Erheblichen Vorwürfen sah sie sich die Schulleiterin der Montessori-Schule, Betül Durmaz, in der Sitzung des Schulausschusses ausgesetzt. Nein, sie sei nicht aus Essen strafversetzt worden, sagte sie an einer Stelle in dem Gremium, „in der Wirtschaft heißt das heute Headhunting“. Seit die Schulkonferenz den jahrgangsübergreifenden Unterricht, eine zentrale Säule der Montessori-Pädagogik, abgeschafft hat, hagelte es Kritik. Damit beschäftigte sich nun auch die Politik, da die Schule an der Spyckstraße eine städtische ist. Die Zahl der Zuschauer in der Stadthalle zeigte, wie sehr das Thema Montessori die Eltern bewegt.
Was an Äußerungen fiel, belegte aber vor allem, dass es offenbar eine beträchtliche Kluft zwischen dem gibt, was die Befürworter der reformpädagogischen Ausrichtung sich wünschen und erträumen, und der Realität im Bildungsalltag. Nur acht der 14 Kollegen an der Schule haben überhaupt ein Montessori-Diplom. Die Schulleiterin auch nicht, dies könne an einer staatlichen Schule auch keine Voraussetzung sein, so die Schulleiterin. Ernüchternd ihr Satz: „80 Prozent der Eltern wissen nicht, dass eine besondere Pädagogik gefahren wird.“
Die Schülerschaft habe sich komplett verändert, so Durmaz. Die Ergebnisse in einer Lernstandsüberprüfung seien desaströs ausgefallen. Der Antrag, den jahrgangsübergreifenden Unterricht abzuschaffen, sei bereits 2020 aus der Elternschaft gestellt worden. Nach der Aufhebung, so die Schulleiterin, sei sie in allen Klassen gewesen. Der Tenor bei den älteren Schülern: „Endlich lernen ohne die nervigen Kleinen“.
Unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung war beispielsweise Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne). Sie sei davon ausgegangen, dass die Schulleitung eine Vision entwickele. Und das Argument des Lehrermangels ließ sie nicht gelten: „Alle Schulen haben Probleme, Lehrer zu finden.“ Das Projekt müsse gelingen, die Klever Politik habe nicht umsonst 6,9 Millionen Euro in das Projekt gesteckt. Und, an Durmaz gewandt, Montessori habe mit ihrer Pädagogik eben wegen der Heterogenität der Klassen begonnen. Sie erwarte, dass der Beschluss zurückgenommen werde.
Auch Daniel Rütter (FDP) äußerte Zweifel, ob die heterogene Schülerschaft (das sagt, wenn man einen hohen Anteil von Migranten umschreiben will) tatsächlich den jahrgangsübergreifenden Unterricht unmöglich macht. Niklas Lichtenberger meinte, viele Eltern hätten sich bewusst für Montessori entschieden und seinen nun von den Entwicklungen überrascht worden.
Ein anderer Teilnehmer sagte, Montessori sei eine Marke wie Coca-Cola. Wenn man eine Zutat herausnehme, stimme das Rezept nicht mehr. Andererseits müsse sich die Schule, obwohl sie vielleicht im Augenblick eher weniger montessorig ist, wohl keine Sorgen darum machen, dass der Name aberkannt werde. Der Montessori-Bundesverband sei nicht berechtigt, diese Bezeichnungen abzuerkennen, so Joachim Cuypers, der Vorsitzende der Vereinigung, der als Gast zugegen war.
Wolfgang Gebing (CDU), Bürgermeister, erinnerte daran, dass es eine einmütige Entscheidung des Schulträgers sei, eine der sieben Klever Grundschulen im Sinne der Montessori-Pädagogik zu betreiben. Montessori ohne Montessori-Inhalte sei eine Mogelpackung. Er regte an, eine Weiterbildung für Montessori-Lehrer in Kleve bei der Volkshochschule zu organisieren.
Maria, wat machst du nu?
