Projekt „Schwamazon“: CDU fordert 100.000 Euro, um Online-Plattform für lokalen Einzelhandel und Gutscheinsystem zu starten

Verlier dein Herz an Kleve, bzw. an den Klever Einzelhandel, es darf auch gerne Online-Dating sein

OK, nehmen wir mal an, dass Corona besiegt ist. Gehen die Menschen zurück auf Los, fahren mit dem Auto in die Stadt, bummeln durch die Fußgängerzone und treten dann mit allerlei Preziosen aus dem örtlichen Einzelhandel den Heimweg an? Oder haben sich in den vergangenen nunmehr zwölf Monaten (!) neue Kulturtechniken eingeschliffen, von denen die meisten von uns nur schwerlich wieder abzubringen sind – mehr Bestellungen, mehr Zu-Hause-Bleiben, mehr Dosenbier?

Am wahrscheinlichsten ist: Es bleibt etwas hängen. Und die Fraktion der Klever CDU hat nun einen Doppelantrag im Rat gestellt, der beiden Tendenzen Rechnung trägt: Zum einen soll der Klever Wirtschaftsförderung ein Betrag von 100.000 Euro zur Verfügung gestellt werden, und zwar „für die Erarbeitung eines Konzepts sowie die Bereitstellung einer gemeinsamen, digitalen Online-Plattform für die Klever Einzelhandelsunternehmen“. Nennen wir es: Projekt „Schwamazon“. Mit dem Geld folgendes erreicht werden: Einrichtung der Plattform, Einbindung der Shops, Förderung des Betriebs, lokaler Lieferservice. Zudem soll ein lokales Gutscheinsystems für Einzelhändler auf dieser Plattform gestartet werden.

Doch auch der Trubel vergangener City-Feste ist der CDU noch in angenehmer Erinnerung, die Bilder einer rappelvollen Fußgängerzone sind noch nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb, so der zweite Teil das Antrag, möge der Rat beschließen, „der Wirtschaftsförderung weitere 100.000 Euro zur Verfügung zu stellen für die Planung und Durchführung mehrerer, in zeitlichem Abstand aufeinanderfolgender City-Events in der Nach-Lockdown-Phase“.

In der Begründung verweist die CDU explizit auf den größten Online-Händler Amazon, der im zweiten Quartal 2020 seinen Gewinn auf fünf Milliarden Dollar hochgeschraubt habe, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahresquartal. „Für die Stadt Kleve ist es daher von vitalem Interesse, dass auch kleinere, insbesondere inhabergeführte Geschäfte die Chancen des digitalen Wandels wahrnehmen und zugleich ihre stationäre Präsenz aufrecht erhalten können. In Kleve gibt es nach wie vor viele Läden jenseits der großen Ketten. Vor allem ihnen bleiben gebündeltes Marketing- und digitales Verkaufs-Knowhow vorenthalten. Entsprechend herausfordernd ist für diese HändlerInnen der Aufbau digitaler Verkaufsmöglichkeiten“, so die CDU. „Wenn die KundInnen nach der Online-Recherche dann entweder für eine persönliche Beratung im Geschäft vorbeikommen oder aber direkt online bestellen und die Ware nach Hause geliefert bekommen, ergeben sich im Vergleich zu Amazon und Co. sogar noch (Erlebnis-)Vorteile.“

Das Konzept soll zudem auch berücksichtigen, dass für den Erfolg einer solchen Plattform ein funktionierender, koordinierter Lieferservice essenziell ist. Rahmenbedingungen dafür seien bei der Erstellung des Konzeptes zu erarbeiten. Mit Blick auf einen nachhaltigeren Verkehr sei zu prüfen, ob finanzielle Anreize für ökologische Transportmittel wie elektrisch betriebene Transporter und Lastenräder aufgenommen werden.

Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Rat dürfte der Annahme dieses Antrags nicht viel im Wege stehen.

(kleveblog fragt: Haben Sie’s gemerkt? Die CDU gendert („KundInnen“, „HändlerInnen“))

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17 Kommentare

  1. 17

    Sie haben so was von recht. Online-Shoppen nimmt uns Lebensqualität. Keine Begegnung mehr, keine Solidarität mit dem stationären Handel und den Leuten, die davon leben u.a.

     
  2. 16

    Meine Oma, sie wird im April 101 Jahre alt, bekommt schon so lange ich denken kann vom Bäcker das Brot geliefert. Der fährt an bestimmten Tagen zu festen Uhrzeiten vor, hupt, und Oma, nebst einiger NachbarInnen, kaufen ihr Brot. Amazon Version 0.7 aus dem Jahre 1949, bis heute beständig; ich finde, eine tolle Sache!

