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Rechteckiges Loch: Das Klever Wahrzeichen ist verschwunden
Rechteckiges Loch: Das Klever Wahrzeichen ist verschwunden

Er ist weg! 58 Jahre stand das Schüsterken, auch Bältermann genannt, an der Herzogbrücke seinen Mann – nun klafft dort nur noch ein rechteckiges Loch im vermoosten Gemäuer. Das „Wahrzeichen Kleves“ (Wikipedia), ein Entwurf von Jupp Brüx, ist verschwunden!

Mehr als ein halbes Jahrhundert spuckte das Schüsterken den Besuchern Kleves fröhlich entgegen. Den Spuckmechanismus hatte der damalige Direktor der Klever Stadtwerke, Alfred Lewens, persönlich konzipiert. Schlossermeister Hermann Stalder verwirklichte die Pläne und sorgte dafür, dass die Skulptur zur Einweihung am 2. Dezember 1951 so weit spuckte, dass die Honoratioren ein paar Tröpfchen abbekamen. Oho, war das ein Spaß!

Wie dem auch sei, nun ist er weg. Wird er noch zum stylischen Neu-Opschlag passen? Unbestätigten Berichte zufolge wird das Kunstwerk am Klärwerk zwischengelagert. Oder endgelagert? Ist womöglich schon eine neue Wahrzeichenfigur in Arbeit, das Bauunternehmerken? Hier die offzielle Antwort von Jürgen Rauer, Technischer Beigeordneter der Stadt Kleve: „Das Schüsterken ist bei den Umweltbetrieben der Stadt Kleve eingelagert und wird in dem Bereich wieder aufgestellt werden. Vermutlich Ende des Jahres.“ Also kein Bauunternehmerken…

Historisches Infoschnippselchen (1): Der Schuster spuckt nicht, um sein Missfallen zu bekunden, sondern weil die Schuster sich früher die Nägel zwischen die Lippen steckten, um beide Hände zum Arbeiten frei zu haben. Bei Bedarf haben sie sie dann ausgespuckt.

Historisches Infoschnippselchen (2): Die Originalskulptur von Jupp Brüx war aus Holz und wurde am 12. Dezember 1936 an der Ecke Herzogstraße/Klosterstraße (heute: An der Münze) aufgestellt. In die Figur konnten zugunsten des Winterhilfswerks 1936/1937 Nägel eingeschlagen werden, eine Anregung des NSDAP-Kreisleiters Reven. Brüx-Sohn Walter, Kunstlehrer am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, schuf nach dem Krieg die neue Figur aus Bronze (?) – nun als Symbol für den Wiederaufbau Kleves. Der damalige Artikel aus dem Clevischen Volksfreund kann auf der Seite Heimat-Kleve.de nachgelesen werden (hier der Link dorthin).

Deine Meinung zählt:

24 Kommentare

  1. 23

    Hey ende – dat Schüsterken wurde am 02.12. 1951 aufgestellt, darüber gigt es Nachweise

     
  2. 22

    Hey ende – dat Schüsterken wurde am 02.12. 1951 aufgestellt, darüber gigt es Nachweise

     
  3. 21

    …..schön, wenn dat Schüsterken wieder da ist und spucken kann.
    Es gibt übrigens 3 davon, eins liegt im Wasserwerk in Lauerstellung, eins wurde ja bei der Eröffnung Schuhmuseum gezeigt und ein drittes ??????????
    Wann war denn der richtige Termin der ersten Aufstellung?
    Nach dem Bericht oben 1951, im Heft Elefanten Post vom März 1960 – 1949 und Inge meint 1954.

     
  4. 20

    … bald isser wieder da – der Bältermann. das Ganze soll bis zum 30 April ( Tanz in den Mai / Koniginnendag ) installiert sein und der Kleine soll wieder Richtung Kellen spucken. Ob die Wasserfontänen im Kermisdahl dann auch wieder sprudeln werden….?????

     
  5. 19

    @KlePeter bzgl. wo ist Leenders ?

    Frag Ihn mal selber – Mitglied im Verein ist er noch aber nicht mehr im Vorstand, sowas soll’s geben !

     
  6. 18

    @KlePeter: Menschen, die wirklich im öffentlichen Leben stehen, bleibt so etwas nicht verborgen.

    Ergänzend musst Du Deinem Satz noch das Wort Nur voranstellen. Die lokale Presse scheint dies immer wieder bewusst zu kalkulieren.

    Da bringt man dieses verzerrende Foto ohne wesentliche Hintergründe und nutzt zugleich die Gelegenheit, um im Kommentar einen lächerlichen Rundumschlag zum Thema Globalisierung auszuteilen, und das auch noch gestützt auf eine merkwürdige Ansprache von Theo.

    Ganz abgesehen von der Frage, welche Aussage das Foto transportieren soll, macht man aus dem privaten Engagement einiger Klever eine politische Botschaft zum simplen Thema Globalisierung (…)

     
  7. 17

    Wo ist Lenders?

    Norbert Lenders hatte doch wohl die Idee zu diesem Museum und erheblichen Anteil an der Entstehung. Warum kann ich das in der hiesigen Presse nicht nachlesen? Wer schmückt sich da wieder mit fremden Federn?
    Menschen, die wirklich im öffentlichen Leben stehen, bleibt so etwas nicht verborgen.