Was bisher noch nicht zur Sprache gekommen ist und neben der Montessori-Pädagogik auch wichtig ist, wie sind die Leistungen der Montessori-Schule im Vergleich zu anderen Grundschulen in Kleve. Wie gut ist der Unterricht, wenn von der unzureichenden Umsetzung der Montessori-Pädagogik mal abgesehen wird? Falls der Unterricht im Allgemeinen Hand und Fuß hat und die Lehrkräfte ihren Job gut und mit Interesse machen, dann ist noch nicht aller Tage Abend. Dann lohnt es sich sicherlich die Zeit seit Februar zu rekapitulieren und herauszufinden, was den Lehrerinnen und Lehrern (denen die keinen Wert auf Montessori-Pädagogik legen) und der Schulleiterin denn so quer im Magen liegt, dass sie die Montessori-Pädagogik aus dem Schulalltag mehr oder weniger verbannen wollen.
@12. Peter Brückner
„Aus der Person der Schulleiterin spricht das reine Desinteresse an der Montessori-Pädagogik.“
Falls das Desinteresse bereits vor Antritt der Stelle als Schulleiterin bestand und mehr oder weniger von vorne herein nicht die Absicht war Montessori-Pädagogik in der Schule umzusetzen, dann ist da wohl Hopfen und Malz verloren und eine neue Schulleitung die einzige Möglichkeit. Weniger wahrscheinlich aber nicht unmöglich wäre auch der Fall, dass aus anfänglich eher geringem Interesse an der Montessori-Pädagogik anscheinend eine Abneigung geworden ist.
Gab oder gibt es Vorgaben z.B. vom Schulamt, deren Erreichen erschwert wäre, wenn die Montessori-Pädagogik konsequent angewandt werden würde? Oder geht es um ein bequemeres Lehren? Es muss doch triftigere Gründe geben als ein geringes Interesse an Montessori-Pädagogik. Wenn den Lehrern weniger Arbeit entstehen würde, wenn sie nach Montessori-Prinzipien arbeiten, gäbe es keinen Grund warum ein Teil der Lehrerschaft und die Schulleiterin dagegen sind, würde es sich genau anders herum verhalten, wäre es zwar verständlich, würde aber nicht für die Montessori-Unwilligen sprechen. Wie war die Lehrerschaft denn bevor die neue Schulleiterin ihren Job angetreten hat zur Montessori-Pädagogik eingestellt?
Es gab da mal eine Hauptschule in Bedburg-Hau … da herrschte auch eine Diktatur der Schulleiterin und die Elternvertreter:innen wurden sehr rasch auf den Boden der Tatsachen eingeäschert. Eltern haben ein Mitspracherecht – aber eben keine Entscheidungsbefugnis. Elternvertreter:innen stellen im schlimmsten Fall einfach nur Alibimarionetten dar.
Schulpflegschaft? Zahnloser Tiger … „beratende Funktion der Elternschaft“ … das war es dann aber auch.
Solange die Eltern brav einen Förderverein gründen und beleben, damit die Schule zusätzliche Einnahmen generieren kann, ist alles okay.
Ach ja, die Hauptschule in Bedburg-Hau wurde dann ja zu einer Gesamtschule … und die Elternschaft erhoffte sich Besserung … Pieper und Pieper sahen das anders. Ein Pieper wollte nur rasch nach Düsseldorf, ein Pieper wollte rasch einen besser dotierten Posten.
Warum sollte es aktuell an anderen Schulen anders laufen?
Da haben die Blagen ja richtig Druck, elitär sein is teuer, bietet aber keine Sicherheit nicht zum A…….h zu werden
:
https://www.montessori-material.de/montessori-wissen/beruehmte-montessori-schueler
@9. Montessori-Original: Aus der Person der Schulleiterin spricht das reine Desinteresse an der Montessori-Pädagogik. Da sie persönlich so viel Wert auf die Feststellung legt, dass sie über Headhunting an die Stelle gekommen ist, muss gefragt werden, ob der Head-Hunter nur einen Ladenhüter unterbringen wollte, oder er sich vorab über die Qualitätsanforderungen keine Gedanken gemacht hat.
Die Schulaufsicht muss sich fragen lassen, ob die Vorschläge des Headhunters blind übernommen wurde, oder die Bewerbungen noch auf Eignung überprüft wurden. Hier liegt eine krasse Fehlbesetzung vor.
