Tage der Pflaumenkuchenkritik (4)

Strange Fruit
Strange Fruit

Tag der deutschen Einheit, schwere Pflaumenkuchenentzugserscheinungen. Doch kurz bevor der Affe auf die Schulter klettert, brachte ein verdienstvoller Kuchenkurier (und ebensolcher Kommentator) frischen Stoff, auf dass der Leser mit weiteren Gebäckrezensionen vertrieben werde. Denn kleveblog leistet sich in diesen Tagen den Luxus, die ganze investigative Kraft der Redaktion auf das Thema zu lenken, das uns derzeit allen am Gaumen klebt: Pflaumenkuchen! Im zulassungsbeschränkten Masterstudiengang Plum Protection wird das Phänomen mit wissenschaftlicher Präzision ergründet:

Heute: Bäckerei Reffeling (Klosterplatz).

Zart süß, saftig feucht und sanft mehlig zergeht die vollreife Frucht auf der Zunge des Genießers – das Pflaumenkuchenrechteck aus dem Hause Reffeling, für 1,90 Euro käuflich zu erwerben, entfacht ein gutturales Feuerwerk der Sinne. Wenn Geschmacksknospen singen könnten, würden sie angesichts des Gebäcks wie die Callas jubilieren. Aufmerken lässt auch die Konstruktion des Fundaments, unter einer Schicht, die die fachkundige Jury als Hefeteig identifiziert zu haben glaubt, ist noch ein Boden aus Mürbeteig verborgen, der für einen herzhaft krossen Abschluss sorgt und einen Kontrapunkt zum Obstgut, das wie zarter Schmelz auf der Zunge vergeht, bildet. Kein Zweifel, dieses Stück verdient die:

Gesamtnote: 1 (sehr gut).

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4 Kommentare

  1. 3

    @1 Hasdrubai,

    denke an die Gefahr, dass die Gefahr besteht, anschließend keinen Pflaumenkuchen mehr genießen zu
    können.

     
  2. 1

    Was wird hier eigentlich so viel über Pflaumenkuchen geschrieben – Es ist Pilzzeit; ab in die Wälder…!