Hochschule: Prof. Brandt (ja, der!) nicht mehr in den Senat gewählt

Nicht mehr im Senatr: Maschinenbauer, Studienaspirantentrainer, Flüchtlingsbetreuer, Immobilienkäufer, Projektentwickler, Hausbootforscher: Prof. Thorsten Brandt

Überraschende Personalie an der Hochschule Rhein-Waal: Der umtriebige Professor Thorsten Brandt verlor seinen Sitz im Senat!

Als kleveblog im Februar darüber berichtete, dass Professor Dr. Thorsten Brandt an der Hochschule Rhein-Waal zum neuen Senatsvorsitzenden gewählt wurde, hieß es dazu: „Den letzten verständigen Kräften an der Hochschule Rhein-Waal dürfte angesichts dieser Nachricht vermutlich die Kinnlade auf die Schreibtischplatte fallen.

Die Geschäftstüchtigkeit, die der Wissenschaftler zusammen mitsamt Professoren-Kollegen Dr. Dirk Untiedt entfaltet hatte, führte immer wieder zu Kritik und ließ die Frage aufkeimen, inwieweit die beiden angesichts der vielfältigen anderen Verpflichtungen überhaupt noch in der Lage waren, ihrer Verantwortung für die Lehre nachzukommen.

Zuletzt waren sie noch im vergangenen Jahr in den Schlagzeilen der Lokalpresse, als sie ihre Pläne für den Umbau des Nordteils der Landesklinik in Bedburg-Hau vorstellten. Das Geld für den Aufkauf des Geländes mitsamt der darauf stehenden Immobilien hatten sie verdient mit der Ausbildung von (vor allem) chinesischen Studienaspiranten, die danach einen Studienplatz an der Hochschule in Kleve bekamen.

Nun fanden vom 14. bis zum 16. Dezember 2021 an der Hochschule erneut Wahlen zum Senat statt (in elektronischer Form) – und, was immer auch Thorsten Brandt in seiner Amtszeit als Vorsitzender getan oder nicht getan hat, diese endeten für den gelernten Maschinenbauer mit einer herben Niederlage. Auf den 90 abgegebenen Stimmzetteln, auf denen (bis zu) drei Kandidaten gewählt werden könnten, fanden sich nur 15 Voten für Brandt. Genauso viele, oder besser gesagt wenige Stimmen erhielt sein treuer Kompagnon Untiedt, sodass über den zehnten und letzten Platz bei den Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern in dem Gremium das Los entscheiden musste. Es fiel auf Untiedt. Brandt ist raus.

Die meisten Stimmen erhielt ein anderer Professor aus der Fakultät Technologie & Bionik, Matthias Krauledat. Er ist ein leidenschaftlicher Musiker. Beobachter werten das Ergebnis als ein Indiz dafür, dass die Zeiten, in denen Brandt und Untiedt zusammen mit ihren Kumpeln nach Belieben schalten und walten konnten, vorbei sind. Das wäre dann für die noch junge Hochschule eine gute Nachricht.

Folgende Personen gehören dem neuen Senat an: Matthias Krauledat, Eva Maria Hinterhuber, Petra Blitgen-Heinecke, Björn Neu, Corinna Titze, Irmgard Buder, Joachim Fensterle, Klaus Hegemann, Gregor van der Beek, Dirk Untiedt (Hochschullehrerinnen/Hochschullehrer), Christian Berendonk, Petra Gawalek, Gerhard Heusipp, André Wenda, Sebastian Amrhein (wissenschaftliche Mitarbeiterinnen//Mitarbeiter), Sebastian Ketelaar, Peter Schrievers, Franz-Josef Kuhnigk, Maria Gilbers, Janine Gaschik (Verwaltung), Mia Parker, Alina Muftigazy, Leo Philip van Ackeren, Sebastian Recalde Medina, Endri Lohja (Studierende).