@10. Nasenbär Sie bringen eine vollkommen neue Art zu denken ins Spiel: Statt nach Schuldigen zu suchen, wenn ein Problem auftritt, vorausschauend Planen und Handeln, so dass Probleme gar nicht erst entstehen oder frühzeitig erkannt und behoben werden. Durch letzteres ist die klever Kommunalpolitik und die kommunale Verwaltung bisher nicht aufgefallen.
Ich bin ja schon sehr lange aus schulischen Zusammenhängen raus, aber sind nicht die Lehrenden an einer Schule Landesbeamte (selterner Landesangegstellte) und liegt damit nicht die letztliche Entscheidung eine Lehrende ohne Montessoridiplom mit der Leitung einer Montessori-Schule zu betrauen bei der Schulaufsicht des Landes? Ebenso die Personalausstattung einer Montessori-Schule mit Montessori-Fachkräften – oder eben nicht? Werden hier seitens vieler u.a. auch von Ausschussmitgliedern im Fachausschuss (!) Schulamt (Land, beim Kreis angesiedelt) und Schulverwaltungsamt, hier in Kleve Fachbereich 40 miteinander verwechselt? Und wie kommt man darauf, dass ein städtisches Hochbauamt (heute Gebäudemanagement), das sicherlich über keinerlei pädagogische Qualifikation verfügt, sondern über Bautechniker und Kostencontroller, die pädagogischen Inhalte und Personal und sei es mit einem Milionenbetrag festlegt? Oder anders gesagt, wie kann man eine Montessorischule ausloben, wenn man nicht in der Lage ist, geldlich, rechtlich oder warum auch immer, die Inhalte über das entsprechende Fachpersonal zu garantieren?
Kann es sein, dass hier mal wieder Langzeitfolgen nicht bedacht wurden? (Wenn ich heute ein Auto kaufe und damit länger mobil sein will, muss ich es morgen warten, tanken/aufladen, die Steuern zahlen usw. – Das weiß ich aber in dem Augenblick, in dem ich das Auto kaufe und wenn ich lange nicht in Schulen investiere, um Geld und Personal zu sparen, dann sind halt irgendwann viele Schulen für sehr viel Geld auf einmal zu sanieren und erfordern sehr viel Personaleinsatz, wenn ich vor 35 Jahren junge Lehrende eingestellt habe, dann sind die halt jetzt an der Grenze zum Ruhestand und oh Wunder man braucht dann neue Lehrende, was man aber schon in dem Augenblick wusste, als man die jetzt „Alten“ als Junge vor 35 Jahren in Dienst gestellt hat. Siehe auch Autobahnen Archivwesen, Bibliothekswesen, Feuerwehr, Polizei, Justiz usw. usw. usw.)
Es war ein riesengroßer Fehler,
Frau Betül Durmaz zur Leiterin der Montessori-Schule in Kleve zu machen!
Man wählt ja auch nicht eine Nichtschwimmerin zur Vorsitzenden des Clever Schwimmvereins –
oder eine Nicht-Radfahrerin zur Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs / ADFC.
Die trotzig-selbstherrliche Arroganz,
mit der Frau Betül Durmaz im Schulausschuss zum wiederholten Male erklärte,
sie habe gar kein Montessori-Diplom und werde „mit über fünfzig Jahren“ auch keins mehr machen,
wirkte auf mich geradezu abstoßend!
Gleichzeitig sagte sie auch mehrfach sinngemäß,
lebenslanges Lernen sei heutzutage ja ganz wichtig und eine Selbstverständlichkeit.
Nur klingt das aus ihrem Mund angesichts ihrer anderen Sprüche leider vollkommen unglaubwürdig!
Angesichts ihres eigenen demonstrativ betonten Desinteresses am Montessori-Diplom
kann sie natürlich auch die Lehrkräfte an ihrer Schule ohne Montessori-Diplom
nicht wirksam davon überzeugen, dass diese doch bitte
einen Lehrgang zum Erwerb des Montessori-Diploms besuchen mögen.