    M.E. müssen wir alles neu denken. Wir müssen vor allem dazu bereit sein, gedanklich einen totalen Reset vorzunehmen, denn das, was mal war, ist keine Naturkonstante, ohnehin kein optimaler Zustand, vl. lediglich so etwas wie eine Gewohnheit:

    Ich stelle das mal bewusst von den eher nachteiligen Aspekten her dar:

    Wir kennen es nicht anders, sich selbst nach Öffnungszeiten planen, auf überfüllten Straßen knappe Parkplätze suchen, bei strömendem Regen durch die Stadt rennen, nur noch 30 Minuten Zeit, das Produkt vl. gar nicht verfügbar, ggf. defekt, man muss wieder hin, die Auswahl war ohnehin nicht optimiert, somit eine individuell gut abgestimmte Auswahl gar nicht möglich.

    Wir haben für uns nun z.B. einen Dienstleister für Lebensmittel entdeckt, der gleich passen zu sensationellen Rezepten alle Zutaten liefert, dies unterm Strich (angeblich) ökologischer, als wenn man selbst zum LIDL oder Aldi fährt, ich spare deutlich Zeit und m.E. auch Geld ein. Ganz entscheidend: Die Qualität meines täglichen Essens hat sich erheblich verbessert!

    Dgl. gilt für mich auch im Bereich Kleidung, in dem ich Basics vl. noch stationär abdecke, wie Socken & Co. Geht es aber an das gute Stück für’s Sonntagsessen bei Oma, da wähle ich doch lieber den Online-Shop, der garantiert die ganze Auswahl zu meinem Lieblingsdesigner führt, die ich in Kleve (Schuhe, noch schlimmer, hier ist Kleve eine totale Katastrophe!) nicht bekommen kann.

    Auch hier wieder habe ich eine Studie im Hinterkopf, dass vor allem aus ökologischen Gründen der Lieferservice des Online-Händlers deutlich besser abschneidet. Ist auch irgendwie nachvollziehbar, dass ein Fahrer mit einem Bus voller Pakete besser weg kommt als 100 Autos, die wegen einem 1m USB-Kabel zum Saturn ins Parkhaus fahren und wieder frustriert zurück, weil es das Kabel nicht passend mit blauem Stoffmantel wie gewünscht gab.

    Ãœbrigens würde ich mich an dieser Stelle freuen, wenn die Politik sich einmal Gedanken über Konzessionen machen würde, dass nicht 20 verschiedene Paketdienste durch unsere Straße huschen. Wir haben ja auch nicht 20 verschiedenfarbige RE10, die parallel auf den Gleisen bzw. dem Gleis Richtung Düsseldorf fahren, obwohl man sich dies manchmal wünschen würde. Anders Thema…

    Was sind die Argumente, um den stationären Einzelhandel pauschal mit aller Macht am Leben zu halten? Aspekte wie die persönlichen Schicksale hinter den Einzelhändlern einmal außen vorgelassen!

    Arbeitsbedingungen rund um den Onlinehandel? Das ist nicht Aufgabe des Verbrauchers, auch wenn die Politik, insbesondere die Markt-Ideologen gerne behaupten, dies durch ihr Kaufverhalten zu beeinflussen, sondern klar Aufgabe des Gesetzgebers. Der kann, wenn er denn will, dies so regeln, dass die Arbeitsbedingungen gut sind oder zumindest durch verpflichtenden „Ampelsysteme“ dem Verbraucher Entscheidungshilfen geben, usw, etc… Also, nächste Bundestagswahl oder Landtagswahl können wir das gleich alle ändern.

    Flair der Innenstädte?

    Auch das ist m.E. letztendlich eine strenge Kombination aus Mietpreisen und individuellen Angeboten. Insbesondere die Immobilien- bzw. Mietpreise spielen hier m.E. eine große Rolle.

    Für 3€ / Quadratmeter kann man anders, mit anderen Kalkulationen und Dienstleistungen verkaufen als für 20€… Leider werden sich die Mietpreise deutlich langsamer an den Gegebenheiten orientieren, was m.E. letztendlich für die Leerstände verantwortlich ist. Stellen wir uns vor, dass Verkaufsfläche für 0€ zur Verfügung stünde. Ich denke, es wird a) weder Leerstände geben, noch b) ein unattraktives Angebot, ganz im Gegenteil!

