Decentisierung Kleves: Ein dezenter Hinweis

Die Klever Lösung: Ab in die Tonne!
 In diesem Video rauschen exakt 350 Münzen im Wert von 5,30 € in die Tonne. Das Geld würde reichen, die Preissteigerungen zweieinhalb Monate abzufangen - allerdings müsste man die Gebühren für die Bareinzahlung vorher noch abziehen
Totgesagte leben länger: Die centimental journey in Kleve ist noch lange nicht zu Ende

Unter PR-Gesichtspunkten war die Aktion ein Erfolg, der Kleve bis ins ZDF und ins Wall Street Journal gebracht hat. Allein, schon jetzt, keine drei Wochen nach dem Start der „Verehrte Kunden, wir runden“-Aktion zur Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen ergibt eine kleine Marktforschung das folgende Resultat: Es klappt nicht. Hier die Analyse der Fachverkäuferin einer Filiale eines inhabergeführten Herstellerbetriebes für Mehlprodukte: „Also, ich habe nach zwei Tagen aufgehört zu runden. Bei Beträgen, die auf einem oder zwei Cent endeten, waren die Kunden immer damit einverstanden, wenn ich fragte, ob ich abrunden soll. Wenn ich dagegen bei Rechnungen mit drei oder vier Cent am Ende wissen wollte, ob ich aufrunden kann, waren die Kunden stets dagegen.“ Der Mensch ist halt weniger altruistisch als gedacht. Zweiter Fallstrick der Aktion, wie von Kommentator Benno ausgeführt – einfach gleich die Preise in die Regionen erhöhen (was sonst?), in denen kein Runden mehr erforderlich ist.

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32 Kommentare

  1. 31

    Das sollte aber auch mal auf der Agenda des Klever Einzelhandel langsam stehen.
    Hygiene im Lebensmittelbereich oder anders ausgedrückt der Kontakt des Mitarbeiter des Lebensmittelgeschäftes mit Bargeld und den darauf befindlichen Keimen und Baktieren die sich so auf Wurst, Käse oder Brötchen übertragen.
    Wer beim Besuch vom Bäcker, Metzger, Käsehandel in Kleve einkauft denkt manchmal beim Bezahlen darüber nach welche Keime neben den Brötchen, Wurst, Fleisch oder Käse und dem gerade getauschtem Bargeld nun noch den Besitzer mit den Lebensmitteln wechseln.

    Wer in Kleve bei Reffling, Heicks, Terhooven, Derks, dem Käseonkel, Fischhandel oder beim Bäcker vom EOC seine Waren einkauft, bekommt aus der selben Hand dann auch sein Wechselgeld überreicht.
    Genau die Hand, die zuvor das Wechselgeld herausgegeben hat fasst nun für den nächsten Kunden, der auch seine Brötchen oder die Wurst kaufen möchte, nun mit der Geldhand dann die Brötchen, die Wurst oder Käse an.

    Was bei großen Supermärkten oder bei den Nachbarn über die Grenze schon lange Gang und Gäbe ist, denn dort kommt der Kassierer garnicht mit den Lebensmittelwaren in Kontakt, soll nun in Stuttgart Einzug im Lebensmittelgeschäften halten.

    Hier sollen elektronische Bezahlsysteme jetzt für mehr Hygiene in den Lebensmittelgeschäften sorgen.

    Das würde man sich auch als Verbraucher für Klever Lebensmittelgeschäfte wünschen, also Frau Marks hier wartet mal verbraucherfreundliche Arbeit auf sie.

    http://www.focus.de/regional/stuttgart/elektronische-bezahlsysteme-in-stuttgart-stuttgarter-verkaeuferinnen-fassen-kein-bargeld-mehr-an_id_5375229.html

     
  2. 30

    Die „gebetsmühlenartige“ Eigenwerbung des „Stadtmarketing“ und des „KCN“ wird immer langweiliger……

     
  3. 29

    Jetzt hat es der Klever Einzelhandel mit seiner 1 und 2 Cent Annahmeverweigerungsaktion auch zwischenzeitlich auf die großen Tageszeitungen geschafft.

    Die „WELT“ zieht eine Zwischenbilanz und berichtet unter dem Titel
    „Das Kleve-Experiment – so lebt es sich ohne Kleingeld“
    nun darüber:

    Seit zwei Monaten runden Händler in Kleve bei den Preisen auf oder ab.
    Sie wollen keine kleinen Cent-Münzen annehmen. Nun ziehen die Läden eine erste positive Zwischenbilanz. Doch es gibt auch Skeptiker…………..

    http://www.welt.de/finanzen/article153747492/Das-Kleve-Experiment-so-lebt-es-sich-ohne-Kleingeld.html?wtrid=socialmedia.socialflow….socialflow_facebook

     
  4. 26

    Viel Wind um nichts und wieder nichts aber wenigstens hat man ausführlich drüber geredet! Beim Einkaufen merkt man jedenfalls nichts davon. Fast schon satirischen Charakter hatte eine lange Erläuterung in einem Wochenblatt, warum Apotheken aus gesetzlichen Gründen nicht runden dürfen. Ein Blick in unsere holländische Nachbarstadt zeigt wies geht. Da wird nicht viel gefragt und die 5 Cent Stücke auch gleich weggelassen.

     
  5. 24

    Wenn ich ausdrücklich auf mein Wechselgeld verzichte, kann es vom Händler einbehalten werden. Ansonsten haben sie es auszuzahlen! Ich möchte auch nicht auf einen Verzicht angesprochen werden. Das ich als Kunde ggf. aktiv mein Wechselgeld verlangen muss, empfinde ich als Unverschämtheit!

