Gerichtskantine: Blutwurst zur Eröffnung

Pächter Janes Warnke (l.) und Koch Daniel Gabor (r.) sind am Montag die neuen Macher in der Gerichtskantine. Dazwischen Bernd Wermeckes (Vizepräsident Landgericht), Katja van der Louw (Eehefrau von Janes Warnke), Claudia Knickrehm (stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts) und Alexander Lembke (Pressesprecher des Gerichts)
Pächter Janes Warnke (l.) und Koch Daniel Gabor (r.) sind am Montag die neuen Macher in der Gerichtskantine. Dazwischen Bernd Wermeckes (Vizepräsident Landgericht), Katja van der Louw (Eehefrau von Janes Warnke), Claudia Knickrehm (stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts) und Alexander Lembke (Pressesprecher des Gerichts)

Wenn das mal keine Menüauswahl mit einer feinen Prise Ironie ist: Das erste Gericht, dass der neue Pächter Janes Warnke und sein Koch Daniel Gabor (ehemals Bioladen) den Kunden zum Neustart der Gerichtskantine am kommenden Montag, 5. September, servieren, ist – Blutwurst mit Endivien.

Ab 7:30 Uhr werden in der Schwanenburg die Türen des Mitarbeiterrestaurants, das aber auch allen anderen offen steht, geöffnet sein, ab 11:30 Uhr gibt es die Mittagsgerichte, an deren Preisen sich nichts oder nur wenig ändern wird, da für zwei der Gerichte eine Preisbindung vorgesehen ist (4,00 € bzw. 4,20 €), ebenso wie für die Tasse Filterkaffee, die auch künftig für 0,60 € über die Theke gehen wird. (Im Gegenzug für diese Preisgarantie muss der Betreiber keine zusätzliche Pacht bezahlen.)

In einer Pressekonferenz berichtete der Warnke, der auch das Restaurant am Aussichtsturm betreibt, dass er an der grundsätzlichen Ausrichtung der Gerichtskantine nichts ändern, das Angebot aber etwas mehr „in die heutige Zeit“ holen werde. Will sagen, künftig gibt es an der Schwanenburg auch jeden Tag ein vegetarisches Gericht sowie freitags frischen Fisch. Auch Thai-Curry ist möglich. Von montags bis donnerstags wird im Sinne eines friedvollen Miteinanders auf ein brisantes Gewürz verzichtet: Knoblauch. Warnke kündigte an, so viele regionale Produkte wie möglich zu beziehen, beispielsweise kaufe er das Gemüse bei seinem Bauern in Frasselt.

Für das Landgericht sagte dessen Vizepräsident Bernd Wermeckes, er freue sich, dass die Vakanz mit nur sechs Wochen „überschaubar“ geblieben sei. Mitte Juni hatte, nach 29 Jahren in der Burg, der vorherige Pächter Rüdiger Hendricks seinen Kochlöffel an den Nagel gehängt. Siehe auch hier: Das letzte Gericht und hier: Bratuwrst mit Salzkartoffeln und hier: Aussichtsturm-Pächter übernimmt auch Gerichtskantine.

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3 Kommentare

  1. 3

    @2 Katja v.d. Louw
    War gar nicht böse gemeint , aber auch Sie haben nichts zu verschenken und wenn einem Preise vorgeschrieben werden, bleiben nur Einkauf und Personal als Posten über, an denen man einsparen kann.
    Ein Filter-Kaffee für 60 ct ist einfach unrealistisch, alleine die Kosten für den Service, den Abwasch, die Tasse, die auch mal kaputtgeht, muss man wenigstens mit ca 25 ct ansetzen und dann reden wir nicht einmal über die 19% für`s Finanzamt.
    Ist es denn schlimm, wenn man für seinen Kaffee wenigstens mal 80 ct hinlegen muss, das wäre für den Konsument nur 20 ct mehr , für Sie aber über den Tag wahrscheinlich ein mindestens 50 Euro höherer Deckungsbeitrag.
    Klar sind Sie hier der falsche Ansprechpartner, da Ihnen das von der Gerichtsverwaltung auferlegt wurde.
    Aber wie realistisch beurteilt ein Landgericht das Leben, wenn sie über Jahre an solch niedrigen Preisen festhält?

    Man hätte sich z.B. an anderen öffentlichen Kantinen orientieren können, wie z.B. die Rathauskantine Moers , https://www.moers.de/c125722e0057acf2/files/kaffepreise_a.pdf/$file/kaffepreise_a.pdf?openelement
    und dann evetuell etwas günstigere Preise (da pachtfrei …) für Bedienstete festlegen können.
    Nicht umsonst hat der Vorgänger ja gerade aufgeben (müssen).
    Hoffentlich bieten Sie wenigstens auch einen Cafe creme oder ähnliches an, der gut schmeckt, und bei dem vom Preis her etwas für Sie übrig bleibt.
    Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen, und daß Sie sich nicht auch profitlos verheizen lassen, denn Kosten und Arbeit sind in der Kantine fast die selben, wie im Restaurant, der erzielbare Gewinn den man ja nun mal machen muss allerdings leider nicht.