    Mieten, Immobilienpreise, das ist ein entscheidender Faktor.

    => Zwischenfazit, meine Ãœberlegungen, wenn ich Einzelhändler wäre:

    Bedingt durch die sich entwickelnde autonome Mobilität wird sich in diesem Bereich noch mehr verändern. Die Lieferkosten werden im Vergleich zu dem Aufwand, persönlich einkaufen zu gehen, noch weiter sinken. Es ist davon auszugehen, dass vor allem Dinge für den täglichen Gebrauch ohnehin, wie es meine Spülmaschine kann, nämlich Tabs eigenhändig bestellen, in kürzester Zeit, am gleichen Tag der Bestellung noch geliefert werden.

    Insgesamt sehe ich die Entwicklung für mich als Verbraucher auch eher positiv. „In die Stadt fahren und einkaufen“ habe ich schon immer eher mit Stress, mit einer unangenehmen Aktion verbunden, als mit Freude. Schön waren nur die Momenten, beim schlechten Wetter im Kochlöffel zu sitzen, direkt an der Frontscheibe oder sich mit Freunden bei schönem Wetter zu einem Kaffee zu treffen.

    Der Rest, ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, all diese Geschäfte, ist für mich inzwischen so etwas wie Disney-Land, „Kalkar Wunderland v 2.0“ geworden, völlig absurd, Ladenflächen zu horrenden Mieten, gefüllt mit stark eingeschränkten Sortimenten, jemand steht sich dort den ganzen Tag die Füße platt.

    Lösungen für den regionalen Onlinehandel gibt es schon, daran soll es nicht scheitern.

    https://atalanda.com/

    Dies spricht aber auch alles nicht gegen individuelle Angebote wie „Gasthaus“, „Wein Peters“ oder dem „Kochlöffel“. Nur sollten wir bzw. die, die unsere Zukunft für die nächsten 5, 10, 20 Jahre planen, einmal einige Schritte zurück treten und ganz neu denken, weg von den alten Mustern, die nicht mehr funktionieren werden!

     
  3. 15

    Barbara, es stimmt allerdings: Dein Geschäft und Du – Ihr seid eine Marke.
    Das ist ja das, was man erreichen muss, denn was das Angebot im Netz angeht, sind Amazon, Zalando und Co nicht zu schlagen. Da stimme ich Dir absolut zu. Dein Geschäft hat Charakter und es gibt immer was zu entdecken. Und Du gibst Dir auch super viel Mühe für Deine Kunden.

    Es ist aber leider so, dass nicht alles Händler so sind wie Du. Ich behaupte mal – es sind die allerwenigsten.
    Das Hohelied auf den ach so tollen lokalen Einzelhändler, die sich wer weiß wie um Service bemüht und super informiert ist – das war doch schon immer ein Zerrbild und ein großes Märchen.
    Es gibt diese Händler tatsächlich. Aber es sind sehr wenige.
    Meine Beobachtung ist so, dass gerade die ganz alteingesessenen Geschäfte in Sachen Service ziemlich grottig sind. Die kommen noch aus einer Zeit, als es reichte, die Tür des Geschäfts aufzusperren.
    Freundlichkeit und Service kann man wunderbar bei Reklamationen und Umtausch testen. Was ich da im lokalen Einzelhandel schon alles erlebt habe …
    Dagegen Amazon: Superfreundlich, keine Nachfragen, die einem das Gefühl geben, man sei ein Betrüger und prompter Service. Entweder Neulieferung oder Geld zurück.
    Geld zurück im lokalen Einzelhandel? Habe ich nur sehr selten erlebt. „Nur Gutschein“, heißt es dann in der Regel. (Barbara, Dich nehme ich hier aus, denn Deine Umtausch-Reklamationsbearbeitung ist mehr als vorbildlich und geht weit über das hinaus, was man erwarten darf.)

    Und um es auch mal klar zu sagen: Die Amazon-Boten halten auch vor Klever Einzelhandelsgeschäften, denn die Inhaberinnen und Inhaber kaufen ja mitnichten vorzugsweise bei ihren Kolleginnen und Kollegen ein.
    Oder hat das hier irgendwer geglaubt?

     
  4. 14

    Je mehr ich zum Thema Online-Shoppen höre, umso mehr macht sich in mir eine Stimme breit: ICH WILL DAS SO NICHT!

