Man habe rechtzeitig die Zukunft gestalten wollen, bevor man selbst gestaltet worden wäre, so charakterisierte Rudi von Zoggel, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Kleve, die Motivation für den Zusammenschluss der drei Institute zur Sparkasse Rhein-Maas. Die Kombination aus Niedrigzinsen, dem demographischen Wandel, der Digitalisierung und der immer aufwändigeren Bankenregulierung belaste alle Institute, insbesondere aber die regionalen Banken. Deshalb habe man initiativ werden müssen. Seit Januar seien „vertrauensvolle, intensive Gespräche“ geführt worden.
Landrat Spreen äußerte die Ansicht, dass der Zusammenschluss einem ebenso einfachen wie wahren Satz entspreche: „Gemeinsam ist man stärker.“ Er dankte allen beteiligten Vorständen und sagte: „Das ist eine Initiative, die alles andere als selbstverständlich ist.“ Auch er charakterisierte die Gespräche als „vertrauensvoll“. Hans-Josef Linßen, Bürgermeister der Stadt Straelen, sagte: „Wir sind von den Vorteilen des Beschlusses überzeugt.“ Er hob hervor, dass das gemeinnützige Engagement aller drei Institute beibehalten werde.
Dazu befragt, was die kriselnde Sparkasse Emmerich-Rees (kleveblog: Der Emmericher Patient) für die Sparkasse Kleve so attraktiv gemacht habe, antwortete Rudi von Zoggel: „Die Sparkasse [Emmerich-Rees] hat ein sehr aktives Kreditgeschäft, dort sind viele Unternehmen angesiedelt, das birgt für die Zukunft weitere Ertragschancen.“ Für ein bisher kleines Geldhaus wie die Sparkasse Straelen biete der Zusammenschluss überdies die Möglichkeit, nun auch große Kreditanfragen erfüllen zu können, ohne dafür einen Partner ins Boot holen zu müssen.
Negativzinsen für den Kleinsparer sieht van Zoggel derzeit nicht am Horizont heraufziehen. Allerdings habe sein Institut wie andere auch wenig Neigung dazu, für Millionenbeträge beispielsweise 2 % Zinsen zu bezahlen, während man selbst ebenfalls dafür zur Kasse gebeten werde.