Hier entscheidet sich gerade Kleves Zukunft

 

Rotgeklinkerte Bodenständigkeit mit leichtem Verfallscharme: der Austragungsort des Unterstadt-Workshops
Rotgeklinkerte Bodenständigkeit mit leichtem Verfallscharme: der Austragungsort des Unterstadt-Workshops

Briener Str. 14, 47533 Kleve. Gelände der ehemaligen Biskuitfabrik XOX, nun Heimat von  Künstlerateliers, Surfsportgeschäften und einem Theater (u. a.). Und seit heute morgen, 10 Uhr, auch Austragungsort des Workshops zur Gestaltung der Klever Unterstadt (so eine Art Anti-eoc plus Rathaus soll’s wohl werden). Heute steht Werkstattarbeit auf dem Programm, heute Abend dann feierliche Eröffnung mit dem Bürgermeister. Am Mittag ist’s noch relativ übersichtlich. Ab und zu verlassen öffnen designermäßig gekleidete Menschen die weiße Kunststofftür unten links und rauchen einsam in der Kälte eine Zigarette. Der Audi A4 hat ein Münchner Kennzeichen.

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22 Kommentare

  1. 22

    Visionen müssen ja sein. Eine Planung für die Unterstadt zu entwickeln ist auch nicht falsch. Ich frage mich nur wer sich als Mieter für die vielen 1000 qm finden soll. Zum jetzigen Zeitpunkt stellt sich eher die Frage, wie lange die Firmen Woolworth und Kaufhof noch am Platz bleiben. Dann gibt es im Innenstadtbereich nämlich erhebliche Verkaufsflächen die zur Verfügung stehen und erst einmal gefüllt werden wollen. Neben den Leerständen, die es jetzt ohnehin zu beklagen gilt (ehemals Bergmann, Dommers, RP-Niederlassung, Hintzen, Risse…..). Vielleicht sollte man sich erst einmal auf die Innenstadt konzentrieren und diese stärken, bevor man ein Millionengrab schaufelt.

     
  2. 20

    Immerhin outet sich der Macher dieses Blogs dahin gehend, dass er zwar den Weg zum XOX-Gebäude gefunden hat, Respekt, dann es aber wohl vorgezogen hat, das ganze von draußen zu beurteilen, anstatt die Traute aufzubringen, sich die Sache auch mal anzuschauen. Ãœberhaupt scheinen sich hier Leute zu treffen, die ihre Berufung eher darin sehen, sich mit halbgarem Halbwissen über Dinge auszulassen, anstatt ihre überschüssige und hier sinnlos verpuffende Energie dahingehend zu investieren, einen derartigen Prozess, der letztendlich auch ihnen zu Gute kommen wird, aktiv zu unterstützen.

     
  3. 19

    @Rainer Hoymann

    Aktuell (11:51) steht der Kurs der CommBank Aktie bei 4,70 €.

    Und prompt stehen die nächsten Hyänen bei Steinbrück vor der Tür:

    > http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_329296

    Der Staat bekommt aber ein dickes Problem mit seinen Staatsanleihen.

    Da die Verzinsung inzwischen so niedrig ist, will niemand mehr diese Papiere haben.

     
  4. 18

    @ killerplautze

    Der vollständigkeithalber reiche ich noch die Quelle und einen kurzen Textauszug zu meiner Stellungnahme ein.

    Als Erkenntnis aus der – m. E. gelungenen Auftaktveranstaltung – rege ich nachfolgenden, jahreszeitlich passenden, Jingle an, der bei den nachfolgenden Workshops vor der Auftaktrede den Saal beschallen könnte:
    „Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt,
    wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?
    Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt,
    wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?“

    Quelle: http://zeitenwende.ch/frank-meyer/ging-es-wirklich-nur-um-die-commerzbank/

    Textauszug: Freude, Jubel, Heiterkeit. Die Commerzbank scheint gerettet. Wir alle werden jetzt Aktionäre bei der Commerzbank, die im Börsenjargon auch schon mal Kopfschmerzbank genannt wird. Doch jetzt gibt es Medizin, aus der Apotheke der Steuerzahler. Als Ausgleich bekommt jeder Deutsche vier Coba-Aktien. Besser als nichts….