    Corona beschleunigt noch einmal, was sich in den vergangenen Jahren schon rasant verändert hat – in Richtung Anonymität, Bequemlichkeit, Vereinsamung und fehlender Lebensqualität. Die Wirtschaft erzieht uns, die Sprache (click & meet, click &…) verändert sich, Menschen der älteren Generation werden ausgegrenzt, die Umwelt wird vermehrt belastet.

    Unsere Wirtschaft und wir alle haben die Mächtigen mittlerweile monopolmäßig groß gemacht. Wir waren und sind dabei. Corona verschärft es. Einige der Großen (für Kleve: Strauß, Mensing, C&A, Galeria Karstadt Kaufhof) sind schon aus Kleve verschwunden, haben die Schließung angekündigt oder wackeln, und zwar, obwohl sie selbst auch massiv auf Online setzen.

    Ich bin Einzelhändlerin, Kleverin, und neben den negativen Coronaerfahrungen (außer der Gefahr selbst) wie Schließung, Hygienemaßnahmen, Kurzarbeit etc. blicke ich auf Amazon, Zalando etc. und natürlich auch auf die großen Discounter wie Aldi und Lidl und sage mir: Das bin ich nicht, so will ich nicht sein.

    Ich möchte, dass eine Vielzahl verschiedener, individueller Geschäfte der Grund ist, die Klever Innenstadt aufzusuchen. Ich möchte, dass die persönlichen Kontakte gelebt und genossen werden, dass wir uns alle mal bewusst machen, wie sehr wir genau das, was wir jetzt vermissen, selber in der Hand haben. Wie eine Stadt überhaupt funktioniert.

    In der heutigen Zeit sollte jeder mündige erwachsene Mensch wissen, wie er sich verhalten muss, um sich und andere zu schützen und auch, wie wir unseren innerstädtischen Handel, die Gastronomie, Hotels, Kultur in Kleve unterstützen und wieder genießen können. Eine funktionierende Kleinstadt, die Stadtgespräche bei zufälligen Treffen auf dem Weg von A nach B. Zu wissen, dieses gute Gefühl… Ich kann einfach dazu beitragen, indem ich einfach dabei bin. Mein Leben vor Ort, wo wir die Menschen kennen, die uns begegnen, den Händler, Gastronomen, Metzger, Bäcker, Friseur, Künstler, Nachbarn, Freund…

    Natürlich gehören die Medien, z. B. eine ansprechende Website, um einzuladen, neugierig zu machen, Vorfreude zu wecken und zur Kontaktaufnahme auf diesem Wege dazu. Bitte beachten: Ich spreche hier für mich als kleine individuelle Einzelhändlerin, die man jederzeit über Telefon, Mail, Facebook, Instagram erreichen kann.

    Wenn wir in kleiner Händlerrunde zusammensitzen, Zoomkonferenz mit den Vertretern der Wirtschaftsförderung, dem Bürgermeister, bei der bei weitem mehr zustande kam als der Kommentar zu Herrn Rasch, zeitintensive Arbeitskreise etc.. Wenn ein Händlerkollege sagt: „Barbara, du bist eine eigene Marke“, macht mich das stolz. Wenn Sebastian Wessels sich persönlich mit seiner Dienstleistung einbringt, das Kino frisches Popcorn… Autokino, Friseure bis in die Nacht hinein geöffnet haben u. v. a. m. – RESPEKT!!

    Muss jetzt leider ein wenig sarkastisch werden: Shoppen von der Couch aus, geliefert bis dorthin, bei Nichtgefallen zurück, Paketeschlepper, Billiglöhner, verwaiste Innenstädte, Schaufensterfronten der Großen, die fürs Online-Shopping werben, Angestellte zu teuer… ach ja, Malle geht wieder.

    Klever, wir haben es in unseren Händen!

     
  5. 13

    2020 erwirtschaftete Amazon in Deutschland rund 25 Mrd. Euro Nettoumsatz, der restliche deutsche Online-Handel rund 52 Mrd. Euro – und der stationäre Handel wuchs im Corona-Krisen-Jahr 2020 sogar um 3,9% auf knapp 506 Mrd. Euro (Quelle: statista.de, Börsenblatt).

    Warum also sollte man bei diesen Machtverhältnissen den stationären Handel überhaupt mit Steuergeldern subventionieren?!

    Das ist Jammern auf sehr, sehr hohem Niveau!

     
  6. 12

    Liebe Einzelhändler in Kleve, Goch und Kranenburg (Lebensmittel- Getränke- Und Drogeriehandel ausgenommen).

    Als potenzieller Kunde möchte ich Ihnen gerne einige Hinweise geben, wie ich zu Ihrem Umsatz (und hoffentlich auch Gewinn) beitragen kann.