     
  6. 23

    @Husky Die Frau (oder der Vorgesetzte von ihr) hat die Aktion offensichtlich missverstanden. Alle Initiatoren, das muss man zugestehen, haben stets die Freiwilligkeit der Aktion betont. „Die Münzen bleiben gesetzliches Zahlungsmittel. Konsumenten können von den Händlern ihr exaktes Wechselgeld verlangen“, wird beispielsweise Ute Marks (Chefin Stadtmarketing) in der RP zitiert.

     
  7. 22

    Mal in die Tüte gedacht:

    Wäre es denkbar, dass die Händlervereinigung eine eigenständige Körperschaft gründet, z.B. ein gemeinnütziger Verein oder eine Stiftung pp. Der Zweck einer solchen Körperschaft könnte sein die (monetäre) Förderung lokaler gemeinnützig anerkannter Vereine.

    Die dafür erforderliche Liquidität würde diese Körperschaft erhalten durch Einbringen der Kleingeldbeträge in bar bestehend aus dem so leidvollen 1- und 2-Cent-Münzen. Die Münzen in den Kassen würden mithin nicht kostenpflichtig zur Bank gebracht, sondern der Körperschaft zur Verfügung gestellt. Meines Wissens handhaben es auch örtliche Banken so, dass sie für gemeinnützige Körperschaften Konten zur Verfügung stellen, ohne Gebühren zu erheben. Mithin wäre die Umwandlung von bar in unbar ohne Kosten für die Händler und zugleich würden lokale gemeinnützige Vereine geholfen werden…

     
  8. 21

    Hätte sie gesagt „Tut mir Leid ich habe keine 1 cent stücke mehr“ oder sowas wäre mir das ja wurst gewesen aber so…

     
  9. 20

    … die Verkäuferin hat auch nicht verstanden, dass die Nicht-Rückgabe von Cents nur eine Option ist, der der Kunde zustimmt oder auch nicht …

    … dafür kann es auch nur eine Lösung geben: wenn jemand sagt, er möchte kein Kleingeld zurück, kann es einbehalten werden, sonst muss es ohne Kommentar oder Frage rausgegeben werden …

     
  10. 18

    @17Husky,

    das hätte ich auch gemacht. Stellt man sich vor, dass das Gehalt der Klever Marketing-Chefin um alle
    abgewerteten und aufgerundeten Cents eines Monats -in Kleve- gekürzt würde, einfache Kassenbelege als
    Beweis reichen, dann bliebe ihr nur noch KIK übrig.

     
  11. 17

    Mir ist das am Donnerstag tatsächlich passiert das ich mir in einer Bäckerei (deren Namen ich nicht nennen mag) was kaufte und auf mein Wechselgeld wartete, und die Verkäuferin guckte mich an, ich guckte zurück…

    Auf meine Frage hin wo denn mein Wechselgeld bleibt bekam ich als Antwort „gibt keines“… hab ich meinen Einkauf rückabgewickelt. Gehts noch?

     
  12. 16

    Die .99-Preise oder so ähnlich wird’s aus psychologischen Gründen immer geben … 1,99 ist doch viel preiswerter als 2 Euro 😉 … bei mir wirkt das jedenfalls … und ich möchte nicht erst dahingehend manipuliert werden, dass ich einen .99-Preis für preiswert halte, um dann am Ende doch den runden Preis zu zahlen … nee, nee, kommt nicht in die Tüte

     
  13. 12

    Ich persönlich runde bei meinen Einkäufen weder ab noch auf……….und rechne mit und über jeden Cent. 🙂

    Ja, es ist richtig, dass über Kleve kommentiert wurde…….aber eigentlich so ;-), d.h. man nimmt die Klever nicht Ernst.

    Das „Stadtmarketing“ wollte sich eben nur wieder selbst in Szene setzen……..und die Klever Bürgerinnen und Bürger müssen es wieder in mancher Hinsicht „ausbaden“. Danke für Hohn und Spott und „Preiserhöhungen“.

     
  14. 8

    @rd
    Sorry. Da der Hinweis, daß der Kommentar noch freigegeben werden muß, inkl. Kommentar nach 5 Min. nicht mehr vorhanden war, ging ich davon aus, daß er gelöscht wurde.

    Das war früher nicht, da war der Hinweis bis zur Freischaltung sichtbar, hat sich da was geändert?

     
  15. 7

    Für viele Produkte sind und bleiben Pfennige wichtige Preis-Lockmittel und in der Summe ganz einfach
    eine Menge Geld.
    Dass das für die Klever Marketing Experten keine Rolle spielt, liegt an der Qulität
    dieser Institution🎃

     
  16. 6

    Viel schlimmer und „frecher“ finde ich, dass hiesige Banken, kein gesammeltes Kleingeld mehr annehmen, bzw. nur in Mengen bis Betrag soundso bzw.Gebühren verlangen. Oder man muss zu irgendeiner Filiale fahren, welche weiter weg sind. Früher haben Kinder so das sparen gelernt (Kleingeld in die Dose-irgendwann einen Wunsch erfüllt).
    Heute soll und eingetrichtert werden, dass Kleingeld nix wert ist.
    Aber Kleinvieh macht auch Mist…so einfach ist das. Ich sammele weiter fleißig in meinem Sparschwein bzw. mein Kind tut dieses.

     
  17. 5

    @Querulant Aber ja doch! Lieber einen Richtigen als zehn Falsche fragen, das wird jeder Kenner bestätigen.

     
  18. 2

    EINE Verkäuferin EINER Bäckereifiliale an ZWEI Tagen. Das kann nur ein allgemeingültiges Ergebnis sein, das wird jeder Statistiker bestätigen.