Tage der Pflaumenkuchenkritik

Ein Himalaya aus Pflaumenschnitten, darunter versteckt eine neckische Zwischenschicht auf einem stabilen Boden aus Mürbe
Ein Himalaya aus Pflaumenschnitten, darunter versteckt eine neckische Zwischenschicht auf einem stabilen Boden aus Mürbe

Zeit, sich den wirklich wichtigen Dingen im Leben zuzuwenden: Pflaumenkuchen! Die Pflaume, laszive Frucht des späten Sommers, erfreut den Gaumen des Gourmets durch die fette Süße langer Sonnentage und erfrischt zugleich durch milde Säuernis. Danke, Evolution! Oftmals endet das Leben der asphyxisch-bläulichen Frucht auf einem Mürbeteigboden, doch beim Pflaumenkuchen gibt es feine Unterschiede. Welche das sind, wird kleveblog in dem zulassungsbeschränkten Masterstudiengang Plum Protection ergründen und mit wissenschaftlicher Vehemenz und Penetranz Tag für Tag neue Stücke durch den gutturalen Spectrometer jagen und dir, verehrter Leser, davon Zeugnis geben.

Heute: Bäckerei Büsch (eoc).

Für 1,75 Euro erhält der Käufer ein fettes Stück Pflaumenkuchen, welches das Auge schon durch eine himalayaartig gestaffeltes Pflaumenschnittengebirge zu erfreuen weiß. Die Pflaumen sind von perfekter Saftigkeit, der Teig bleibt angenehm im Hintergrund und ist schön mürbe, also noch nicht durch zuviel Pflaumenpampe zersetzt. Nach der ersten Gabel pirscht sich ein zweiter Geschmackseindruck heran – nein, das wird doch nicht – doch, es handelt sich um eine Zwischenschicht aus Marzipan. Eine neckische Idee des Konditors, die sicherlich vielen Genießern gefallen wird. kleveblog jedoch, stets auf der Suche nach unverfälschten Genüssen, hat hier seine Zweifel. Die Pflaume, die schon an sich eine Symphonie süßsaurer Geschmacksnuancen darstellt, benötigt nicht unbedingt einen süßen Assistenten. Schmecken tut’s trotzdem, auch das zweite Stück geht noch locker hinterher.

Gesamtnote: 2 (gut).

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