Große und kleine Katastrophen

Die Katastrophe rückt bedrohlich nahe (Foto: Jasmin Kruse)

Zu den Tätigkeiten, die ich in meiner Freizeit gerne ausübe, zählt der Besuch einer Filiale des Discounters KODi, in dessen wohl sortierter Welt aus Wasserkochern und Spültüchern ich immer wieder neue Anregungen finde, meinen Haushalt zu optimieren, die ich dann jedoch meistens wieder verwerfe, nicht jedoch, ohne nach dem Kauf irgendeines Kleinteils aus Gründen der Dezenz die Kassiererin danach zu fragen, ob ich mir eines der Prospekte mit den Angeboten für die kommende Woche mitnehmen dürfe, sodass sie mir die freundliche Gunst erweisen kann, dies zu gestatten und mir nicht wie irgendein getriebener Büttel der spätkapitalistischen Arbeitswelt hinterherhecheln muss es mir aufzudrängen.

Insgesamt also ein psychologisch recht stabiles System der Alltagsbewältigung, das seit gestern in Trümmern liegt, weil, wenn ich eines ganz bestimmt nicht möchte, dann in der behüteten Umgebung einer KODi-Filiale, in der meine größte Sorge sein könnte, dass die sich derzeit im Angebot befindliche, zweistöckige Schiefer-Etagere vergriffen ist, dass also in dieser Umgebung mir der Schrecken eines thermonuklearen Krieges entgegenfährt, bei dessen Folgen ich mir nicht sicher bin, ob diese Auswirkungen meinem prekär strukturierten Haushalt gut tun oder den Schaden weiter vergrößern.

Doch genau das ist geschehen: Mit einem knallroten Cover verabschieden mich am Ausgang des Ladenlokals am EOC stapelweise Broschüren namens „Katastrophenalarm“, herausgegeben vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, ein „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ soll es sein. Dahinter noch ein Stapel der von mir so geschätzten Prospekte, diesmal wird eine Heißluftfritteuse für 44 Euro angepriesen. Wahrscheinlich ist diese Offerte, ebenso wie eine Großpackung Varta-Batterien für 7,77 Euro, aber womöglich schon Teil eines erwünschten Notfallvorsorgebiedermeiers, in dem wir mit einer batteriegetriebenen Heißtluftfritteuse im Bunker sitzen und genüsslich Pommes essen („ich hätte es mir schlimmer vorgestellt“), und störend bei dieser dystopischen Grundstimmung wirkt da eigentlich nur noch der Umstand, dass all das Druckwerk platziert ist auf der Box, auf der Abfall in die Kategorien Papier, Kunststoff und Batterien unterteilt entsorgt werden soll, denn wozu noch Müll trennen, wenn ohnehin alles koppheister geht?

Mülltrennung im Angesicht des Armageddons

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18 Kommentare

  1. 18

    Ist P…. in Russland unter Druck, außer mit Kriegsüberfall und katastrophalen Unmenschlichkeiten in Nachbarländern, von seinen Landsleuten nicht gefeiert werden zu können? Der traditionelle, russische, höchste, vorgegebene Nationalfeiertag naht …… der 09. Mai

    Welches Land wird bis zum 09. Mai 2022, als nächstes, von ihm überfallen, damit er sich als „großer Feldherr“ feiern lassen kann?,

    Muss er somit die russische Bevölkerung blenden, indem er als Größenwahnsinniger, Lügen über seine eigenen Schandtaten verbreiten lässt?

     
  2. 17

    CG) Russische Militärführung die aus handwerklicher Dummheit „stillgelegt“ wird behält, falls Linientreu, noch div. Previlegien ,alte Sovjet Folklore ??Putin zu belügen+betrügen ist eine ganz andere Hausnummer, 2 Generäle im Knast gelandet ? ? Ein „Lupenreiner Demokrat“ wie es der große Menschenkenner + Psychologe GAS GERD (SPD) erkannte ?? war der, ☝? SCHON IMMER gemeingefährliche Psychopath, noch NIE. Der KGB Major (Spitzname GIFTPILZ ) hatte mal vor Dienstantritt, alles was evtl.positiv an ihm war, in die Tonne gehauen,davon kann mann getrost ausgehen. ?

