Gleich drei so genannte Roll-ups standen hinter den Protagonisten der Pressekonferenz und verdeutlichten den Pressevertretern, dass die Sparkasse Rhein-Maas, so schön sie auch sein mag, rein geographisch eine große Lücke aufweist. Die Plakatständer zeigten: Kleve und Emmerich liegen zu den beiden Ufern des Rheins, und dann kommt irgendwo ganz im Süden des Kreisgebiets noch die Stadt Straelen. Dazwischen liegen noch Goch, Weeze und Kevelaer, die Städte der gleichnamigen Verbandssparkasse, sowie Geldern. Ein großer weißer Fleck. Die Maas lässt Raum für Visionen.
Die Sparkasse Geldern gehört allerdings bereits zu Krefeld und dürfte damit solange aus dem Fusionsreigen ausscheiden, bis die Sparkassenbosse ganz oben sich dazu durchringen, alles zusammenzuführen. Das kann aber dauern. Anders verhält es sich mit der Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze. Die Bank erweckt den Eindruck, auf riesigen Geldvorräten zu sitzen und deshalb ein Dasein in „splendid isolation“ vorzuziehen.
Allerdings glaubten die Banker, die sich am Montagvormittag im Spiegel leider Schwanenburg versammelt hatten, dass es sich dabei nur um einen vorübergehenden Daseinszustand handelt. In Anspielung auf die Namensgebung, die ausdrücklich die Erweiterung Richtung Süden zulässt, und auf den großen weißen Fleck in der Grafik sagte Rudi van Zoggel: „Der Grundstein ist gelegt. Goch hat sich für einen Alleingang entschieden, aber die Türen stehen immer offen.“ Er gehe davon aus, dass in den nächsten drei bis fünf Jahren eine Entscheidung über ein Zusammengehen mit der Sparkasse Rhein-Maas anstehe.
Es ist schön zu sehen, dass die Sparkasse den Namen passend zur VSK Goch-Kevelaer-Weeze gewählt hat. Nur ein weiterhin langfristiges Zinstief wird dazu führen. Aber die Info, dass die Sparkasse Goch gefragt wurde stimmt so nicht. In die tatsächlichen Anfangsgespräche waren die Gocher nicht einbezogen. Die sind Mitte 2015 mal gefragt worden. Aber Anfang 2016 bei den konkreten Gesprächen sind die Gocher nicht gefragt worden. Die Vorstände in Goch wissen warum es Goch gut geht und Emmerich z.B. nicht.
Um die Sparkasse zukünftig auf Kurs zu halten wäre es gut, wenn der Verwaltungsrat darauf besteht, dass die Pensionszusagen der Vergangenheit zwar gelten, aber es keine weiteren Pensionszusagen mehr gibt. Ein Vorstandsmitglied erhält eine Vergütung von ca. 250 TEUR plus Pension. Das sind zurzeit ca. 300-400 TEUR p.a.
Also kostet jeder Vorstandsposten etwa 550-650 TEUR. Das sind 11-13 normale Mitarbeiter. Und im Verhältnis zum Ertrag einer Sparkasse will ich es erst gar nicht ausdrücken.