    Was ich mir von Ihnen Wünsche:

    Pt.1: Ich möchte unabhängig von Wochentag und Uhrzeit online einsehen können, welche Ware (Bezeichnung+Anzahl reichen, Foto wäre toll) Sie zu welchem Preis anbieten und ob diese vorrätig ist.

    Pt.2. Ich würde die Ware gerne telefonisch, per eMail oder ggf. im Onlineshop reservieren können.

    Pt.3: Ich komme die Ware gerne bei Ihnen abholen.

    Pt.4: Ein professioneller Umgang mit dem Kunden.

    Pt.5: Sorry, aber ich lege keinen Wert auf Beratung (außer bei Kleidung, auch wegen anprobieren) und „Shopping-Erlebnis“, ich informiere mich ganz in Ruhe im Netz anhand von Fakten (Datenblätter, Informationen aus erster Hand = Hersteller) und glaubwürdigen Tests und Rezensionen.

    Pt.6: Ich möchte mich nicht durch eure Vorauswahl an Artikeln in eurem Laden einschränken lassen. Wenn ich mir einen bestimmten Artikel ausgeguckt habe, will ich den haben, nicht was bei euch noch im Regal oder Lager steht.
    Es wäre toll, wenn Ihr mir Wunschware auch bestellen könntet.

    Ich bin Techniker, kein Kaufmann, aber das müsste doch jedes Geschäft im Jahr 2021 möglich sein, diesen Service zu bieten.

    Zu Pt. 1: Korrigieren Sie mich gerne, aber diese Daten müssen Sie in Ihrem Warensystem doch ohnehin vorliegen haben. Es gibt doch bestimmt Schnittstellen, um diese gefiltert ins Netzt zu stellen?
    Und falls diese Daten nicht vorliegen: Es wäre bestimmt gut investiertes Geld in einen Schüler/Studenten, der diese Daten pflegt.

    Zu Pt. 4 ein Beispiel: Ich habe bei einem örtlichen Elektronikhändler im Onlineshop (Sehr gut! Pt. 1 erfüllt) einen Artikel gefunden, den ich erwerben wollte. Kostete 45€ statt 30€ bei Ama***.
    1,5-facher Preis für mich okay. Ich konnte den Artikel im Onlineshop zur Abholung im Laden bestellen (Sehr gut“ Pt. 2 erfüllt).
    Am nächsten Tag bekomme ich eine E-Mail: Inhalt: Tut uns Leid, Artikel nicht lieferbar. Punkt.
    Sowas lässt mich ratlos zurück. Liegt es an mir? Wollen die mich nicht als Kunden? Liegt es an denen? Wollen die ihr Geschäft an die Wand fahren?
    Das der Artikel nicht lieferbar war: Geschenkt. Aber warum macht man sich nicht kurz die Mühe und schreibt in der E-Mail, ob und wann der Artikel wieder lieferbar ist mit dem Angebot mich dann zu Informieren, oder ob es lieferbare Alternativen gibt.
    Ich habe dann wieder Willen bei Ama**** bestellt: 15 € gespart und der Artikel war am nächsten Tag bei mir. Auf beides hätte ich verzichtet, um euch zu unterstützen. Weil ich weiß, das ein Ladenlokal Geld kostet, Ihr eure Mitarbeiter gut bezahlt und Ihr junge Menschen ausbildet.

    Ihr könnt diese Wünsche als die eines Einzelnen abtun. Ihr könnt sagen, dieses ganze Online ist zuviel Aufwand und lohnt sich nicht.
    Okay, aber dann werden wir eben keine Geschäftspartner.

    Trotzdem bitte ich euch nochmal drüber nachzudenken, ob die Pt. 1 – 6 im Jahr 2021 wirklich zuviel verlangt sind, damit ich euch mein Geld geben darf.

     
  7. 11

    Hallo Klever,

    wir sind nicht nur Berater, sondern auch Umsetzer und haben in Brühl (100km rheinaufwärts) ein genau solches Projekt zusammen der Stadt Brühl umgesetzt. Nun steht im neuen Haushalt auch die Erweiterung der Lieferung mit Lastenfahrrad an.

    Wir würden kostenlos beraten (!) , wenn wir die schon bewiesenermaßen erfolgreiche Umsetzung machen dürften. Auch die Organisation zwischen Stadt, Werbegemeinschaft etc haben wir ins Leben gerufen.

    Ich stehe gerne zur Verfügung!

