Wenn kleveblog Post von der Anwaltskanzlei KBM Legal aus Köln bekommt, verheißt das normalerweise nichts Gutes. Die Sozietät vertritt die Hochschule Rhein-Waal und wird gern zurate gezogen, wenn in kritischen Blogs Bilder aus öffentlichen Versammlungen publiziert werden oder Menschen mit Professorentiteln Probleme damit haben, Meinungsäußerungen korrekt zu bewerten. Insofern war mal wieder Verdruss zu befürchten, als im Posteingang eine Mail von KBM Legal aufpoppte.
Doch diesmal ist der Anlass eher einer aus der Kategorie Schmonzette: Bekanntlich unterhält die Hochschule auf ihrem Gelände hinten links ein kleines Gewächshaus, etwas zu klein, um ernsthaft Forschung zu betreiben, was hier aber nicht weiter thematisiert werden soll, und immerhin groß genug, dass darin eine Bananenstaude wächst.
Dieses Gewächshaus hieß allerdings nie einfach nur Gewächshaus, das erinnerte die Verantwortlichen wohl etwas zu sehr an das profane Treiben in einem Gartenbaubetrieb. Wenn dort etwas veranstaltet wurde, Führungen, Vorträge, all diese schönen Sachen aus der Vor-Corona-Zeit, dann war stets von einem „Klimahaus“ die Rede. Das klingt doch gleich viel besser!
Nun aber gibt es offenbar irgendwo anders auch noch ein „Klimahaus“, und wer immer dieses betreibt, war wohl der Ansicht, dass dieses Land zu klein ist für zwei Klimahäuser. Also wurden Anwälte ins Rennen geschickt, Schriftsätze ausgetauscht, und am Ende sah die Hochschule sich gezwungen klein beizugeben: „Unsere Mandantschaft musste sich im Zuge einer markenrechtlichen Auseinandersetzung dazu verpflichten, es zu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr in Deutschland unter Verwendung des Zeichens ‚Klimahaus` Ausstellungen zur Wissensvermittlung zu bewerben, zu veranstalten und/oder durch Dritte bewerben und/oder veranstalten zu lassen“, schreibt die Kanzlei.
Und was hat nun kleveblog mit der ganzen Chose zu tun? Gut, hier wurde auch schon mal über Veranstaltungen in den Gewächshaus berichtet, beispielsweise in diesem Artikel: „Meet the president im Klimahaus„. Da sich die Hochschule verpflichten musste, auch sicherzustellen, dass der Begriff auch nicht von Dritten verwendet wird, musste die Kanzlei die Mail verschicken. Freundlicherweise werden sogar zwei alternative Bezeichnung angeboten: „tropisches Gewächshaus“ oder „tropisches Gewächshaus mit Lehr- und Schaugärten“. Dann wollen wir doch gleich mal die Überschrift ändern. (Bei der bekanntlich hochschulaffineren Rheinischen Post wird vermutlich ein Praktikant in den nächsten zwei Jahren nichts anderes zu tun haben als all die Berichte abzuändern.)
The careless choice of the name „Klimahaus“ instead of „Greenhouse“ is certainly only one of the minor problems of the Rhine-Waal university. More serious is that the word „climate“ in connection with the university is all too often associated with the word „poisoned“. Well, at the moment there are not so many people on the campus who can suffer from this. But these few have to suffer heavily from it. And for them there is no escape. Poor and lonely people.
Na, dann kann sich die 3-Familiengemeinschaft um Gerd Crins, Michael Düppers und Andreas Gebbink ja auch auf etwas gefasst machen.
Kaum hat ihnen sie Stadt Kleve einen Preis für ihre Streuobstwiese verliehen, müssen sie sich vielleich schon auf ein KBM Legal -Schreiben gefasst machen ?
Hat die Stadt Kleve nicht schon den Begriff klever Streubstwiese in Beschlag genommen ?
Ob das etwas ausmacht, dass dieselbe Stadt denen gerade einen Preis verliehen hat ?
Mit Sicherheit nicht, dort weiss dort doch der eine Finger nicht, was der andere macht, von Händen gar nicht zu reden.