     
  3. 16

    @15 GH Könnte sein, dass,nachdem die Generäle entlassen wurden, sich keiner mehr traut, ihm mit ungünstigen Berichten zu kommen, die ja auf sie zurückfallen würden.

     
  4. 15

    Schwarzer Kater ! Es passt weder zu dem Machtmenschen Putin noch zu seiner Ausbildung das er nicht weis was in seinem Laden läuft .Er hat schon vor fast 2 Wochen 8 Generale entlassen ☝?die nur ER entlassen kann. Als PR würde zu dem Psychopathen auch passen das er “ NICHT WUSSTE“ ? was a.d. Front abläuft. Es würde sein Image „verbessern“ + ihn evtl. nicht als pathologischen Schlächter da stehen lassen. Solche Fake News würden zu seinem ehem. KGB Handwerk passen. ?? Putin weis alles, ALLES was läuft, daran glaube ich. ?

     
  5. 14

    „Die Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin fürchten sich, ihm die Wahrheit über seinen „gescheiterten“ Krieg in der Ukraine zu sagen. Das meinen Geheimdienstvertreter der USA und Großbritanniens. „Und auch wenn Putins Berater Angst haben, ihm die Wahrheit zu sagen, müssen dem Regime die Vorgänge und das Ausmaß dieser Fehleinschätzungen glasklar sein“, sagte der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ, Jeremy Fleming, am Donnerstag bei einem Vortrag an einer australischen Universität in Canberra.

    Fleming sagte, Putin habe den Widerstand in der Ukraine, die Stärke der internationalen Koalition gegen ihn und die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen unterschätzt. Der russische Staatschef habe auch die Fähigkeit seines eigenen Militärs überschätzt. „Wir haben gesehen, wie russische Soldaten – denen es an Waffen und Moral mangelt – sich weigern, Befehle auszuführen, ihre eigene Ausrüstung sabotieren und sogar versehentlich ihre eigenen Flugzeuge abschießen“, sagte Fleming.

    Zuvor hatte bereits ein US-Regierungsvertreter am Mittwoch von Misstrauen zwischen dem russischen Staatschef und seinem engsten Umfeld berichtet: „Wir haben Informationen, wonach Putin sich vom russischen Militär getäuscht fühlt“. „Putin wird von seinen Beratern falsch darüber informiert, wie schlecht die russischen Streitkräfte dastehen und wie die russische Wirtschaft von Sanktionen lahmgelegt wird, weil seine hohen Berater zu viel Angst haben, ihm die Wahrheit zu sagen.“ So habe Putin nicht gewusst, dass Wehrpflichtige zum Kämpfen in die Ukraine geschickt worden seien, sagte der US-Vertreter. Es gebe „ständige Spannungen“ zwischen Putin und dem russischen Verteidigungsministerium.“

    Quelle: https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/russlands-krieg-ukraine-news-ticker-putins-berater-geheimdiensten-angst-wahrheit-36627614

     
  6. 13

    @10. HVN Lassen Sie sich keine grauen Haare wachsen. Deutschland gehört zu den Ländern der „ersten Welt“ für unseren Konsum und unseren Wohlstand wird anderswo geschuftet so wie in der Textilfabrik, die in Bangladesch zusammengebrochen ist und viele Menschen unter sich begraben hat. Kinderarbeit in der „dritten Welt“ macht’s möglich! Wohlstand für alle! Naja, fast alle.

     
  7. 12

    10 .HVN ) Mein Beispiel MALI ☝? Sahara Land, Sahail Zone , 7 Milliarden Euronen mit Bundeswehr aus Deutschland für was ? Stämme + Völker und die sich seit hunderten Jahren die ?? einschlagen + es die nächsten hunderten Jahren evtl .mit wachsender Begeisterung weiter machen ? ??? Deutsche “ Demokratie“ + Werte ? DIE WOLLEN DIE NICHT. Selbst die Légion étrangére hat sich da ? heimlich verabschiedet ???? SANTÉ ? ?

     
  8. 11

    25.März 2022

    Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln ist sicher. Dies hat das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium nach regelmäßigen Gesprächen mit der Land- und Ernährungswirtschaft betont.

    Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser:
    „Kaufen Sie weiterhin nicht mehr, als Sie für den täglichen Bedarf benötigen.
    So verhindern Sie Engpässe und vermeiden, dass die Logistik von Lebensmittellieferungen belastet wird.“

     
  9. 10

    @alles Neu

    Denke ähnlich, nur das ich noch schlafen kann.
    Vieles, was die Politik in den letzten 20 Jahren fabriziert hat, war, dank Merkel, überstürzt und nicht zwingend notwendig. Und eigentlich immer dabei, Grün Rot.

    Bankenrettung 60 Milliarden
    Griechenland: 320 Milliarden Schulden in 2022
    EU Zahlung in 2022: ca. 20 % mehr, 38 Milliarden
    Atom und Kohleausstieg ca. 120 Milliarden
    Migration: seit 2013 bis 2021 100 Milliarden

    Inflationsrate März 2022 bei 7,3%.

    Ja, alles besser als Krieg, hier.

    Kommende Generationen werden bis an ihr Lebensende arbeiten müssen.

    So geht es gelegentlich wenn man die Welt retten will. Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen.

    Unglaublich dieser Hochmut.

     
  10. 9

    „Ka
    tas
    tro
    phen“

    auf einem regierungs-amtlichen „Druckwerk“ –
    das ist schon eine ganz kleine Katastrophe für sich!

    Denn richtig wäre ja wohl „Ka-ta-stro-phen“!

     
  11. 8

    PREPPER ? ? Dem Klever , auch / innen ??? gebe ich max. 4 / 5 Tage ohne Steckdose zu überleben.? Nur mal so, Frieden schaffen ohne Waffen ?, was für ein voll irrer ? Slogan der regierenden weltfremden ? reduzierten die uns heute u. U. voll in die ? reiten. Danke für (ganz ) viele positive Reationen. ? ?

     
  12. 7

    was soll das werden? Vorräte anlegen, Survival-Ausrüstung kaufen, Panik schieben usw ?
    Es gibt im wesentlichen grob eingeteilt zwei Szenarien:
    A) Atomwaffen werden eingesetzt.
    B) Atomwaffen werden nicht eingesetzt.

    Im Fall A brauche ich mir keine Gedanken zu machen und kann nur hoffen, dass es schnell zu Ende ist.

    Fall B kann noch in diverse Sub-Fälle unterteilt werden: Raketen auf West- und Mitteleuropa (dumm gelaufen) oder so wie heute (nix passiert), oder weiß der Geier was passiert.

    Was ich nicht tun werde, ist Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs horten. Wenn es durch Kriegshandlungen in Deutschland, NL etc. zu Knappheit am lebensnotwendigen kommt, sollte eines nicht passiert sein: Die Knappheit noch verschärfen indem vorher gehamstert wurde und dadurch künstlich Knappheit erzeugt wurde bevor tatsächlich etwas nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar ist. Lassen wir es einfach so wie es ist damit im Ernstfall die knappen Güter möglichst gut verteilt werden können.

    Ps: Menschen die seit einem Monat ums Überleben kämpfen flüchten zu uns. Was sollen diese Menschen von uns denken wenn wir allein schon bei der vagen Möglichkeit selbst ins Kriegsgeschehen involviert zu werden wie derzeit die Menschen in der Ukraine vor Angst nicht mehr klar denken können und ausflippen? Wenn es tatsächlich so weit ist werden wir merken was wir tun können und was nicht.

     
  13. 6

    @2 rd (aka Influencer) Wenn es der mit dem Online-Shop ist, hat er als „Produkt des Monats“ ein 10-Tage-Notfallpaket für 329 Euro im Angebot, katastrophengerecht mit dem Hinweis: Bei Ausfällen der Wasser- Strom- oder Gasversorgung leistet dieses 10 Tage Notfallpaket enorme Hilfe. Er müsste jetzt langsam gut zu tun kriegen… bei seiner Handhabung könnte das richtig stressig werden