Kaum hat sie im Februar ihr Amt angetreten,
beginnt sie mit ihrem verhängnisvollen Zerstören des Lebenswerkes von vielen Menschen in Kleve,
– erinnern möchte ich beispielhaft nur an das inzwischen leider verstorbene Ehepaar
Hiltrud und Dr. Artur Leenders – die sich jahrzehntelang mit sehr viel Herzblut
für eine echte Montessori-Grundschule in Kleve eingesetzt haben.
Auch die in höchstem Maße erfreuliche partei- und fraktions-übergreifende Einigkeit im Schulausschuss
gegen ihr zerstörerisches Wirken beeindruckte sie offensichtlich überhaupt nicht!
Mehrere Eltern erklärten am Rande des Schulausschusses,
dass verschiedene Aussagen von Frau Betül Durmaz „dreiste Lügen“ seien
und sie als Eltern keine Gelegenheit gehabt hätten, den verhängnisvollen Beschluss zu verhindern,
sondern im Nachhinein vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien.
So sehen gelebte Demokratie und Einbeziehen des Elternwillens eben genau nicht aus,
Frau Betül Durmaz!
@ #6, Seebär:
Zitat aus 6: „Ansprüche ergeben sich allein aus verbindlichen Vereinbarungen und Vorgaben seitens der Stadt als Schulträgerin. “
Genau das ist es doch! Man muss davon ausgehen, dass die Stadt eben keine verbindlichen Vereinbarungen/ Vorgaben bzgl. dem pädagogischen Konzept einer Montessori-Schule getätigt hat.
Man muss anerkennen, dass die Stadt wohl im Sinn hatte den Montessori-Gedanken durch entsprechenden Bau – und damit die Baukosten – zu fördern.
Im Sinn haben und nichts konkretes vereinbaren, bleibt aber ein schwerer handwerklicher Fehler …
Ich bin eigentlich kein Freund der Anonymität und stehe normalerweise auch mit meinem Namen zu meiner Meinung. Ich habe im Laufe des letzten Schuljahres mitbekommen, auf welche Art und Weise die Änderung des Schulkonzeptes, speziell durch die neue Schulleitung, umgesetzt wurde. Würde ich hier nicht anonym schreiben muss ich davon ausgehen, dass mein Kind nicht in Ruhe weiter zu dieser Schule gehen kann!
Das Konzept wurde auf Anregung von 2 Eltern geändert.Diese beiden Eltern haben bei der neuen Schulleitung offene Türen eingerannt! Bei dem den Antrag der Eltern folgenden Prozess wurde, meiner Meinung nach bewusst, Teile der gewählten Elternvertretung völlig außen vor gelassen. Im Standort Griethausen wurde erfolgreich Montessori gelernt und gelebt. Anstatt als Schulleitung daraus lehren zu ziehen, wie Montesoi funktioniert, hat man die Elternvertretung dieses Standorts völlig außen vor gehalten und die Lehrerschaft zum Schweigen verdonnert. Der Standort wurde, nachdem alle Änderungen in trockenen Rücken waren, vor vollendeten Tatsachen gestellt! Der sich in der Elternschaft regende Wiederstand wurde im Keim erstickt. Die von den Eltern gewählten Vertreter wurden, unter Androhung von rechtlichen Schritten, mundtot gemacht.
@5. Jens-Uwe Habedank
Wenn die Stadt 6,9 Mio. Euro in das Gebäude und Anbauten gesteckt hat, kann sie erwarten, dass die Leistungen von beteiligten Baufirmen und Handwerksbetrieben in etwa 6,9 Mio. Euro wert sind und den Vorgaben der Stadt entsprechen. Wenn die Stadt als Schulträgerin bei einer ihrer Schulen ein bestimmtes pädagogisches Konzept umgesetzt haben will, muss sie das anders begründen bzw. durchsetzen als mit der Ansage 6,9 Mio. Euro ausgegeben zu haben. Als Laie würde mich interessieren welche Möglichkeiten die Stadt als Schulträgerin bei der Einflussnahme auf die pädagogische Ausrichtung ihrer Schulen hat und wie es z.B. mit Personalentscheidungen aussieht. Ich bin nicht der Ansicht die Stadt hätte hinzunehmen, dass an der Klever Montessorischule offenbar ein wesentliches Prinzip von Montessori nicht angewendet wird, ich glaube aber nicht, dass allein die Tatsache 6,9 Euro investiert zu haben Ansprüche im pädagogischen Bereich rechtfertigen. Ansprüche ergeben sich allein aus verbindlichen Vereinbarungen und Vorgaben seitens der Stadt als Schulträgerin. Wie weitreichend ihre Befugnisse dabei sind, würde ich gerne wissen.