Link zur Ergebnisseite: Senatswahlen HSRW 2021

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17 Kommentare

  1. 17

    @ 12 (Nachdenklich)
    Nicht wundern, meine Kommentare sind stets bissig und giftig, wenn ich mal mein Maul aufreiße. Das ist durch meine Physiologie (also biologisch oder durch die Natur) bedingt. Na, ist der Euro gefallen? Sie wissen doch bestimmt, dass das, was einst einen Groschen wert war, heute längst einen Euro (oder mehr) kostet – das liegt vor allem an der schlangenartig schleichenden Inflation.

     
  2. 16

    @ 14
    OK, Nachdenklich, nach mille und cent(o) kommt deci. Zehn Hundert-stel sind ein Zehn-tel. Ein Groschen waren zehn Pfennig, also ein deci-tel, also (nicht ganz richtig) verkuerzt ein Deci (sprich: Deetschi). Wie waere es daher mit „Bei einigen ist doch inzwischen der Deci gefallen“?

     
  3. 15

    Der Groschen in der Redewendung hat sich vom Nennwert gelöst, um den es dabei auch nie ging

    Das Wort gehört zu meiner Kindheit, würde nur ungerne darauf verzichten. Zwei Groschen für ein Vanilleeis am Stiel, mit Schokoladenüberzug.

     
  4. 14

    @13. Zweilauscherhase „Oder gehoeren Sie zu den Wohl(DM)habenden“

    Schön wäre es. Nein, ich finde „ist das 10-Cent-Stück gefallen“ hört sich irgendwie komisch an.

     
  5. 13

    @ 12
    Bei einigen ist doch (noch nach 2018) der Groschen gefallen!? Ist das nicht etwas spät? Schon seit 2002 haette es doch so lauten muessen: Bei einigen ist doch die Zehn-Cent-Münze gefallen! Oder nicht? Oder gehoeren Sie zu den Wohl(DM)habenden, die einen ansehlichen Teil der noch nicht bei der Deutschen Budesbank umgetauschten 12 Mrd. Deutsche Mark ihr eigen nennen können? Quasi als einleuchtender Grund fuer Ihr Versehen?

     
  6. 12

    @10. Kreuzotter Glauben Sie wirklich, dass das von Ihnen genannte Szenario auch im Jahr 2021 und bald 2022 noch möglich wäre? Bei den Ereignissen im Jahr 2018 haben viele zunächst gar nicht gecheckt, was für ein Spiel gespielt wird, aber nach und nach ist bei einigen doch der Groschen gefallen. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber es wäre diesmal nicht so einfach.

     
  7. 10

    @ 1
    Der kurzfristige Rücktritt des losgluecklichen Profs U. zugunsten seines losungluecklichen Compagnons Prof B. waere durchaus eine Aktion, über die sich wohl tatsaechlich kaum jemand wundern wuerde.

    Aber aufmerksame Kleveblog-Leser koennten noch schlimmere Szenarien beschleichen. Denn die koennen sich bestimmt noch daran erinnern, dass diese beiden Prof-Tagonisten in der Not noch ganz andere Methoden in ihren Köchern haben. So wie einst beim Absaegen der Klotz-Nachfolgerin, zum Beispiel mittels geschickt gestreuter, despektierlicher Indiskretionen. Derartige Indiskretionen koennten sie nun auch ueber eine(n) der neun Senator(inn)en streuen, die mit mehr Stimmen als sie gewaehlte wurden. Und schwupp, nach entsetzter Aufgabe des oder der Betroffenen waere die doppelte Vertretung im Senat wiederhergestellt – trotz des in Wahrheit fehlenden Mandats. Die Wartelistenregelung (laut der verlinkten Ergebnismitteilung) macht das moeglich und naheliegend.

