhörer der Aufführungen in Kranenburg und in Kleve freuen?
Zunächst hat das Orchester das Wort, die einleitende Symphonie bietet reiche musikalische Überraschungen und führt den Zuhörer noch einmal zur vertrauten Weihnachtsgesichte, wenn der Chor übernimmt mit dem heiter gestimmten: „For unto us a Child is born, a son is given“ (Uns ist zum Heil ein Kind geboren), um weiterzuführen zu der tröstlichen Zusicherung am Ende des ersten Teil des Oratoriums, wenn sich bereits Passionsgeschehen andeutet: „His yoke ist easy, His burthen is light“ (Sein Joch ist leicht, leicht seine Last).
Am Ende der Weihnachtszeit bekommt die Heilsgeschichte die dunkle Farben und Ereignisse der Passion. Die Altistin singt dies den Zuhörern tief berührend mit ihrer Arie zu: „He was despised“ (er ward verschmähet“). Collegium Musicum und Singgemeinde freut sich auf Lina Hofmann, die die Altpartie bei beiden Konzerten übernommen hat. Chor und Orchester interpretieren danach die tiefe Überzeugung der Gläubigen auf Rettung und Erlösung: „Surely, he hath borne our griefs und carried our sorrows“ (Wahrlich, er litt unsere Qualen und trag unsere Schmerzen). Der Tenor – Hennig Jendritza – verstärkt mit seiner Arie „He was cut off out of the land of the living“ (Er ist dahin aus dem Land der Lebenden) die Stimmung des zweiten Teils als Abschieds- und Klagegesang; doch schon die anschließende Sopranarie – Karin Schulte wird singen – führt den Zuhörer über weitere Arien und Rezitative der Zuversicht zum wohl bekanntesten Stück dieses Oratoriums, dem „Hallelujah-Chor“.
Fast so berühmt und sicherlich innig berührend beginnt der dritte Teil des Werkes mit der Arie: „I know that my Redeemer liveth“ (Doch ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebet). Charles Jennens als Textautor und Georg-Friedrich Händel knüpften damit wieder an die Alltagserfahrung der Zuhörer an; waren sie doch Texte der Zuversicht mit getragenen, zu Herzen gehenden Melodien aus den Trauergottesdiensten ihrer Zeit gewohnt. Kraftvoll, energisch in Wort und Klang präsentiert der Bass mit seiner berühmten Trompetenarie die Zuversicht an die unverwesliche Auferstehung der Toten.
Der Schlusschor kommt zunächst viel bescheidener daher als der triumphale Abschluss des Hallelujah-Chores im Teil II des Oratoriums: „Worthy is the lamb that was slain“ (Würdig ist das Lamm, das geopfert wurde); hier verneigt sich der Chor stellvertretend für alle Gläubigen in großer Zuversicht auf die eigene Erlösung vor dem Opfer des Messias für die ganze Welt. Die Amen-Fuge führt eher nicht den lauten Jubel vor, sondern in einer kunstvollen Komposition das Ideal der Erhabenheit vor Augen und Ohren.
Karten zum Preis von 14 Euro (ermäßigt 10 Euro) sind ab sofort erhältlich bei den Mitgliedern des Collegium Musicum und der Städtischen Singgemeinde Kleve, sowie an den Vorverkaufsstellen bei Löwen-Apotheke, Emmericher Straße 228, Buchladen Leselust, Kapellenstraße 15, Buchhandlung Hintzen, Hagsche Straße 46, Optik Verbeet, Kavarinerstraße 5 und Bossmans Genuss Company, An der Münze 18 sowie an der Abendkasse.