    Bundeswirtschaftsminister Glos sagte dem Handelsblatt, der Einstieg des Bundes müsse kein Verlustgeschäft sein. „Der Bund kann seine Beteiligung wieder verkaufen und damit Gewinn machen“, sagte Glos. Rechnen wir mal nach:

    Der Bund hat der Commerzbank bislang 18 Milliarden Euro Eigenkapital eingeschossen. Das macht pro Bürger 227 EUR. Dafür erhält der Bund 290 Millionen neue Commerzbank-Aktien. Pro Bundesbürger entspricht das knapp vier Stück (3,6) zum Einstiegspreis von 6 Euro pro Aktie. Wenn der Bürger also mit 227 Euro zur Kasse gebeten wird, zahlt er pro Coba-Aktie 62,62 Euro. Herr Glos meint, dass man diese Papiere wieder mit Gewinn verkaufen kann. Bravo!

    Natürlich ist es etwas einfach gerechnet, das mit den 62,62 Euro. Der Bund zahlt ja „nur“ 1,8 Milliarden für die 290 Millionen neuen Commerzbank-Aktien. Es zeigt aber die Größenordnung, welchen Preis er bezahlt, wenn die stillen Reserven nicht still bleiben. Aber notfalls kann man bestimmt noch ein Papiere „zumischen“ bzw. „verbilligen“.

     
  5. 16

    @Killerplautze: Das mit den Gerüchten gefällt mir gut ! Ist der Bereich der Unterstadt nicht Ãœberschwemmungsbereich, wenn die Pole demnächst abschmelzen und werden die Schausteller der Kirmes und die Jungs vom Zirkus nicht sauer wenn die da einfach so herumplanen ?

     
  6. 14

    @rainer hoymann

    zu Brecht:

    Der hat für Fälle des rapiden Vertrauensverlustes der Machthaber in das Volk ein einfaches Mittel empfohlen: Das Volk auflösen und ein neues wählen.

     
  7. 13

    500.000 EUR Planungskosten sind ca. 10 EUR pro Einwohner.
    Viel ärgerlich: heute morgen habe ich erfahren, dass meine dreiköpfige Familie insgesamt über ca. 10 Commerzbank Aktien verfügt, die „treuhänderisch“ vom Staat (das ist die Institution, die wir Bürger zum Wohle aller eingerichtet haben) gehalten werden. Dafür hat meine Familie immerhin ca. 660 EUR bezahlt. Anders ausgedrückt: jede Aktie hat uns Bürger stolze 66 EUR gekostet; der aktuelle Börsenkurs liegt bei ca. 4,50 EUR. Berthold Brecht sagt man die Bemerkung nach, echte Kriminelle würden eine Bank gründen, nicht ausrauben.

     
  8. 12

    apropos Wahl
    schon mal Gedanken gemacht, wie die geringe Wahlbeteiligung wieder nach oben gehoben werden kann?
    Vielleicht kann ja mit der Erhöhung der Wahlbeteiligung, diese kostenintensive Planerei gestoppt werden und in ein vernünftiges Fahrwasser umgeleitet werden.

     
  9. 11

    Du brauchst nicht zu kramen, die jetzt genannte Hausnummer reicht schon für eine Hochrechnung.

    Das Verbrennen der Steuer-Euronen ohne Nachweis der Wirtschaftlichkeit lässt sich gerade hier an zwei profunden Beispielen festmachen:

    * Draisine
    * Tzitti-Train

    Wie ein Kenner der Materie hier schon mal feststellte: die hochbezahlte externe Meinung wird eingekauft, damit Tuschi, Brauer und Konsorten diese übernehmen und vertreten können.