@ Seebär, #4:
Die Stadt sagt doch im nachhinein, dass Sie das erwartet hat…
Allerdings – hat sie sich nicht abgesichert.
Da es sich um Steuergelder handelt, erwarte ich etwas mehr Sorgfaltspflicht von „Deutschlands bester Verwaltung“!
@2. Jens-Uwe Habedank
6,9 Mio. Euro hat die Stadt für Umbau und Erweiterung der Schule ausgegeben. Wie kann die Stadt erwarten, dass die baulichen Voraussetzungen für die Montessoripädagogik eine gute Umsetzung der Montessoripädagogik automatisch nach sich zieht?
Welche Bedingungen müssen erfüllt werden damit sowohl das besondere pädagogische Konzept mit seinem Fokus auf soziale Fähigkeiten, die sich insbesondere in einem respektvollen Umgang miteinander, Wertschätzung und Akzeptanz zeigen, als auch der Anspruch an schulische Leistungen, die den Schülern anderer Grundschulen entsprechen müssen, vereint werden können?
Hat die Politik sich mit dieser Frage befasst?
Was die Mogelpackung anbelangt. Ich hätte den Anspruch, dass mein Kind am Ende der Grundschulzeit ungefähr den gleichen Wissensstand und die gleiche Lösungskompetenz für Aufgaben in Mathematik, Deutsch usw. hat wie Schüler von anderen Grundschulen und ich hätte die Hoffnung, dass mein Kind seine sozialen Fähigkeiten besser als an einer herkömmlichen Grundschule entwickeln kann. Um unter ungünstigen Bedingungen wie z.B. Lehrermangel beides zu ermöglichen, ist Kreativität, Pragmatismus und vor allem die Suche nach einem guten Kompromiss notwendig. Einige Fächer wie Musik, Kunst, Sport könnten in jahrgangsübergreifenden Gruppen unterrichtet werden. Mathematik beispielsweise wäre vermutlich besser in einer Klasse (nur ein Jahrgang) zu unterrichten.
Hat irgendwie was von billig-Hackfleisch beim Discounter, wo auf die Verpackung „Bio“ geklatscht wurde, weil 60% vom Produkt vom zertifizierten Bio-Betrieb stammt. Ich wäre als Elternteil extrem enttäuscht, wenn man – statt Empathie und Verständnis bei den älteren Schülern zu fördern – lieber den einfachen Weg geht und einfach Grundsätze dieses Schulsystems komplett ignoriert.
Hm – die Stadt Kleve hat 6,9 Mio Euro in das Projekt gesteckt und ist von „wahrem Montessori“ ausgegangen…
Frage: Wenn man 6,9 Mio in etwas steckt – wo man Erwartungen hat – sichert man das nicht irgendwie ab, oder was..? So A gegen B…?
Also – ich weiss nicht: Wenn ich für z.B. 80,– Euro eine externe Festplatte kaufe, will ich auch wissen dass sie geliefert wird und funktioniert!
6, 9 Mio Euro – so mal, auf Erwartung, in Erwartung…?
Mit Verlaub – Schlechte Einkäufer!
Sich nun über die Schulkonferenz oder deren Beschluss auf zu regen – ist lächerlich; die Strukturen sollten Allen, insbesondere dem „Investor“ Stadt Kleve bekannnt sein!
Hier hat, mal wieder, „Deutschlands beste Verwaltung“ belegt warum sie genau das nicht ist!
Verträge/ Investitionen/ Zuschüsse – macht man „wasserdicht“, nicht in den blauen Dunst hinein!?
Genauso dilettantisch wie einst bei „Rama/ Clever Stolz“ und vielen Anderen – nicht wahr Herr Haas…?!