     
  14. 4

    Ich will ja nicht „ unken“ aber auch der Westen sollte mit seinem Sanktionsmarathon etwas zurückhaltender werden, dass ist meine Meinung. Auch die aktuelle Nachricht als Sicherheitsmacht/ Schutzmacht für die Ukraine zu fungieren, ohne das man genau erklärt was das bedeuten soll, nach irgendwelchen Verhandlungen, gefällt mir nicht, da es irgendwie alles überstürzt erscheint ( NATO in klein?)Auf Vorrat kaufe ich nicht viel, Batterien und Kerzen hab ich immer.Ich hoffe das die Diplomatie irgendwann vorankommt. Europa hat auch Verantwortung für die eigenen Bürger , die Regierung für uns. Die Inflation wird uns heftig treffen und die Zeche zahlen wir, unsere Kinder und Kindeskinder noch aber das alles ist besser als Krieg bis hierher. Wenn ich ehrlich bin, schlafen tue ich schon lange nicht mehr aber es wird auch jeden Tag konfuser und manchmal nicht nachvollziehbar. Ist schon alles große sch…..

     
  15. 3

    im Artikel „Zu den Tätigkeiten, die ich in meiner Freizeit gerne ausübe, zählt der Besuch einer Filiale des…“
    Tätigkeiten … ausüben … Alles klar, Sie haben mir sehr geholfen.
    Bis jetzt war mir einfach nicht erklärlich, wieso ein Influenzer seinen Hirnausfluss als Arbeit empfinden, aber jetzt schwant mir etwas.

     
  16. 2

    Es gibt ja auch in Kleve einen Prepper-Händler, der aber lieber unter dem Radar bleiben möchte. Jedenfalls hatte ich Kontakt mit ihm aufgenommen und gefragt, ob man ihn irgendwie in seinem Lager, welches ich mir imposant vorstellte, fotografieren können. Da schrieb er mir, bei ihm befände sich das Lager wie bei den meisten anderen Unternehmen auch „auf der Straße“. Da schrieb ich ihm zurück, dass das aber für einen Menschen, der Prepper versorgt, ein sportlicher Ansatz sei.

     
  17. 1

    Die schnöde Warenwelt kann wirklich für Erholung sorgen. Nach einem stressigen Arbeitstag bin ich manchmal durch einen Karstadt geschlendert, bis mein Kopf wieder frei war. Dort gibt es keine komplexe Problemstellungen, Untiefen, Zusammenhänge oder Rollen und Beziehungsebenen etc., die zu berücksichtigen sind. Nur Waren und handfeste Preise. Hier Kunde, dort Verkaufspersonal. Die Sache ist klar und im Rahmen dieser Klarheit kann entspannt werden. In Läden wie Aldi oder KODI geht das noch besser, weil auch keine Dekoration ablenkt und kreisende Gedanken vor kahlen Wänden und schlichten Kartons einfach in sich zusammenfallen. Man wird auf das zurückgeworfen, um das es latent immer geht: die Versorgung mit notwendigen Gütern. Der Sinn wird also gleich mitgeliefert.

    Dass man nun dort in bester Prepper-Manier mit Maßnahmen zur Notfallversorgung im Katastrophenfall behelligt werden muss, ist empörend. So weit sind wir also schon gekommen. Putin hat es bis in unsere letzten Oasen der Entspannung geschafft. Dass ich jeden Morgen zuerst die Nachrichten im Ticker checken muss, habe ich akzeptiert. Schließlich muss man wissen, ob es noch ratsam ist, nach dem Aufstehen das Fenster zu öffnen. Heute morgen bekam ich bei der Meldung, dass nun Stufe 1 des Gasnotfallplans (hieß eventuell anders) in Kraft getreten ist, einen kurzen Adrenalinschub. Ich bin wirklich froh, dass einer wie Habeck das BMWi führt. Der Mann ist vertrauenswürdig.

    Nun wird es also ernst. Ich hatte letztens bei amazon einen Prepper-Bestseller in die Merkliste aufgenommen, fand es aber übertrieben, diesen gleich zu bestellen. Nun werde ich mir das nochmal näher ansehen. Diese Leute, die ganze Kellerräume und Lager mit Lebensmitteln bestückt haben, nach Verfallsdatum geordnet, können sich ja nun bestätigt fühlen. Man hat gelächelt über sie, jetzt lachen sie. Man sollte sich nicht mehr lustig über sie machen, denn am Ende könnten sie es sein, die ganze Nachbarschaften noch ein paar Monate über Wasser halten können. Wenn sie das wollen.

    Das sind keine schönen Zeiten. Ich geh gleich mal los und gucke, ob es irgendwo noch Speiseöl gibt. Oder so.