     
  10. 10

    @killerplautze: Ich habe etwas in Erinnerung, mit weit über 20 Studien und Planungen und einer Summe, die locker im 7-stelligen Bereich liegt. Ich krame mal in meinen alten Unterlagen.

    Was generell fehlt ist eine Haftung der Handelnden. 100% Haftung funktioniert natürlich nicht, weil dann gar nichts mehr entschieden wird. Aber zu diesem Thema ist das, was bisher unternommen wurde schon fast als bösartig zu bezeichnen.

    @calori: M.w. sind die Grünen schon fast Vergangenheit. FDP und CDU haben doch schon die Verlobung ausgesprochen, weil das auch auf Bundesebene Ziel ist.

     
  11. 9

    haben fdp und spd den aktuellen haushalt nicht genau wegen dieses unsinns abgelehnt?
    anschließend stand in der rp doch so ein typischer jubelartikel wieso und weshalb unbedingt diese halbe millionen verballert werden müßten…
    als eigentlich konservativer werd ich diesmal sicherlich nicht mehr cdu wählen, besonders nicht wenn ich die grünen mit aufs auge gedrückt bekomme….

     
  12. 8

    @georg

    Das war schon klar, dass nicht die aktuellen Planungskosten gemeint waren, aber die Zahlen sind nicht (mehr) zu ermitteln. Rechne also mal die Kosten auf die bisherigen Projekte hoch, dann hast Du schon eine Hausnummer.

    Die Geschichte mit dem Minoritenparkplatz läuft seit Anfang der 80er Jahre. Da war eine grosse Diskussion, dass die Firma C+A sich dort ansiedeln wollte und im Gebäude gleichzeitig Arzt bzw. Rechtsanwaltspraxen und Wohnungen
    einzurichten

    Die Mittelstandsvereinigung, sprich die Ladenbesitzer, sind auf die Rats- Barrikaden gegangen, um das Vorhaben erfolgreich zu torpedieren.

    Danach kamen die üblichen Verdächtigen aus der CDU auf die Idee, auf diesem Filetstück ein Rathaus zu bauen.

    Das soll jetzt auf Biegen und Brechen unter dem Mäntelchen des Bürgerentscheides durchgesetzt werden.

    Ich wage sogar die Prognose, das selbst bei einem Negativ-Plesbizit der Rat sich einen feuchten Kehricht um die Volkes-Stimme scheren wird, und trotzdem den Neubau beschliesst.

     
  13. 7

    @Killerplautze: Danke für die Informationen. Sehr interessant. Ich meine nicht nur die Bemühungen der nahen Vergangenheit. Es haben sich ja schon seit den 80ern Studien, Planungen und Analysen gegeben die meines Wissens (natürlich nicht kostenlos) schon Unsummen verschlungen haben. Die muss man ja auch noch dazu rechnen. Weiterhin sind die Kosten, die durch die ewige Verzögerung und vergeudeten Mittel incl. Zinseszins inzwischen entstanden sind ja auch noch dazu zu zählen.

    Das Projekt existiert ja faktisch seit 1944 und mit Wohlwollen vielleicht seit 1970 oder 1980 und nicht erst seit Oktober 2008.

    Wann ist eigentlich das Spoycenter gebaut worden ? Ende der 70er ?

     
  14. 6

    @georg

    Aktuell siehts so aus:

    600 000 Euro aus den Haushalten für 2008 und 2009 investiert die Stadt Kleve in das vorbereitende Verfahren zur Entwicklung der Unterstadt. Davon gehen im Laufe des Prozesses 150 000 Euro an sechs Planungsbüros, die nach einer europaweiten Ausschreibung ausgewählt wurden, sowie an weitere Architekten. 250 000 Euro werden allein für die Organisation des Vergabeverfahrens bis zur Bürgerbefragung veranschlagt – darin enthalten ist die rechtliche, städtebauliche, architektonische, technische und wirtschaftliche Beratung verschiedener Unternehmen.