„80 Prozent der Eltern wissen nicht, dass eine besondere Pädagogik gefahren wird.“
„Endlich lernen ohne die nervigen Kleinen“
„Die Schülerschaft habe sich komplett verändert…. Die Ergebnisse in einer Lernstandsüberprüfung seien desaströs ausgefallen.“
„Nur acht der 14 Kollegen an der Schule haben überhaupt ein Montessori-Diplom“
Erstaunlich von der Schulleiterin solche Argumente scheinbar als entscheidende Gründe zu nennen.
bzw. das eine sind die Gründe, das andere aber , welche Konsequenzen man darus zieht.
Vielmehr frage ich mich, ob die Schulleiterin das Montessori Prinzip wirklich kennt. Kern der Montessori Pädagogik ist eine Haltung: Der Umgang der Kinder, Lehrer/innen und Eltern sollte geprägt sein durch die Achtung vor dem Kind, der Achtung der Menschen untereinander von der Einsicht in die Gleichwertigkeit Anderer, unabhängig von ihren individuellen Eigenschaften. Wenn die Großen formulieren „Endlich lernen ohne die nervigen Kleinen“ farge ich mich, was denn in den Jahren zuvor nicht vermittelt wurde an Wertschätzung und der Bereitschaft andere zu unterstützen. Auch dies ist eine Leistung, die aber in VERA-Leistungsüberprüfzungen nicht abgefragt werden.
„Die Schülerschaft habe sich komplett verändert…. Die Ergebnisse in einer Lernstandsüberprüfung seien desaströs ausgefallen.“
Bei Vergleichsarbeiten wie den VERA Tests, kann ich mit vorstellen, dass Ergenisse in einer heterogenen Struktur nach Montessori-Konzept als Momentaufnahme auch schwäche ausfallen. Entscheidend ist aber am Ende der Grundschule, wo diese Kinder dann stehen. Ich kenne einige Kinder der Montessori Grundschule, die zum Gymnasium gehen und würde behaupten, gefühlt sind das nicht weniger als von anderen Schulen.
Die Schülerschaft hat sich nicht nur an der Montessori-Schule verändert. Die Herausforderungen für Lehrer/innen aber auch Schüler/innen sind höher denn je glaube ich. Dies geht aber vielen Schulen so. Die Grundschule an den Linden Iin Kleve versucht z.B. dem mit anderen Konzepten (die auch mit mehr Aufwand verbunden sind, als der normale Regelunterricht) zu begegenen (und dort ist die Schülerschaft auch sehr heterogen).
„Nur acht der 14 Kollegen an der Schule haben überhaupt ein Montessori-Diplom“
Das ist sicherlich bedenklich. Aber hier muss man hinterfragen „warum“? Vielleicht muss man mehr Angebote schaffen, vielelicht muss man mehr begeistern.
Ich halte die aufgeführten Gründe für die Änderung des Schulkonzeptes sicherlich nicht für aus der Luft gegriffen.
Aber sollte nicht vielmehr statt der Abschaffung und ähnlicher jetzt angedachter Konsequenzen (die meiner Meinung nach die Vielfalt der Schullandschaft in Kleve verschlechtern wird) intensiv darüber nachdenken, was sich ändern muss, um Montessori für Schüler/innen und Lehrer/innen leistbar zu machen?
Was muss sich bei der Gewinnung von Lehrer/innen ändern? Welche pädogische Unterstützung kann man den Lehrer/innen geben, um diese entlasten und auch den jahrgangübergreifenden Unterricht in der Realität gestalten zu können?
Was muss sich im Denken über Heterogenität in den Köpfen vom Schulministerium, Politik, Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen ändern?
Die „Flinte ins Korn werfen“ scheint hier kurzfristig vielleicht die Lösung zu sein, aber für mich müssen wir den Kindern diese Schulvielfalt in Kleve bieten.
Um es bildlich zu beschreriben: Einen vertrockneten brennenden Baum mit Wasser zu löschen, mag eine Lösung sein. Aber viel besser wäre es, man würde die Bäume pflegen und neue sähen, auch wenn es aufwendig ist und seine Zeit braucht.
Ist das naiv? Vielleicht, aber es muss auch noch Visonen geben!