    Stefan Warner
    Geschäftsführer
    Hierocity Software GmbH
    sw@hierocity.com

     
  8. 10

    @KlePeter => mit der Bezahlung haben wir ebenso kein Problem und die wohl kundenfreundlichsten Lösungen gefunden. Der Kunde kann bei uns immer bar bezahlen, i.d.R. mit EC-Karte oder auch auf Rechnung (je nach Händler, Ware, Auftragswerts). Eine Zahlung vorab ist also nicht zwingend nötig und sollte so auch für die Bedenkenträger der Onlinezahlmethoden besänftigen. Mit einer Kern-Lieferzeit zwischen 16-20 Uhr und 09-12 Uhr haben wir zudem die Möglichkeit (nach telefonischer Rücksprache) bisher 99,5% der Kunden direkt beim ersten Anlieferversuch anzutreffen.

    Es gibt viele individuelle Kleinigkeiten an denen je nach Einzelhändler scheitert. Diese sind aber alle überwindbar. Wir haben aktuell wöchentlich positive neue Kontakte! Herausforderung => der Händler möchte am liebsten 10.000 aktive Kunden auf der Plattform haben und ist dann bereit Produkte zur Verfügung zu stellen – aber ohne Produkte, keine Kunden.

    Deswegen haben wir bisher auch nicht massiv die Werbetrommel gerührt, weil wir mit dem aktuellen begrenzten Gesamtangebot nicht enttäuschen wollen.

    Aber die kommenden Wochen bringen für uns definitiv Veränderungen … z.B. eine eigene Ladenfläche wo auch Produkte von teilnehmenden Händler mit einem Miet-Regalsystem präsentiert werden. Zudem werden wir eine Produktegruppe vor Ort selber anbieten, die es zwar im Einzelhandel zu erwerben gibt, wo aber alle angesprochenen Einzelhändler sehr protektionistisch unterwegs sind und eben diese falschen Ängste vor dem Onlinehandel dominieren.

     
  9. 9

    Jeff Bezos Knie zittern bestimmt schon …

    Ich weiß nicht was die in Kleve nehmen, aber es ist zu viel.

     
  10. 8

    Da bestell ich doch lieber gleich bei Amazon, wenn ich es früh morgens mache kommt es noch am gleichen Tag…

    Und da machen auch retouren kein Problem..

     
  11. 7

    @gabi 100.000 Euro für Berater zur Einführung eines Online-Marketingsystem wären sehr gut angelegtes Geld.

    Und diese Seitenhiebe „ich habe gehört, von einem der dabei war, das…“ bitte ich zu unterlassen, da diese Zitate so in dieser Form nicht gefallen sind und Sie hier nur Ihre Kampagne zur Beschädigung eines enggierten städtischen Mitarbeiters durchziehen. Gerne können wir uns über Sachangelegenheiten unterhalten – nicht jedoch über das Verunglimpfen von Menschen.

     
  12. 6

    @Olaf Genau richtig. Die Einzelhändler sind gefordert. Corona macht deutlich klar, dass sich diese mit dem Online-Handel ein neues Standbein aufbauen müssen. Wenn sie dies nicht tun, wird der Markt zukünftig durch Amazon und Co. übernommen. Wo dann der inhabergeführte Handel in der Großen Straße bleibt, kann sich jeder vorstellen.
    Deshalb finde ich auch den CDU-Antrag genau richtig und kann nur bei den hier reichlich vorhandenen Bedenkenträgern um Unterstützung werben. Und ja natürlich wird für den Aufbau einer Einzelhandel-Online Plattform externer Sachverstand gebraucht. Wenn die Stadt hierfür durch Rat und Tat und finanzieller Unterstützung den Aufbau einer Handelsplattform für den Klever Einzelhandel unterstützt- wäre dem Einzelhandel mehr geholfen, als die Subventionierung von Einkaufsgutscheinen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass unsere WTM die Koordination übernimmt.
    Der betroffene Einzelhändler kann selbst entscheiden, ob er dieses Angebot zukünftig nutzen möchte. Es wurde ja auch niemand gezwungen dem KCN beizutreten. Aber das vernetzte Online-Shopping lässt sich über geschicktes Marketing auch mit dem Präsens-Shopping verbinden. Da hätten die Klever Händler einen erheblichen Vorteil gegenüber den Online-Kraken.

    @Sebatian Wessels: Eure Initiative in Ehren. Schön wenn ihr Eure Iden ins Projekt einbringt. Gerade die Logistik stellt den Einzelhändler ja vor enorme Herausforderungen. Aber dies ist nur ein Teil des Projektes. Genauso, wie Sparkasse und / oder Volksbank sich u.a. bei der Einführung des Bezahlsystems engagieren sollten.