     
  8. 15

    Kleverbub,

    das habe ich mich auch gefragt. Zuerst habe ich auf Dieter „Thomas“ Heck getippt, aber der kanns nicht sein. Dann habe ich an Josef Ackermann gedacht.Der grinst auch immer, trägt aber keine Kette und hat eine andere Frisur.
    Zum Schluss fiel mir noch Jopie Heesters ein, aber der ist ja viel jünger als
    der ältere Herr auf dem Photo.

     
  9. 11

    Montagsrätsel:

    Nun wurde nach langer Vorbereitung das Schüsterken-Museum eröffnet. Das Titelbild des Klever Wochenblatts zeigt hierzu fünf Personen, von denen zwei eher keine Verdienste zur Entstehung des Museums zu verzeichnen haben. Sie sind wohl Gast der Eröffnungsfeier, weil sie irgend welche öffentliche Ämter bekleiden und dann einfach mal dazu gehören. Eine von diesen zwei Personen ist sich dessen auch bewusst, die gesuchte Person nicht so ganz.

    Von wem ist die Sprache ?

    http://www.kleverwochenblatt.de/typo3temp/pics/d51ae79556.jpg

    Von links nach rechts: Theo K., Barbara, Jupp, Reinhold und Theo B.

     
  10. 10

    Man könnte doch das „spuckmänchen“ ersetzen.
    Lothar Q und Theo B., dann können sie gemeinsam in den kleinen „Teich“ nebeneinander stehen und spucken was das zeug hält … und dabei grinsen 🙂

     
  11. 9

    Was regt ihr euch so auf? Der Opschlag wird umgebaut, das Schüsterken bekommt einen anderen Platz und damit kein roter Bagger es verletzt, kommt es ein halbes Jahr ins Depot. Im Spätherbst ist der Opschlag dann fertig (ob er schöner ist als vorher, ist ein anderes Thema. Als erstes wurde die schöne Platanenreihe abgeholzt) und das Schüsterken kommt wieder in die Nähe seines alten Platzes. Soweit ich informiert bin, spuckt es dann allerdings nicht mehr Richtung Bahnhof, sondern nach Kellen. Da wohnen schließlich auch die meisten Stadtverordneten, von daher ist das auch ganz witzig.

     
  12. 8

    Mich wundert, dass es so wenig Öffentlichkeit für das Schüsterken gibt. Ich war schockiert, als ich hörte, dass es weg ist. In der Rheinischen Post habe ich rein garnichts dazu gelesen, und auch hier hält sich die Resonanz auch in Grenzen.
    Wann wird unser Wahrzeichen wieder aufgestellt? Weiss das jemand?

     
  13. 7

    @ Killerplautze

    Sie meinen sicherlich diesen Abschnitt:
    „Spucken
    Wenn Lamas sich belästigt fühlen, spucken sie den Störer an. Dabei beweisen sie eine erstaunliche Treffsicherheit. Normalerweise werden jedoch nicht Menschen Opfer solcher Attacken. Vor allem untereinander bespucken sich Lamas, um die Rangordnung zu verdeutlichen oder aufdringliche Artgenossen auf Distanz zu halten. Speichel wird nur zur Vorwarnung gespuckt. Meistens wird halb verdauter Mageninhalt gespien, dies allerdings nur in kleinen Mengen. Die halbflüssige, grünliche Masse ist übel riechend, ansonsten aber harmlos und leicht abwaschbar.“

     
  14. 6

    Ein Stück Kleve ist weg.
    Schade.
    Ich weiß noch wie ich als Kind früher (vor 28 Jahren) mit meiner Mutter und der NIAG nach Kleve gefahren bin. Das war das grösste und ein Besuch beim Schüsterken durfte auch nicht fehlen!
    Ja ja die gute alte ZEIT………

     
  15. 4

    Wer trägt denn in Zukunft das „Oranje Trikot“ wie 1990 nach der Spuckattacke von Frank Rijkaard gegenüber Rudi Völler, als über Nacht das Schüsterken mit einem Fußballshirt unserer Nachbarn „verunstaltet“ wurde?

     
  16. 1

    @ Ralf Daute

    Gratulation zu diesem – wahrscheinlich – ersten Foto „Kleve ohne“.

    „so weit spuckte, dass die Honoratioren ein paar Tröpfchen abbekamen. Oho, war das ein Spaß!“
    Diese Fähigkeit sollte man ausbauen. Mit Hilfe moderner Technik könnte das Spukmännchen vorbeiziehende Passanten, die auf den „Index stehen“ spontan benässen. Dies wäre eine fantastische Einnahmequelle für die Stadt Kleve. Man stelle sich vor: die Koordinaten (Foto) des ungeliebte Lehrer, Politiker, Manager, Banker… werden per Internetorder an das Spukmännchen geliefert und online bezahlt. Das „Opfer“ läuft vorbei und der Auftrag wird erfüllt. Das Spukmännchen sendet online ein Beweisfoto an den Auftraggeber.

    W/Linkhinweis:
    Der Link führt auf mein Internetangebot. Dies ist eine rein private, nonkommerzielle Veranstaltung (ein „Hobby“). Links dürfen von kleveblog natürlich gerne gesetzt werden.
    Die Seite des Heimatvereins lautet http://www.klevischer-verein.de und wird allerdings auch von mir „nebenbei“ gepflegt.