    Wie das Streuen von gewisse Personen unmoeglich machenden Inhalten geht, war zum Beispiel juengst gut im Bundestagswahlkampf und danach noch bei der Auesserung von Kanzlerschaftsinteressen zu beobachten. Aber auch gegenwaertig kann jeder das taeglich an den Aktionen harter Corona-Leugner verfolgen, die es – vor allem unter Nutzung der sozialen Medien – schaffen, von Natur aus skeptische oder verunsicherte Menschen gegen sinvolle Corona-Schutzmassnahmen und das Impfen aufzubringen.

    Nichts ist unmoeglich!
    Ach nein, das ist ja japanisch (Toyota), nicht chinesisch.

     
  8. 9

    @8. Witzlos
    @5. schreibt einfach so, damit die Schublade auch passt in welche er hineingesteckt wurde ?

     
  9. 8

    @5:
    Sehr respektlos, aber ist man gewohnt. Die HS ist sicher streitbar, auch einige Profs. Insgesamt schafft sie aber sicher Arbeitsplätze, zieht neue Menschen in das verkehrstechnisch sehr abgelegene Kleve und bringt auch Impulse. Man muss sich ihr auch kritisch nähern und Fehlverhalten klar darstellen, das macht rd ja auch sehr gut. Die hs hat auch keinen blankoscheck um zu machen was einzelnen wollen. Was oben steht spricht ja auch dafür, dass das System dahinter funktioniert. man kann anderen Menschen und Berufen auch mit Respekt entgegen treten. Dieses ewige Vergleiche von Berufen die rein gar nichts miteinander zu tun haben ist schwach.

    Was machst du Vogel denn Gutes für Kleve?

     
  10. 7

    Es wurden offenbar drei Stimmen pro Stimmzettel abgegeben, denn die Stimmen summieren sich auf 270, nicht auf 90.

     
  11. 5

    Die Welt der Intelektuellen in Kleve verlangt schon nach Respekt ?? ,ich frage mich nur was die Vögel für Kleve gutes machen ? Da ist für mich der Mensch der hier die Straßen sauber hält für die Gesellschaft wesentlich wichtiger.

     
  12. 4

    Bei der Fakultät Technologie und Bionik hat diese Absprache unter potentiell an einem Senatssitz Interessierten offenbar nicht funktioniert oder es wollte jemand keinen Platz für Neulinge machen. Das Wahlergebnis ist eine klare Antwort wie dies von den Wahlberechtigten aufgenommen worden ist.

     
  13. 3

    Um als Fakultät im Senat möglichst zahlreich vertreten zu sein, ist es nicht unüblich sich vor der Kandidatur abzusprechen. Das soll eine zu große Anzahl von Kandidierenden aus einer Fakultät vermeiden, da dann die Gefahr bestünde, dass sich die zur Wahl Stehenden gegenseitig die Stimmen wegnehmen und unterdurchschnittlich viele Sitze an die Fakultät gehen. Bis auf Ausnahmen gibt es pro Fakultät eher mehr Kandidierende als potentiell von dieser Fakultät und für diese gewählt werden.

     
  14. 2

    Gut, dass es bei den Professoren neue vielversprechende Leute gibt. Es sind natürlich wieder welche dabei, die so etwas wie ein Abo für einen Senatssitz zu haben scheinen.

     
  15. 1

    Mmuuuh, kann sein, dass ich schon Schatten in dieser dunklen, niesel-nebligen Dezembernacht vermmuuuhte, wo vermmuuuhtlich keine Schatten sind. Aber irgendwie beschleicht mich die Vermmuuuhtung, dass laut dem Kleingedruckten auf der vom Kleveblog-RD verlinkten Ergenisseite jetzt der losglückliche Professor U. kurzfristig seinen Rücktritt erklären und so seinen losunglücklichen Compagnon Prof. B. doch noch in den ehrenwerten Rang eines Senators hieven könnte, mmuuuh typisches Flaschenzugsystem. Euphorie kann auch schnell verfliegen, mmuuuh vermmuuuhtlich gar bevor die dunklen, niesel-nebligen Winternächst verflogen sind und es wieder eitlen, wärmenden Sonnenschein gibt.