    Quelle NRZ

    > http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/kleve/2009/1/8/news-103280898/detail.html

    Lustig ,bis auf einem, der von, na rate mal wem wohl, stammt, sind die Kommentare:

    was für flaschen:
    o-ton rauer: „vorbereitungskosten bewegen sich im promillebereich des investitionsvolumen“
    soviel ich weiß sind 500000€ genau 1% der investionssumme von 50 Millionen. wenn der typ so gut plant wie er rechnen kann, dann gute nacht.
    zudem leuchtet mir nicht ein wieso ich als steuerzahler die planungen irgendwelcher baulöwen bezahlen muss, oder soll dort ein städtisches disneyland entstehen?

     
  15. 5

    @killerplautze 😀 😀
    wirklich witzig und gut kommentiert. Sie könnten gut in Herrn Flinterhoffs Fußstapfen steigen. Können Sie auch so gut zeichnen?

     
  16. 4

    Da war früher der Power-Bürobedarf Menges untergebracht. Nette, große und offene Räumlichkeiten.

    Vor einigen Jahren hatte ich von irgend jemanden erstaunliche Zahlen genannt bekommen, wie häufig bisher Studien und Planungen in Auftrag gegeben wurden und was alleine das gekostet hat. Hat jemand von euch Details ?

     
  17. 3

    Danke für die Info.
    Auch Andreas Dams beschäftigt sich mit diesem Thema:

    > http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/kleve/2009/1/9/news-103819491/detail.html

    Das Spoy-Center besticht. Zumindest optisch durch selbstbewusste Massivität.

    Die Klever Unterstadt hat Zukunft. Nicht etwa als Ãœberflutungsgebiet, falls der Rhein mal überlaufen sollte. Sondern als eine Art „Neue Neue Mitte”, gewissermaßen eine „Untere Neue Mitte”, die von der „Oberen Neuen Mitte” durch die „Mittlere Neue Mitte” getrennt ist. Konzepte, Inspirationen und Ideen sind gefragt – es geht um nicht weniger (und nicht mehr) als die Einbindung des alten oder neuen Rathauses in die Innenstadt.

    Dabei hat es im Unterstadt-Gebiet schon so manch‘ großen stadtplanerischen Entwurf gegeben. Man denke nur an das Spoy-Center, ein Prunkstück gewissenhafter Fehlplanung. Hier sagen sich im luftigen Promenadenbereich Katz‘ und Maus gute Nacht, und das hauptsächlich während der Geschäftszeiten. Optisch besticht der Gebäudekomplex durch selbstbewusste Massivität, als wolle er sagen: „Anderswo mag das Herz der Stadt sein – ich bin der Eiterpickel auf der Nase, und den kriegt ihr nicht weg!” Hinzuweisen ist übrigens noch auf den Namen „Spoy-Center“. Center. Also noch ein Zentrum! So viele Zentren wie in Kleve findet man in der ganzen Milchstraße nicht.
    „Nun mal ganz ketzerisch: Brauchen wir überhaupt ein Rathaus?

    Letzthin rief ich eine Hotline an, weil ein Gerät einen Defekt hatte. Ich landete in einem Call-Center in China. Die Dame am anderen Ende der Leitung sprach sehr lustiges Deutsch. Man könnte doch auch etliche Aufgaben, die im Rathaus abgearbeitet werden, nach China auslagern. Das wäre in jedem Fall sehr lustig. Ob die Qualität leiden würde, ist fraglich. Dass ein Chinese Deutsch spricht, beweist seine Intelligenz. Aber welch‘ Klever spricht schon Chinesisch? Ich jedenfalls nicht. Wenn wir also gar kein Rathaus mehr benötigen, kann man den Kasten auch gleich abreißen und mit dem gesparten Geld ein Unterstadt-Center errichten, das die architektonische Brillianz des Spoy-Centers übertrifft. Geplant in China. Statt „Unterstadt-Center” böte sich „Boom-Town an der Spoy” an. „

     
  18. 1

    Frage an den Moderator:

    Sind das Gitter an den Fenstern?

    Wenn ja, dann passt die Lokalität zum Anlass.