    Ich könnte mir schon vorstellen, dass ich Samstag-Abend den PC einschalte und die virtuelle Große Straße besuche. Hier schaue ich mir die Schaufenster der beteiligten Händler an und wenn mir was gefällt, betrete ich den Shop und stöbere im Sortiment des Händlers oder bestelle direkt. Vielleicht nutze ich ja auch die Rabattaktion und profitiere von dem Preisnachlass wenn ich die Jeans am Montag real im Shop erwerbe. Und endlich gibt es auch im Januar auf der Online-Plattform einen Winterschlussverkauf, bei dem die Klever Händler ihre Lager räumen.

    Findet Ihr das unrealistisch?

     
  13. 5

    Dieser Zug ist für Kleve bereits abgefahren!

    Wer Interesse an dem Thema hat, kann sich gern durch folgende Studie lesen

    https://docplayer.org/108842616-Kommunale-onlineplattformen-praktische-erkenntnisse-und-handlungsempfehlungen-dirk-funck-carolin-pradela-nuertingen-2018.html

    … und zu der Erkenntnis gelangen, dass ein bißchen Internetprogrammiererei und semiprofessionelle Warenlieferung kein Konzept ist, einen funktionierenden Gegenpol zum herkömmlichen Onlinehandel aufzubauen.

    Zitat aus der Studie:

    „Die hier relevanten Wettbewerber wie z. B. Amazon oder Zalando sind hinsichtlich Sortimentsbreite, Preis und Service-level deutlich leistungsstärker, als es eine lokale oder regionale Verkaufsplattform sein kann. Zudem investieren diese Akteure Milliardenbeträge in die technologische und logistische Infrastruktur, in das Fachpersonal sowie in das entsprechende Onlinemarketing, weshalb sich das Leistungsdelta weiter vergrößern wird. Eine auf den Onlinehandel ausgerichtete kommunale Plattform wird also Kunden nicht nachhaltig überzeugen und binden können. Damit entsteht deutlich zu wenig Frequenz, und ein ökonomisch tragfähiges Geschäftsmodell lässt sich so nicht entwickeln. Dieses gilt umso mehr, weil mittelständische Händler sich zu einem großen Teil aktuell weder hinsichtlich der Infrastruktur noch hinsichtlich der Ressourcen und Qualifikationen als onlinefähig erweisen.“

     
  14. 4

    Spannend.
    Ich kann mich noch gut erinnern, dass Ute Marks mal den Mitgliedern des Klever City Netzwerks (KCN) einst ein Konzept vorgestellt hat, wie der Klever Handel ins Online-Geschäft einsteigen könnte.
    Das war dann die große Stunde der Bedenkenträger.
    Und so ging diese Idee den Weg, den auch der Gutschein und letztlich das KCN selbst genommen hat …

    Corona bringt die Probleme halt unübersehbar ans Tagesicht. Aber Ute Marks und andere hatten bereits vor Jahren erkannt, dass der Klever Handel ins Online-Geschäft einsteigen muss, wenn er auf Dauer bestehen möchte. Man hat bereits viele Chancen verstreichen lassen.
    Jetzt soll mit Geld vom Steuer- und Gebührenzahler gemacht werden, wozu der Handel selbst nicht bereit war. Um das Engagement der Händler zu fördern, könnte manvielleicht über eine finanzielle Beteiligung der Händler nachdenken.

     
  15. 3

    Danke für die Erwähnung – aus meiner Sicht „ja, gibt es schon“ 😉

    Im vergangenen Jahr haben wir weniger erreicht als gelernt – sind aber nicht demotiviert! Von der Politik / WiFö / Innenstadt-Managern aber eher enttäuscht – zwar gab es Gespräche, aber nie etwas produktives – weder mit uns, noch mit anderen!

    Es wird vielseitig gedacht, aber weniger gemacht!
    Jeder kocht sein eigenes Süppchen => aber nur Suppen machen eben kein Menü.

    Viele Einzelhändler arbeiten weiter nach dem Prinzip „es wird schon wieder so werden wie es war“ und warten auf bessere Zeiten … und warten … und warten … und schließen … und warten … und … … …

    Unser Beispiel ist ebenso immer, dass zwischen Kranenburg und Rheinberg mehr Ware in allen Geschäften steht als ggf. in jedem Lager eines x-beliebigen Onlinehändlers – und sei er noch so groß! Nur ist die Ware dort besser sichtbar und verfügbarer!

