Viele Menschen gehen nur zum Sterben zum Friedhof – dann allerdings wollen sie nie wieder weg. Anders die Mitarbeiter der Umweltbetriebe der Stadt Kleve. Einige von ihnen arbeiten dort, wo andere ruhen, und ab sofort haben sie es wirklich schön, dank eines perfekt abgelaufenen städtischen Bauprojekts, das auch kostenmäßig nicht aus dem Ruder gelaufen ist. Lesen Sie selbst:
Neues Friedhofsgebäude an der Merowingerstraße wurde in Betrieb genommen!
(Pressemitteilung der Stadt Kleve) Das neue Friedhofsgebäude wird insbesondere durch die Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK), denen die Unterhaltung des Friedhofes obliegt, genutzt. Es bietet den dort Beschäftigten nun angemessene Sozialräume, Lager- bzw. Abstellmöglichkeiten sowie eine Werkstatt. Hervorzuheben ist, dass nun geeignetere und zweckdienlichere Verwaltungs-räumlichkeiten, in denen unter angemessenen Rahmenbedingungen die Angelegenheiten und Beratungen von Angehörigen, aber auch auf dem Friedhof tätigen Gewerbetreibenden durchgeführt werden können, vorhanden sind. Die bisher genutzten Räumlichkeiten waren nicht mehr zeitgemäß und konnten den notwendigen Anforderungen/Standards nicht mehr gerecht werden. Das neue Gebäude beinhaltet zudem auch eine zeitschlossgesicherte Toilettenanlage für die Friedhofsbesucher.
Das Gebäudemanagement der Stadt Kleve war für die Planung und Bauausführung verantwortlich. Beim Neubau wurde auf eine moderne, zeitlose Architektur wert gelegt. Die Fassade mit einem auskragenden Flachdach besteht aus einer Kombination aus Ziegelverblender, farbigen Holzfenstern und Profilholzschalung. Das Gebäude selbst verdeckt mit einer integrierten Stützwand von ca. 2 m Höhe die dahinterliegende Friedhofslagerfläche.
Bau-Kenndaten:
Raumprogramm:
Öffentliche Toiletten: Damen, Behinderten-WC, Herren
Verwaltungsräume: Büroraum, Aufenthaltsraum, Bediensteten-WC, Umkleideraum, Wasch- u. Duschraum
Nebenräume: Hausanschlussraum, Garage
Nutzfläche: rd. 115 m²
Baubeginn: Februar 2015
Baufertigstellung: Februar 2016
Baukosten: rd. 294.000 €
Planung und Bauüberwachung: Gebäudemanagement der Stadt Kleve, Landwehr 4-6, 47533 Kleve
Schlüsselfertige Erstellung: Firma W. Goris GmbH, Dinnendahlstr. 4, 47533 Kleve
hmmmm…. Die Frage, die sich hier stellt: Welche Kosten sind in den genannten Kosten i.H. von 194´ EUR enthalten?
Das Gebäude wurde am Hang gebaut. Rückseitig musste eine Stützwand aus Stahlbeton inkl. Gründung erstellt werden. Sind diese (außergewöhnlichen) Kosten ebenfalls in dem genannten Kostenbetrag enthalten und damit verbunden auch die Kosten für die damit erforderlichen GaLa-Arbeiten entlang dieser Stützwand?
Die Kosten für das Anlegen der unmittelbar angrenzenden Fläche (Pflasterarbeiten, Bepflanzungen) sind auch enthalten?
Die Erschließung des Bauwerks (Abwasserkanäle, Versorgungsleitungen etc.) dürfte m.E. atypisch aufwändig aufgrund der Lage in „2. Reihe“ gwesen sein. Auch diese „besonderen“ Kosten schlugen dann zu Buche…
Das Gebäude wurde neu möbeliert. Sind diese Kosten auch in dem genannten Betrag enthalten?
Sind die Architekten- und Ingenieurkosten als Baunebenkosten in der für die Presse/der Öffentlichkeit aufbereiteten Zahl auch enthalten?
Kurzum:
Ich vermag keine Beurteilung des genannten Kostenbetrags vornehmen, soweit die Antworten auf die Fragen in Einzelnem nicht vorhanden sind.
Man bezahlt eben so lange man lebt………..
Herr Grützner.
Das dieses Gebäude sehr überteuert fertig gestellt wurde, war auch sofort meine Meinung.
Ich finde es sehr gut dass die Stadt auch für solchen Zwecke investiert, aber diese Nutzfläche, dabei ein relativ einfaches gebäude, hätte man sicherlich auch unter 200k€ bauen lasssen können .
100€k die nun nicht mehr für andere vernünftige sachen vorhanden sind.
Tot ?… ein sehr seltenes Thema im Blog…5 @….eine gute “ Infra. Struktur“ für tote Mitbürger sagt sehr viel über die Qualität einer Gemeinde aus.
Schönheit liegt im Auge des Beschauers. Aber knapp 300.000€ für 115 qm finde ich nicht gerade gelungen.
„…Ich habe noch niemandem gesehen, der zum Sterben auf dem Friedhof gehen. …“
Jedes Schweinchen blamiert sich, so gut es kann. 😉
Das ist mal eine gute Investition. Das Personal ist freundlich und entgegenkommend. Dazu gehört das entsprechende Umfeld. Das der Kellener Haas dazu beigetragen haben soll, ist erstaunlich.
„Viele Menschen gehen nur zum Sterben zum Friedhof…“
Ich habe noch niemandem gesehen, der zum Sterben auf dem Friedhof gehen. Vielmehr sterben Menschen in der Regel daheim, in Hospizen, in Krankenhäusern, auf der Arbeit oder im Straßenverkehr.
Zuviel wieder das „Schweinchen Schlau“ 😉
Ich finde das Gebäude gelungen, wenngleich es architektonisch ein wenig mit dem Gebäude der Trauerhalle, die gleich – etwas höhenversetzt – nebenan steht, kollidiert.
Wer mich kennt, der weiss, das ich die „Liebe zum Detail“ mag. Auch an diesem Gebäude sind nette Details geplant und ausgeführt worden, allerdings auch einige Architektur-Details, die mir nicht zusagen.
Darüberhinaus: Einige Fassadenteile sowie die Verkleidungen einiger Außentüren und des Garagentors sind aus Holz ausgeführt. Ebenso die Fenster und die Sohlbänke der Oberlichter. Solche Bauteile haben einen Anspruch an Pflege und Unterhaltung. Bleiben wir gespannt, ob die Stadt Kleve diesem Anspruch gerecht wird.
Da staunt und freut sich der Klever Bürger das da mal wieder ein,unglaublich, architektonisches, passendes, Highlight auftaucht und da wo er es nicht erwartet hat… Friedhof !…. und da wären dann einige architektonische Perversitäten oder Wünsche div. bekannter Leute auch sehr gut auf gehoben.