    Die Sichtbarkeit lässt sich nicht sofort herbeizuzaubern, aber mit einem Lieferservice eben am gleichen Tag (den wir bieten und täglich beweisen) ist die Ware sofort verfügbarer als im nationalen Onlinehandel.

    Die CDU-Fraktion habe ich kontaktiert und erhielt eine schnelle Antwort => löblich, aber die Antwort bisher ist im Tenr auch nur „wir haben einen Antrag gestellt und jetzt müssen wir warten“ … und warten … und warten … und … … …

    Deswegen möchte ich nicht langweilen oder zu Last fallen mit der Wiederholung: jeder Einzelhändler kann sich bei uns melden => 0 28 21 – 97 22 74 8-5 => wir liefern ab sofort auf Zuruf – keine Vertragsbindung, keine Umsatzbeteiligung, Lieferung ab 2,90 €

    Wer jetzt noch länger wartet kann die Schuld für den etwaigen Untergang nicht mehr nur den anderen geben!

     
  16. 2

    @1 Gabi

    Darf man dem Kommentator Sebastian Wessels in einem aneren thread glauben gibts das in Ansätzen schon:

    ……..
    Präsentation von Waren online => nur in einem gemeinsamen Marktplatz (www.laden-lokal.shop // http://www.facebook.com/LadenLokalShop)! Es bringt in meinen Augen nicht viel wenn 100 Händler jeweils 100 Produkte einpflegen und dies ggf. sogar die identischen sind. Einmal zentral gepflegt, und die Anbieter daran anheften (ausschließlich stationäre und unternehmergeführte Händler).

    Aufbau der Logistik => haben wir – wir liefern aktuell für rund 40 Geschäfte zwischen Kranenburg, Kevelaer und Rees rund 15-40 Lieferungen am Tag! Dürfte natürlich deutlich mehr sein – aber wir können die Händler nicht zwingen dies mehr zu fördern => weil wer von Händler a beliefert wird, bekommt von uns auch die Hinweis auf die anderen 39 Händler ;)!

    Umgang mit Reklamation & Rücksendung – einfach – wir holen Retouren kostenlos zurück (war bisher 1x nötig!!!)

    Werbestrategien entwickeln => digital und analog | Wir verteilen u.a. auch Flyer zu unseren Angeboten => den einen nervt es, der andere erfreut sich an Werbung! Ein gemeinsames Prospekt der Händlerschaft wäre wünschenswert!

    Kontakt zu uns: 0 28 21 – 97 22 74 8-5 – kostet nix!

    ………….

    Ich bin gespannt wo die 100.000€ verschwinden. Irgend eine Klitsche die eh desöfteren mit der Wifö zusammen arbeitet, wird nen shop zusammen schmieden der in 2 Jahren in Vergessenheit gerät weil dann kümmert sich keiner mehr, weil dann sind die 100Mille ja weg, so meine Prognose.

    Besser, das oben gepostete aufgreifen, zum Hörer greifen, und mal nachhorchen was da schon an Vorarbeit geleistet wurden, ob man darauf vielleicht aufbauen kann? Scheint mir auch nachhaltiger zu sein weil unternehmergeführt, gibts also auch nach den 100.000 noch…

    Aber das der Bürgermeister / Wirtschaftsförderer einfach mal zum Hörer greift.. wahrscheinlich wieder zu einfach gedacht von mir.

    Die 100Mille, da muss jetzt erst wieder über 26 Dörfer ausgeschrieben werden oder im Bekanntenkreis vesickern oder oder oder … der der die buntesten Bilderchen bei der Präsentation mitbringt oder die Wifö am besten kennt bekommt den Auftrag mit dne o. g. Folgen in 2 Jahren…. ach shit, ich wiederhole mich schon.. brauch nen Kaffee, bis später.

     
  17. 1

    …..eigentlich klasse, jedoch wer soll das organisieren und durchführen?? Der Wirtschaftsförderer? Der unlängst in der letzten „Online-Runde“ , so wurde es mir zugetragen, sich begeistert gezeigt hat, wie toll es doch sei sich heutzutage „online so real zu treffen“. Er habe das noch nicht oft gemacht, es sei jetzt seine drittes Mal!!!
    Das nenne ich innovativ, fortschrittlich und enorm förderlich für ein modernes Kleve. Das finde ich bezeichnend und legt doch die ganze Wahrheit offen.
    Da wird man die 100.000Euro sicher für externe Berater benötigen.